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Aufs Brötchen, zum Backen, zum Verfeinern von Speisen – für viele ist Butter unersetzlich. Die Stiftung Warentest hat Butter verkostet und analysiert. Im Test: 30 Produkte, davon 15-mal mildgesäuerte Butter, 13-mal Süßrahmbutter, zweimal Sauerrahmbutter. Darunter bekannte Marken wie Kerrygold, Landliebe oder Weihenstephan. Knapp die Hälfte sind Bio-Produkte. Das Ergebnis des Butter-Tests überzeugt: Jede zweite Butter schneidet gut ab. Beide Testsieger sind Handelsklasse „Deutsche Markenbutter“. Eine Butter im Test fiel durch.
Alle Testergebnisse für Butter 04/2018
Liste der 30 getesteten Produkte
Urteile von Gut bis Mangelhaft
Wer Butter kaufen will, hat reichlich Auswahl: In den Regalen liegt Deutsche Markenbutter neben Irischer Butter, konventionell hergestellte neben Bio-Butter und Weidebutter, ungesalzene neben gesalzener Butter. Für den Butter-Test der Stiftung Warentest haben wir 30 ungesalzene Produkte untersucht: Mildgesäuerte Butter, Süßrahm- und Sauerrahmbutter. Bekannte Marken sind im Test, darunter Butter wie die Niederländische Butter Frau Antje, die Irische Butter Kerrygold, Landliebe, Meggle und Weihenstephan. Das Ergebnis des Tests ist insgesamt positiv: 15 der 30 Buttern im Test können sich mit Fug und Recht gute Butter nennen, zwölf erreichen ein Befriedigend, zwei sind ausreichend, eine Butter, die Original Irische Süßrahm-Butter von Kerrygold, ist mangelhaft. Sie wies eine sehr hohe Gesamtkeimzahl auf.
Deutsche Markenbutter auf den vorderen Plätzen
Insgesamt ganz vorn liegen zwei Mildgesäuerte der Handelsklasse Deutsche Markenbutter. Auch die beste Bio-Butter – eine Süßrahmbutter – trägt wie die beiden Testsieger diese Handelsklasse. Wenn eine Molkerei Deutsche Markenbutter produzieren will, muss sie ihre Produkte regelmäßig strengen Kontrollen unterziehen. Garant für Spitzenqualität ist die Bezeichnung Deutsche Markenbutter aber nicht in jedem Fall. Denn auch bei Deutscher Markenbutter gab es in unserem Test Qualitätsmängel. Die Gründe dafür können vielfältig sein.
Das bietet der Test Butter
Testergebnisse. Unsere Tabellen zeigen Bewertungen für 30 Buttern, darunter 15 mildgesäuerte, 13 Süß- und 2 Sauerrahmbuttern. Knapp die Hälfte davon sind Bio-Produkte.
Warenkunde. Im Butter-Test der Stiftung Warentest erfahren Sie auch, wie aus Milch Butter wird und wie unterschiedlich die Verfahren für die einzelnen Buttersorten sind.
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Umfangreiche Tests am Ende der Mindesthaltbarkeit
So erfasst die amtliche Butterprüfung nur Stichproben und findet zudem spätestens zehn Tage nach Herstellung statt. Die Stiftung Warentest prüft dagegen am Ende der Mindesthaltbarkeit. Dabei untersuchen die Tester sensorische Eigenschaften wie Aussehen, Geruch, Geschmack genauso wie Schadstoffe und Keime. Daneben gingen auch Streichfähigkeit, Verpackung und Deklaration in die Testnote ein: So haben wir getestet.
Naturprodukt Butter teurer als Margarine
Im vergangenen Herbst erreichten die Preise für Butter insgesamt Rekordhöhen – egal ob bio oder konventionell. Nach kurzem Sinkflug steigen die Preise nun wieder: Die Preisentwicklung und ihre Gründe. Butter bleibt aber deutlich teurer als Margarine. Ihren Fans ist das egal. Viele schätzen nicht nur den säuerlichen oder sahnigen Geschmack der Butter, sondern auch, dass sie ohne viele Zusätze auskommt und von Natur aus auch Mineralstoffe liefert und zum Beispiel die Vitamine A und E. Bei Margarine wird dagegen an Zusatzstoffen, Aromen und Vitaminen in der Regel nicht gespart.
Butter früher als Cholesterinbombe verteufelt
Trotzdem herrscht noch immer Verunsicherung: Ist das tierische Fett der Butter gesund? In den 80er Jahren galt Butter wegen ihres hohen Cholesteringehalts als gesundheitsschädlich. Tatsächlich besteht sie zu zwei Dritteln aus gesättigten Fettsäuren. Deshalb stand sie lange Zeit in Verruf, das ungünstige LDL-Cholesterin im Blut zu erhöhen. Inzwischen zeichnen Langzeitstudien und jüngste Untersuchungen ein differenzierteres Bild: Viele der gesättigten Fettsäuren in der Butter beeinflussen weder das Verhältnis von „schlechtem“ LDL-Cholesterin zu „gutem“ HDL-Cholesterin im Blut negativ noch erhöhen sie das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Im August 2017 prüften wir Margarine. Fazit damals: Die Fettsäureverteilung ist nur in einer guten Margarine etwas besser als in Butter. In unseren FAQ Butter und Margarine geben wir Antworten auf wichtige Fragen zum Thema.
Welche Butter für welche Speise
- Multitalent: Mildgesäuerte Butter. Wenn es um das Frühstücks-Croissant oder feine Speisen geht, greifen viele lieber zur Butter als zur Margarine. Mildgesäuerte Butter zum Beispiel ist ein Multitalent. Sie schmeckt mild-säuerlich und eignet sich als Aufstrich auf Brot und Brötchen, passt zu süßlich-säuerlicher Konfitüre und mildem Aufschnitt. Sie verfeinert Gemüse, Aufläufe und Kuchen.
- Für Soßen und Süßes: Süßrahmbutter. Mit ihrem rahmigen Geschmack ist Süßrahmbutter ideal für Honigbrötchen. Manche Kuchenfans ziehen sie der mildgesäuerten Butter für ihre Kuchen- und Tortenwerke vor. Spitzenköche schwören auf Süßrahmbutter, wenn es um die Zubereitung von Soßen geht. Grund: Sie bindet Soßen besonders gut, weil sie kaum ausflockt.
- Zu Deftigem: Sauerrahmbutter. Wer es deftig mag: Der säuerliche Geschmack von Sauerrahmbutter passt besonders gut aufs Brot. Schinken als Auflage macht die Jause perfekt. Sie eignet sich auch für Wild oder Eintöpfe. Verantwortlich für das säuerliche Aroma sind übrigens Milchsäurebakterien, die dem Rahm zugesetzt werden.
Nutzerkommentare, die vor dem 21. März 2018 gepostet wurden, beziehen sich auf einen älteren Test Butter.
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@konsument18: Wir stellen immer wieder fest, dass Ökotest bei Speisefetten Mineralölrückstände sehr streng bewertet. So streng, dass oft die Mehrzahl der Produkte als mangelhaft bewertet wird, selbst wenn es sich um Gehalte handelt, die sich derzeit realistischerweise kaum vermeiden lassen.
Für Milchfett gibt es sogenannte „Orientierungswerte“ und diese liegen sogar höher als bei pflanzlichen Speiseölen, nämlich bei 22 mg MOSH pro kg Milchfett. Mit dem üblichen Fettgehalt von Butter kommt man dann auf einen MOSH-Orientierungswert für Butter von ca. 26 mg/kg.
Demgegenüber hat Ökotest schon ab einem MOSH-Gehalt von mehr als 2 mg/kg das als „erhöht“ beurteilt und bei mehr als 4 mg/kg als „stark erhöht“. Somit ist es keine Überraschung, dass dann 19 von 20 Produkten entsprechend eingestuft werden.
Liebe Menschen bei Stiftung Warentest,
Sie haben mehr als einmal auf die fundamentalen Unterschiede in der Zielsetzung von Stiftung Warentest und Öko-Test hingewiesen. Dies war für mich auch immer nachvollziehbar und kein Problem. Aber jetzt stutze ich doch: Öko-Test hat unlängst Butter getestet und ist zu ganz anderen Ergebnissen gekommen als Warentest. 6 Buttern fielen mit der Note "ungenügend" komplett durch. Begründung: Die viel zu hohen Gehalte an MOSH und teilweise auch MOAH. Nun hat aber auch Warentest unter den Testkriterien die Rubrik "Schadstoffe". Eines der bei ÖkoTest mit 6 benoteten Produkte war der Warentest-Testsieger Gut & Günstig mildgesaeuerte Butter; hier mit der Schadstoffnote 2,1. Ähnlich ist es mit Meggle Süßrahmbutter, bei Öko-Test durchgefallen, bei Warentest Schadstoff-Note sogar 1,5. Wie passt das denn zusammen???
@schnoko: Bevor wir eine inhaltliche Aussage in der Zeitschrift test veröffentlichen, prüfen wir intern, ob es hierfür Belege gibt. Bisher ist es bei uns (noch) nicht üblich, einen Quellen-Anhang wie bei wissenschaftlichen Veröffentlichungen beizufügen. Beispielhaft möchten wir hier folgende Quelle nennen:
https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0158118
Um Missverständnissen vorzubeugen sei angefügt, dass wir mit Bedacht formuliert hatten „viele der gesättigten Fettsäuren der Butter“, denn langkettige gesättigte Fettsäuren gelten nach wie vor als nachteilig, während die mittelkettigen und verzweigten Fettsäuren aus der Butter heute als vorteilhaft angesehen werden.
Omega-3-Fettsäuren in Milch durch Grünfutter: Aus unserer eigenen Testarbeit hatten wir wiederholt darüber berichtet (erstmals 2011) und die Anteile der Omega-3-Fettsäuren in den Test-Tabellen genannt. Der Zusammenhang ist recht gut untersucht, unterliegt aber auch jahreszeitlichen Schwankungen. In dieser Quelle www.wissenschaft.de/umwelt-natur/grasmilch-ist-gesuender/ werden weitere neuere Originalarbeiten zitiert. Meist liegen die Gehalte an Omega-3-Fettsäuren bei Grünfütterung um ca. 50-100% höher, allerdings auf niedrigem Niveau, d.h. bei ca. 1% bezogen auf den Fettanteil. Hieraus wird deutlich, dass der Einfluss der Fütterung zwar messbar, aber alles andere als grundlegend ist. Letztlich sind die Fettsäure-Unterschiede bei Butter eher Nuancen, während bei Margarine die Unterschiede in der Fettsäurezusammensetzung verschiedener Produkte sehr deutlich sind, so dass sie hohe Relevanz für die ernährungsphysiologische Qualität aufweisen und sich auch übersichtlich in Form von Kreisdiagrammen darstellen lassen. (jw/cr)
Die Aussage "Viele der gesättigten Fettsäuren in der Butter beeinflussen weder das Verhältnis von „schlechtem“ LDL-Cholesterin zu „gutem“ HDL-Cholesterin im Blut negativ noch erhöhen sie das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen" hätte doch durchaus einen Quellenbeleg zu diesen Untersuchungen verdient. Warum es hier so als reine Behauptung stehen bleibt ist mir unklar.
Und auch die kurz darauf folgende Aussage "[...]wenn Milchkühe viel Gras und Heu fressen [...] steigt der Anteil der mehrfach ungesättigten Fettsäuren in der Milch [...]. Bio-Butter kann daher die gesündere Wahl sein." wirft bei mir zwei Fragen auf: gesündere Wahl als was, als Margarine, oder als nicht-Bio Butter? Und: warum wird auch diese Behauptung nicht belegt, z.B. im Test durch Aufzeigen der Fettsäurekompositionen? Die "Ernährungsphysiologische Qualität", die beim Test der Margarine noch so wichtig war, spielt bei der Butter bis auf zwei unbelegte Behauptungen überhaupt keine Rolle mehr. Schade.
@ThomasAm: Vielen Dank für Ihre positive Einschätzung unserer Arbeit.
Wir bedauern allerdings, Ihnen mitteilen zu müssen, dass die Stiftung Warentest grundsätzlich keine über den Rahmen veröffentlichter Testberichte hinausgehende Informationen extern zur Verfügung stellen kann. Wir bitten um Ihr Verständnis. (cr)