Fahr­radversicherungen im Vergleich Güns­tiger Schutz für Rad und E-Bike

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Fahr­radversicherungen im Vergleich - Güns­tiger Schutz für Rad und E-Bike

Fahr­radversicherung. Guter Schutz kostet nicht die Welt. Eine Fahr­rad- und E-Bike-Versicherung gibt es schon ab 32 Euro jähr­lich. © Getty Images / Image Source

Der Fahr­radversicherungs-Vergleich der Stiftung Warentest zeigt: Wer vergleicht, spart ordentlich Geld. Je nach Tarif und Region sind die Preis­unterschiede gewaltig.

Fahr­radversicherungen im Vergleich Testergebnisse für 100 Fahr­rad­ver­sicherungen

110 Millionen Euro beträgt der Schaden, den Fahr­raddiebe 2021 deutsch­land­weit ange­richtet haben. Eine Fahr­radversicherung kann vor den finanziellen Folgen eines Diebstahls schützen. Wir haben 100 Tarife von 43 Anbietern unter die Lupe genommen und konnten erfreut fest­stellen: Guten Diebstahl­schutz für ein 1500 Euro teures Trekkingrad gibt es schon ab 32 Euro im Jahr – abhängig davon, wo das Fahr­rad steht (siehe unten). Wer ein paar Euro drauflegt, kann zusätzlich auch Schäden durch Unfall, Vandalismus und Verschleiß versichern. Doch unser Test zeigt auch: Nicht jeder Tarif ist empfehlens­wert. Manche Tarife kosten fast zehnmal so viel wie die güns­tigsten – und leisten weniger. Vergleichen lohnt sich!

Warum sich der Fahr­radversicherungs-Vergleich für Sie lohnt

Test­ergeb­nisse

Unsere Tabelle zeigt Tarifmerkmale von 100 Fahr­radversicherungen. Sie erfahren auf einen Blick, welchen Versicherungs­schutz ein bestimmter Tarif bietet. Manche Policen bieten reinen Diebstahl­schutz, andere leisten auch bei Schäden durch Unfälle und Vandalismus. Die Tarife in unserer Test­daten­bank lassen sich nach verschiedenen Kriterien filtern.

Die beste Fahr­radpolice für Sie

Unser Vergleich zeigt, welche Police wofür zahlt, wer einen Pannen-Schutz­brief anbietet – und ob der Versicherungs­schutz auch im Ausland gilt. Im Test sind Tarife vieler wichtiger Anbieter – von ADAC und Ammerländer über Hepster und Signal Iduna bis Zurich.

Preise für drei Modell­fälle

Wir zeigen Jahres­beiträge für drei Beispiele: Trekking­rad (Neuwert: 1 500 Euro), E-Bike (2 500 Euro), E-Lastenrad (5 000 Euro). Umfassenden Schutz gibt es schon für unter 50 Euro.

Entscheidungs­hilfe

Hausrat­police oder eigen­ständige Fahr­radversicherung? Wir erklären, welche Leistungen und Risiken mit der Hausrat­versicherung verbunden sind.

Heft­artikel als PDF

Wenn Sie das Thema frei­schalten, erhalten Sie auch Zugriff auf das PDF zum Testbe­richt aus Finanztest 4/2023.

Fahr­radversicherungen im Vergleich Testergebnisse für 100 Fahr­rad­ver­sicherungen

Für wen sich eine Fahr­rad- oder E-Bike-Versicherung lohnt

Ob der Abschluss einer Fahr­radversicherung sich für Sie lohnt, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Besitzen Sie teure Fahr­räder oder E-Bikes?
    Elektroräder werden immer beliebter. Der Absatz hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als vervierfacht. Leider stehen genau diese Räder auch zunehmend im Fokus von Dieben. Ist das Velo erst mal weg, sind die Chancen auf ein Wieder­sehen eher gering. Nur 9,9 Prozent aller 2021 gemeldeten Fahr­raddiebstähle konnte die Polizei aufklären.
    Sehr guten Schutz für E-Bikes gibt es ab rund 50 Euro pro Jahr, E-Lastenräder sind ab rund 100 Euro umfassend und sehr gut geschützt.
  • Haben Sie eine Hausrat­versicherung?
    Grund­sätzlich ist das Fahr­rad erst einmal Teil des Hausrats – allerdings nur, wenn es aus der Wohnung, oder einem abge­schlossen Keller oder einer Garage gestohlen wird. Per Zusatz­klausel lässt sich das Fahr­rad so versichern, dass es auch unterwegs geschützt ist. Die meisten Anbieter von Hausratpolicen versichern Räder aber nur bis zu einer Wert­grenze von maximal 10 000 Euro. Werden mehrere Räder auf einmal gestohlen, gilt das bei der Hausrat­versicherung als einzelner Schadens­fall.
    Familien mit mehreren teuren Rädern sollten die Wert­grenze ihrer Hausrat­police kennen – oder die Räder separat über eine Fahr­radversicherung schützen.
  • Wie hoch ist Ihr individuelles Risiko?
    Wer sein Fahr­rad ausschließ­lich für den Weg ins Büro und zurück nutzt, hat sicherlich ein geringeres Risiko als jemand, der das Rad intensiv nutzt und damit auch regel­mäßig Ausflüge und Reisen unternimmt. Eine Fahr­radversicherung mit gutem Zusatz­schutz kommt auch für Schäden durch Unfälle, Vandalismus und Verschleiß auf – und zahlt unter Umständen auch Hotel­kosten, wenn Sie unterwegs stranden. Auch den Wohn­ort sollten Sie berück­sichtigen. In manchen Regionen ist das Diebstahlrisiko deutlich höher (siehe Grafik unten).
    Unsere Tabelle zeigt Tarife für reinen Diebstahl­schutz und solche mit umfassendem Zusatz­schutz. Wir haben Preise für je eine Stadt mit hohem beziehungs­weise nied­rigem Diebstahlrisiko ermittelt.

Fahr­raddiebstahl in Deutsch­land – ein Vergleich

Das Diebstahlrisiko ist von Region zu Region verschieden. Am häufigsten werden Fahr­räder in Groß­städten und Ostdeutsch­land gestohlen. Da die Beitrags­höhe mancher Tarife vom örtlichen Diebstahlrisiko abhängt, haben wir für unsere Erhebung die beiden Groß­städte mit der nied­rigsten beziehungs­weise höchsten Fahr­raddiebstahl-Quote ausgewählt (laut polizei­licher Kriminal­statistik 2021):

  • Remscheid – 45 Fahr­raddiebstähle pro 100 000 Einwohner
  • Leipzig – 1 365 Fahr­raddiebstähle pro 100 000 Einwohner
Fahr­radversicherungen im Vergleich - Güns­tiger Schutz für Rad und E-Bike

Wer in einem Stadt­staat oder in Sachsen, Brandenburg oder Sachsen-Anhalt lebt, hat das größte Risiko, Opfer eines Fahr­raddiebstahls zu werden. In Mittel- und Süddeutsch­land schlagen Fahr­raddiebe im Schnitt deutlich seltener zu. Betrachtet man nur die Groß­städte, hat Leipzig die meisten Fahr­raddiebstähle je 100 000 Einwohner. In Remscheid ist das Risiko für Fahr­radklau am geringsten. © Stiftung Warentest / René Reichelt

Fahr­radversicherungen im Vergleich Testergebnisse für 100 Fahr­rad­ver­sicherungen

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 30.03.2023 um 14:24 Uhr
Hohes Leistungsniveau

@ma.weber: In diesem Test hat es uns ausgereicht, dass der Neuwert für mindestens 36 Monate versichert ist. Eine länger anhaltende Neuwertversicherung / eine Neuwertversicherung im 4. Jahr oder später zu einem hohen Prozentsatz, hat sich nicht zusätzlich positiv auf das Urteil ausgewirkt.
Gern nehmen wir Ihre Anfrage zum Anlasse, zu prüfen, ob wir in Zukunft an dieses Kriterium strengere Anforderungen stellen, bzw. den Aspekt detaillierter darstellen.

ma.weber am 29.03.2023 um 17:09 Uhr
helden.de - Tarif mit bestem Leistungsniveau ???

Warum wird der Anbieter helden.de unter den Tarifen mit dem besten Leistungsniveau aufgeführt, wenn sich bei Diebstahl die Höhe der Kostenerstattung
nach dem Alter des Fahrrads richtet (siehe unten: Auszug aus der Übersicht auf helden.de)
Nach Übersteigen eines Fahrradalters von
3 Jahre, werden folgende Abzüge vom Wiederbeschaffungswert (Neuwert) vorgenommen:
• bei bis 36 Monate alten Fahrrädern:
kein Abzug
• bei 37 bis 48 Monate alten Fahrrädern: 25 %
• bei 49 bis 60 Monate alten Fahrrädern: 30 %
• bei 61 bis 72 Monate alten Fahrrädern: 40 %
• bei 73 bis 84 Monate alten Fahrrädern: 50 %
• bei 85 bis 96 Monate alten Fahrrädern: 60 %
• bei Fahrrädern älter als 96 Monate: 75 %
Zudem wird das Leistungsniveau bei Diebstahlschutz mit einem Pfeil nach oben (sehr gut ???) bewertet. Andere Tarife schneiden hier wesentlich besser ab und sind schlechter bewertet.

Profilbild Stiftung_Warentest am 28.03.2023 um 10:19 Uhr
Bike versichert wenn im Auto gelagert

@UHU88: Wir haben Ihren Kommentar an die Fachabteilung weitergeleitet. Vielleicht können wir in einer zukünftigen Untersuchung diese wichtigen Fragen berücksichtigen. Wir haben zum Punkt Diebstahl aus dem Auto oder vom Dachgepäckträger konkret keine Daten erhoben. Das Rad muss bei allen Anbietern immer mindestens mit einem Schloss gesichert werden. Bei vielen Anbietern reicht das sogar aus. Das heißt, dass bei diesen Anbietern das Rad nicht zusätzlich mit einem ortsfesten Gegenstand verbunden sein muss. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Diebstahl vom Gepäckträger und aus dem Auto versichert wäre, so lange mit einem Schloss gesichert. Ob das so ist, sollte aber sicherheitshalber beim Versicherer gefragt werden. Wenn Voraussetzungen wie “mit ortsfestem Gegenstand verbunden“ oder „in abschließbaren Raum“ vorgegeben sind, haben wir das in der Tabelle kenntlich gemacht. Man müsste dann als Versicherter aber nachfragen, welche Voraussetzungen konkret gelten. Wir hatten in der Anbieterbefragung gebeten, uns noch weitere Voraussetzungen zu nennen. Kein Anbieter macht Angaben zu Autos und/oder Dachgepäckträgern.

UHU88 am 27.03.2023 um 16:47 Uhr
Bike versichert wenn im Auto gelagert

Im Artikel kommt ein Aspekt zu kurz. Ist das Bike versichert, wenn es im Urlaub im Auto oder auf dem Träger deponiert ist? Man braucht nur im Sommer z. B. am Gardasee zu schauen, wie viele Urlauber mit Bikes anreisen. Und nicht jedes Hotel hat einen gesicherten Raum zur Unterbringung.
Ich hatte mir daher von der Versichrungsgesellschaft schriftlich bestätigen lassen, dass der Diebstahlschutz auch dann besteht, wenn das Bike über Nacht im Auto bleibt.

mr_test am 22.03.2023 um 21:15 Uhr

Kommentar vom Autor gelöscht.