
Trockenfutter ist die mit Abstand günstigste Form, um Katzen zu ernähren. Im Test von 25 Alleinfuttern standen Markenklassiker wie Brekkies und Kitekat günstigen Discounterfuttern gegenüber. Ergebnis: Bereits ab 5 Cent pro Tag ist es möglich, Stubentiger ausgewogen zu versorgen (Preise pro Tagesration: 5 bis 49 Cent). Probleme machten ein Biofutter, Futtermengenangaben – sowie Produkte, die ohne Getreide oder Gluten auskommen wollen.
4 Kilo, Wohnungstier, leicht übergewichtig
Knabberschmaus, Knuspermenü, Knusper-Dinner – die Namen vieler Katzen-Trockenfutter hören sich nach großem Fress-Spaß an. Der Test zeigt: Nicht bei jedem Futter liegen Tier und Halter richtig. 25 häufig verkaufte Produkte wurden auf ihren Nährstoffmix sowie auf Schadstoffe und Fütterungsempfehlungen untersucht. Alle bezeichnen sich als Alleinfutter, versprechen also, Katzen ein Leben lang rundum mit allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen. Basis der Bewertungen ist die deutsche Durchschnittskatze. Sie lebt typischerweise in einer Wohnung, wiegt 4 Kilogramm und ist leicht übergewichtig.
Futter von sehr gut bis mangelhaft
Nur 4 der 25 Futter machen so gut wie alles richtig und erreichen die Gesamtnote Sehr gut. Die Tagesration kostet bei ihnen zwischen 5 bis 22 Cent. Katzenbesitzer haben die Wahl zwischen günstigen Produkten von Discountern und teureren Markenprodukten. Schlusslicht mit der Bewertung mangelhaft ist ein Biofutter. Es fiel in gleich mehreren Prüfpunkten durch.
Das bietet der Test Katzen-Trockenfutter
Testergebnisse Trockenfutter. Unsere Tabelle zeigt Bewertungen für 25 Alleinfutter, darunter bekannte Marken wie Brekkies, Fressnapf und Kitekat, aber auch günstige Ware von Aldi, dm, Edeka, Kaufland, Lidl, Netto und Rossmann. Zwei Trockenfutter im Test sind Bio-Produkte, eines davon schneidet mangelhaft ab. Am wichtigsten für die Testnote war die ernährungsphysiologische Qualität des Futters – und wie gut die Fütterungsempfehlungen waren. Außerdem haben wir die Futter auf Schadstoffe getestet und Verpackung, Deklaration und Werbeaussagen bewertet.
Testergebnisse Nassfutter. Eine zweite Tabelle zeigt sechs empfehlenswerte Produkte aus unserem letzten Feuchtfutter-Test, die laut den Anbietern unverändert im Handel erhältlich sind. Die Testergebnisse für alle 25 getesteten Nassfutter finden Sie im Test von Katzen-Nassfutter. Alle wichtigen Fragen zum Thema Trocken- und Feuchtfutter beantworten wir in den FAQ Katzenfutter.
Kritische Einordnung von Futterempfehlungen. Die Experten der Stiftung Warentest sagen, warum bei einigen Futtern die Fütterungsempfehlungen zu einer Unterversorgung mit Eiweiß führen können.
Heft-Artikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test 5/2018.
Lockstoffe, Zucker und Antibiotika kein Problem
Gut zu wissen: Anders als mancher Katzenhalter vermutet, werden in den Futtern keine Lockstoffe verwendet, die Katzen speziell zum Fressen anregen und an bestimmtes Futter binden. Im Labor konnten die Tester keine solchen Aromen-Lockstoffe nachweisen. Auch hohe Zuckergehalte oder Hinweise auf Antibiotika fanden sie nicht.
Eiweiß kann zu kurz kommen
Als Fleischfresser brauchen Katzen von Natur aus viel Eiweiß. Die geprüften Futter liefern tierisches Protein meist über Huhn, Ente oder Pute. Den Gesamtgehalt an Eiweiß haben die Futtermittelhersteller aber oft knapp kalkuliert. Das heißt: Bekommt die Katze in so einem Fall zu wenig von dem Futter, ist sie nicht ausreichend mit Eiweiß versorgt. Bei einigen Futtern im Test kann das zum Problem werden – vor allem dann, wenn Herrchen oder Frauchen die auf den Packungen empfohlene Mindestmenge füttern. Eiweißmangel kann weitreichende Folgen haben: Katzen bauen dann insbesondere Muskeln ab, ihr Fettanteil steigt, sie werden träge.
Katzenfutter mit getreide- und glutenfreier Rezeptur
Ein weiteres Problem im Test waren Werbeaussagen, die sich als unzutreffend entpuppten. So können vier Trockenfutter bei Katzenhaltern den Eindruck erwecken, sie seien glutenfrei. Sie werben mit getreide- oder glutenfreien Rezepturen. Im Labor zeigte sich: Zwei enthielten Reis, eins Getreide, und alle vier Gluten. Tierärzten zufolge gibt es kaum Katzen mit Glutenunverträglichkeit. Das Frei-von-Sortiment erfreut sich eher deshalb großer Beliebtheit, weil Besitzer ihren Ernährungsstil auf ihr Tier übertragen. Das lassen sich Frauchen und Herrchen einiges kosten: Die Futter, die laut Verpackung auf Getreide oder Gluten verzichten, sind mit die teuersten im Test.
Nutzerkommentare, die vor dem 25. April 2018 gepostet wurden, beziehen sich auf frühere Untersuchungen.