
Im Depot-Vergleich der Stiftung Warentest schneiden Onlinebroker gut ab. © Getty Images / Cavan Images
Mit einem günstigen Wertpapierdepot können Sie oft ein paar Hundert Euro im Jahr sparen. Im Vergleich: Depots von 38 Filialbanken, Direktbanken und Onlinebrokern.
Testergebnisse für 63 Depots im Kostenvergleich
Das bietet der Depot-Vergleich der Stiftung Warentest
- Depotkosten im Überblick. Unsere Tabellen zeigen die Preise von 25 Filialbanken sowie 13 Direktbanken und Onlinebrokern für verschiedene Depotgrößen: groß (150 000 Euro; 15 Positionen; vier Orders pro Jahr), mittel (50 000 Euro; 13 Positionen; 12 Orders pro Jahr) und klein (12 000 Euro, eine Position, eine Order pro Jahr). So finden Sie die für Sie günstigsten Banken auf einen Blick.
- Beratung und Service. Wir zeigen für verschiedene Anlegertypen, welches Depot am besten passt. Sie erfahren, wie die unterschiedlichen Preismodelle funktionieren, welches für Sie am günstigsten ist und bei welchen Banken Sie ETF-Sparpläne abschließen können. Wir sagen auch, bei welchen Anbietern eine Depotvollmacht erteilt und ein Gemeinschaftsdepot eröffnet werden kann. Außerdem finden Sie Details zum Kundenservice der Institute.
- Wunschdepot finden. Mit unserem Kalkulationstool können Sie unter 38 Angeboten das Onlinedepot finden, das für Ihre individuellen Ansprüche am günstigsten ist.
- Spar-Tipps. Wir sagen, was Sie beim Wechsel der Depotbank steuerlich beachten sollten. Anlegern, die ihr Depot behalten wollen, geben wir Tipps, wie sie ohne großen Aufwand Geld sparen können.
- PDF zum Testbericht aus Finanztest 12/2021 und zu unserem Special Depotwechsel aus Finanztest 3/2019. Heft-PDF. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf die
Testergebnisse für 63 Depots im Kostenvergleich
Kostenmodelle: Flatfee ist am transparentesten
Die meisten Banken und Online-Broker erheben die Kosten für den Wertpapierkauf und -verkauf prozentual auf den Orderwert, manche arbeiten mit gestaffelten Preisen. Anlegerinnen und Anleger sollten dabei genau hinschauen und vor allem auf Mindest- und Höchstpreise achten.
Bei den Orderkosten ist die sogenannte Flatfee die transparenteste Lösung. Dann zahlt man unabhängig von der Ordergröße stets den gleichen Betrag. Beim preisgünstigsten Anbieter im Test sind Wertpapierorders über den Handelsplatz Xetra schon für pauschal 4 Euro zuzüglich eines Handelsplatzentgelts von 1 Euro und geringer Fremdspesen möglich.
Schreiben Sie uns!
Immer mehr Menschen nutzen Online-Wertpapierdepots. Doch wie steht es um den Service, die Erreichbarkeit und Nutzerfreundlichkeit von Direktbanken, Online- und Neobrokern? Finanztest will das Thema näher beleuchten, und dazu brauchen wir Ihre Hilfe. Schildern Sie uns Ihre Erfahrungen bei der Depoteröffnung und dem Depotübertrag zu einer neuen Bank. Wie lange hat das insgesamt gedauert? Gab es Probleme bei der Übernahme von Einstandskursen? Sind Sie mit dem Service Ihres Anbieters zufrieden? Und wie gut kommen Sie mit den Funktionen der Webseite oder der App zurecht? Schicken Sie Ihre Antworten bitte an: depoterfahrungen@stiftung-warentest.de
Einfach ein Onlinedepot eröffnen
Antrag. Filialkunden können bei ihrer Bank oder Sparkasse die Eröffnung eines Onlinedepots beantragen. Wer Wertpapiere lieber bei Direktbanken und Onlinebrokern lagern will, lädt das Formular zur Kontoeröffnung von der Internetseite des gewählten Anbieters herunter und füllt es aus. Bevor es losgeht, muss das Institut nur noch die Identität des Neukunden prüfen, etwa per Postident.
Postident-Verfahren. Neukunden legen Personalausweis oder Reisepass sowie das Postident-Formular der Direktbank dem Mitarbeiter einer Postfiliale vor. Der bestätigt ihre Identität gegenüber dem Anbieter. Einige Tage später erhalten Kunden per Post alle Dokumente und Daten fürs Onlinedepot.
Videoident-Verfahren. Mittlerweile bieten die meisten Broker und Banken neben dem Post- auch ein Videoident-Verfahren an. Per Videochat können sich Kunden von zu Hause aus legitimieren. Das dauert etwa zehn Minuten. Kunden brauchen dafür ihren Ausweis oder Reisepass, einen Computer oder Tablet-PC mit Webcam und Mikrofon oder ein Smartphone mit Videofunktion und eine Internetverbindung.
Wo finde ich Testergebnisse zu Neobrokern?
Sogenannte Neobroker oder Smartphone-Broker wie Trade Republic oder Justtrade sind im aktuellen Depotkosten-Vergleich (2021) der Stiftung Warentest nicht vertreten, weil sie sich nicht nach unserem bewährten Testdesign bewerten lassen. Unser Test von Wertpapierdepots stützt sich auf die Konditionen und Depotgebühren beim Handel über Xetra, den mit Abstand wichtigsten deutschen Börsenplatz. Eine weitere Bedingung für die Aufnahme in die Untersuchung ist das Angebot von mindestens vier Partner-Börsen. Bei Neobrokern sind bislang wenige Börsenplätze angeschlossen. Xetra-Handel ist nur bei Scalable Capital möglich.
Das muss kein Nachteil sein, wenn Anleger sich ohnehin nur bekannte Wertpapiere ins Depot legen wollen. In einem Vergleichstest passen die Neobroker aber nicht zu „Vollsortimentern“, die neben Xetra auch alle deutschen Regional- und mehrere Auslandsbörsen anbieten. Was diese jungen Anbieter auszeichnet und für welche Anleger sie sich eignen, verraten wir in unserem Test von Neobrokern. Dort finden Sie auch eine Tabelle mit den wichtigsten Konditionen und Leistungen.
So klappt der Depotwechsel
Antrag. Sie stellen einen Antrag beim neuen Depotanbieter. Er kümmert sich um den Umzug Ihrer Wertpapiere. Wechseln Sie zu einer Direktbank, müssen Sie Ihre Identität bestätigen lassen, etwa per Videoident-Verfahren.
Sperrzeit. Beachten Sie, dass Sie in der Wechselphase oft über mehrere Tage oder gar Wochen hinweg keine Wertpapiere verkaufen können.
Fondsbruchteile. Bruchteile an Investmentfonds lassen sich nicht ins neue Depot übertragen. Geben Sie sie an die Fondsgesellschaft zurück. Ist das nicht möglich, beauftragen Sie die Depotbank mit dem Verkauf. ETF-Bruchteile, die über einen Sparplan erworben wurden, können Sie in der Regel über eine Order veräußern.
Bestandsschutz. Prüfen Sie, ob der Kaufzeitpunkt der Wertpapiere korrekt übertragen wird. Bei Käufen vor dem 1. Januar 2009 müssen Sie keine Abgeltungsteuer auf Kursgewinne zahlen – auch nach dem Depotwechsel. Für Fonds, die Sie vor 2009 angeschafft haben, sind Kursgewinne, die ab 1. Januar 2018 erzielt werden, bis zu 100 000 Euro pro Person steuerfrei.
Verlustübertrag. Verluste aus Börsengeschäften lassen sich mit künftigen Gewinnen verrechnen. Das spart Abgeltungsteuer. Um davon zu profitieren, müssen Sie bei der alten Bank einen Verlustübertrag beantragen.
Testergebnisse für 63 Depots im Kostenvergleich
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Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@derdurchdiescheibeboxXxer: Wenn das Haus sich zu einer Untersuchung von Analysetools entscheidet, hat ein Test einen Vorlauf von 1-2 Jahren und dann veröffentlichen wir dessen Ergebnisse in Form eines Tests (und nicht hier an diese Stelle).
Besten Dank! Hat sich seit Ihrer Anregung schon etwas konkretisiert? Was halten Sie von kostenlosen Programmen wie "Portfolio Performance"?
@derdurchdiescheibeboxXxer: Vielen Dank für Ihre Frage, die ich gern als Anregung im Hause weiterleite. Bisher haben wir zu den (kostenfreien und kostenpflichtigen) Analyseprogrammen- und Tools nicht berichtet. Daher kann ich Ihnen hierzu keine Detailfragen beantworten. Auch die Musterdepot-Funktionen der Depotbanken haben wir noch nicht unter die Lupe genommen.
Liebe Finanztest,
welche (kostenlosen) Analysetools empfehlen Sie, wenn die Werte mehrerer Depots in einem Kuchendiagramm dargestellt werden sollen?
Gibt es außerdem Berechnungstools, die einen aggregierten Risikowert over-all errechnen?
Seite wie onvista oder extraETF oder justETf bieten genau wie auch Banken wie die comdirect Musterdepots an. Was ist von diesen zu halten?
@en.en: Wir haben den Service der Depotbanken und Smartphone-Broker noch nicht getestet.
Was die Zusendung der Steuerbescheinigungen angeht: In Finanztest 09/2022 berichteten wir auf Seite 73 zu zahlreichen Beschwerden, die uns von comdirect-Kunden erreichten. Die comdirect und auch die Commerzbank hatten in diesem Jahr Probleme mit dem Versand der Steuerbescheinigungen aufgrund einer Softwareanpassung. Uns erreichten bis ins 4. Quartal dazu Zuschriften enttäuschter Kunden.