
Spaß am Meer. Kinder brauchen Cremes mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30 und gute Kleidung.
Zuverlässiger UV-Schutz für die Haut ist unverzichtbar. Deshalb testet die Stiftung Warentest jedes Jahr Sonnenschutzmittel – Cremes, Lotionen und Sprays von günstig bis teuer, aus Apotheken, Super- und Drogeriemärkten und Discountern. 2018 und 2019 im Sonnenschutz-Test: Sonnenschutzmittel mit hohem und sehr hohem Schutzfaktor (30, 50 und 50+). Fast alle der insgesamt 38 Sonnencremes und Sonnensprays überzeugen – drei eher teure fallen durch (Preise: 1,10 bis 33 Euro pro 100 Milliliter). Preise und Erhältlichkeit der sehr guten und guten Produkte haben wir im Mai 2020 aktualisiert.
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Fast alle Sonnenschutzmittel schützen wie ausgelobt
Fast alle geprüften Produkte im Test können mit in den Urlaub oder zum Badesee: 11 von 19 im vergangenen Jahr getesteten Sonnenschutzmitteln schneiden insgesamt gut ab, 6 sogar sehr gut. Sie schützen so vor UVB-Strahlung, wie es auf der Packung steht – und auch ihr UVA-Schutz stimmt. Auf Mittel mit Lichtschutzfaktor 50 und 50+ sollten vor allem Menschen mit heller Haut setzen, Wassersportler oder Menschen, die nah am Äquator Urlaub machen. Zudem nutzt ein recht hoher Faktor der Haut von Kindern, da sie sehr empfindlich ist. Generell bestätigt sich auch wieder: Der Preis sagt nichts über die Qualität der geprüften Mittel aus. Das günstigste Produkt im Test – schon für 1,10 Euro pro 100 Milliliter zu haben – schützt ebenso zuverlässig wie solche, für die 10 oder gar über 30 Euro zu zahlen sind.
Ein Sonnenspray enthält kritische Duftstoffe
Ausgerechnet zwei eher teurere Sonnenschutzmittel fallen im Testdurchgang 2019 durch: Sie unterschreiten den ausgelobten Sonnenschutzfaktor. Das führt zur Note mangelhaft im Gesamturteil. Eines dieser beiden enthält zudem einen kritischen Duftstoff. Er heißt Lilial. Bislang ist unklar, ob Lilial beim Menschen die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen oder das Erbgut verändern kann. Damit bleibt ungewiss, ob und in welchen Konzentrationen Lilial in Kosmetikprodukten sicher ist.
Das bietet der Test Sonnenschutzmittel der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Sie finden hier die Testergebnisse zu insgesamt 38 Sonnencremes, Sonnenlotionen und Sonnensprays mit Sonnenschutzfaktor 30, 50 oder 50+ aus den Tests 7/2018 und 7/2019. Mit einer Filterfunktion lassen sich alle sehr guten und guten Produkte auswählen, die laut Anbieter unverändert im Angebot sind. Preise und Erhältlichkeit der sehr guten und guten Produkte haben wir im Mai 2020 aktualisiert.
Heftartikel & FAQ. Sie erhalten auch Zugriff auf die PDF der Sonnenschutz-Testberichte der Zeitschrift test. Kostenlos sind die Informationen in unserem FAQ Sonnenschutz.
Punktabzug für „Wasserfest“-Versprechen
Auf allen 2019 geprüften Tuben und Flaschen prangt das Wort „wasserfest“. Wer in seinen Werbeaussagen so dick aufträgt, weckt große Erwartungen. Doch auch Sonnencremes und Sprays, die als „wasserfest“ beworben werden, können beim Baden oder Planschen einen Teil ihrer Schutzwirkung einbüßen. Denn selbst wenn sie nach zweimal 20 Minuten Baden nur noch die Hälfte des ursprünglichen Schutzes bieten, dürfen sie laut internationaler Norm „wasserfest“ heißen. Wer auf Flasche oder Tube verspricht, sein Produkt sei „wasserfest“, ohne genauer zu erläutern, was das heißt, bekam Punktabzug in der Bewertungskategorie „Beschriftung und Werbeaussagen“– weil das beim Verbraucher eine trügerische Sicherheit erzeugen kann.
Unser Rat: Frischen Sie nach dem Baden immer Ihren Sonnenschutz auf. So sind Sie auf der sicheren Seite.
Nur wer richtig cremt, ist richtig geschützt
Auch die beste Sonnencreme kann ihre Wirkung nur entfalten, wenn sie richtig aufgetragen wird: Die Produkte müssen reichlich und großflächig auf der Haut verteilt werden, hin und wieder sollten Sonnenanbeter nachcremen. Zusätzlichen Schutz bietet Kleidung. Viele Verbraucher klagen aber darüber, dass Sonnenschutzmittel vor allem auf hellen Textilien sehr leicht unschöne und hartnäckige Flecken verursachen, die sich nur schwer wieder auswaschen lassen. Nivea wirbt plaktiv mit „Anti-Flecken“ und dem Bild eines weißen T-Shirts. Überprüfen ließ sich dieses Versprechen nicht.
Eine Flasche reicht höchstens für fünf Tage

Nicht zu knauserig sein mit der Sonnencreme: Eine Flasche ist fix verbraucht.
Bei Sonnencreme gilt: klotzen statt kleckern. Um den angegebenen Sonnenschutzfaktor zu erreichen, braucht eine 1,80 Meter große Person etwa 40 Milliliter für den ganzen Körper – drei Esslöffel voll. Wer kleiner ist, etwas weniger. Bei einem Sonnenbad pro Tag reicht eine 200-Milliliter-Flasche also für in etwa fünf Tage – höchstens: Da beim Baden, Abtrocknen und Schwitzen der Schutz verloren geht, sollte stets nachgecremt werden. Für 14 Tage Strandurlaub heißt das: mindestens drei Flaschen ins Gepäck.
Tipps für die Sonnencreme-Nutzung
So lassen sich Flecken auf der Kleidung von vornherein vermeiden oder im Fall der Fälle wieder auswaschen – und was Sie sonst noch wissen sollten, um richtig geschützt zu sein:
- Flecken vermeiden. Sonnenschutzmittel hinterlassen auf heller Kleidung leicht unschöne Flecken. Ziehen Sie sich nach dem Eincremen deshalb nicht sofort an, sondern warten Sie, bis das Sonnenschutzmittel gut in die Haut eingezogen und getrocknet ist. Auf dunklen Fasern sind die Flecken weniger zu sehen, als auf hellen. Dunkle, dichte Stoffe schützen zudem besser vor UV-Strahlen.
- Dick auftragen. Verteilen Sie Sonnenschutzmittel in reichlicher Menge gut auf der Haut. Sprays am besten doppelt anwenden: den Körper einmal einsprühen, das Produkt verreiben und trocknen lassen. Dann das Ganze noch einmal von vorn. Bei längerem Aufenthalt in der Sonne immer wieder nachsprühen und -cremen, um den Schutz aufrecht zu erhalten – das gilt auch für Produkte, die als „wasserfest“ gekennzeichnet sind.
- Nicht ausreizen. Bei hellhäutigen Menschen kann sich die ungeschützte Haut schon nach etwa fünf bis zehn Minuten in der Sonne röten. Ein Sonnenschutzmittel mit Faktor 30 verlängert diese Zeit etwa um das 30-Fache – also auf 150 bis 300 Minuten. Ausreizen sollte diese Grenzen allerdings niemand. Nach etwa zwei Dritteln der Zeit heißt es sicherheitshalber: Raus aus der Sonne, rein in den Schatten! Und ganz wichtig zu wissen: Nachcremen ist zwar wichtig, es verlängert jedoch die einmal erreichte Schutzzeit nicht.
- Schön geschützt. Wer auf Make-up und Sonnenschutz gleichermaßen Wert legt, sollte diese Reihenfolge beachten: Erst das Sonnenschutzmittel auftragen und einziehen lassen, dann gegebenenfalls eine Tagespflegecreme verwenden und anschließend das Make-up.
Tipp: Viele weitere Fragen zum Thema Sonnenschutz beantworten wir in unseren FAQ Sonnencreme und Sonnenspray.
Nutzerkommentare, die vor dem 26. Juni 2019 gepostet wurden, beziehen sich noch auf eine der früheren Untersuchungen.
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