
Pflanzenkost. Wer weniger tierische und mehr pflanzliche Lebensmittel isst, kann seinen CO2-Fußandruck effektiv verkleinern. © Photocase / VICUSCHKA
Essen trägt zum Klimawandel bei. Unsere Ernährungsexperten erläutern, wie klimafreundlicher Genuss funktionieren kann und was hinter der Planetary Health Diet steht.
Klima retten durch Ernährung – wie geht das?
Die Erde heizt sich auf – und unsere Ernährung ist mit schuld daran. Weltweit entstehen bei der Produktion von Lebensmitteln Unmengen klimaschädlicher Treibhausgase. Sie allein gefährden das Ziel, die Erwärmung der Erde auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, haben Forscher der Uni Oxford berechnet. Ihr Fazit: Nicht nur die Landwirtschaft muss sich verändern, auch unsere Ernährungsgewohnheiten.
Keine Angst: Den Klimateller günstig zu füllen, heißt nicht, auf bestimmte Lebensmittel grundsätzlich zu verzichten. Es gilt aber, das Einkaufsverhalten zu hinterfragen und bewusster zu wählen: Erdbeeren im Februar, Avocados aus Peru, täglich Fleisch zum Mittag – wo lohnt ein Umdenken am meisten? Forscher haben die Emissionen vieler Lebensmittel vom Feld bis zum Laden ermittelt. Wir stellen die wichtigsten Empfehlungen vor.
Update [17.06.25]: Weltretter-Diät senkt das Sterberisiko
Erstmals liegen Daten zur Gesundheitswirkung der Planetary Health Diet vor. Ergebnis: Die Diät senkt das Risiko, vorzeitig zu sterben, um zirka 22 Prozent:
- Forschende der Autonomen Universität Madrid haben für durchschnittlich 14 Jahre – von 2008/2010 bis Anfang 2024 – Daten zur Ernährungsgewohnheit von rund 11 500 Menschen aus Spanien mit dem aktuellen nationalen Sterberegister abgeglichen. Das Drittel der Probanden, deren Ernährung am ehesten der Planetary Health Diet entsprach, hatte im Beobachtungszeitraum ein um 22 Prozent niedrigeres Sterberisiko als das Drittel, dessen Essen am wenigsten den Diät-Empfehlungen folgte.
- Das deckt sich mit vorherigen Schätzungen von Forschenden, nach denen sich in Europa jeder fünfte vorzeitige Todesfall durch eine optimierte Ernährung vermeiden ließe.
- Ein ähnlich positiver Effekt wurde in derselben Studie dem mediterranen Ernährungsstil zugeschrieben, den wir im Rahmen eines Tests von Diätkonzepten bewertet haben.
Jeder zweite Tag fleischfrei
Einen Großteil der ernährungsbedingten Emissionen verursacht die Landwirtschaft. Für Äcker und Weiden werden CO2-Speicher wie Regenwälder und Moore zerstört. Durch Stickstoffdünger, die Verdauung von Wiederkäuern und Gülle entweichen Kohlendioxid, Methan und Lachgas in die Atmosphäre. Etwa die Hälfte der Emissionen geht auf das Konto tierischer Produkte.
Wer hier ansetzt und vorwiegend Pflanzenkost isst, kann seinen CO2-Fußabdruck am effektivsten verkleinern. Niemand muss fürs Klima Veganer werden. Wenn aber jeder zweite Tag vegetarisch bleibt und die Fleischportionen klein ausfallen, nützt das nicht nur dem Klima, sondern auch der Gesundheit: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Wurst und Fleisch pro Woche.
Bei Obst und Gemüse ist es für die Klimabilanz oft entscheidend, wo und wie es angebaut, verpackt und transportiert wurde. Wissenschaftler schlagen ein verpflichtendes Klimalabel auf Lebensmittelverpackungen vor. Aber auch ohne das kann jeder schon beim Einkauf ans Klima denken.
Tipp: Was hinter Labels wie „100% CO2-neutral“ oder „klimapositiv“ steckt und ob sie mehr als Greenwashing sind, haben wir im Test von Klimaversprechen auf Lebensmitteln geprüft. Über den Trend zeitweise – etwa im Januar – vegan zu essen, lesen Sie in unserem Special zum Veganuary.
CO2-Fußabdruck: So lesen Sie unsere Balkendiagramme
Mit der Maßeinheit CO2-Äquivalente lässt sich angeben, wie viele Treibhausgase pro Kilogramm Lebensmittel entstehen – vom Feld bis in den Laden. Neben Kohlendioxid fließen weitere Treibhausgase wie Methan und Lachgas in den Wert ein. Sie werden gemäß ihrer klimaschädlichen Wirkung in die Einheit umgerechnet, damit sich der CO2-Fußabdruck verschiedener Lebensmittel vergleichen lässt.
Fleisch, Milch und Co reduzieren
Was von Tieren stammt, verursacht meist hohe Emissionen. Da sie Futter brauchen, wird viel Ackerfläche zum Anbau von Futterpflanzen verwendet. Würde darauf etwa Getreide wachsen, könnte es effizienter Menschen ernähren. Wer fleischarm isst und Butter, Milch, Joghurt zum Teil durch Margarine, Pflanzendrinks sowie Desserts etwa auf Sojabasis ersetzt, verkleinert seinen CO2-Fußabdruck deutlich.
Hauptsache Veggiebasis. Ersatzprodukte wie Veggie-Schnitzel, Veggie-Nuggets, Veggie-Burger-Patties oder Vegetarische Wurst finden sich auf Basis etwa von Soja , Hülsenfrüchten oder Getreide. Ihre Klimawirkung unterscheidet sich wenn, dann meist wenig voneinander – in der Regel aber deutlich von Fleisch oder Milchprodukten. Wählen Sie, was Ihnen schmeckt.
Huhn und Schwein statt Rind. Wenn Wiederkäuer verdauen, entsteht Methan. Das ist rund 25-mal klimaschädlicher als Kohlendioxid. Die Herstellung von einem Kilo Rindfleisch verursacht im Schnitt mehr als doppelt so viel Emissionen wie Hühner- oder Schweinefleisch.
Bio-Weidemilch bevorzugen. Wenn es Kuhmilch sein soll, dann am besten von Weidekühen, bevorzugt aus biologischer Haltung. Weidehaltung reduziert die negativen Folgen der Milchproduktion – so das Fazit einer Studie von Forschenden im Auftrag des Umweltbundesamts Uba. Sie haben verschiedene Arten von Milchbetrieben in mehreren Regionen Deutschlands verglichen. Was demnach unter anderem für Weidehaltung spricht: Den Kühen müsse das Gras zum Fressen nicht extra bereitgestellt werden. Ungünstig sei es dagegen, wenn Kühe im Stall viel Milchleistungsfutter fressen. Es muss eigens produziert und transportiert werden. Für Sojafutter aus Übersee sieht das Uba eine höhere Umweltbelastung als etwa für Futter mit heimischen Ackerbohnen. Insgesamt verbrauchen konventionelle Höfe laut der Studie mehr Energie und Wasser als Biohöfe, belasten Böden und Gewässer stärker.
Tipp: In unserem Vollmilch-Test haben wir auch Bio-, Weide- und Heumilch untersucht. Darin sind wir etwa der Frage nachgegangen, welche dieser Milchsorten mehr gesunde Fettsäuren liefern und was diese über die Fütterung der Kühe aussagen.
Vegetarisch schlägt tierisch
Pflanzliches hat einen deutlich kleineren CO2-Fußabdruck als Fleisch, Milch & Co.

1) Vollfettmargarine.
2) Länger haltbare Vollmilch im Verbundkarton.
Alle Angaben zum CO2-Fußabdruck: Emissionen in Kilogramm CO2-Äquivalent pro Kilogramm Lebensmittel laut Ifeu (siehe CO2-Fußabdruck: So lesen Sie unsere Balkendiagramme). © Stiftung Warentest, Getty Images
Saisonal und regional einkaufen

Tomaten aus der Region. Sie sind klimafreundlich – aber nur, wenn sie Saison haben. © Photocase / SianStock
Obst und Gemüse sollte man aus der Region kaufen – wenn es Saison hat. Das vermeidet lange Transporte, energieintensive Treibhausproduktion und den Einsatz knapper Wasserressourcen in Ländern wie Marokko und Spanien. Aber Ware von dort punktet, wenn die Saison bei uns vorbei ist: Treibhäuser zu heizen, führt meist zu mehr Emissionen als der Transport.
Wann was Saison hat. Der Saisonkalender der Verbraucherzentrale zeigt, wann heimisches Obst und Gemüse im Freiland, ungeheizten oder geheizten Treibhaus wächst.
Lageräpfel bevorzugen. Für das Lieblingsobst der Deutschen gilt: Trotz Kühllagerung haben heimische Äpfel im Frühjahr nur einen halb so großen CO2-Fußabdruck wie Importäpfel aus Neuseeland.
Sonne besser als Treibhaus
Freilandtomaten aus Südeuropa punkten gegenüber hiesigen aus beheizten Gewächshäusern. Das gilt auch zum Beispiel für Erdbeeren, Gurken und Kopfsalat.

Emissionen in Kilogramm CO2-Äquivalent pro Kilogramm Lebensmittel laut Ifeu. © Stiftung Warentest, Getty Images
Flugware meiden
Auf dem Wochenmarkt oder in Supermärkten werben Händler teils mit Flugobst: Reif geerntet und schnell zu uns transportiert, soll es besonders gut schmecken und frisch sein.
Doch kommen Südfrüchte aus Südamerika, Afrika oder Asien per Flugzeug, weisen sie einen bis zu 25-mal höheren CO2-Fußabdruck auf als Früchte, die per Schiff bei uns landen. Sie werden unreif geerntet, in Kühlcontainern transportiert und gegebenenfalls zum Nachreifen mit dem Pflanzenhormon Ethylen begast.
Flugware erkennen. Die Transportart ihrer Ware müssen Händler nicht angeben. Ein Hinweis kann der Preis sein: Flugware kostet meist mehr, denn der Transport ist teurer. Spargel aus Peru oder Bohnen aus Kenia werden oft eingeflogen. Fragen Sie im Zweifel beim Händler nach.
Zu Hause nachreifen lassen. Legen Sie harte Mangos oder Avocados neben eine Banane oder stecken Sie sie mit einem Apfel in eine Papiertüte.
Flugtransport ist besonders klimaschädlich
Schiff oder Lkw verursachen nur einen Bruchteil der Emissionen. Die Empfehlung, Flugware zu meiden, gilt auch zum Beispiel für Mangos, Papayas und Guaven.

Emissionen in Kilogramm CO2-Äquivalent pro Kilogramm Lebensmittel laut Ifeu. © Stiftung Warentest, Getty Images
Frisches Obst und Gemüse wählen
Konserven herzustellen kostet Energie. Zudem verschlechtern die Produktion und der Transport von Dosen und Gläsern die Klimabilanz von Dauerware.
Gläser vermeiden. Einwegglas ist gut recycelbar, aber durchs einmalige Nutzen geht viel Energie verloren. Und Gläser sind schwer – Lkw brauchen viel Sprit beim Transport. Passierte Tomaten besser in Kartons und Oliven in Standbodenbeuteln kaufen. Leere Gläser wiederverwenden.
Tiefgekühltes statt Dosenware. Gefrorenes Gemüse wie Erbsen liegt in der Bilanz zwischen Frischem und Konserven. Es punktet zudem mit mehr Vitaminen im Vergleich zu Gemüse in Glas oder Dosen. In unserem Rotkohl-Test war Tiefkühlware Kohl aus dem Glas auch in der Qualität überlegen.
Glas- und Dosenware kann mit Frischem nicht mithalten
Verarbeitung und Verpackung sorgen für mehr Emissionen. Das gilt zum Beispiel für Champignons, Erbsen, Bohnen, Rote Bete oder Pfirsiche. Auch im Vergleich zu Tiefkühlware punktet frische Ware. Für unseren Pommes-Test recherchierten wir: Wer statt Tiefkühl-Fritten Kartoffeln kauft, um daraus selbst Pommes zu machen, kann den CO2-Fußabdruck um rund zwei Drittel senken.

Emissionen in Kilogramm CO2-Äquivalent pro Kilogramm Lebensmittel laut Ifeu. © Stiftung Warentest, Getty Images
Bio kaufen – wegen vieler Vorteile

Ökologisch bewirtschafteter Boden. Er speichert mehr Kohlenstoff als konventionell bewirtschafteter Acker. © picture alliance / dpa
Helfen Bioprodukte dem Klima? Betrachtet man die Treibhausgas-Emissionen in Bezug auf die bewirtschaftete Fläche, punktet der Ökolandbau. Denn Böden spielen als Kohlendioxidspeicher eine wichtige Rolle beim Klimaschutz.
Boden bindet mehr CO2. Ökologisch bewirtschaftete Böden lagern pro Hektar und Jahr im Schnitt mehr Kohlenstoff ein als Äcker und Weiden konventioneller Bauern. Das liegt etwa daran, dass Biobauern mehr mit organischem Kompost, Mist und Ernteresten düngen und auf Synthetikdünger verzichten, dessen Herstellung hohe Emissionen verursacht.
Erträge spielen eine Rolle. Biobetriebe erzielen aber geringere Erträge und erfordern mehr Fläche, um dieselbe Menge Lebensmittel herzustellen wie konventionelle Betriebe. Das hat Einfluss auf die Emissionen, wenn sie bezogen auf den Ertrag berechnet werden – also pro Kilo Lebensmittel: Dann schneidet Bioware oft nicht besser, teils sogar schlechter ab als konventionelle Ware.
Bio mit Öko-Plus. Dennoch spricht Vieles für Bio, wenn es um nachhaltiges Essen geht. So werden Gewässer weniger durch Pestizide belastet als im konventionellen Anbau. Artgerechte Haltung führt zu mehr Tierwohl. Und die Artenvielfalt, etwa bei Vögeln und Insekten, ist höher.
Weniger Emissionen pro Fläche
Der Ökolandbau produziert pro Hektar weniger Treibhausgase als die konventionelle Landwirtschaft.

Quelle: Thünen Report 65, 2019 © Getty Images, Stiftung Warentest (M)
Die Klimabilanz von Lebensmitteln im Fokus der Wissenschaft
Forschende beschäftigen sich seit Jahren mit dem Einfluss der Ernährung und der Landwirtschaft auf den Klimawandel. Unsere Empfehlungen basieren auf verschiedenen Publikationen. Die CO2-Fußabdrücke der Lebensmittel stammen aus der Veröffentlichung Ökologische Fußabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland des Ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (2020). Teile der Arbeit des Ifeu wurden gefördert durch das Bundesumweltministerium sowie das Umweltbundesamt. Die Handlungsempfehlungen veranschaulichen wir anhand von Beispielen, sie gelten aber auch für andere Lebensmittel.
Vom Acker bis zur Supermarktkasse
Der CO2-Fußabdruck umfasst die Treibhausgasemissionen entlang des Lebenswegs eines durchschnittlichen in Deutschland verkauften Produkts: die landwirtschaftliche Produktion und vorgelagerte Prozesse (wie Düngemittelproduktion), die Verarbeitung (wie Waschen, Sortieren oder Konservieren), die Verpackung (mit Entsorgung) sowie Transporte. Nicht berücksichtigt sind Einkaufsfahrt und Küchenprozesse zu Hause. In die Ifeu-Daten sind – abweichend von anderen Literaturwerten – Emissionen durch Landnutzungsänderungen einberechnet. Diese ergeben sich etwa, wenn Moore für Landwirtschaftsflächen trockengelegt oder Wälder abgeholzt werden.
Nach dem Einkauf gehts weiter
Klimabilanzen erfassen oft nicht, was nach dem Einkauf passiert. Sie haben es selbst in der Hand, ob sich alle Ihre Bemühungen bei der Lebensmittel-Wahl lohnen.
Weniger wegwerfen. Lebensmittelabfälle in Deutschland verursachen rund 33 Millionen Tonnen CO2 im Jahr. Etwa die Hälfte der Abfälle gilt als vermeidbar. Viel entsteht in Privathaushalten. Planen Sie, was Sie kaufen. Behalten Sie den Überblick, was im Kühlschrank liegt. Nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums ist vieles noch genießbar.
Weniger Auto fahren. Wer mit dem Auto mal eben Brötchen holt, torpediert Bemühungen, CO2 zu sparen. Kombinieren Sie Einkäufe mit anderen Wegen, etwa zur Arbeit. Wenn möglich, nehmen Sie das Rad.
Weniger Energie verbrauchen. Auch beim Kühlen, Kochen und Abwaschen entstehen Emissionen. Nutzen Sie bei der Spülmaschine das Ökoprogramm. Vereiste Gefrierfächer und -schränke abtauen. Bei Neukauf energieeffiziente, nicht zu große Geräte wählen. Dabei hilft unser Geschirrspüler-Test.

Noch mehr tun. Wie Sie Ihre Ökobilanz weiter verbessern, steht in unseren Büchern Klimafreundlich essen mit der CO2-Challenge (20 Euro) und Grüner leben nebenbei (16,90 Euro). Wie Sie Ihren Urlaub klimafreundlich planen, sagen wir in unserem Special Grüner reisen.
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10 Kommentare Diskutieren Sie mit
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Interessant, dass sich die Stiftung Warentest offenbar auch zu den missionierenden Weltverbesserern zählt, die das Publikum gemäß ihre Glaubensbekenntnisses erziehen möchten. Nach der Promotion für den "Veganuary" jetzt also die klimafreundliche Küche.
Vielleicht sollten die Idealistinnen vor dem nächsten Verhaltensdiktat einmal mit Neur-Psychologen sprechen. Die könnten sie nämlich von dem kindlichen Verständnis von Ursache und Wirkung heilen, nachdem man andere nur genügend informieren und alarmieren muss, damit sie ihr Verhalten wunschgemäß ändern.
Denn Menschen geben ihre Gewohnheiten ungern auf, erst recht nicht die besonders liebgewonnenen, denn alle sind als automatische Programme im Nervensystem verankert. Und bevor die Test-Missionarinnen weiter versuchen, der Öffentlichkeit unerwünschte Verhaltensweisen abzuerziehen, schlage ich vor, dies beim Partner zu probieren oder besser noch bei sich selbst - ernüchternde Erkenntnisse garantiert.
Die Hauptursache der Klimakatastrotphe sind Kriege aus Machtbesessenheit und die Produktion von Waffen !
Betrachten wir einmal den Wahnsinn der Energieverschwendung bei allen Atommeilern
in der Welt wo die überschüssige Energie durch große Kühltürme und die Erwärmung der
Flüsse vernichtet wird anstatt sie in Treibhäusern zu verwenden !!! Die Größe dieser Energieverschwendung läßt alle anderen Maßnahmen sehr klein erscheinen !!
Mir fehlt bei dieser Betrachtung der Hinweis auf die unterschiedliche Wertigkeit von pflanzlichem und tierischem Eiweiß. Ich habe meine vegetarische Ernährung ohne hochverarbeitete Veggie-Burger u.ä. wieder aufgegeben, nachdem im Krankenhaus ein hochgradiger Eiweißmangel festgestellt wurde. Wer nicht jeden Tag ordentlich Hülsenfrüchte futtern mag (ist ja u.U. nicht gerade sozialverträglich), muss da wirklich aufpassen. Mir wurde es zu schwierig und es schmeckte dann auch nicht mehr...
Früher oder später muss man sich damit auseinandersetzen.
Wer sich die Meldungen der vergangenen Tage einmal angesehen hat, dem ist bei ein wenig nachrechnen klar, dass man pro Person noch ungefähr 50-80 Tonnen CO2 als Restbudget hat, wenn das Klima auch nur halbwegs stabilisiert werden soll. Der deutsche Durchschnitt liegt übrigens so bei 10+ Tonnen CO2 pro Jahr und Person.
Wer sich dazu noch fragt, woher der Planet unsere Lebensweise insgesamt nehmen soll, der stellt auch hier fest, dass wir 3-4 mal so viel verbrauchen wie es überhaupt gibt.
Es geht also schon länger nicht mehr um neue Smartphones, Fernseher, Autos und auch nicht um neue Klamotten.
Es wird um unser Überleben gehen.
Je schneller wir begreifen, dass man Geld nicht essen kann, um so besser.
Ich habe aber meine Zweifel.
"15 Prozent der Treibhausgas-Emissionen pro Bundesbürger und Jahr verursacht die Ernährung" - dies möchte ich nochmal rausstreichen, da der Untertitel ganz oben scheinbar leicht überlesen wird. Schaut man sich einige Balken an so sieht man eine erhebliche Möglichkeit der Verringerung der Emissionen bei der Ernährung, so dass ein Großteil der 15% wegfallen könnte!
Zum Thema Fisch: Hier ist zu beachten, dass die Fischbestände wohl weitgehend vor dem Zusammenbruch stehen (https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/meere/fischerei/index.html). Man sollte also für sich prüfen ob ein etwaiger Schritt weg vom Fleisch nicht direkt zu pflanzlichen Produkten gehen könnte.
Auch der Hinweis auf die Art der Verpackung/Lagerung ist hilfreich, insgesamt ein schöner Artikel zur Schaffung von Aufmerksamkeit und Aufklärung. Danke!