Angesichts der hohen Inflation hat sich die Europäische Zentralbank (EZB) zu einer deutlicheren Zinserhöhung entschlossen als zunächst erwartet. Der Leitzins steigt von 0 Prozent auf 0,50 Prozent, wie die Notenbank heute in Frankfurt mitteilte. Für die nächste Sitzung kündigte die EZB weitere Zinserhöhungen an.
Negativzins entfällt.
Damit entfällt der Negativzins für Gelder, die Geschäftsbanken bei der EZB geparkt haben. Der Vorteil für Sparer: Diese Negativzinsen waren bei vielen Banken die rechtliche Grundlage für die Strafzinsen, die als „Verwahrentgelte“ an Sparerinnen und Sparer weitergegeben wurden. Die Zeit der Verwahrentgelte dürfte für Verbraucher damit zu Ende gehen. Ob alle Banken die Verwahrentgelte abschaffen, bilden wir in unserem Produktfinder mit der nächsten Aktualisierung ab.
Auslaufmodell Verwahrentgelte.
Bereits vor der Entscheidung zeichnete sich diese Entwicklung mit steigenden Zinsen bei Tages- und Festgeldkonten ab; einige Banken haben bereits die Verwahrentgelte abgeschafft.
Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat weltweit weitreichende Folgen. Die Sanktionen des Westens zielen bislang vor allem auf Schlüsselindustrien der russischen Wirtschaft ab. Betroffen sind deswegen auch russische Banken, die teilweise Töchter in der Europäischen Union (EU) und Deutschland haben. Aufgrund der militärischen Aggression haben wir nach Kriegsbeginn die Angebote dieser Banken aus unseren Zinsvergleichen gestrichen. Für Kundinnen und Kunden, die dort Tages- oder Festgeldkonten haben, greift im Pleitefall einer Bank die Einlagensicherung des EU-Landes, in dem die Tochter ihren Sitz hat. Dies ist bereits bei einer Bank der Fall: bei der Amsterdam Trade Bank.
Immer mehr Banken stellen Neukundenangebote ein
Immer mehr Banken stellen derzeit ihr Angebot für Neukunden ein, teilweise nach eigener Aussage nur vorübergehend. Dazu zählen die deutschen Autobanken BMW Bank, Mercedes-Benz Bank und Volkswagen Bank. Auch die Eurocity Bank und die Deutsche Handelsbank nehmen derzeit keine Festgelder von Neukunden mehr an. Bestandskunden können die Angebote aber weiterhin nutzen. In unserem Festgeldvergleich befinden sich nur Angebote, die allen Interessierten offenstehen.
Die Leaseplan Bank hat ihr Neukundengeschäft wieder aufgenommen und bietet Festgelder mit einer Laufzeit von 3 Monaten bis 5 Jahren.
Bei der Klarna Bank kann das Festgeld+ nur über die App und nur in Verbindung mit einem Girokonto eröffnet werden. Das ist kostenlos, solange man es ausschließlich als Verrechnungskonto nutzt und kein Bargeld am Automaten abhebt. Das Angebot Festgeld+ wird durch die deutsche Niederlassung der schwedischen Klarna Bank AB angeboten. Die Kundeneinlagen sind bis zum Gegenwert von 1 050 000 schwedischen Kronen geschützt.
Leser, die das Festgeld der Hypovereinsbank abschließen wollten, bekommen in verschiedenen Filialen immer wieder den Hinweis, dass es dieses Produkt nicht gebe, sondern ausschließlich in der Kombination aus Festgeld und Wertpapieranlage. Die Hypovereinsbank hat uns ausdrücklich bestätigt, dass ein Festgeld auch als separates Produkt ohne Wertpapieranlage abgeschlossen werden kann.
Die Deutsche Handelsbank bietet auch für Bestandskunden keine neuen Festgelder mehr an, bestehende Festgelder werden nicht verlängert. Neukunden können bereits seit Anfang 2022 dort keine Festgelder mehr abschließen.
Für einjähriges Festgeld gibt es derzeit maximal 1,35 Prozent, für dreijähriges 1,77 Prozent Zins pro Jahr. Nach dem Freischalten des Festgeld-Vergleichs lassen sich alle Angebote bequem nach Anlagesummen und Anlagezeitraum filtern – und nach der Rendite sortieren.
Neue Festgeld-Angebote
Über das Portal Weltsparen wird jetzt ein Festgeld der Fjord Bank aus Litauen angeboten. Dieses wurde aber nicht in den Zinstest der Stiftung Warentest aufgenommen, da unsere Experten aufgrund der Noten für die Wirtschaftskraft bezweifeln, dass die litauische Einlagensicherung bei einer größeren Bankenpleite Sparer so zeitnah entschädigen könnte, wie es im EU-Recht vorgeschrieben ist.
Nicht mehr im Test
Aus dem Vergleich entfernt haben wir Angebote der CKV Bank (abschließbar über Weltsparen), die länger als ein Jahr laufen. Bei diesen Angeboten werden die Zinsen gesammelt und erst am Ende der Laufzeit in einer Summe ausgezahlt. Sie sind dann erst steuerpflichtig. (Siehe So haben wir getestet).
Ebenfalls entfernt haben wir ein Festgeld der Banque BCP S.A.S. aus Frankreich, welches über Weltsparen abgeschlossen werden kann. Grund: Das Angebot steht nicht allen Interessierten offen.
Festgeldvergleich
Testergebnisse für 509 Festgelder und Sparbriefe
Festgeldkonten sind die geeignete Anlage für Sie, wenn Sie Ihr Geld über einen vorher fest vereinbarten Zeitraum sicher anlegen und keinerlei Verlustrisiken eingehen wollen. Häufig gibt es für Festgeldanlagen höhere Zinsen als für Tagesgeld. Der Nachteil ist jedoch eine geringere Flexibilität. Vor Ablauf der vereinbarten Laufzeit kommen Sie meist nicht an Ihr Geld. Wer auf die Verfügbarkeit des Geldes nicht verzichten mag, sollte sich für ein Tagesgeld entscheiden (Vergleich Tagesgeld).
Zinsentwicklung von Festgeldanlagen
Sie können sich die Entwicklung der durchschnittlichen Renditen der jeweils 10 besten Festgelder mit Laufzeiten von 1 bis 5 Jahren aus unserem Zinsdauertest in einer Grafik anzeigen lassen. Es wurden nur Angebote mit einer Mindestanlage bis 5 000 Euro berücksichtigt. Durch Auswahl des Start- und Enddatums können Sie sich verschiedene Perioden anzeigen lassen. Die jeweiligen Laufzeiten (Rendite Festgeld 1 – 5 Jahre) können Sie durch Anklicken entfernen und zuschalten.
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Vorteil von Festgeld: Ertragssicherheit
Viele Kreditinstitute bieten standardisierte Laufzeiten von einem Monat bis zu zehn Jahren. Je länger die Laufzeit, desto höher sind in der Regel die Zinsen. Außerdem wird, anders als beim Tagesgeld, der Zinssatz beim Festgeld über die gesamte Laufzeit garantiert. Das gibt Ertragssicherheit, bedeutet aber auch, dass Sie Ihr Geld bei steigenden Zinsen nicht in eine besser verzinste Anlage umschichten können. Bei mehrjährigen Festgeldanlagen sollten Sie zudem darauf achten, dass Zinsen jährlich ausgezahlt oder dem Anlagekonto gutgeschrieben werden, um im nächsten Jahr mitverzinst zu werden. Hier tricksen einige Banken mit dem Zinseszins (siehe unten „Festgeld – darauf sollten Sie achten“).
Das bietet Ihnen der Festgeldvergleich der Stiftung Warentest
Zinsangebote. Aktuelle Renditen von derzeit 509 Festgeldern und Sparbriefen mit Laufzeiten von 1, 3, 6, 9 und 12 Monaten – sowie für Laufzeiten von 2 bis 10 Jahren. Alle Daten bekommen Sie auch zum Download als PDF.
Vergleich. Konditionen für alle Laufzeiten und für Mindestanlagebeträge von einem bis 100 000 Euro. Sie können bis zu 20 Zinsangebote mehrerer Banken in der Tabelle übersichtlich darstellen und vergleichen. Mit einem Klick erhalten Sie zudem die Top-5-Konditionen für jede Laufzeit. Ebenfalls mit einem Klick finden Sie Angebote speziell für Minderjährige, für Gemeinschaftskonten, für Vereine sowie für betreute Personen.
Nicht empfehlenswerte Banken. Nach dem Freischalten erhalten Sie Zugriff auf eine Tabelle mit ausländischen Banken, bei denen Finanztest von einer Anlage abrät. Viele von diesen Angeboten werden über Zinsplattformen wie Weltsparen oder Zinspilot angeboten. Töchter von russischen Banken, die in der Europäischen Union (EU) oder in Deutschland ansässig sind, haben wir wegen des Angriffs von Russland auf die Ukraine aus unseren Zinsvergleichen entfernt.
Heftartikel. Zusätzlich erhalten Sie ausgewählte Artikel aus der Zeitschrift Finanztest nach dem Freischalten als PDF.
Weitere Vergleiche von Sparangeboten auf test.de
Tagesgeld. Im Vergleich Tagesgeld finden Sie aktuelle Zinskonditionen von über 60 Tagesgeldkonten.
Saubere Zinsangebote. Sie suchen Sparangebote von Banken, die bei der Kreditvergabe an Unternehmen und Organisationen und bei Investments in Wertpapiere ethische, ökologische und soziale Kriterien anwenden? Diese Angebote finden Sie im Vergleich Saubere Zinsangebote.
Festgeldkonto – hier die Einlagensicherung checken
Die gesetzliche Einlagensicherung in der gesamten Europäischen Union (EU) beträgt nach einer EU-Richtlinie 100 000 Euro pro Anleger und Bank. Besonderheiten gelten wegen der Wechselkursschwankungen für einige Banken in Großbritannien und Schweden. Viele auf dem deutschen Markt tätige Kreditinstitute garantieren weit höhere Beträge über zusätzliche Sicherungssysteme.
Festgeld: Was die Stiftung Warentest empfiehlt
Die Stiftung Warentest empfiehlt derzeit nur Banken aus EU-Ländern mit Topbewertungen aller drei großen Ratingagenturen Fitch, Moody´s und Standard & Poor´s (siehe So haben wir getestet). Gleiches gilt auch für Länder des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR), wenn sie über eigene Sicherungseinrichtungen mindestens 100 000 Euro absichern. Ausnahme: Schweden entschädigt den Gegenwert von 1,05 Millionen Kronen. Ebenso aufgenommen werden Banken aus Großbritannien, wobei im Pleitefall der Gegenwert von 85 000 britischen Pfund entschädigt würde. Töchter von russischen Banken, die in der Europäischen Union (EU) oder in Deutschland ansässig sind, haben wir wegen des Angriffs von Russland auf die Ukraine aus unseren Zinsvergleichen entfernt.
Das bietet der Rechner Einlagensicherung
Unser Rechner enthält alle Länder, die diese Top-Bewertung haben, sowie die dort ansässigen Banken aus unseren Zinsvergleichen. Für alle Banken werden die jeweils zuständigen Sicherungseinrichtungen sowie die empfohlene Höchstgrenze pro Anleger und Bank genannt. Weitere Informationen über die Einlagensicherung in Deutschland finden Sie unter einlagensicherung.de.
Die Einlagensicherung eines Angebots ermitteln
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Sie finden Ihre Bank nicht in unserem Rechner?
Handelt es sich um eine deutsche Sparkasse, ist sie Mitglied der gleichen Sicherungseinrichtung wie die hier aufgeführten Sparkassen.
Handelt es sich um eine deutsche Genossenschaftsbank (VR Bank, Volks- oder Raiffeisenbank), ist sie Mitglied der gleichen Sicherungseinrichtung wie die hier aufgeführten Volks- und Raiffeisenbanken.
Handelt es sich um eine deutsche Privatbank, finden sie weitere Banken unter edb-banken.de sowie einlagensicherungsfonds.de. Dort können sie auch den jeweiligen Schutzumfang der Einlagensicherung abfragen.
Handelt es sich um eine ausländische Bank, so könnte sie sich in unserer Tabelle „Nicht empfehlenswerte Banken“ befinden. Diese finden Sie, wenn Sie den Zinsvergleich freischalten.
Einlagensicherung Großbritannien (Brexit) und Schweden
Trotz des Ausstiegs Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) können Sparer ohne Bedenken bei britischen Banken Tages- und Festgeldangebote in Euro abschließen. Sparer sollten aber wegen des durch den Brexit gestiegenen Wechselkursrisikos einen deutlichen Puffer zu den sonst in der EU abgesicherten 100 000 Euro einplanen. Stiftung Warentest empfiehlt derzeit maximal 80 000 Euro.
Im Fall einer Bankpleite garantiert die britische Einlagensicherung, das Financial Services Compensation Scheme (FSCS), nämlich nur den Gegenwert von 85 000 britischen Pfund. Das waren am 1. August 2022 rund 101 205 Euro.
In Schweden beträgt die maximale Entschädigungssumme 1,05 Millionen Schwedische Kronen. Der Gegenwert entsprach am 1. August 2022 rund 101 074 Euro. Trotzdem sollten Sparer wegen des weiter bestehenden Wechselkursrisikos bei schwedischen Banken nicht mehr als 90 000 Euro anlegen.
Festgeld – darauf sollten Sie achten
Sparer müssen Festgelder üblicherweise einige Tage vor Fälligkeit kündigen. Anderenfalls kann es passieren, dass die Bank oder Sparkasse das Geld zu aktuellen Konditionen für die gleiche Laufzeit noch einmal anlegt. Die Banken nennen das „Prolongation“. Die neuen Konditionen können dabei viel schlechter sein als die ursprünglichen und Sparer kommen erneut lange Zeit nicht an ihr Geld. Viele Festgeldanbieter fragen aber bei ihren Kunden rechtzeitig an, wie sie mit dem fällig werdenden Geld umgehen sollen.
Vereinzelt gibt es auch Sparprodukte mit Festzins, die drei Monate vor Fälligkeit gekündigt werden müssen, um uneingeschränkt über das Geld verfügen zu können. Daher sollten Sie bei Vertragsabschluss unbedingt klären, wie die Bedingungen der Bank genau aussehen.
Zinseszins und Steuern bei mehrjährigen Festzinsanlagen
Sparer sollten beim Abschluss einer mehrjährigen Festgeldanlage unbedingt darauf achten, dass der Zinszufluss tatsächlich jährlich erfolgt. Bei den meisten Angeboten werden die Zinsen jährlich auf ein Konto des Anlegers ausgezahlt und sind dann auch steuerpflichtig. Es gibt aber auch Festzinsanlagen, bei denen die Zinsen dem Anlagekonto gutgeschrieben und im nächsten Jahr mitverzinst werden. Das ist gut, da so der Zinseszins-Effekt wirkt.
Wichtig für Sie ist dabei aber, ob auch hier die steuerliche Erfassung der Zinserträge jährlich erfolgt oder alle Zinsen zusammen am Laufzeitende steuerpflichtig werden.
Es gibt zudem auch einige Banken, die den ausgewiesenen Zins über mehrere Jahre nur auf den ursprünglichen Anlagebetrag berechnen und ohne Zinseszins erst am Ende der mehrjährigen Laufzeit auszahlen. Dann ist der Ertrag, also die Rendite pro Jahr, niedriger. Die Stiftung Warentest hält diese Angebote für unseriös, weil sie dem Kunden eine höhere Ertragskraft vortäuschen, als die Anlage tatsächlich besitzt. Außerdem sind die Zinsen dieser Angebote immer steuerlich endfällig.
Unser Festzinsvergleich enthält deshalb nur mehrjährige Festzinsangebote, bei denen der Zinszufluss und die steuerliche Erfassung in Form einer Ausschüttung oder Gutschrift auf dem Anlagekonto jährlich erfolgen (So haben wir getestet).
Sparbrief als Alternative zum Festgeld
Sparer, die höhere Beträge über einen längeren Zeitraum sicher zu einem festen Zinssatz anlegen möchten, haben mit Sparbriefen oder Sparkassenbriefen eine Alternative zum Festgeld. Sparbriefe nehmen eine Zwischenstellung zwischen einer klassischen Kontenanlage und einem festverzinslichen Wertpapier ein. Sie werden aber nicht an der Börse gehandelt, sondern von der Bank verkauft. Wie bei der Festgeldanlage gibt es auch bei Sparbriefen verschiedene Laufzeiten. Sparer müssen Sparbriefe nicht kündigen. Das Kapital wird automatisch fällig und auf das Konto des Anlegers überwiesen.
Sparbriefe in verschiedenen Varianten
Mehrjährige Sparbriefe gibt es in verschiedenen Varianten: Sparbriefe mit jährlicher Zinsgutschrift sowie auf- und abgezinste Sparbriefe.
Auf- und abgezinste Sparbriefe sammeln die Zinsen über mehrere Jahre an und zahlen sie am Ende der Laufzeit zusammen mit dem angelegten Kapital zurück. Da die Zinsen in beiden Fällen am Ende der Laufzeit in einer Summe steuerpflichtig sind und der Sparerfreibetrag dann schnell überschritten wird, eignen sich diese Varianten nicht für jedermann. Viele Banken und Sparkassen bieten mehrere Sparbriefvarianten an. Prüfen Sie vor Abschluss, welche Variante für Sie in Frage kommt.
Festgeldzinsen aus dem Ausland
Manche Anbieter im EU-Ausland, die hierzulande mit Top-Zinsen werben, haben weder Adresse noch Niederlassung in Deutschland. Sie unterliegen nicht den Auflagen zum Steuerabzug wie deutsche Banken. Sparer können ihnen keine Freistellungsaufträge erteilen. Diese Auslandsbanken zahlen die Zinsen üblicherweise ohne Abzüge aus. Diese Zinserträge müssen Anleger in der Anlage KAP der Steuererklärung angeben. Das macht Ihnen nur wenig Mehrarbeit – wenn Sie wissen, was Sie machen müssen. Unsere Ausfüllhilfe für Auslandssparer (nach dem Freischalten verfügbar) erklärt Ihnen Schritt für Schritt, was zu tun ist.
Unsere Tipps für die Anlage
Laufzeit. Legen Sie Geld nur dann für eine längere Laufzeit fest an, wenn Sie ganz sicher sind, dass Sie dieses Geld während der Laufzeit nicht benötigen. Ein vorzeitiger Ausstieg ist aus den meisten hier vorgestellten Produkten nicht oder nur schwer möglich und dann mit erheblichen Kosten oder Zinsverlust verbunden.
Angebot prüfen. Die Banken dürfen die Zinsen täglich ändern. Lassen Sie sich vor der Eröffnung einer Festzinsanlage den jeweils aktuellen Zinssatz schriftlich bestätigen.
Kündigung. Prüfen Sie, ob Ihre Festzinsanlage am Ende der Laufzeit einfach ausläuft, oder ob Sie die Anlage einige Tage oder gar Monate vor Ende der Laufzeit kündigen müssen. Wenn Sie die Kündigungsfrist versäumen, kann es passieren, dass die Bank Ihr Geld noch einmal für die gleiche Laufzeit und zu den aktuell geltenden Konditionen anlegt.
Hohe Anlagebeträge. Wenn Sie hohe Beträge anlegen möchten, sollten Sie sich an den Spitzenreitern für Mindestanlagebeträge bis 10 000 Euro orientieren. Die Zinstests von Finanztest zeigen, dass Sie bei anderen Banken selten höhere Zinsen erhalten.
Besteuerung. Achten Sie bei längerfristigen Geldanlagen und hohen Anlagebeträgen auf eine gleichmäßige Verteilung der Zinsen über die Laufzeit. Bei manchen Angeboten schreiben die Banken alle Zinsen am Ende der Laufzeit gut. Sie werden dann auch erst steuerpflichtig und belasten den Sparerpauschbetrag auf einen Schlag. Steuerlich günstiger ist üblicherweise eine jährliche Gutschrift der Zinsen. Die Angebote des Produktfinders bieten alle mindestens eine steuerlich jährliche Gutschrift der Zinsen.
Bedingungen. Finger weg von Zinsangeboten, die an weitere Bedingungen wie Fondskauf oder eine Depoteröffnung gebunden sind. Sie kommen im Festgeldvergleich nicht vor.
Einlagensicherung. Wenn Sie mehr als 100 000 Euro bei einer Bank anlegen wollen, prüfen Sie vorher die Einlagensicherung mit unserem Rechner (siehe oben). Bei den meisten deutschen Kreditinstituten sind im Insolvenzfall Anlagebeträge von mehreren Millionen Euro abgesichert. Bei Banken aus anderen EU-Staaten sind Einlagen nur bis zu 100 000 Euro pro Person sicher. Mehr Geld sollten Sie hier nicht investieren. Höhere Beträge können Sie auf mehrere Institute verteilen.
So schützen Sie sich vor Festgeldbetrug
In Corona-Zeiten haben Zinsbetrüger Hochkonjunktur. Sie werben im Internet für attraktiv verzinste Festgeldangebote bei Banken mit europäischer Einlagensicherung. Die Stiftung Warentest erklärt, wie sich Sparer schützen. Stellen Sie sich fünf Fragen und nutzen Sie die Warnliste der Stiftung Warentest.
Frage 1: Liegt der Zins über Markt?
Liegt der Zins für ein Festgeldangebot über marktüblichen Zinsen, sollten Sie vorsichtig sein. Hier handelt es sich oft um Betrugsangebote von Vermittlern, die vorgeben, mit Banken aus der EU zusammenzuarbeiten, die unter die EU-Einlagensicherung fallen.
Tipp: Welcher Zins für welche Laufzeit aktuell erzielbar ist, zeigt unser Festgeld-Vergleich.
Frage 2: Wer bietet das Festgeld an?
Wird das Festgeld weder von einer Bank mit Banklizenz oder von einem Zinsportal mit deutscher Korrespondenzbank angeboten, handelt es sich oft um riskante Beteiligungen an Unternehmen oder um Betrug. Ihr Alarm sollte angehen, wenn ein Unternehmen behauptet, dass sein Festgeld unter die EU-Einlagensicherung fällt. Die EU-Einlagensicherung gilt nur für Banken mit Sitz in der EU, nicht für Unternehmen. Außerdem ist die Einlagensicherung immer noch Ländersache. Eine schwedische Bank gehört beispielsweise der schwedischen Einlagensicherung an.
Tipp: Schließen Sie Festgeldverträge nur mit Banken aus Ländern der Europäischen Union oder aus Norwegen ab. Am sichersten ist es, wenn sie dafür Banken in Ländern wählen, deren Wirtschaftskraft von den großen Ratingagenturen mit gut oder sehr gut eingestuft werden (zu den Noten für die Wirtschaftskraft).
Frage 3: Wo hat der Vermittler seinen Sitz?
Dubiose Angebote kommen meist von Firmen aus dem Ausland. Stiftung Warentest ist derzeit kein seriöser Festgeldvermittler bekannt, der seinen Sitz außerhalb von Deutschland hat. Schauen Sie auf der Webseite des Unternehmens ins Impressum.
Frage 4: Kennt die Bank das Angebot?
Aktuell sind mehrere Abzockerfirmen im Internet unterwegs, die Sparern Verträge mit gefälschten Bankenlogos zusenden. Das macht etwa die Sweuk Consulting, die Verträge mit dem Logo der Bank HSBC aus Großbritannien verschickt oder die Firma Eurozins aus Stockholm, deren Festgeldverträge das Logo der SEB Bank ziert. Beide Banken gaben auf Nachfrage an, die Verträge nicht zu kennen.
Tipp: Schicken Sie den Festgeldvertrag vor Unterschrift an die Bank und fragen Sie diese, ob sie den Vertrag oder den Vertragspartner kennt.
Frage 5: Wer ist der Kontoinhaber?
Festgeldanlagen bei einer Bank sollten immer mit einer Kontoeröffnung auf den Namen des Anlegers einhergehen. Es reicht nicht, einen Kontoeröffnungsantrag auszufüllen, der von einem Vermittler stammt. So zockte das Portal Sparpiloten trickreich ab, indem es Sparern Verträge bei der Swedbank in Schweden anbot, sich das Geld dafür aber auf ein Konto der Schweizer Firma Elektronik Service AG überweisen ließ. Als die Staatsanwaltschaft einschritt, war das Portal nicht mehr erreichbar und die Konten waren geräumt. Die Bank selbst kannte die Verträge nicht.
Tipp: Überweisen Sie nur Geld an eine Bank, wenn Sie dort persönlich per Post-Ident- oder Video-Identverfahren oder etwa mit einer Probeüberweisung ein Konto auf ihren Namen eröffnet haben. Nur eine Ausweiskopie zu schicken, reicht nicht aus.
Warnliste der Stiftung Warentest nennt Zinsbetrüger
Auf unserer Warnliste stehen bereits etliche Abzocker, die sich mit riskanten oder betrügerischen Festzinsangeboten an Sparer wenden. Neu auf die Warnliste kommt die Firma „Eurozins“ aus Stockholm, die Anlegern Verträge mit gefälschten Logos der schwedischen Banken Svea und SEB anbietet. Weiter werden wir das Portal „Investieren49“ auf die Warnliste setzen, das laut Impressum von einer Capital Investment Limited in Zollikofen in der Schweiz betrieben wird. Das Portal bewarb Ende Februar 2021 ein- bis dreijährige Festgelder mit Zinsen von bis zu 5,75 Prozent im Jahr, die von der europäischen Einlagensicherung abgesichert seien.
- Die Stiftung Warentest bietet Zinsvergleiche – für Festgeld, fürs Tagesgeld, für ethisch-ökologische Angebote. Und sie hilft mit einem praktischen Sparziel-Rechner.
- Minuszinsen ärgern Anleger. Doch genügend Banken bieten für Guthaben ein kleines Zinsplus. Zudem zeichnet sich eine Wende zugunsten der Verbraucher ab.
@siriustag21: Da wir die Renditen für verschiedene Laufzeiten darstellen und nicht jede Bank in jeder Laufzeit ein gutes Angebot hat, erfolgt die Auswahl der im Heft veröffentlichten Banken nach von uns festgelegten Kriterien. Die Ford Bank ist im Durchschnitt der von uns veröffentlichten Laufzeiten deutlich schlechter, als alle in den Top 25 veröffentlichten Banken. Wenn Sie gezielt nach einer Geldanlage für eine bestimmte Laufzeit suchen, haben Sie online die Möglichkeit, danach zu filtern.
In der Augustausgabe 22 des Finanztestheft auf Seite 30 ist bei den Top 25 Festgeldkonten sicherer Zinsen die Fordbank nicht aufgeführt, obwohl die Konditionen ab 2 Jahre Laufzeit nicht schlechter sind als bei den aufgelisteten Banken. Warum wurde die Fordbank nicht genannt?
Ich lege kein Geld bei Banken mit russiche Mehrheitseigentümer an, wie z.B. die FIBR (Amsterdam Trade Bank), Sberbank Direct, East West Direkt und VTB Direktbank. Ich möchte nicht Putins Kriegsmaschine mit privatem Geld finanzieren. Stiftung Warentest hat diese Banken richtigerweise aus ihren Listen gestrichen.
@zuckertee: Die kd-Bank hat uns gegenüber ausdrücklich bestätigt, dass die Eröffnung eines (kostenpflichtigen) Girokontos keine Voraussetzung für den Erhalt des Jahresgeldes ist. Bitte weisen Sie die Bank darauf hin. Verlangt man von Ihnen trotzdem die Eröffnung eines kostenpflichtigen Girokontos, freuen wir uns über eine Mitteilung darüber, wann wer Ihnen auf welchem Weg diese Information gegeben hat. Wir gehen dem dann noch einmal nach: finanztest@stiftung-warentest.de
Beim Abrufen ihrer Daten ist mir aufgefallen, das ihre angegebenen Daten nach Kontakt mit den aufgeführten Banken nicht stimmen. Da das zweimal der Fall war, bin ich der Auffassung, solche Fehler sollten der Stiftung Warentest nicht passieren.
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@siriustag21: Da wir die Renditen für verschiedene Laufzeiten darstellen und nicht jede Bank in jeder Laufzeit ein gutes Angebot hat, erfolgt die Auswahl der im Heft veröffentlichten Banken nach von uns festgelegten Kriterien. Die Ford Bank ist im Durchschnitt der von uns veröffentlichten Laufzeiten deutlich schlechter, als alle in den Top 25 veröffentlichten Banken. Wenn Sie gezielt nach einer Geldanlage für eine bestimmte Laufzeit suchen, haben Sie online die Möglichkeit, danach zu filtern.
In der Augustausgabe 22 des Finanztestheft auf Seite 30 ist bei den Top 25 Festgeldkonten sicherer Zinsen die Fordbank nicht aufgeführt, obwohl die Konditionen ab 2 Jahre Laufzeit nicht schlechter sind als bei den aufgelisteten Banken. Warum wurde die Fordbank nicht genannt?
Ich lege kein Geld bei Banken mit russiche Mehrheitseigentümer an, wie z.B. die FIBR (Amsterdam Trade Bank), Sberbank Direct, East West Direkt und VTB Direktbank. Ich möchte nicht Putins Kriegsmaschine mit privatem Geld finanzieren. Stiftung Warentest hat diese Banken richtigerweise aus ihren Listen gestrichen.
@zuckertee: Die kd-Bank hat uns gegenüber ausdrücklich bestätigt, dass die Eröffnung eines (kostenpflichtigen) Girokontos keine Voraussetzung für den Erhalt des Jahresgeldes ist. Bitte weisen Sie die Bank darauf hin. Verlangt man von Ihnen trotzdem die Eröffnung eines kostenpflichtigen Girokontos, freuen wir uns über eine Mitteilung darüber, wann wer Ihnen auf welchem Weg diese Information gegeben hat. Wir gehen dem dann noch einmal nach: finanztest@stiftung-warentest.de
Beim Abrufen ihrer Daten ist mir aufgefallen, das ihre angegebenen Daten nach Kontakt
mit den aufgeführten Banken nicht stimmen. Da das zweimal der Fall war, bin ich der Auffassung, solche Fehler sollten der Stiftung Warentest nicht passieren.