
Fleischlos glücklich. Die Scheiben sehen aus wie echte Wurst, sind aber keine. © Manuel Krug
Veggie-Wurst sieht oft aus wie Salami oder Lyoner. Zum Teil schmeckt der vegetarische Aufschnitt auch so, obwohl Ei, Tofu oder Seitan das Fleisch ersetzen. Die Stiftung Warentest hat 20 vegane und vegetarische Produkte geprüft, unter anderem von Rügenwalder Mühle, Alnatura und Veganz (Preise: 1,09 bis 3,10 Euro pro 100 Gramm). Viele Veggie-Produkte im Test schneiden gut ab, vor allem bei Veggie-Aufschnitt, der an Lyoner oder Mortadella erinnert. Zweimal lautete das Qualitätsurteil: Mangelhaft.
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Alle Testergebnisse für Vegetarischer Aufschnitt 03/2019Liste der 20 getesteten Produkte
Vielfältige Rezepturen: Veggie-Wurst aus Ei, Soja oder Weizen
Veggie-Aufschnitt ist eine relativ junge Produktgruppe. Erst seit Ende 2014 führen ihn normale Supermärkte und Discounter im Standardsortiment. Viele Scheiben ähneln Salami oder Lyoner. Die Rezepturen sind vielfältig – mal basieren sie auf sie Ei, mal auf Soja oder Weizen. Damit das Ganze nicht zu trocken wird, kommt immer Fett dazu, oft Raps- oder Kokosöl. Für Schnittfestigkeit sorgen meist Verdickungsmittel und weitere Zusatzstoffe.
Vegetarische Wurst im Test
- Testergebnisse.
- Die Tabelle zeigt Bewertungen der Stiftung Warentest für 13 vegetarische und 7 vegane Produkte, die an Salami, Lyoner oder Mortadella erinnern. Darunter ist Aufschnitt von Marktführer Rügenwalder Mühle, Bioanbietern wie Alnatura, Wheaty und Veganz sowie Handels- und Discountermarken wie Edeka und Aldi. Die Tester haben den vegetarischen Aufschnitt auf Geschmack, ernährungsphysiologische Qualität, Schadstoffe, Keime und gentechnisch veränderte Organismen (GVO) geprüft und auch die Kennzeichnung bewertet.
- Warenkunde.
- Wir sagen, woraus vegetarische Mortadella, Lyoner und Salami bestehen, wie viel Kalorien Veggie-Salami und Veggie-Lyoner im Schnitt haben und wie viel Fett und Salz sie enthalten.
- Heftartikel.
- Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test März 2019.
Stiftung Warentest: Viele Veggie-Produkte sind gut, zwei mangelhaft
Etliche Veggie-Produkte im Test schneiden gut ab. Im Schnitt warten sie mit deutlich weniger Fett auf als klassische Lyoner und Salami mit Fleisch. Zwei Veggie-Produkte fallen durch, darunter die vegetarische Mortadella von Wiesenhof. Sie enthielt krankmachende Listerien und wurde inzwischen vom Markt genommen.
Video: Veggie-Aufschnitt im Test
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Immer mehr Menschen ernähren sich vegetarisch oder vegan und essen statt Wurst Veggie-Aufschnitt. Doch was taugt der? Um das herauszufinden, hat die Stiftung Warentest 20 Veggie-Produkte ins Labor geschickt.
Immer mehr Vegetarier, Veganer und Flexitarier
Klassische Kunden von Veggie-Aufschnitt sind Vegetarier und Veganer, die partout kein Fleisch essen, sowie Flexitarier, die phasenweise darauf verzichten. Der Fleischkonsum sinkt tendenziell in Deutschland. Laut aktuellem Ernährungsreport haben im vergangenen Jahr nur noch 28 Prozent der Bundesbürger täglich Fleisch verzehrt, zwei Jahre zuvor waren es noch 34 Prozent. Neuerdings regeln die Leitsätze für vegane und vegetarische Produkte die Kennzeichnung. Veggies, die Fleischspezialitäten wie Salami ähneln, sollen „wie Salami“ oder „Typ Salami“ heißen.
Tipp: Veganer sollten darauf achten, dass sie die wichtigsten Nährstoffe in ausreichender Menge zu sich nehmen, etwa Vitamin B12, Omega-3-Fettsäuren und Kalzium. Mehr dazu in unserem Test von Nahrungsergänzungsmitteln.

„Einige Verbraucher hat es gestört, wenn Ersatzprodukte wie tierische Vorbilder heißen. Das ist nun klarer geregelt.“ Stephanie Wetzel, Projektleiterin des Portals Lebensmittelklarheit.de des Verbraucherzentrale Bundesverbands. © Ina Schoenenburg / Ostkreuz
Veggies jetzt einfacher erkennbar
Neue Kennzeichnungsregelungen sollen mehr Orientierung geben und vor Fehlkäufen schützen. Ende 2018 hat die Deutsche Lebensmittelbuchkommission für Veggie-Produkte erstmals Leitsätze veröffentlicht. Sie spiegeln wider, was Kunden erwarten, sind nicht bindend, doch Anbieter halten sich meist daran. Vorn auf der Veggie-Packung soll groß „vegan“ oder „vegetarisch“ stehen, mit Wörtern wie „nach Art von“ oder „Typ“ grenzen sich die Produkte von Fleischwaren ab. Die Grundzutaten sollen auch vorn genannt sein.

Unklar. Hier steht vorn nicht explizit, dass das Produkt nur ähnlich wie Salami ist, und was die Grundzutaten sind. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser

Klar. „Wie Salami“ verdeutlicht, dass dieses Produkt keine echte Salami ist. Die Basiszutat Tofu ist vorn genannt. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
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Ich kann dem Kommentar von foobar99 nur zustimmen. Die Rezeptur für die vegan Variante bringt eine Verschlechterung des Produkts mit sich. Ich werde die "Salami" nur noch auf Pizza verwenden, da sie sonst nicht mehr schmeckt.
Sehr, sehr schade!
Die „Salami“ der Rügenwalder Mühle ist jetzt vegan und ohne Ei. Leider hat sie dadurch auch deutlich am Biss verloren. Auch den Geschmack finde ich schlechter. Schade
wie kann man darüber schockiert sein, dass Soja oder Eipulver, dass wie Fleisch schmecken soll, mit Aromen vollgestopft ist. Wie soll das denn sonst klappen? Über Buche zu räuchern macht noch kein Fleisch, sonst könnte ich auch ein normales Ei pellen und räuchern.
Wir haben eine Gutfried Wurst getestet und der Geschmack ist wirklich sehr nah dran. Das Problem sind eben nur die Zusatzstoffe, eventuell gentechnisch veränderte Komponenten und der hohe Salzgehalt. Aber am Ende kann man auch darüber streiten, wie gesund eine echte Fleischwurst ist. Wenn man sich gesund und fleischarm ernähren möchte, sollte man einfach nur noch 1 bis 2 Mal die Woche ein gutes Fleisch kaufen und fertig oder es sein lassen
@Steff1272: Wer aus Soja, Weizen oder Erbsen eine vegetarische Salami oder Lyoner herstellen will, kommt nicht ohne Zusatzstoffe und Aromen aus, um eine wurstähnlichen Geschmack zu erzielen. (bp)
Da ich Wert auf gesundes Essen lege und weniger Fleisch konsumieren möchte wollte ich von Rügenwalder Mühle die vegetarische Mühlen Salami und den Vegetarischen Schinken Spicker kaufen . Nach einem Blick auf die Zutatenliste ist mir das jedoch vergangen, da beide von Ihnen mit GUT bewerteten Produkte AROMA enthalten . Also enthalten beide uns als Nahrung angepriesene Produkte, Stoffe die künstlich in einem chemischen Labor ( woraus weiß nur der Hersteller ) hergestellt wurden und dienen vermutlich dazu dem Produkt Geschmack zu verleihen . Ich bin der Meinung das so etwas in unserem Essen nichts zu suchen hat ( man stelle sich nur die Menge an AROMA , verschiedenster Art vor die man täglich zu sich nimmt , wenn man nicht darauf achtet ). Wenn der Hersteller einem Produkt AROMA zusetzt, dient das seiner Profitmaximierung . Denn dadurch muss er weniger teurere natürliche Gewürze zusetzen. Na dann guten Appetit .