Privathaft­pflicht­versicherung Verträge immer besser – wechseln lohnt oft

330
Privathaft­pflicht­versicherung - Verträge immer besser – wechseln lohnt oft

Personenschaden. Die leistungs­stärksten Privathaft­pflicht­versicherungen über­nehmen Schaden­ersatz und Schmerzens­geld in Höhe von bis zu 100 Millionen Euro. © Michael Meister / Die Kleinert

Die Privathaft­pflicht­versicherung schützt vor den schlimmen finanziellen Folgen eigenen Fehl­verhaltens. Im Test: Fast 400 Angebote. Top-Tarife gibt es ab 51 Euro im Jahr.

Privathaft­pflicht­versicherung Testergebnisse für 381 Privathaft­pflicht­versicherungen

Eine Privathaft­pflicht­versicherung braucht jeder. Sie tritt ein, wenn versicherte Personen einen kleinen oder auch großen Fehler machen und andere dadurch schädigen. Eine Radfahrerin über­sieht am Zebra­streifen eine Fußgängerin, die schwer verletzt im Kranken­haus landet und bleibende gesundheitliche Probleme davon­trägt. Ein Mieter vergisst einen Topf auf dem Herd, setzt damit ein Mehr­familien­haus in Brand und verursacht einen viele Millionen Euro teuren Schaden. Die für diese Fehler verantwort­lichen Menschen haften mit ihrem gesamten Vermögen für die Folgen ihrer Fahr­lässig­keit. Sofern sie nicht sehr wohl­habend bis schwerreich sind, kann sie das ruinieren.

Davor schützt die Privathaft­pflicht­versicherung. Sie tritt ein, wenn Dritte von Gesetzes wegen Schaden­ersatz vom Versicherten bean­spruchen – oder sie wehrt unbe­rechtigte Forderungen ab. Sie deckt sehr viele Schäden ab, je nach Tarif gibt es Erweiterungen, aber auch Lücken. Vorsätzlich verursachte Schäden sind grund­sätzlich nicht versichert.

Unsere Unter­suchungs­ergeb­nisse aktualisieren wir ab sofort regel­mäßig. Im Test sind fast 400 Tarife. Unsere Bewertungs­maßstäbe sind sehr streng. Das Ergebnis kann sich trotzdem sehen lassen. Fast 200 Angebote erhielten von der Stiftung Warentest das Test­urteil Sehr gut und mehr als 100 Tarife die Note Gut. Die Preis­unterschiede sind riesig – auch unter den sehr guten Haft­pflicht­versicherungen. Es gibt aber auch Tarife, die mehr als fünf­mal so viel kosten wie sehr gute güns­tige Tarife und trotzdem deutlich weniger Leistungen bieten.

Warum sich der Privathaft­pflicht-Vergleich für Sie lohnt

Test­ergeb­nisse

Sie können in unseren Testergebnissen mit wenigen Klicks die besten Angebote finden, die den Extra-Schutz bieten, den Sie für sich persönlich brauchen.

Passende Such­profile für Sie

Wir bieten fertige Such­profile für Sparfüchse, Familien mit Kindern, auch wenn delikt­unfähige Kinder mitversichert werden sollen, für Immobilien­besitzer und ehren­amtlich Engagierte an. Viele sehr gute Policen zahlen auch beim Verlust beruflicher Schlüssel.

Modell­rechnung

Die güns­tigste sehr gute Police gibt es für 51 Euro im Jahr. Auch bei Extra-Schutz­bedarf finden sich für fast jeden Fall sehr gute und preis­werte Policen, die höchs­tens 100 Euro pro Jahr kosten. Der Vergleich lohnt sich. Das teuerste Angebot im Vergleich kostet stolze 298 Euro und ist nur befriedigend. Der Durch­schnitts­preis der von uns untersuchten Angebote liegt bei genau 100 Euro.

Heft­artikel als PDF

Nach dem Frei­schalten erhalten Sie zusätzlich den Artikel aus Finanztest 09/2022 sowie den Testbe­richt aus Finanztest 10/2021 zum Download.

Privathaft­pflicht­versicherung Testergebnisse für 381 Privathaft­pflicht­versicherungen

Einblick vor dem Frei­schalten

Schon vor dem Frei­schalten können Sie einige Inhalte aus der Tabelle sehen – beispiels­weise alle getesteten Angebote. Dazu liefern wir Ihnen Antworten auf Fragen zu allen wichtigen Einzel­heiten rund um die Privathaft­pflicht­versicherung und erklären die Bedeutung aller wichtigen Fach­begriffe.

Wichtiger als Hausrat­versicherung

Eine Privathaft­pflicht­versicherung ist viel wichtiger als eine Hausratversicherung und auch für diejenigen essenziell, die Schäden erleiden und gegen­über dem Schädiger Anspruch auf Schaden­ersatz und Schmerzens­geld haben. Nach schweren Unfällen reicht das Vermögen des Verursachers dafür oft nicht aus. Hat der Schädiger eine Versicherung, bekommt das Opfer auf jeden Fall und unabhängig von dessen Vermögen eine voll­ständige Entschädigung.

Mindestens 10 Millionen Euro

Finanztest hat Anforderungen erarbeitet, der jede Privathaft­pflicht-Police mindestens genügen sollte (Finanztest-Grundschutz). Wichtigster Punkt: Der Versicherer soll mindestens bis zu 10 Millionen Euro Entschädigung pauschal für Personen- und Sach­schäden bieten. Hinzu kommt ein Katalog von Leistungen wie Allmählich­keits­schäden (Glossar) und Schutz im Ausland, die nach Ansicht der Finanztest-Experten für die Absicherung unerläss­lich ist.

Neue Verträge besser als alte, Bedarf anpassen

Die Policen sind im Laufe der Jahre erheblich besser geworden, wie unsere Unter­suchungen zeigen. Die Versicherungs­summen sind deutlich gestiegen. Außerdem schützen aktuelle Policen meist auch vor neuen Haft­pflich­trisiken, beispiels­weise Schäden durch Drohnen. Es können Heiz­öltanks mitversichert sein, auch unter­irdische, oder vermietete Ferien­wohnungen im Ausland. Wichtig ist es ohnehin, den Versicherungs­schutz zu über­prüfen, wenn sich die persönliche Situation ändert. Wer mit seinem Partner zusammenzieht, heiratet oder Kinder bekommt, hat veränderte Risiken und sollte schauen, ob seine Privathaft­pflicht­versicherung die nötige Deckung bietet.

Privathaft­pflicht­versicherung Testergebnisse für 381 Privathaft­pflicht­versicherungen

330

Mehr zum Thema

330 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 10.03.2023 um 12:14 Uhr
Vergleich alter und neuer Bedingungen

@antimatter: Es lassen sich in einem Test nicht alle Versicherungsbedingungen aller Privathaftpflichtversicherer, die diese seit den 70er Jahren aufgelegt haben, vergleichen / darstellen. Wer konkret Punkt für Punkt prüfen will, wo sein alter Vertrag bessere oder schlechtere Bedingungen aufweist, muss sich persönlich beraten lassen. Was für uns zum Grundschutz gehört, ist in diesem Test dargestellt. Wer seinen alten Tarif selbst überprüfen will, kann das anhand dieser Kriterien tun, als erste Orientierung. Sie können auch Ihren Versicherer fragen, ob der alte Vertrag unsere Mindestbedingungen erfüllt.
Unsere Benotung richtet sich immer an den Tarifbedingungen, die es zum Zeitpunkt des Tests zu kaufen gibt. Tarife, die es für Neukunden nicht mehr zu kaufen gibt, bleiben außen vor.

antimatter am 09.03.2023 um 11:24 Uhr
Re: Schäden durch Schimmel in Mietwohnungen?

Danke für die Klarstellung. Dann sind aktuelle Tarife in diesem Punkt tatsächlich schlechter als mein alter Vertrag, und ich frage mich, ob ein Umstieg überhaupt sinnvoll ist. Gibt es noch mehr Punkte, die schlechter sein könnten? Ich finde den Artikel etwas irreführend, denn er liest sich so, als ob neue Verträge generell besser wären. Ich fände es gut, wenn sie zumindest darauf hinweisen könnten, in welchen Schadensfällen das vielleicht nicht der Fall ist. Außerdem verstehe ich nicht, wie Tarife die Bestnote erhalten können, wenn sie Schimmel in der Wohnung ausschließen, obwohl dies in einigen früheren Tarifen durch den ausdrücklichen Einschluss von Allmählichkeitsschäden mitversichert war. Oft führen ihre Bewertungen zu Verbesserungen für Verbraucher, aber hier scheint das Gegenteil passiert zu sein, wenn der Punkt nicht in die Bewertung einfliesst.

Profilbild Stiftung_Warentest am 03.03.2023 um 10:17 Uhr
Schäden durch Schimmel in Mietwohnungen?

@antimatter: Unsere Kommentarfunktion kann eine individuelle Beratung nicht ersetzen.
Allgemein können wir sagen, dass in den aktuellen Tarifen Allmählichkeitsschäden mitversichert sind. (In älteren Bedingungen gab es dafür einen generellen Ausschluss, der eines gesonderten Wiedereinschlusses in den ‚Besonderen Bedingungen‘ bedurfte)
Doch zu Schäden durch Schimmelbildung gibt es in den neuen Bedingungen eine Klausel die diese ausschließt (Beispiel Punkt A1-6.6.2 GDV-Musterbedingungen).

antimatter am 03.03.2023 um 09:26 Uhr
Schäden durch Schimmel in Mietwohnungen?

Sind neue Tarife wirklich in allen Punkten besser? Ich habe einen ca. 15 Jahre alten Tarif, der Allmählichkeitsschäden mitversichert, z.B. Schimmel in der Mietwohnung. Aufgrund ihres Artikels hatte ich überlegt, meine Versicherung zu aktualisieren und eine Versicherungsmaklerin gefragt. Laut dieser sei jedoch Schimmelbildung in aktuellen Tarifen nicht versichert, diese also zumindest in diesem Punkt schlechter. Stimmt das?
Wie sieht es bei Allmählichkeitsschäden nach dem Wechsel der Haftpflichtversicherung aus. Sind diese durch die neue Versicherung abgedeckt, auch wenn sich zum Zeitpunkt der Entdeckung des Schadens herausstellt, dass er auf die Zeit der vorherigen Versicherung zurück geht?

Profilbild Stiftung_Warentest am 02.03.2023 um 16:11 Uhr
HUK24 1,0 Das klingt ja erstmal alles super, bis..

@gal213: Wir bedauern sehr, dass sich die Regulierung der Versicherer nicht in den Test einbeziehen lässt. Wir müssten dazu die Originalakten ausreichend zahlreicher Fälle prüfen können. Das ist jenseits unserer Möglichkeiten. Wir behalten uns aber vor, über Fälle mangelhafter Regulierung zu berichten. Soweit Versicherer berechtigte Forderungen rechtswidrig zurückweisen, ist das in jedem einzelnen Fall eine mangelhafte Dienstleistung. Wir melden uns direkt bei Ihnen, um genauer zu erfahren, was geschehen ist.