
Bunte, vegane Speisen. Sie reduzieren die Auswirkungen auf das Klima. © Getty Images
Essen und Trinken zu produzieren kostet Ressourcen – welche Ernährungsweise ist am verträglichsten für Klima, Tierwohl und Gesundheit?
Suche nach modernem Ernährungskonzept
Wie schaffen wir es, uns gleichzeitig gesund, umwelt- und tierfreundlich zu ernähren? Auf der Suche nach einer Antwort haben Forschende der Uni Bonn gängige Ernährungskonzepte analysiert. Die Studie erschien im Fachblatt Science of the Total Environment.
Westlicher Ernährungsstil mit viel Fleisch
Viel Fleisch, Butter, Fertiggerichte und Süßes – der westliche Ernährungsstil erhöht laut der Studie Gesundheitsrisiken wie Übergewicht, Herz-Kreislauf-Leiden oder Krebs.
Zudem leidet die Umwelt: Die Tierhaltung setze klimaschädliches CO2 und Methan sowie Feinstaub frei. Der Futteranbau koste Ackerland. Gülle und Dünger belasteten Böden und Gewässer. Für die Fleischproduktion würden viele Tiere getötet, oft fehle der Respekt für sie.
Nationale Empfehlungen setzen auf viel Vollkorn
Eine Ernährung nach den nationalen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) steht für gesundes, ausgewogenes Essen mit viel Vollkornprodukten und Gemüse. Sie toleriert etwas Fleisch und rät zu moderatem Konsum von Fisch. Unterm Strich sind die Auswirkungen aufs Klima laut Studie um rund ein Viertel geringer als bei einer typisch westlichen Ernährung.
Tipp: Auch die „Planetary Health Diet“, eine Art Speiseplan für die ganze Welt, empfiehlt viel Grün und wenig Fleisch. Tipps, wie das im Alltag gelingen kann, gibt unser Report Klimafreundlich Essen.
Mediterrane Kost mit viel Gemüse und Fisch
Viel Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse, Olivenöl, dreimal mehr Fisch als in der westlichen Ernährung – die traditionell mediterrane Kost ist sehr gesund. Die Klimafolgen seien ähnlich wie beim DGE-Konzept, so die Bonner Forschenden. Ein zu hoher Fischkonsum führe aber zum Tod von unnötig vielen Lebewesen und zur Überfischung.
Tipp: Im Test von Zucht- und Wildlachs finden Sie neben guten Produkten auch Tipps für den nachhaltigen Einkauf.
Veganer Speiseplan mit reiner Pflanzenkost
Reine Pflanzenkost bündelt die Anforderungen am besten, so das Fazit: Die Tierwohl-Frage stelle sich nicht. Die Gesundheit könne profitieren. Klimafolgen seien um die Hälfte reduziert. Allerdings schlucke der Pflanzenanbau viel Wasser. Wer sich vegan ernähre, müsse Nährstoffe wie B12 extra zuführen.
Tipp: In unseren Tests von Tofu, Veggie-Burger-Patties und Veggie-Nuggets finden Sie gute vegetarische und vegane Produkte sowie Informationen zu Fett-, Kalorien- und Eiweißgehalten. Im Test von Nahrungsergänzungsmittel für Vegetarier und Veganer erfahren Sie, welche Nährstoffe Sie bei fleischloser Kost extra zuführen sollten.
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