
Wie läuft‘s bei Dir? Probleme beim Wasserlassen sind unter Männern weit verbreitet, ein häufiger Grund ist eine Prostatavergrößerung. © Getty Images / Oliver Rossi
Helfen Medikamente bei Prostatavergrößerung? Nicht alle, zeigt unser Test von 83 Mitteln. Wir nennen geeignete Wirkstoffe für Männer, die an Prostatahyperplasie leiden.
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Testergebnisse für 83 Medikamente bei ProstatavergrößerungViele Männer leiden unter häufigem Harndrang und Nachtröpfeln, wenn sie älter werden. In den allermeisten Fällen ist das harmlos, aber eben nicht immer. Irgendwann nach dem 40. Geburtstag geht es los: Die Betroffenen bemerken, dass sich die Prostata vergrößert und das Wasserlassen mehr Zeit in Anspruch nimmt. Mit 60 Jahren ist rund die Hälfte betroffen, bei den über 80-Jährigen bereits mehr als 80 von 100. Kaum verwunderlich also, dass zur besten Sendezeit im Fernsehen Werbespots für Prostatamittel laufen. Doch viele halten nicht, was die Anbieter versprechen – das ist das Ergebnis unseres Tests von Medikamenten, die bei vergrößerter Prostata helfen sollen.
Wer unseren Testbericht liest, erspart sich unter Umständen, viel Geld für unnütze Mittelchen auszugeben – und erfährt, was bei ernsthaften Beschwerden wirklich hilft.
Warum sich der Test von Prostatamitteln für Sie lohnt
Testergebnisse
Der Test liefert Qualitätsurteile für 83 Arzneimittel bei gutartiger Prostatavergrößerung (BPH). Darunter befinden sich Mittel für leichtere Beschwerden, die Sie ohne Rezept in der Apotheke kaufen können, ebenso wie rezeptpflichtige Medikamente. 56 Mittel sind geeignet, um Beschwerden bei einer gutartig vergrößerten Prostata zu verringern.
Das beste Prostata-Medikament für Sie
Nicht alle getesteten Arzneimittel sind gleichermaßen wirksam. In unserem Test erfahren Sie, warum einige Mittel nur wenig geeignet sind und welche Medikamente einen nachgewiesenen Nutzen haben.
Hintergrund und Tipps
Wir erklären, was Sie zusätzlich tun können, um die Symptome einer vergrößerten Prostata zu lindern – und wie beispielsweise Trinkmenge oder Alkoholika Ihre Beschwerden beeinflussen.
Ratgeber
Sie erfahren, bei welchen Nebenwirkungen Sie umgehend ärztlichen Rat einholen sollten. Außerdem geben wir nützliche Hinweise zur Medikamenteneinnahme, klären über wichtige Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auf und sagen, wann Sie die Mittel nicht einnehmen dürfen.
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Testergebnisse für 83 Medikamente bei ProstatavergrößerungVergrößerte Prostata: Die gängigsten Mittel im Test
Der deutsche Arzneimittelmarkt ist unübersichtlich. Wir haben die am häufigsten verordneten, rezeptpflichtigen Medikamente zur Behandlung einer gutartigen Prostatavergrößerung ausgewählt und beurteilt. Außerdem prüften wir die wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu elf oft gekauften, rezeptfreien pflanzlichen Prostatamitteln. Darunter befinden sich stark beworbene Präparate wie Prostagutt und Granufink.
Tipp: Schon vor dem Freischalten können Sie sehen, welche Medikamente wir getestet haben, sowie die Wirkstoffe und Preise der Präparate.
Prostatamedikamente: Was Sie wissen sollten
- Eignung. Die meisten der getesteten Medikamente sind zur Behandlung einer gutartigen Prostatavergrößerung geeignet und gut verträglich. Aber 23 von 83 können wir nicht oder nur eingeschränkt empfehlen. Sie bessern die Symptome nur unzureichend, haben stärkere Nebenwirkungen als andere wirksame Mittel oder ihre therapeutische Wirksamkeit ist nicht ausreichend nachgewiesen.
- Einnahme. Prostatamittel müssen in der Regel lebenslang eingenommen werden. Die Wirkung der meisten verschreibungspflichtigen Medikamente setzt etwa nach einer Woche ein.
- Nebenwirkungen. Die getesteten Arzneimittel senken häufig den Blutdruck. Das kann Nebenwirkungen verursachen und die Verkehrsfähigkeit einschränken. Besondere Vorsicht ist außerdem geboten, wenn die Leber nicht einwandfrei funktioniert. Ein passendes Medikament muss dann besonders sorgfältig ausgewählt werden.
- Lebenswandel. Bei leichten Beeinträchtigungen muss eine gutartige Prostatavergrößerung nicht medikamentös behandelt werden. Eine Veränderung der Lebensgewohnheiten kann die Beschwerden beim Wasserlassen vermindern.
Diagnose: Zuerst ärztlichen Rat einholen
Alle Beschwerden beim Wasserlassen sollten Sie ärztlich abklären lassen. Vor jeder Art von Behandlung – auch mit selbst gekauften, pflanzlichen Mitteln – muss sich eine Ärztin oder ein Arzt überzeugt haben, dass die Symptome auf einer vergrößerten Prostata beruhen und diese Veränderung gutartig ist.
Achtung: Auch einige Medikamente gegen andere Krankheiten können Symptome hervorrufen, die den Beschwerden einer vergrößerten Prostata ähneln oder bereits vorhandene Beschwerden verschlimmern. Hierzu zählen unter anderem trizyklische Antidepressiva wie Amitriptylin (bei Depressionen, Neuropathie), Antihistaminika wie Clemastin (bei Allergien), bestimmte krampflösende Mittel wie Butylscopolamin und anticholinerge Parkinsonmittel wie Biperiden.
Therapie: Nicht alle Prostata-Medikamente wirken gleich
Von den 83 getesteten Prostatamitteln können 63 die Verkehrstüchtigkeit beeinflussen, alle 72 rezeptpflichtigen Medikamente rufen mitunter schwere Allergien hervor. Einige Wirkstoffe senken den Blutdruck, weshalb die Arzneimittel zumindest zu Beginn der Behandlung im Liegen eingenommen werden sollten. Auch zwischen Präparaten des gleichen Wirkstoffs gibt es Unterschiede: Kapseln enthalten beispielsweise Gelatine und werden von manchen Patienten abgelehnt. Tabletten mit dem gleichen Wirkstoff bieten eine Alternative. Wer noch weitere Medikamente einnimmt, sollte die Kombination aufmerksam überprüfen: Einige der Prostatamittel vertragen sich unter anderem nicht mit Blutdrucksenkern, Potenzmitteln sowie Parkinson- oder Epilepsiemedikamenten.
Medikamente bei Prostatavergrößerung – unser Test
Die Stiftung Warentest beurteilt Arzneimittel auf Basis veröffentlichter wissenschaftlicher Fachliteratur. Dabei ist es entscheidend, ob der Nutzen des Medikaments – im Vergleich zu einem Standardmittel oder einem Scheinmedikament – nachgewiesen wurde. Außerdem zählt, welche Risiken das Mittel birgt und ob es Langzeitdaten zu Verträglichkeit und Wirksamkeit gibt. Aufgrund der besonderen Situation bei Arzneimitteln dürfen wir keine eigenen Studien durchführen, sondern werten die aktuelle Forschungslage aus.
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Testergebnisse für 83 Medikamente bei ProstatavergrößerungWelche Wirkstoffe hat die Stiftung Warentest bewertet?
Wir haben Medikamente, die folgende Wirkstoffe enthalten, überprüft und bewertet:
· Alfuzosin
· Brennnesselwurzel
· Brennnesselwurzel + Sägepalmenfrucht
· Doxazosin
· Dutasterid
· Dutasterid + Tamsulosin
· Finasterid
· Kürbissamen
· Phytosterol
· Sägepalmenfrucht
· Silodosin
· Tamsulosin
· Terazosin
Symptome und Ursachen: Warum vergrößert sich die Prostata?
Noch ist nicht geklärt, warum es zu dieser altersbedingten Vergrößerung der Prostata kommt. Sicher ist: Die Geschlechtshormone spielen dabei eine wesentliche Rolle .
Drüse wird größer. Dass die Prostata größer wird, hat zwei Auslöser. Zum einen bilden sich winzige knotige Gewebeveränderungen in der Drüse. Bei ungefähr der Hälfte aller Männer bleiben sie mikroskopisch klein und unbemerkt, bei anderen wächst dadurch die Prostata an. Zum anderen nimmt das Muskelgewebe zu. Eine so veränderte Drüse kann die Harnröhre und die Blase einengen. Dann wird der Harnstrahl dünn und reißt immer wieder ab. Häufig dauert es, bis der Urin kommt und es tropft nach.
Unruhige Nacht. Die Blase lässt sich in diesem Zustand nicht mehr komplett entleeren und schon nach kurzer Zeit tritt das Gefühl ein, erneut auf Toilette zu müssen. Dadurch werden Alltagsaktivitäten beeinträchtigt und oft sogar der Schlaf gestört. Medikamente sollen Abhilfe schaffen. Doch nicht immer ist die Einnahme nötig und nicht immer verringern die eingenommenen Mittel Prostatabeschwerden wirksam.
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Testergebnisse für 83 Medikamente bei Prostatavergrößerung-
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- Die Hautkrankheit Rosazea verursacht Rötungen im Gesicht − und in der Folge oft auch psychisches Leid. Wir sagen, welche Medikamente die Symptome lindern können.
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Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@BringCom: Schade, dass Ihnen unsere Veröffentlichung nicht gefällt. Wie kommen wir zu unseren Bewertungen? Die Stiftung Warentest beurteilt Medikamente stets auf der Basis von veröffentlichter wissenschaftlicher Fachliteratur. Ausführliche Informationen finden Sie unter
„So bewerten wir Medikamente“:
www.test.de/Medikamente-bei-Prostatavergroesserung-im-Test-5952349-5952354/
„Aufgrund der besonderen Situation bei Medikamenten verzichten wir im Allgemeinen auf analytische Prüfungen und führen keinerlei eigene Arzneimittelstudien durch.“
Neben der Bewertung der Medikamente finden Sie im Rahmen unserer Veröffentlichung nützliche Hinweise zur Medikamenteneinnahme und wir klären über wichtige Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auf und sagen, wann Sie die Mittel nicht einnehmen dürfen.
Ich dachte immer wenn getestet wird es ein selbstständiger/eigener Test im Hause ist. Aber ein Test von "Hören und Sagen" durch durchforsten der Packungsbeilagen und etwaigen Studien ist wohl eher eine Beschäftigungstherapie. Was bitteschön soll die Auflistung von 19 Tamsolusin Präperaten etc.? (Schon mal versucht selber den Filter zu benutzen?) Übrigens wurden die Naturheilmittel schon einmal, glaube vor 3 Jahren, aufgeführt - natürlich mit dem selben negativen Ergebnissen. Echt schade um das Geld, man kann sich getrost "test.de" sparen.
@BernhardHH: Leider können wir Ihnen mit dem Verkauf rein elektronischer Artikel ins Ausland nicht dienen. Wir würden das gern tun, aber es sind die steuerlichen Hürden im Ausland, die uns das so schwer machen. Zum Hintergrund: Beim Verkauf von elektronischen Dienstleistungen an Kunden mit Wohnsitz ins Ausland sind die Steuerregeln des Wohnsitzlandes für die Berechnung der Mehrwertsteuer maßgeblich. Eine gesetzeskonforme Umsetzung innerhalb der gesamten EU (und der Schweiz) ist finanziell leider nicht mit vertretbarem Aufwand möglich. Die Stiftung Warentest wurde von der Stifterin (Bundesrepublik Deutschland) damit betraut, Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichem Interesse auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zu erbringen. Deswegen können wir keine hohen Kosten für den Verkauf unserer Publikationen ins Ausland aufwenden.
für Interessenten aus Österreich und der Schweiz nicht zu erwerben. Schade, da es offenbar keine aktuellen seriösen Testalternativen zu dem Thema gibt.
Kommentar vom Autor gelöscht.