Im Olivenöl-Test 2021: 27 Öle der Güteklasse nativ extra. Viele schneiden gut ab. Zwei schmecken top, zwei sind mangelhaft: eins ist ranzig, eins schadstoffbelastet.
Olivenöl im Test
Testergebnisse für 27 Native Olivenöle extra 11/2021
Mani Bläuel Natives Olivenöl extra Polyphenol (Bio)
Monini Classico Natives Olivenöl extra
Netto Marken-Discount BioBio Natives Olivenöl extra (Bio)
Netto Marken-Discount Vegola Natives Olivenöl extra
Oil & Vinegar Nocellara Olivenöl Natives Olivenöl extra
Ölmühle Solling Olivenöl nativ extra vergine (Bio)
Penny Natives Olivenöl extra
Rapunzel Nuñez de Prado Blume des Öls Natives Olivenöl extra (Bio)
Rewe Bio Natives Olivenöl extra (Bio)
Rewe Ja Natives Olivenöl extra
Selezione Gustini Antico Frantoio della Fattoria Natives Olivenöl extra
Das beste Olivenöl finden
Die Auswahl ist groß, die Preisspanne auch: Die 27 Öle im aktuellen Olivenöl-Test kosten zwischen 4,50 und 52 Euro pro Liter. Darunter sind Produkte vom Discounter, bekannte Marken und Öle aus dem Gourmet-Bereich. Alle zählen laut Etikett zur höchsten Güteklasse nativ extra. Die Tester haben gute, mittelmäßige sowie schadstoffbelastete und geschmacklich wenig überzeugende Produkte gefunden. Erfreulich: Unter den besten Olivenölen im Test sind auch einige günstige. Ab 5,35 Euro pro Liter gibt es empfehlenswerte Produkte.
Das bietet der Olivenöl-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Unsere Tabelle zeigt Bewertungen für 27 Olivenöle im Test, darunter günstige Handelsmarken von Aldi, Lidl und Rewe, vielverkaufte Marken wie Bertolli, Bio-Olivenöle von Alnatura & Co und hochpreisige Öle von Feinkosthändlern wie Oil & Vinegar. Wir haben die Öle verkostet, auf Schadstoffe untersucht und geprüft, ob die Herkunftsangaben stimmen. Die Noten reichen von Gut bis Mangelhaft.
Kaufberatung. Von Testsieger bis guter Standard: Wir sagen, welche Öle herausragend schmecken und Salat oder Antipasti kulinarisch aufwerten – und welche sich prima zum Braten und in der Alltagsküche eignen.
Tipps und Hintergrund. Wir erklären, warum Olivenöl positiv für das Herz-Kreislauf-System ist und welche anderen beliebten Speiseöle gesundheitliche Vorteile bieten. Sie erfahren, wie Experten Olivenöl verkosten, wie auch Laien die Qualität selbst einschätzen können – und was Bezeichnungen wie „nativ extra“ bedeuten.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf alle Olivenöl-Testberichte aus der Zeitschrift test seit 2017.
Olivenöl im Test
Testergebnisse für 27 Native Olivenöle extra 11/2021
Viele gute Olivenöle, aber nur die Testsieger sind geschmacklich top
Zwei Olivenöle im Test riechen und schmecken hervorragend. Die EU-Olivenölverordnung legt für die höchste Güteklasse nativ extra drei positive Eigenschaften fest: fruchtig, bitter, scharf (siehe auch Olivenöl - die Güteklassen). Beim Prüfpunkt sensorische Qualität erfassen wir, wie intensiv und ausgewogen diese Eigenschaften ausgeprägt sind. Zusätzlich beschreiben wir die unterschiedlichen Aromen als sensorische Feinheiten.
Die zwei Testsieger sind hochwertige Olivenöle: sehr gut ausgewogen, intensiv fruchtig, deutlich bitter und scharf. Sie duften etwa nach Gras, Mandel, Pfeffer und Artischocke. Geschmackliche Fehler – etwa ein metallischer oder essigartiger Geschmack – sind in der höchsten Güteklasse nicht erlaubt. Die Verordnung listet insgesamt 15 solcher Fehler auf. Ein Olivenöl im Test schmeckt ranzig. Es hätte nicht als „nativ extra“ verkauft werden dürfen.
Zwölf Bio-Olivenöle im Test
Von den 27 Olivenölen im Test tragen 12 ein Bio-Siegel – 7 davon schneiden gut ab. Sowohl unter den zwei Testsiegern als auch unter den zwei Testverlierern findet sich je ein Bio-Olivenöl. Erfreulich: In keinem der Bio-Öle konnten wir Pestizide nachweisen.
Olivenöl nativ extra: Qualität ist gestiegen
Unsere Tests belegen: Häufig verkaufte Olivenöle sind in den vergangenen Jahren insgesamt besser geworden – 15 guten Qualitätsurteilen stehen diesmal nur zwei mangelhafte gegenüber. 2017 hatte kein einziges Olivenöl gut abgeschnitten, zehn fielen durch. Beim Jahrgang 2020 waren neun Öle gut und zwei mangelhaft.
Tipp: Wie sich die Qualität von Olivenöl seit 2017 entwickelt hat, zeigt unsere Vergleichstabelle (verfügbar nach Freischaltung des Themas).
Warum Olivenöl so gesund ist und sich zum Braten eignet
Olivenöl besteht zu mehr als zwei Dritteln aus Ölsäure. Diese einfach ungesättigte Fettsäure kann beim Menschen das ungünstige Cholesterin im Blut senken. Olivenöl lässt sich prima erhitzen, selbst Braten und Frittieren ist möglich.
Tipp: Mehr Infos und Küchentipps zu Olivenöl und anderen Ölsorten finden Sie in unseren FAQ Speiseöl.
- Grüner Tee gilt als Gesundheitselixier. Aber ist er unbedenklich, was Schadstoffe angeht? Nicht jeder der 27 Grüntees und Matchas im Test liegt hier im grünen Bereich.
- Zero Waste: Die gute alte Sitte, Nahrungsmittel abfallfrei zu verarbeiten, liegt wieder im Trend. Tipps für Spargelreste, welke Blätter und altes Brot.
- Kaum ein Pflanzenschutzmittel ist so in der Diskussion wie das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat. Grund: Es könnte Krebs erregen. Wir erläutern den Stand der Dinge.
Grundsätzlich finde ich die Tests die sowohl von Stiftung Warentest und von Ökotest durchgeführt werden gut. Im Fall des Olivenöltest aber schwierig für den Verbraucher. Denn bei so unterschiedlichen Ergebnissen ist die Verunsicherung groß und trägt auf keinen Fall zur Aufklärung bei. Ich habe den Kommentar von Stiftung Warentest gelesen und stimme dem zu. Ökotest schürt mit diesem Test wieder nur Ängste und Angst war noch nie ein guter Berater.
@andy69: Bei unserer Bewertung der Mineralölrückstände haben wir den sog. Orientierungswert für pflanzliche Öle herangezogen. Dieser Wert beträgt derzeit 13 mg/kg und basiert auf einer statistischen Auswertung von Analysedaten durch Lebensmittelüberwachung und -wirtschaft. Er ist kein gesetzlicher Grenzwert. Wird er überschritten, sollte der Anbieter Maßnahmen ergreifen, um die Belastung zu verringern. Schöner wäre es sicherlich gewesen, wenn wir unsere Bewertung wie auch sonst auf toxikologische Daten hätten stützen können. Leider liegen hierzu bisher keine Daten vor wie z.B. eine tolerierbare Tageszufuhr (TDI). Es kann also derzeit niemand genau sagen, ab welcher Dosis eine schädliche Wirkung zu befürchten ist. Auch ob eine Schadwirkung überhaupt eintritt, ist noch umstritten. Für uns genügt jedoch der Umstand der Anreicherung im Körper, um diese Substanzen kritisch zu bewerten. Von den 27 getesteten Olivenölen hatten im letzten Test 4 Öle diesen Orientierungswert überschritten. Öko-Test legte seiner Beurteilung einen deutlich strengeren Maßstab zugrunde als diesen Orientierungswert. Dadurch lassen sich die meisten Bewertungs-Unterschiede erklären. Wie dieser strengere Wert hergeleitet wurde, ist uns nicht bekannt. Konsens ist, dass möglichst wenig und am besten gar keine Mineralölrückstande enthalten sein sollten. Konsens ist auch, dass ein toxikologisch "wahrer Wert" derzeit einfach nicht abgeleitet werden kann. Man steht also vor einem Dilemma: Nimmt man einen eher hohen Wert zur Beurteilung, dann kann man sich dem Vorwurf der Verharmlosung ausgesetzt sehen. Nimmt man einen eher niedrigen Wert, dann riskiert man die kritische Rückfrage, ob es angemessen ist, bei einer Stoffgruppe mit unklarer Schadwirkung so strenge Maßstäbe zu setzen, dass erwartbar der Großteil der Öle durchfällt. Letztlich erwarten die Leserinnen und Leser von einer Testveröffentlichung, dass sie dabei hilft, die gefühlten Risiken von den tatsächlichen besser zu unterscheiden. Solange es keine eindeutigen toxikologischen Daten dazu gibt, bleibt das im Falle der Mineralöl-Rückstände leider schwierig.
Weshalb haben Sie viele gute Olivenöle gefunden, während Ökotest in Ihrer neuesten Ausgabe durchweg Mineralölbestandteile in den Ölen gefunden hat? z.B. Bertolli Öl. Das haben Sie gut getestet und Ökotest mangelhaft. Wie kann das sein. Das werde ich natürlich auch Ökotest fragen. Danke für Ihre Antwort
@boerge: Wir haben im aktuellen Testbericht über den Vogelschutz bei der Olivenölernte berichtet. Laut der Organisation zum Schutz von Vögeln der „Birdlife International“ einem Netzwerk nationaler Partnerorganisationen waren die Vögel in den Ernten von Herbst 2020 bis Frühjahr 2021 nicht mehr bedroht. So haben z.B. Spanien und Portugal die Nachternte inzwischen verboten.
Liebes Team der Stiftung Warentest, vielen Dank, dass Sie immer wieder Olivenöl testen. Ich würde mir wünschen, dass in Zukunft auch das Thema Vogelschutz bei der Olivenernte berücksichtigt wird. Über die großen Probleme in diesem Punkt sollten die Verbraucher:innen von Ihnen informiert werden. Danke und viele Grüße
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Grundsätzlich finde ich die Tests die sowohl von Stiftung Warentest und von Ökotest durchgeführt werden gut. Im Fall des Olivenöltest aber schwierig für den Verbraucher. Denn bei so unterschiedlichen Ergebnissen ist die Verunsicherung groß und trägt auf keinen Fall zur Aufklärung bei. Ich habe den Kommentar von Stiftung Warentest gelesen und stimme dem zu. Ökotest schürt mit diesem Test wieder nur Ängste und Angst war noch nie ein guter Berater.
@andy69: Bei unserer Bewertung der Mineralölrückstände haben wir den sog. Orientierungswert für pflanzliche Öle herangezogen. Dieser Wert beträgt derzeit 13 mg/kg und basiert auf einer statistischen Auswertung von Analysedaten durch Lebensmittelüberwachung und -wirtschaft. Er ist kein gesetzlicher Grenzwert. Wird er überschritten, sollte der Anbieter Maßnahmen ergreifen, um die Belastung zu verringern.
Schöner wäre es sicherlich gewesen, wenn wir unsere Bewertung wie auch sonst auf toxikologische Daten hätten stützen können. Leider liegen hierzu bisher keine Daten vor wie z.B. eine tolerierbare Tageszufuhr (TDI). Es kann also derzeit niemand genau sagen, ab welcher Dosis eine schädliche Wirkung zu befürchten ist. Auch ob eine Schadwirkung überhaupt eintritt, ist noch umstritten. Für uns genügt jedoch der Umstand der Anreicherung im Körper, um diese Substanzen kritisch zu bewerten. Von den 27 getesteten Olivenölen hatten im letzten Test 4 Öle diesen Orientierungswert überschritten.
Öko-Test legte seiner Beurteilung einen deutlich strengeren Maßstab zugrunde als diesen Orientierungswert. Dadurch lassen sich die meisten Bewertungs-Unterschiede erklären. Wie dieser strengere Wert hergeleitet wurde, ist uns nicht bekannt.
Konsens ist, dass möglichst wenig und am besten gar keine Mineralölrückstande enthalten sein sollten. Konsens ist auch, dass ein toxikologisch "wahrer Wert" derzeit einfach nicht abgeleitet werden kann. Man steht also vor einem Dilemma: Nimmt man einen eher hohen Wert zur Beurteilung, dann kann man sich dem Vorwurf der Verharmlosung ausgesetzt sehen. Nimmt man einen eher niedrigen Wert, dann riskiert man die kritische Rückfrage, ob es angemessen ist, bei einer Stoffgruppe mit unklarer Schadwirkung so strenge Maßstäbe zu setzen, dass erwartbar der Großteil der Öle durchfällt. Letztlich erwarten die Leserinnen und Leser von einer Testveröffentlichung, dass sie dabei hilft, die gefühlten Risiken von den tatsächlichen besser zu unterscheiden. Solange es keine eindeutigen toxikologischen Daten dazu gibt, bleibt das im Falle der Mineralöl-Rückstände leider schwierig.
Weshalb haben Sie viele gute Olivenöle gefunden, während Ökotest in Ihrer neuesten Ausgabe durchweg Mineralölbestandteile in den Ölen gefunden hat? z.B. Bertolli Öl. Das haben Sie gut getestet und Ökotest mangelhaft. Wie kann das sein. Das werde ich natürlich auch Ökotest fragen. Danke für Ihre Antwort
@boerge: Wir haben im aktuellen Testbericht über den Vogelschutz bei der Olivenölernte berichtet. Laut der Organisation zum Schutz von Vögeln der „Birdlife International“ einem Netzwerk nationaler Partnerorganisationen waren die Vögel in den Ernten von Herbst 2020 bis Frühjahr 2021 nicht mehr bedroht. So haben z.B. Spanien und Portugal die Nachternte inzwischen verboten.
Liebes Team der Stiftung Warentest,
vielen Dank, dass Sie immer wieder Olivenöl testen. Ich würde mir wünschen, dass in Zukunft auch das Thema Vogelschutz bei der Olivenernte berücksichtigt wird. Über die großen Probleme in diesem Punkt sollten die Verbraucher:innen von Ihnen informiert werden.
Danke und viele Grüße