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Ob im Salat, auf Brot oder gegrillt – Avocados sind vielseitig und gesund. Zu jeder Jahreszeit bieten Händler die exotische Frucht an. Bei den Deutschen ist sie beliebt wie nie. Doch der Trend hat seine Schattenseiten: Der intensive Anbau bedroht Trinkwasser- und Waldbestände.
Die Importmengen steigen
Mit grünem Spargel im Frühlingssalat, halbiert auf dem Grill, direkt aus der Schale gelöffelt oder als Guacamole – Avocados sind vielseitig einsetzbar. Besonders Vegetarier und Veganer schätzen die exotischen Früchte. Sie sind gesund und enorm beliebt: Deutschland hat die Importmengen in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt. Es gibt rund 400 Sorten. Am bekanntesten sind die glatte, grüne Fuerte-Avocado und die dunkle Hass-Avocado mit genoppter Schale.
Mit wertvollen Fettsäuren
Die Avocado gilt als Superfrucht: Sie ist zwar fettreich, enthält aber viele einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die den Cholesterolspiegel günstig beeinflussen. Außerdem punktet sie mit vergleichsweise viel Vitamin E, B5 und B6, Kalium sowie Magnesium.
Schlechte Ökobilanz
Die Kehrseite des Avocado-Booms: Für eine reiche Ernte benötigen die Bäume Wärme und viel Wasser. Nach Berechnungen der Wissenschaftler Mesfin Mekonnen und Arjen Y. Hoekstra von der Universität Twente im niederländischen Enschede sind fast 2 000 Liter Wasser für die Produktion von einem Kilogramm Avocados nötig. Das entspricht je nach Größe etwa zweieinhalb bis sieben Stück. Für ein Kilogramm Tomaten reichen dagegen rund 200 Liter. Vor allem in trockenen Anbauregionen, wo Trinkwasser ohnehin knapp ist, müssen Avocadobauern ihre Plantagen reichlich bewässern. Dafür zapfen sie mancherorts Flüsse oder das Grundwasser an. Effiziente Beregnungsmethoden sollen den Wasserverbrauch verringern. Manche Bauern setzen etwa auf Tröpfchenbewässerung. Forscher suchen nach weiteren Sparpotenzialen. Doch weite Transporte in Kühlcontainern per Schiff und LKW verschlechtern die Ökobilanz zusätzlich. In Mexiko kommt noch ein Problem hinzu: Bauern holzen dort illegal Wälder ab, um die Anbauflächen zu erweitern.
Bewusst genießen
In welchen Ländern der Anbau am wenigstens bedenklich ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Noch gibt es Avocados aus dem spanischen Andalusien im deutschen Handel. Diese haben immerhin nicht ganz so weite Transportwege bis zu uns. Ab Mai bis September stammen die meisten Avocados dann aus Peru und Südafrika. Im Winter kommen sie vor allem aus Chile, Spanien und Israel.
- Tipp 1: Verzehren Sie Avocados in Maßen und bewusst als Genussmittel. Wenn Sie nur die halbe Frucht essen, träufeln Sie Zitronensaft auf die zweite Hälfte und entfernen Sie den Kern nicht. Eingewickelt in Folie und gekühlt bleibt die Schnittfläche dann grün.
- Tipp 2: Die gekaufte Avocado ist noch hart? Wenn sie neben Äpfeln liegt, reift sie schneller.
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