
Anleger von Direktbanken zahlen für die Depotführung oft nichts.
Mit einem simplen Wechsel Ihres Wertpapierdepots können Sie oft mehrere Hundert Euro pro Jahr sparen. Das zeigt ein Vergleich von 35 Banken und Sparkassen. Anhand von drei Modelldepots hat die Stiftung Warentest untersucht, was Anleger jährlich für Kauf und Verwahrung von Wertpapieren zahlen. Wir sagen, wo Sie weniger für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren und ETF zahlen, wo langfristig ausgerichtete ETF-Sparpläne erhältlich sind und wie Sie unkompliziert ein neues Depot eröffnen können.
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Das bietet unser Test Depotgebühren
Marktüberblick. Unsere Tabellen zeigen die günstigsten Banken auf einen Blick. Sie enthalten die Preise von 22 Filialbanken und 13 Direktbanken für ein großes Depot (150 000 Euro; 15 Positionen; vier Orders pro Jahr; Ordergrößen 12 000 Euro und 6 000 Euro), ein mittleres Depot (50 000 Euro; 13 Positionen; 12 Orders pro Jahr; Ordergrößen 2 500 Euro und 6 000 Euro) und ein kleines Depot (12 000 Euro, eine Position, eine Order pro Jahr, Ordergröße 2 500 Euro).
Das richtige Depot finden. Wir erklären für verschiedene Anlegertypen, welches Depot für sie das richtige ist. Anleger erfahren, wie die unterschiedlichen Preismodelle funktionieren, welches für sie am günstigsten ist und bei welchen Banken sie ETF-Sparpläne abschließen können.
Spar-Tipps. Wir sagen, wie Sie beim Wechsel der Depotbank Steuern vermeiden. Allen Anlegern, die ihr Depot behalten wollen, geben wir Tipps, wie sie ohne großen Aufwand Geld sparen können.
Heft-PDF. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf die PDF zum Testbericht aus Finanztest 11/2020 und zu unserem Special Depotwechsel aus Finanztest 3/2019.
Einfach ein Onlinedepot eröffnen
Antrag. Filialkunden können bei ihrer Bank oder Sparkasse die Eröffnung eines Onlinedepots beantragen. Wer Wertpapiere lieber bei Direktbanken und Onlinebrokern lagern will, lädt das Formular zur Kontoeröffnung von der Internetseite des gewählten Anbieters herunter und füllt es aus. Bevor es losgeht, muss das Institut nur noch die Identität des Neukunden prüfen, etwa per Postident.
Postident-Verfahren. Neukunden legen Personalausweis oder Reisepass sowie das Postident-Formular der Direktbank dem Mitarbeiter einer Postfiliale vor. Der bestätigt ihre Identität gegenüber dem Anbieter. Einige Tage später erhalten Kunden per Post alle Dokumente und Daten fürs Onlinedepot.
Videoident-Verfahren. Zunehmend bieten Broker und Banken neben dem Post- auch ein Videoident-Verfahren an. Per Videochat können sich Kunden von zu Hause aus legitimieren. Das dauert etwa zehn Minuten. Kunden brauchen dafür ihren Ausweis oder Reisepass, einen Computer oder Tablet-PC mit Webcam und Mikrofon oder ein Smartphone mit Videofunktion und eine Internetverbindung.
So klappt der Depotwechsel
Antrag. Sie stellen einen Antrag beim neuen Depotanbieter. Er kümmert sich um den Umzug Ihrer Wertpapiere. Wechseln Sie zu einer Direktbank, müssen Sie Ihre Identität bestätigen lassen, etwa per Postident-Verfahren.
Sperrzeit. Beachten Sie, dass Sie in der Wechselphase oft über mehrere Tage oder gar Wochen hinweg keine Wertpapiere verkaufen können.
Fondsbruchteile. Bruchteile an Investmentfonds lassen sich nicht ins neue Depot übertragen. Geben Sie sie an die Fondsgesellschaft zurück. Ist das nicht möglich, beauftragen Sie die Depotbank mit dem Verkauf. ETF-Bruchteile, die über einen Sparplan erworben wurden, können Sie in der Regel über eine Order veräußern.
Bestandsschutz. Prüfen Sie, ob der Kaufzeitpunkt der Wertpapiere korrekt übertragen wird. Bei Käufen vor dem 1. Januar 2009 müssen Sie keine Abgeltungsteuer auf Kursgewinne zahlen – auch nach dem Depotwechsel. Für Fonds, die Sie vor 2009 angeschafft haben, sind Kursgewinne, die ab 1. Januar 2018 erzielt werden, bis zu 100 000 Euro pro Person steuerfrei.
Verlustübertrag. Verluste aus Börsengeschäften lassen sich mit künftigen Gewinnen verrechnen. Das spart Abgeltungsteuer. Um davon zu profitieren, müssen Sie bei der alten Bank einen Verlustübertrag beantragen.
Warum Sie hier keine Smartphone-Broker finden
Sogenannte Smartphone-Broker wie Trade Republic oder Justtrade sind in unserer Untersuchung nicht vertreten, weil sie sich nicht nach unserem bewährten Testdesign bewerten lassen. Unser Test von Wertpapierdepots stützt sich auf die Konditionen beim Handel über Xetra, den mit Abstand wichtigsten deutschen Börsenplatz. Bei Smartphone-Brokern ist Xetra-Handel aber nicht möglich.
Das muss kein Nachteil sein, wenn Anleger ohnehin nur bekannte Aktien oder ETF kaufen wollen. In einem Vergleichstest passen die Smartphone-Broker aber nicht zu „Vollsortimentern“, die neben Xetra auch alle deutschen Regional- und mehrere Auslandsbörsen anbieten. Was diese jungen Anbieter auszeichnet und für welche Anleger sie sich eignen, verraten wir in unserem Smartphone-Broker-Test. Dort finden Sie auch eine Tabelle mit den wichtigsten Konditionen und Leistungen.
Nutzerkommentare, die vor dem 13. Oktober 2020 gepostet wurden, beziehen sich auf eine frühere Untersuchung.
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