
Fleischlos glücklich. Die Scheiben sehen aus wie echte Wurst, sind aber keine.
Veggie-Wurst sieht oft aus wie Salami oder Lyoner. Zum Teil schmeckt der vegetarische Aufschnitt auch so, obwohl Ei, Tofu oder Seitan das Fleisch ersetzen. Die Stiftung Warentest hat 20 vegane und vegetarische Produkte geprüft, unter anderem von Rügenwalder Mühle, Alnatura und Veganz (Preise: 1,09 bis 3,10 Euro pro 100 Gramm). Viele Veggie-Produkte im Test schneiden gut ab, vor allem bei Veggie-Aufschnitt, der an Lyoner oder Mortadella erinnert. Zweimal lautete das Qualitätsurteil: Mangelhaft.
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Vielfältige Rezepturen: Veggie-Wurst aus Ei, Soja oder Weizen
Veggie-Aufschnitt ist eine relativ junge Produktgruppe. Erst seit Ende 2014 führen ihn normale Supermärkte und Discounter im Standardsortiment. Viele Scheiben ähneln Salami oder Lyoner. Die Rezepturen sind vielfältig – mal basieren sie auf sie Ei, mal auf Soja oder Weizen. Damit das Ganze nicht zu trocken wird, kommt immer Fett dazu, oft Raps- oder Kokosöl. Für Schnittfestigkeit sorgen meist Verdickungsmittel und weitere Zusatzstoffe.
Vegetarische Wurst im Test
Testergebnisse. Die Tabelle zeigt Bewertungen der Stiftung Warentest für 13 vegetarische und 7 vegane Produkte, die an Salami, Lyoner oder Mortadella erinnern. Darunter ist Aufschnitt von Marktführer Rügenwalder Mühle, Bioanbietern wie Alnatura, Wheaty und Veganz sowie Handels- und Discountermarken wie Edeka und Aldi. Die Tester haben den vegetarischen Aufschnitt auf Geschmack, ernährungsphysiologische Qualität, Schadstoffe, Keime und gentechnisch veränderte Organismen (GVO) geprüft und auch die Kennzeichnung bewertet.
Warenkunde. Wir sagen, woraus vegetarische Mortadella, Lyoner und Salami bestehen, wie viel Kalorien Veggie-Salami und Veggie-Lyoner im Schnitt haben und wie viel Fett und Salz sie enthalten.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test März 2019.
Stiftung Warentest: Viele Veggie-Produkte sind gut, zwei mangelhaft
Etliche Veggie-Produkte im Test schneiden gut ab. Im Schnitt warten sie mit deutlich weniger Fett auf als klassische Lyoner und Salami mit Fleisch. Zwei Veggie-Produkte fallen durch, darunter die vegetarische Mortadella von Wiesenhof. Sie enthielt krankmachende Listerien und wurde inzwischen vom Markt genommen.
Video: Veggie-Aufschnitt im Test
Immer mehr Menschen ernähren sich vegetarisch oder vegan und essen statt Wurst Veggie-Aufschnitt. Doch was taugt der? Um das herauszufinden, hat die Stiftung Warentest 20 Veggie-Produkte ins Labor geschickt.
Immer mehr Vegetarier, Veganer und Flexitarier
Klassische Kunden von Veggie-Aufschnitt sind Vegetarier und Veganer, die partout kein Fleisch essen, sowie Flexitarier, die phasenweise darauf verzichten. Der Fleischkonsum sinkt tendenziell in Deutschland. Laut aktuellem Ernährungsreport haben im vergangenen Jahr nur noch 28 Prozent der Bundesbürger täglich Fleisch verzehrt, zwei Jahre zuvor waren es noch 34 Prozent. Neuerdings regeln die Leitsätze für vegane und vegetarische Produkte die Kennzeichnung. Veggies, die Fleischspezialitäten wie Salami ähneln, sollen „wie Salami“ oder „Typ Salami“ heißen.
Tipp: Veganer sollten darauf achten, dass sie die wichtigsten Nährstoffe in ausreichender Menge zu sich nehmen, etwa Vitamin B12, Omega-3-Fettsäuren und Kalzium. Mehr dazu in unserem Test von Nahrungsergänzungsmitteln.

„Einige Verbraucher hat es gestört, wenn Ersatzprodukte wie tierische Vorbilder heißen. Das ist nun klarer geregelt.“ Stephanie Wetzel, Projektleiterin des Portals Lebensmittelklarheit.de des Verbraucherzentrale Bundesverbands.
Veggies jetzt einfacher erkennbar
Neue Kennzeichnungsregelungen sollen mehr Orientierung geben und vor Fehlkäufen schützen. Ende 2018 hat die Deutsche Lebensmittelbuchkommission für Veggie-Produkte erstmals Leitsätze veröffentlicht. Sie spiegeln wider, was Kunden erwarten, sind nicht bindend, doch Anbieter halten sich meist daran. Vorn auf der Veggie-Packung soll groß „vegan“ oder „vegetarisch“ stehen, mit Wörtern wie „nach Art von“ oder „Typ“ grenzen sich die Produkte von Fleischwaren ab. Die Grundzutaten sollen auch vorn genannt sein.

Unklar. Hier steht vorn nicht explizit, dass das Produkt nur ähnlich wie Salami ist, und was die Grundzutaten sind.

Klar. „Wie Salami“ verdeutlicht, dass dieses Produkt keine echte Salami ist. Die Basiszutat Tofu ist vorn genannt.
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