Für Asphalt und Schotter: Sieben der neun E-Bikes im Test sind gut, aber nicht alle sind wirkliche Allrounder. Welche der teuren SUV-E-Bikes sind ihr Geld wert?
Fast jedes zweite in Deutschland verkaufte Fahrrad ist mittlerweile ein Pedelec, landläufig vor allem als E-Bike bekannt. Menschen, die ein neues E-Bike kaufen, lassen sich das einiges kosten: Preise von mehreren Tausend Euro sind keine Seltenheit. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an die Elektrofahrräder: E-Bikes sollen für alle Wege und Anstrengungen gewappnet sein – komfortabel, aber auch sportlich und schick.
Viele Fahrradanbieter kommen dem Bedürfnis nach Vielseitigkeit nach und lassen die Grenzen zwischen Mountainbike, klassischem City-Tiefeinsteiger- und Trekking-E-Bike mit einem neuen Typ verwischen: dem SUV-E-Bike, teils auch unter den Bezeichnungen Allroad- oder Crossover-E-Bike zu finden.
SUV-E-Bikes: Wirklich so vielseitig, wie Anbieter versprechen?
Die Stiftung Warentest hat neun solcher SUV-E-Bikes für stolze 3 300 bis 5 350 Euro umfangreichen Praxis- und Labortests unterzogen. Mit ihren tief geschwungenen Rahmen bei gleichzeitig sportlichem Look taugen sie als Herren- sowie Damen-E-Bike.
Doch wie viel Geld muss man für ein gutes E-Bike ausgeben, welcher Motor ist der beste und sind die geprüften SUV-E-Bikes wirklich so vielseitig, wie ihre Anbieter versprechen? Wir stellten fest: Die geprüften SUV-Bikes sind entweder eher sportlich oder eher komfortabel. Echte Allrounder sind rar.
Testergebnisse. Welches E-Bike sorgt für Fahrspaß, welches ist Testsieger der Stiftung Warentest? Das zeigen die Testergebnisse für neun SUV-E-Bikes – eine Mischform aus E-MTB, City- und Trekking-E-Bike. Die Pedelecs im Test kosten 3 300 bis 5 350 Euro, darunter sind Modelle von Cube, Flyer und Kalkhoff.
Das beste E-Bike für Sie. Die E-Bikes im Test schneiden gut und befriedigend ab – doch jedes von ihnen hat seine Stärken und Schwächen. Mithilfe unserer Testergebnisse und der Einzelbeschreibungen zu allen getesteten Modellen finden Sie das richtige E-Bike für sich.
Kaufberatung. In unserer umfangreichen Kaufberatung erläutern wir verschiedene E-Bike-Typen und geben Empfehlungen zu sinnvoller Ausstattung sowie Tipps zum Kauf und für die ersten Touren mit dem Pedelec.
Heftartikel als PDF. Nach dem Freischalten erhalten Sie den Testbericht der SUV-E-Bikes aus test 6/2022 als PDF zum Download. Und außerdem weitere Testberichte als PDF: Komfort-Pedelecs mit tiefem Einstieg aus 2020 sowie den Testbericht Trekking-Pedelecs aus 2018.
E-Bike-Test: Hohe Anforderungen in Labor und Praxis
Die Ansprüche an die Modelle im E-Bike-Test sind hoch: Auf mehreren Hundert Kilometern pro Rad erfuhren die Praxistester zum Beispiel, ob die Pedelecs auf Asphalt genauso gut wie auf Schotterpisten, mit Gepäck genauso gut wie ohne fahren. Ein Modell im Test fiel aus der Reihe: Mit viel Gepäck fuhr es instabil.
Etliche andere Testkandidaten machten es besser – auch der Testsieger. Das beste SUV-E-Bike im Test ist agil und vielseitig und zeigte auch in den Labortests keine größeren Schwächen. Im Prüflabor testeten wir etwa, ob die E-Bikes alle Sicherheitsanforderungen einhalten und wie gut Akku, Motor und Display spritzwassergeschützt sind. Große Unterschiede offenbarten sich im Test bei Akku-Kapazität und Akku-Ladezeit: Der größte Akku im Test lud in schnellen 2:40 Stunden, andere waren erst nach mehr als 8 Stunden voll. Wir beschreiben im Detail, wie die Stiftung Warentest E-Bikes testet.
Lieferprobleme in der Fahrradbranche
Wer ein Fahrrad kaufen möchte, braucht Geduld. Neben der großen Nachfrage sorgen gestörte Lieferketten für Probleme.
Lange Wartezeiten.
Fast sämtliche Bauteile, von der Schaltung bis zum Sattel, kommen aus dem Ausland – vor allem aus Asien. Dort standen pandemiebedingt immer wieder Fabriken still. E-Bikes waren zudem vom Chip-Mangel betroffen. Kunden warten oft Monate auf gekaufte Räder.
Auswirkungen auf unseren Test.
Da wir die Prüfmuster im Handel einkaufen, mussten auch wir nehmen, was da war. Deshalb ist das Testfeld mit neun Modellen diesmal etwas kleiner als sonst. Zudem treten in unserem Vergleich E-Bikes mit verschiedenen Akkugrößen, Rahmenformen und Schaltungen an. Außerdem haben wir je Modell weniger Exemplare als üblich zusammenbekommen, sodass wir auf einige Prüfungen verzichten mussten, darunter Dauertest und Reichweitenprüfung. Um mögliche Stabilitätsprobleme zu erkennen, haben wir unsere Fahrprüfungen ausgeweitet.
Kaufberatung: So finden Sie das richtige E-Bike
Die SUV-E-Bikes im Test eignen sich für eine recht große Zielgruppe. Wer ein E-Bike kaufen möchte, sich aber nicht sicher ist, welches das richtige für die eigenen Bedürfnisse ist, findet in unserer Kaufberatung Entscheidungshilfe.
Wir stellen verschiedene E-Bike-Typen vor, nennen Vorteile und Nachteile verschiedener Rahmenformen, Antriebsarten und Motoren. Wir erläutern, warum es bei der Reichweite nicht nur auf die Akku-Kapazität ankommt, warum viel Motorleistung nicht für jeden E-Radler die beste Idee ist und welche Ausstattung sich für wen lohnt.
Tipp: Viele Fragen rund ums Thema beantworten unsere Fachleute auch im Handbuch Fahrrad und E-Bike. Auf 272 Seiten geben sie Kaufberatung, Informationen zu Technik, Wartung und Reparatur.
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@BRKP49: Bitte klicken Sie auf die Nummer 14 "Heftartikel als PDF", dann bitte etwas nach unten scrollen, dann finden Sie die Dokumente, nun anklicken und links unten sehen Sie den gewünschten Artikel.
@Milirem: Die im Test der Komfort-Pedelecs (2020) geprüften Lithium-Ionen-Akkus haben den heute üblichen Energieinhalt von 500 bis 540 Wattstunden. Wie weit Radler damit kommen, hängt u.a. von der Temperatur, dem Streckenprofil, der Eigenleistung des Fahrers und der Kraftübertragung des Rades ab – vor allem aber von der gewählten Unterstützung des Motors. Viele Pedelec-Anbieter geben die Lebensdauer der Akkus mit 500 bis 1 000 Vollladezyklen an. Selbst wenn man pessimistisch mit 50 Kilometern pro Zyklus rechnet, können 25 000 Kilometer und mehr zusammenkommen. Zur zyklischen Alterung kommt die kalendarische der Akkuzellen. Unabhängig von der Nutzung verlieren sie mit der Zeit Kapazität, einige Prozent Verlust pro Jahr sind möglich. Spätestens nach fünf Jahren ist daher oft ein Ersatzakku fällig. Da wir die Gesamtlebensdauer der Akkus im Rahmen unserer Untersuchung nicht vollständig erfassen können, geht sie in die Bewertung nicht ein. Aber wir freuen uns über entsprechende Hinweise aus der Praxis, die wir an das zuständige Untersuchungsteam zur Diskussion gerne weiterleiten.
Ich habe im Oktober 2017 ein Pedelec mit einem Bosch Performance Line Motor und 500Wh Akku gekauft (Isy N3.8). Im September 2021 (knapp vier Jahre alt und ca. 3.000km)) erlebt der Akku nun einen Sudden Death und Fachhändler erklärt den Akku für tot. Bietet mir neuen Akku für ca. 800,-- an. Gehen derartige Erfahrungen in die Bewertung der Fahrräder und insbesondere der jeweiligen Antriebseinheiten ein?
@thomas_42: Aus marktrelevanter Sicht sind Akkus auf/unter dem Gepäckträger sowie Akkus am Sitzrohr mittlerweile eher die Ausnahme. Dies hat sowohl Design - als auch konstruktive Gründe und schlussendlich auch Einfluss auf die Fahrdynamik. Ist der Akku im Unterrohr verbaut, liegt der Schwerpunkt im Vergleich zu einem Akku auf dem Gepäckträger niedriger und verbessert so das Handling bzw. minimiert die Gefahr des „Flatterns“ bzw. des „Aufschwingens“ des Rades, dies war insbesondere bei Tiefeinsteigern in der Vergangenheit häufig ein Problem. Neben den technischen spielt auch der Designaspekt eine Rolle, da die Tendenz dahin geht, dass man nicht sehen soll, dass es sich um ein Pedelec bzw. E-Bike handelt.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
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Hallo,
Warum kann ich die Tests über die E-Bikes nicht als PDF herunterladen?
Oder bin ich zu Blöd?
@Milirem: Die im Test der Komfort-Pedelecs (2020) geprüften Lithium-Ionen-Akkus haben den heute üblichen Energieinhalt von 500 bis 540 Wattstunden. Wie weit Radler damit kommen, hängt u.a. von der Temperatur, dem Streckenprofil, der Eigenleistung des Fahrers und der Kraftübertragung des Rades ab – vor allem aber von der gewählten Unterstützung des Motors.
Viele Pedelec-Anbieter geben die Lebensdauer der Akkus mit 500 bis 1 000 Vollladezyklen an. Selbst wenn man pessimistisch mit 50 Kilometern pro Zyklus rechnet, können 25 000 Kilometer und mehr zusammenkommen. Zur zyklischen Alterung kommt die kalendarische der Akkuzellen. Unabhängig von der Nutzung verlieren sie mit der Zeit Kapazität, einige Prozent Verlust pro Jahr sind möglich. Spätestens nach fünf Jahren ist daher oft ein Ersatzakku fällig.
Da wir die Gesamtlebensdauer der Akkus im Rahmen unserer Untersuchung nicht vollständig erfassen können, geht sie in die Bewertung nicht ein. Aber wir freuen uns über entsprechende Hinweise aus der Praxis, die wir an das zuständige Untersuchungsteam zur Diskussion gerne weiterleiten.
Ich habe im Oktober 2017 ein Pedelec mit einem Bosch Performance Line Motor und 500Wh Akku gekauft (Isy N3.8). Im September 2021 (knapp vier Jahre alt und ca. 3.000km)) erlebt der Akku nun einen Sudden Death und Fachhändler erklärt den Akku für tot. Bietet mir neuen Akku für ca. 800,-- an.
Gehen derartige Erfahrungen in die Bewertung der Fahrräder und insbesondere der jeweiligen Antriebseinheiten ein?
@thomas_42: Aus marktrelevanter Sicht sind Akkus auf/unter dem Gepäckträger sowie Akkus am Sitzrohr mittlerweile eher die Ausnahme. Dies hat sowohl Design - als auch konstruktive Gründe und schlussendlich auch Einfluss auf die Fahrdynamik. Ist der Akku im Unterrohr verbaut, liegt der Schwerpunkt im Vergleich zu einem Akku auf dem Gepäckträger niedriger und verbessert so das Handling bzw. minimiert die Gefahr des „Flatterns“ bzw. des „Aufschwingens“ des Rades, dies war insbesondere bei Tiefeinsteigern in der Vergangenheit häufig ein Problem. Neben den technischen spielt auch der Designaspekt eine Rolle, da die Tendenz dahin geht, dass man nicht sehen soll, dass es sich um ein Pedelec bzw. E-Bike handelt.