
Milch-Vielfalt im Test. Neben konventioneller frischer Vollmilch sind Bio-, Heu- und Weidemilch im Test vertreten – abgefüllt in Flaschen, Kartons oder Beuteln. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Konventionell oder Bio, Heu- oder Weidemilch? Im Vollmilch-Test schneiden viele Produkte gut ab, einige sogar sehr gut. Top-Qualität kostet aber etwas mehr.
Alle Testergebnisse für Vollmilch
Vollmilch im Test
Die Auswahl an frischer Vollmilch im Handel ist riesig, aber welche schmeckt am besten? Bietet teurere Bio-, Heu- oder Weidemilch Vorteile gegenüber konventioneller Milch?
Die Stiftung Warentest hat 28 Produkte verkostet und im Labor untersuchen lassen. Der Vergleich lohnt sich. Einige heben sich durch Bestnoten im Geschmack hervor. Die Milch einer bekannten Marke dagegen riecht und schmeckt nicht frisch. Unterschiede fanden wir auch in der Zusammensetzung: Manche Milch bietet mehr gesunde Fettsäuren als andere.
Warum sich der Vollmilch-Test der Stiftung Warentest für Sie lohnt
Testergebnisse
Der Milch-Test bietet Qualitätsurteile für 28 Produkte, darunter frische Vollmilch von Bärenmarke, Landliebe und Weihenstephan, aber auch Aldi, Edeka und Rewe sowie viele Bioprodukte. Die Preise liegen zwischen 1,09 und 1,99 pro Liter.
Die beste Vollmilch für Sie
Die Testergebnisse können Sie nach Ihren Vorlieben filtern – etwa nach Bio-, Heu- und Weidemilch. Gute und sehr gute Produkte sind sowohl in der Gruppe der traditionell hergestellten als auch der länger haltbaren Vollmilch zu finden.
Kaufberatung
Wir sagen, welche Vorgaben für Heu- und Weidemilch gelten. Sie erfahren außerdem, welche Milch gesundheitliche Vorteile bietet, weil sie mehr Omega-3-Fettsäuren enthält als andere.
Heftartikel als PDF
Nach dem Freischalten erhalten Sie den Heftartikel aus test 3/23 zum Download. Darin lesen sie auch, auf welche Label zur Tierhaltung Sie beim Kauf achten können.
Alle Testergebnisse für Vollmilch
Vollmilch für alle Vorlieben
Rohmilch frisch aus dem Euter ist hygienisch anfällig und kann mit Keimen belastet sein. Frische Vollmilch im Handel ist dagegen wärmebehandelt. Dominierend am Markt und 22 Mal im Test ist länger haltbare Vollmilch. Weniger stark erhitzt und daher nicht so lange haltbar ist traditionell hergestellte Vollmilch – sie ist sechsmal im Test vertreten.
Diejenigen, die auf den natürlichen Rahm der Milch Wert legen, finden im Test auch nicht-homogenisierte Produkte. Nicht getestet haben wir H-Milch und fettarme Milch mit 1,5 Prozent oder sogar nur 0,3 Prozent Fett.
Tipp: Oben unter dem Inhaltsverzeichnis können Sie alle 28 getesteten Produkte im Foto sehen und anklicken. Schon vor dem Freischalten können Sie die Produkte in unserer Datenbank filtern.
Nicht jede länger haltbare Milch ist schonend erhitzt
Wir untersuchten jede Milch im Test unter anderem auf Schadstoffe, Antibiotika-Rückstände und Keime, insbesondere Krankheitserreger. Außerdem prüften wir, ob die länger haltbaren Produkte schonend erhitzt wurden. Das war bei einigen Produkten nicht der Fall: Bei ihnen hat durch die Wärmebehandlung die chemische Qualität gelitten.
Was Kühe fressen, beeinflusst die Milchzusammensetzung
Je mehr Grünfutter wie Gras und Heu Kühe fressen, desto mehr gesunde Omega-3-Fettsäuren enthält die Milch. Günstig ist vor allem Alpha-Linolensäure. Sie wirkt positiv auf Blutfluss und Herzgesundheit. Eine erhöhte Aufnahme dieser essenziellen Fettsäure kann dazu beitragen, unerwünschtes LDL-Cholesterin im Blut zu senken. Unsere Analysen zeigen, dass manche Produkte mehr Alpha-Linolensäure enthalten als andere. Für welche Milch das zutrifft und warum das so ist, erfahren Sie im Testbericht.
Der hohe Grünfutteranteil ist auch eine wichtige Stellschraube für die Umweltbilanz, zeigte eine Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes. Biomilch ist demnach umweltfreundlicher als konventionelle Milch von Kühen aus Stallhaltung. Auch unser Test der Milch-Produktionsbedingungen 2017 ergab, dass Biobauern sich stark für Tier und Umwelt engagieren. Das PDF dieses Tests erhalten Sie nach dem Freischalten unter dem Punkt Download.
Tipp: Mit Blick auf die Umweltbelastung schneiden viele Milchalternativen wie Haferdrinks und Sojadrinks besser ab als Kuhmilch. Bei ihrer Produktion werden etwa weniger Treibhausgase freigesetzt. Welche Nährstoffe verschiedene Pflanzendrinks im Vergleich zu Milch bieten, sagen wir in unserem Special: Wie gesund sind die Milchalternativen?
Siegel geben Orientierung zur Haltung der Milchkühe
Wer sich dafür interessiert, wie die Kühe gehalten werden, kann auf verschiedene Siegel achten. Sie machen Vorgaben zum Beispiel zu den Ställen, zum Auslauf im Freien oder zur Fütterung. Vor allem die ganzjährige Anbindehaltung steht als nicht tiergerecht in der Kritik. Verboten ist die Anbindehaltung etwa beim Label „Haltungsform“ des Handels in Stufe 3 und 4, beim Label „Für mehr Tierschutz“ des Deutschen Tierschutzbundes in der Einstiegs- und Premiumstufe sowie beim Label „Pro Weideland“.
Tipp: Was hinter verschiedenen Labeln für Tierhaltung steht, erklären wir in unserem Tierwohl-Label-Special.
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Ralf53: In den Supermärkten wird sowohl H-Milch als auch länger haltbare sogenannte ESL-Milch angeboten. Der maßgebliche Unterschied liegt darin, dass ESL-Milch gekühlt werden muss und ungeöffnet etwa 30 Tage haltbar ist. H-Milch kann hingegen ungekühlt mehrere Monate aufbewahrt werden. Sie muss erst nach dem Öffnen in den Kühlschrank. Das ist für manche Verbraucher ein Vorteil.
H-Milch schmeckt etwas weniger frisch, verfügt aber abgesehen von einem leichten Vitaminverlust über die gleichen Nährstoffe - etwa das wertvolle Kalzium - wie Frischmilch.
Wo liegt Ihrer Meinung nach der Unterschied zwischen H- Milch und der länger haltbaren Vollmilch?
Die Supermärkte, Discounter etc. bestimmen was hergestellt wird, denn was nicht in Ihren Regalen landet, hat auf dem freien markt, meist keine Change.
Es ist sehr einfach zu sagen, der Verbraucher möchte das so. Doch in Wirklichkeit bestimmt der Handelskonzern was verkauft wird. Er möchte gut aussehende und möglichst lange Haltbarkeit seiner Ware.
Meist geht das zulasten von Geschmack und Nährwert und man panscht synthetischen Geschmack dazu.
Das Schäumverhalten wird vorwiegend vom Proteingehalt (Proteine sind Eiweiße) beeinflusst, nicht so sehr vom Fettgehalt. Der Fettgehalt dagegen ist schon wichtig für die Geschmacksbildung. Fett wirkt ja letztlich als natürlicher Geschmacksverstärker. Die Starttemperatur spielt hierbei auch eine Rolle (bei welcher Temperatur lässt sich die verwendete Milch gut schäumen) und wenn man einen Schäumer hat: Mit welcher Milch harmoniert der am besten (die Espressomaschine mit der Lanze - da hängt es auch viel vom Barista ab, der kann das aber normalerweise).
Quelle - Internet und eigene Erfahrung. Für mehr bitte im Internet suchen
@maxim.weber: Milch ist ein Naturprodukt, ihr darf nichts beigefügt werden. Es ist aber tatsächlich so, dass sich die ein oder andere Milch nicht aufschäumen lässt. Ob der Milchschaum gelingt, hat nichts mit der Qualität der Milch zu tun. Eine wichtige Rolle spielen Fett- und Eiweißgehalt, aber auch Frische und Temperatur. Der Fettanteil sollte mind. 1,5% haben. Der Eiweißgehalt der Milch kann je Jahreszeit variieren. Je mehr Eiweiß die Milch enthält, desto stabiler ist der Schaum. Je niedriger der Eiweißgehalt, desto schneller fällt der Schaum zusammen.
Mir persönlich ist es wichtig, dass die Zulieferbetriebe der Molkereien - sprich: Unsere Landwirte - eine Vergütung erhalten, die auch kleineren Betrieben das Überleben ermöglicht. Ich bin dafür auch gern bereit, etwas mehr zu bezahlen. Ich fände es sehr begrüßenswert, wenn dies zukünftig als Testkriterium berücksichtigt werden könnte.