
Präzise. Mit smarten Reglern lässt sich die Temperatur zielgenau einstellen. © AVM
Smarte Thermostate steuern per App die Heizkörper von überall. Stiftung Warentest zeigt Vor- und Nachteile von zehn Reglern – und wer damit richtig viel Heizkosten spart.
Testergebnisse für 10 Heizkörperthermostate 08/2019
Liste der 10 getesteten Produkte
[Update 19. September 2022] Vier Thermostate mit der Note Gut sind noch erhältlich
Zehn smarte Thermostate hat die Stiftung Warentest im August 2019 getestet. Vier gute Produkte sind laut den Anbietern noch erhältlich oder als Restbestände im Handel zu finden. In unserer interaktiven Testtabelle sind diese Produkte abrufbar. Das PDF haben wir nicht aktualisiert.
Heizen per Handy von unterwegs
Zu Hause die Heizung auf Sparflamme drosseln und dann am Mittelmeer überwintern – so lassen sich Heizkosten am angenehmsten senken. Doch auch alle, die nicht verreisen können, haben die Chance zum Sparen. Mit moderner Technik sind niedrigere Energiekosten und ein warmes Zuhause kein Widerspruch. Unser Test zeigt, wie gute Raumthermostate den Komfort verbessern. Per App auf dem Smartphone lassen sich die Regler zum Beispiel zimmerweise gruppieren und vom Handy aus hoch- oder runterregeln. Wer unregelmäßig arbeitet, kann so per Knopfdruck die Heizkörper steuern – und zwar alle auf einmal, falls gewünscht. Praktisch auch für Urlaubsfahrten.
Tipp: Weitere Tests und Infos zum Thema Smart Home finden Sie auf unserer Themenseite Smart Home.
Darum lohnt sich der Thermostate-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Unsere Tabelle zeigt Bewertungen für zehn smarte Heizkörper-Thermostate, unter anderem von Fritz, Magenta, Bosch und Devolo. Die geprüften Thermostate kosten zwischen 40 und 70 Euro, die dazugehörenden Smart-Home-Zentralen zwischen 48 und 230 Euro. Neben Wärmeregulierung und Handhabung haben wir auch Batterieverbrauch und Geräuschentwicklung geprüft. Einige Thermostate brauchen einen Fensterkontakt, um zu erkennen, dass ein Fenster offen steht und sie das Heizen einstellen sollen. Diese Kontakte haben wir mitgeprüft.
Kaufberatung und Tipps. Wir erklären, für welche Bauten sich smarte Heizkörperthermostate schnell rechnen, wie benutzerfreundlich sie sind und wann Sie Fensterkontakte brauchen. Sie eignen sich für Mieter wie Eigentümer. Bis zu 8 Prozent Heizkostenersparnis lassen sich so erzielen.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf die PDF zum Testbericht aus test 8/2019 sowie zur Vorgängeruntersuchung aus test 1/2017. Letztere enthält auch Testergebnisse zu traditionellen Thermostaten mit Drehknopf sowie digitalen Thermostaten, die sich vor Ort programmieren lassen.
Am meisten spart, wer lange weg ist
Ist es überhaupt sinnvoll, die Raumtemperaturen über Heizkörperventile zeitweilig abzusenken? Rechnet sich das, obwohl fürs spätere Aufheizen wieder Energie aufgewendet werden muss? Die Antwort lautet: Ja, unterm Strich gibt es eine Ersparnis. Das liegt an der Bauphysik: Je weniger sich die Temperatur zwischen drinnen und draußen unterscheidet, desto weniger wertvolle Wärme geht durch Mauern und Fenster verloren. Der Bewohner spart also umso mehr Heizenergie, je länger die Wohnung kühler bleibt.
5 bis 8 Prozent Heizkostenersparnis
Rechnungen für unterschiedlich große und unterschiedlich gut gedämmte Beispielwohnungen zeigen, dass das Sparpotenzial in einer Größenordnung von 5 bis 8 Prozent liegt. Und zwar unter der Annahme, dass die Bewohner einen typischen 8-Stunden-Arbeitstag haben und in ein warmes Zuhause zurückkommen wollen. Liegen die jährlichen Heizenergiekosten einer 70-Quadratmeter-Wohnung bei 1 000 Euro, lassen sich also 50 bis 80 Euro sparen.
Anschaffungskosten: Ein paar Hundert Euro
Einen guten traditionellen Thermostatkopf mit Drehgriff gibts schon ab 14 Euro, einen vor Ort programmierbaren für ein paar Cent mehr (siehe test 1/2017). Die Umrüstung auf Systeme, mit denen sich Heizkörper aus der Ferne oder per WLAN steuern lassen, kostet meist mehrere Hundert Euro. Der Gesamtpreis für einen Modellhaushalt mit 6 Thermostaten, einer Zentrale und vier Fensterkontakten lag im Test zwischen 425 und 820 Euro. Haben Sie jedoch schon eine Zentrale wie etwa eine FritzBox zu Hause, kann es billiger werden.
Gute Dämmung zahlt sich aus

Klassische Drehregler. Geeignet für alle, die viel zu Hause sind und selbst nachregeln können. © Stiftung Warentest / René Reichelt
Am wenigsten bringen Heizpausen bei gut gedämmten Häusern. Erstens weil ihre Bewohner ohnehin schon relativ wenig fürs Heizen zahlen. Zweitens weil die Raumtemperaturen hier nur langsam absinken. Der Spareffekt, der durch geringere Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draußen entsteht, wirkt daher hier nur mäßig. Deshalb reichen in solchen Wohnungen oft günstige, einfache Thermostate. Drei Modelle mit Drehgriff erzielen ein gutes test-Qualitätsurteil (siehe test 1/2017). Programmieren lässt sich die Temperatur der Heizkörper auch mit diesen einfachen Modellen – und zwar indirekt mit Hilfe des Heizgerätes. Wer, etwa als Hausbesitzer, Zugriff auf den Heizkessel hat, kann Heizpausen oft ganz einfach an dessen Bedienfeld einstellen.
Testergebnisse für 10 Heizkörperthermostate 08/2019
Rechtzeitig vorheizen

Programmierbare. Sind Abwesenheitszeiten planbar, lässt sich der Thermostat so einstellen, dass er vor der Rückkehr für einen warmen Heizkörper sorgt. © Stiftung Warentest / René Reichelt
In schlecht gedämmten Häusern lohnt es sich am meisten, die Heizkörper bei Abwesenheit zu drosseln. Mitunter kann es recht lange dauern, einen abgekühlten Raum wieder auf Kuscheltemperatur zu bringen. Programmierbare Thermostate können dafür sorgen, dass die Heizkörper rechtzeitig wieder für Wärme sorgen. Wie viel Zeit dafür einzuplanen ist, muss jeder individuell ausprobieren. Dafür eignen sich sowohl smarte Thermostate als auch solche, die sich vor Ort programmieren lassen.
Keine Angst vor moderner Technik
Alle untersuchten Thermostate funktionierten zuverlässig. Im Hinblick auf Batterieverbrauch und Handhabungsdetails stießen die Tester auf deutliche Unterschiede. Meist erwiesen sich Inbetriebnahme und Bedienung als recht einfach. Auch Laien können dies meistern. Unser Test liefert dazu viele nützliche Infos und Tipps.
Tipp: Bei der Heizung gleich ans ganze System denken
Wenn Sie eine Renovierung oder einen Neubau planen, dann lohnt sich ein Blick auf unseren Vergleich von Heizsystemen. Dort haben wir Heizungen mit Gas, Erd- und Luftwärmepumpen sowie Holzpellets verglichen. Und das immer in Kombination mit Sonnenenergie – mal Solarwärme, mal Photovoltaik. Außerdem haben wir Heizungspumpen getestet und zeigen, wie Sie mit einer neuen Umwälzpumpe jährlich 50 Euro sparen können.
Testergebnisse für 10 Heizkörperthermostate 08/2019
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- Mit kleinen Tricks lassen sich Strom- und Heizkosten um mehr als 1 000 Euro im Jahr senken. Das zeigen Testanalysen und Berechnungen der Stiftung Warentest.
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- Heizöl kostet in diesem Sommer rund ein Drittel mehr als vor zwei Jahren. Da lohnt die Überlegung, in Sparmaßnahmen zu investieren statt Erspartes zinslos auf dem Konto...
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Andererseits muss man natürlich auch beachten dass ständiges wechseln zu besseren Produkten (die ggf. etwas mehr Energie einsparen bspw) aus Umweltschutzstandpunkten auch keine valide Strategie ist.
Viele der Thermostate sind ja noch erhältlich, ich fand schon das ich eine gute Kaufentscheidung treffen kann. Zudem man einige auch gebraucht bekommt, was der Umwelt natürlich am meisten hilft.
Jeweils über 150 Mrd. an Heizkosten fallen 2022 und 2023 in Deutschland für die 41 Mio Haushalte und 3 Mio Gewerbebetriebe voraussichtlich an. Das Einsparpotenzial mit "smarten" Thermostaten wird von Fachleuten bei ca. 8% bis 10% = 25 bis 30 Mrd in 2022/23 erachtet.
Der letzte Thermostate-Test jedoch ist fast 40 Monate her. Über 2/3 des aktuellen Marktes (aktuelle Thermostate von Bosch, HomeMatic, Silvercrest, Tado, Evo etc) werden von Test nicht abgedeckt.
Laut Gutachterstudie liegt Deutschland im Gebäude- und Verkehrsbereich Lichtjahre hinter den 65% CO2-Einsparzielen bis 2030 (!) hinterher. Ohne regelmässige Thermostate-Tests bleibt dies auch so.
Die Satzung von Stiftung Warentest behauptet: "Unsere Themenplanung berücksichtigt regelmäßig Projekte mit hoher Umweltrelevanz." (Punkt 2.5)
Die Testhistorie bei Stiftung Warentest zeigt das Gegenteil.
@benita1: Der Testbericht kostet 4,90 EUR. Sechs Geräte sind noch erhältlich: https://www.test.de/Heizkoerperthermostat-Test-5115581-5496827/?filter=CT___boolesch___onlineNochErhaeltlich%5Etrue&sort=gesamtErgebnis
Einen 3 Jahre alten Test anzubieten in dem die getesteten Produkte nicht mehr lieferbar sind, empfinde ich als unredlich.
Hàtte gerne mein Geld zurück!
Bei alten Heizkörpern (mit alten Ventilen) kann es nötig sein, einen Adapter zwischen Ventil und smartem Thermostat einzubauen. Dann ist die Montage nicht ganz so schnell gemacht. Eine hilfreiche Liste (alphabetisch und bebildert) von verfügbaren Adaptern bietet z. B. Homematic im Servicebereich. Dort fand ich den passenden Adapter für unsere alten Meges-Ventile. Nach dem aufschrauben der Adapter konnten die smarten Thermostate dann problemlos montiert werden und funktionieren tadellos. Die Adapter kosten zwischen 8.- und 15.- Euro. Wenn man nicht enttäuscht werden möchte, sollte man das vorher klären. Ich hatte zunächst nur einen smarten Thermostat gekauft um auszuprobieren, ob ich Adapter benötige.