
Typisch deutsches Wintergemüse. Jährlich werden zirka 125 000 Tonnen Rotkohl bei uns geerntet. © Manuel Krug
Den würzigen Duft von Rotkohl möchte wohl kaum jemand im Winter missen. Am schnellsten zubereitet ist Fertig-Rotkohl aus dem Supermarkt. 27 Produkte hat die Stiftung Warentest geprüft – darunter Rotkohl im Glas von Kaufland, Kühne und Hengstenberg und tiefgekühlter Apfelrotkohl von Alnatura, Bofrost und Iglo. Welcher ist so fein, dass er auch an den Feiertagen aufgetischt werden kann? Der Rotkohl-Test der Stiftung Warentest klärt diese Frage.
Testergebnisse für 27 Rotkohl 11/2020
Liste der 27 getesteten Produkte
Blaukraut, Rotkraut, Kappes
Rotkohl hat – je nach Region – andere Namen. In Süddeutschland wir er als Blaukraut bezeichnet, in Mitteldeutschland als Rotkraut und im Rheinland als Kappes. Tatsächlich variieren seine violetten Farbschattierungen abhängig vom pH-Wert des Bodens und der Zubereitung. Wird er etwa mit Essig gekocht, färbt das die Blätter rotviolett.
Das bietet der Rotkohl-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Wir haben 11 klassische Rotkohle und 16 Apfelrotkohle verkostet und im Labor untersucht. Darunter sind viele Produkte im Glas wie etwa HAK, Kühne, Spreewaldhof, einige aus der Tiefkühltruhe sowie Produkte mit Biosiegel.
Kaufberatung. Wir sagen, welcher Fertigrotkohl am besten ist und besonders aromatisch-würzig schmeckt. Und wir haben recherchiert, welche empfehlenswerten Klöße und Knödel aus dem Test Kartoffel-Klöße (12/2019) noch erhältlich sind.
Tipps und Hintergrund. Wir nennen Zutaten, mit denen Rotkohl harmoniert. Außerdem vergleichen wir, wie sich Fertigrotkohl aus dem Supermarkt innerhalb der vergangenen zehn Jahre gewandelt hat.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus der Ausgabe test 11/2020.
Testergebnisse für 27 Rotkohl 11/2020
Rotkohl – nur noch aufwärmen, fertig
Im Supermarkt gibt es ihn fix und fertig – er muss nur noch erwärmt werden. 27 Produkte mit und ohne Apfel haben sich die Prüfer genauer angesehen, für 8 bis 57 Cent pro 100 Gramm. Angeboten werden sie als Konserven im Glas, Beutel, in der Dose – aber auch tiefgekühlt. Die gute Nachricht: Pestizidrückstände, Nitrat oder Keime waren bei keinem Produkt ein Problem. Neun Apfelrotkohle und vier ohne Apfel erreichen die Gesamtnote Gut.
Rotkohl im Test – große Unterschiede im Geschmack
In der Verkostung aber ergaben sich große Unterschiede: Die Ergebnisse reichen von sehr gut bis ausreichend. Die besten der Fertig-Rotkohle schmecken aromatisch, ausgewogen und komplex würzig, etwa nach Nelke oder Zimt. Andere sind dagegen dominant essigsäuerlich – das lässt sich kaum noch durch Nachwürzen gerade biegen. Am schlechtesten bewerteten die Verkoster den Apfelrotkohl eines Discounters: Er war braunstichig, schmeckte erdig-dumpf, dominant essigsäuerlich und leicht strohig.
Von Delikatess-Rotkohl nicht zu viel erwarten
Elf der Rotkohle im Test tragen die Bezeichnung „Delikatess“ im Namen. Mit exquisiter Qualität hat Delikatess wenig zu tun. Laut den Leitsätzen für Gemüseerzeugnisse muss solcher Rotkohl einen höheren Mindestgehalt an „löslicher Trockenmasse“ haben als anderer, der sich nicht mit dem Begriff Delikatess schmückt. Das wird meist nur durch Zucker- oder Sirupzusatz erreicht. Ob Delikatess oder nicht: Alle Produkte im Test waren gesüßt, aber keines enthielt übermäßig viel Zucker.
Rotkohl ist ein deutsches Superfood
Rotkohl ist ein typisch deutsches Gemüse. Rund 125 000 Tonnen werden jährlich bei uns erzeugt. Rotkohl ist kalorienarm und liefert – je nach Herstellungsart – eine ordentliche Portion Vitamin C. Im Test konnte vor allem tiefgekühlter Rotkohl mit Vitamin C punkten. In den meisten Standbodenbeuteln war dagegen fast nichts von dem Vitamin zu finden. Auch Pflanzenstoffe – allen voran Glucosinolate und Anthocyane – sind in Rotkohl enthalten. Ihnen wird nachgesagt, dass sie vor Krebs schützen.
Rotkohl variantenreich kombinieren

Dass Rotkohl zu Gans, Ente, Wild und Kartoffelklößen passt, wissen die meisten. Doch es gibt noch zahlreiche andere Zutaten, die mit dem Kohl harmonieren, darunter getrocknete Pflaumen oder Nüsse. Noch mehr Ideen rund um das Kochen mit Gemüse finden Sie im großen Buch Aroma Gemüse der Stiftung Warentest. Als umfangreiches Lexikon und Kochbuch ist es ein Muss für alle Gemüsefans.
Dieses Thema wurde am 21.10.2020 vollständig aktualisiert. Ältere Nutzerkommentare beziehen sich auf einen früheren Test zum Thema.
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Haben heute auf Grund des Testergebnisses den Fehler gemacht den Testsieger von iglo zuzubereiten. Wir (4 Personen) sind uns einig: "Geschmacklich eine Katastrophe".
Ich kann die gute sensorische Bewertung für den Iglo Rotkohl nicht nachvollziehen. Die Geschmäcker sind zwar verschieden, aber nachdem wir diesen Rotkohl probiert haben: zu ungewürzt und zu wenig Biss, er schmeckt weder süß-sauer noch salzig-pikant...einfach nur langweilig. Das soll der Testsieger sein?
auf Grund der Guten sensorischen Bewertung hab ich den Iglo Rotkohl gekauft.
Jetzt bin ich mehr als Enttäuscht, der Rotkohl wir sagen Rotkraut, hat keinerlei Biss und keinen Kohlgeschmack das schmeckt wie Babynahrung.
Wir bleiben bei Ware aus dem Glas, die schmeckt nach Rotkraut und hat einen Biss.
WB
ich muss Gildor Muc recht geben .Mir ist das auch aufgefallen .Die Begründung
der Entnahme kann ich nicht nachvollziehen,da die Gläser, die Gildor genannt
hat,alle gleich groß und gleichen Inhalts sind. Das Entnehmen kann also auch kein Kriterium sein.
@GulidorMuc: Nicht das Etikett oder die Farbe des Deckels rechtfertigt diese Unterschiede, sondern im Wesentlichem das Öffnen und Entnehmen. Manche Gläser ließen sich deutlich einfacher öffnen oder beispielsweise ist die Entnahme des Produkts aus Gläsern mit breiten Öffnung leichter. Beim Verschließen der Gläser stellten wir keine Unterschiede fest. Negativ bewerteten wir den Nachweis von chlorierten Kunststoffen im Dichtungsmaterial der Deckel. Positiv sehen wir beispielweise die Angabe eines Entsorgungshinweises für die Verbraucher. Glas ist eben nicht gleich Glas. (bp)