
Unternehmungslustig. Welche Versicherung Ruheständler brauchen, hängt von der individuellen Lebenssituation ab. © Stiftung Warentest / René Reichelt
Manche Versicherungen benötigen Senioren nicht mehr. Einsparungen sind oft bei der Auto- und Auslandsreise-Krankenversicherung durch einen Tarifwechsel möglich.
Jährlich die Autoversicherung prüfen
Generell gilt: Ein Preisvergleich in der Autoversicherung lohnt sich jedes Jahr – für Jung und Alt. Der Wechsel zu einem günstigeren Kfz-Versicherer kann Hunderte Euro im Jahr sparen. Ein individueller Tarifvergleich lohnt sich – etwa mit unserem Onlinerechner „Kfz-Tarifvergleich“.
Spartipps für die Autoversicherung
Mit dem Alter wird die Autoversicherung zunehmend teurer. 80-Jährige zahlen im Schnitt doppelt so viel wie 55-Jährige. Ältere Menschen verursachen tatsächlich häufiger Schäden, daher dürfen Autoversicherer die Tarifbeiträge entsprechend höher kalkulieren. Versicherte können den Preisanstieg etwas abfedern:
- Zahlweise anpassen. Wer jährlich statt monatlich oder vierteljährlich den Beitrag überweist, zahlt in der Regel etwas weniger.
- Kilometerleistung prüfen. Fällt der Weg zur Arbeit weg, sollten Kunden die geringere Jahreskilometerleistung dem Versicherer melden.
- Werkstattbindung. Ein Kasko-Tarif mit Werkstattbindung ist meist günstiger als ein Tarif ohne Werkstattbindung.
- Auto ummelden auf jüngere Partner. Teilen sich zwei Menschen ein Auto und besteht zwischen ihnen ein größerer Altersunterschied, kann es sich lohnen, die Versicherung über den oder die Jüngere laufen zu lassen.
Sparpotenzial beim Reiseschutz
Beim Auslandsreisekrankenschutz sind Alterszuschläge für Menschen ab 65 oder 70 üblich. Es lohnt sich, Tarife zu vergleichen und in einen günstigeren Tarif zu wechseln. Oft ist es für ein Rentnerpaar günstig, zwei Einzelverträge abzuschließen. Die günstigsten sehr guten Jahresverträge für Senioren im Alter von 70 Jahren gibt es ab knapp 20 Euro.
Unser Rat
Auf Alterszuschläge achten. Rentner werden manchmal stärker zur Kasse gebeten als Jüngere, etwa in der Auslandsreise-Krankenversicherung. Achten Sie auf Alterszuschläge. Zahlen Sie zu viel, sollten Sie wechseln.
Autoversicherung. In der Autoversicherung können Sie jährlich Geld sparen, wenn Sie zu einem günstigeren Versicherer oder beim gleichen Versicherer in einen günstigeren Tarif wechseln.
Früh genug vorsorgen. Eine Pflegetagegeldversicherung sollten Sie in jungen Jahren abschließen. Bei Vorerkrankungen können Versicherer den Abschluss verweigern oder Beitragszuschläge verlangen.
Die Krankenkasse wechseln
Gesetzlich Krankenversicherte können bei einem Krankenkassenwechsel sparen. Ob im Rentenalter oder nicht: Ein Wechsel der Krankenkasse ist einfach. Voraussetzung ist, mindestens zwölf Monate lang Mitglied in einer Kasse gewesen zu sein. Erhöht die Kasse den Zusatzbeitrag, haben Versicherte ein Sonderkündigungsrecht, auch wenn sie noch nicht zwölf Monate Mitglied sind.
Pflegetagegeldschutz sinnvoll
Schnell noch eine Pflegetagegeldversicherung abschließen, um das Pflegekostenrisiko abzusichern? Ein Höchsteintrittsalter gibt es nicht. Allerdings gilt: je älter, umso teurer der Einstiegsbeitrag. Bei Vorerkrankungen kann der Versicherer den Vertragsschluss ablehnen.
Zähne zusätzlich versichern
Manche überlegen, im Rentenalter noch eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen, um Kosten für höherwertigen Zahnersatz wie Krone, Inlay oder Implantat abzufedern.
Die gute Nachricht ist, dass es für den Schutz keine Altersgrenze gibt. Ein 70-Jähriger bekommt nach einer Berechnung von Stiftung Warentest Finanzen einen sehr guten Tarif ab etwas über 30 Euro monatlich. Erstattungen für Zahnschäden, die bei Vertragsschluss bereits da sind, sind allerdings ausgeschlossen.
Tipp: Mit unserem Rechner für den individuellen Beitrag können Sie günstige Tarife je nach Alter ermitteln.
Fahrdienst und Essenslieferung nach Unfall
Wer im Rentenalter weitgehend auf sich alleine gestellt ist, sollte eine sogenannte Senioren-Unfallversicherung in Betracht ziehen. Der Versicherer organisiert nach einem Unfall Hilfen im Alltag, etwa die Lieferung warmer Mahlzeiten, Pflege, Begleitung zu Arztbesuchen oder eine Haushaltshilfe.
Es gibt Angebote, die zu einer bestehenden Unfallversicherung, etwa als Unfallschutzbrief oder „ambulante Hilfen“ zusätzlich abgeschlossen werden können. Es gibt auch separate „Assistance-Tarife“. Die ambulanten Hilfeleistungen sind in der Regel auf einen Zeitraum von sechs Monaten begrenzt, teils aber auch länger.
Einige Versicherer leisten nicht nur nach einem Unfall, sondern auch oder teilweise nach einem Oberschenkelhalsbruch, Herzinfarkt, Schlaganfall oder Zuckerschock. Manche Angebote sehen ein Höchsteintrittsalter von 74 Jahren vor.
Achtung: Bei Pflegebedürftigkeit leisten die Unfallversicherer nicht. Wer einen Pflegegrad hat und auf Alltagshilfe angewiesen ist, sollte sich an die gesetzliche oder private Pflegeversicherung wenden.
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- Kunden müssen Gesundheitsfragen vor Abschluss einer Versicherungspolice korrekt beantworten. Sonst können sie später ihren Schutz verlieren. So klappt die Beantwortung.
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- Bei Ärger mit einem Unternehmen ist eine Schlichtungsstelle erste Wahl. Bei Konflikten zwischen Nachbarn oder in der Familie eignet sich eine Schlichtung oder Mediation.
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- Finanzwissen aus Verbraucherschutzperspektive: Das bietet unsere neue Reihe „Finanztest-Talk“ auf Youtube. In Folge 3 geht es um das Thema Versicherungen.
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@Mmedracula: Die Gesundheitsfragen stellen für viele eine nicht zu überwindende Hürde für den Abschluss einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung dar. Wer keinen Berufsunfähigkeitsschutz bekommt, findet im folgenden Artikel Anregungen, welche Alternativen es mit einem abgespeckten Schutz gibt:
www.test.de/invaliditaetsschutz
Überall wird eine Berufsunfähigkeitsversicherung und eine private Rentenversicherung empfohlen. Seit 23 Jahren bin ich im Beruf und alle Anfragen an Versicherungen diesbezüglich wurden von den Versicherungen abgelehnt, da ich als Rollstuhlfahrer 100% aG habe und "sowie eine Arbeitsunfähigkeit immer irgendwie auf die Behinderung zurückgeführt würde". Die Behinderung (eine orthopädische Erkrankung der Beine!) und Krankheiten, die darauf beruhen, würde natürlich generell von der Versicherungsleistung ausgeschlossen. Auf meine Frage, was denn z. B. mit Berufsunfähigkeit durch Burnout wäre kam die Antwort "Durch Ihre Behinderung sind Sie ja psychisch schon vorbelastet, das würde dann als Folge davon ausgelegt".
Daher meine Frage: was würden Sie unversicherbaren Personen wie mir empfehlen, außer einem Sparbuch, was mir eiskalt bei Sozialleistungen durch Berufsunfähigkeit abgeknöpft wird, bevor ich irgendwas zur Existenzsicherung erhalte?
@joecry: Uns liegen keine Informationen vor, die uns ermöglichen, Ihnen Informationen zum Inhalt Ihrer Versicherungspolice zu geben.
Mir steht kein Herausgabeanspruch aus §810BGB zu....da das Versicherungsverh. bereits abgewickelt ist. Ablauf zum 01.02.2022.
Meine Frage: Lassen sich aufgrund folgender Buchstaben/Zahlenkombinationen der Beginn des Vertrages feststellen? KS-2ND-B-Versicherung Nr. 1-24.277.715-8
Versicherungssumme 126.542,00EUR
Überschussbet. 29.175,00EUR
Schlussüberschu.ant. 9.395,90EUR
Anteil an Bewert.reserven 416,40EUR
Auszahlungsbetrag 165.529,30EUR vielen Dank für Ihre Mühe.
@Hajub: Die Ansprüche an eine private Unfallversicherung ändern sich im Alter, Dinge wie Assistance-Leistungen zum Beispiel werden wichtiger. Auch für Senioren finden Sie auf unserer Seite günstige Angebote. www.test.de/Private-Unfallversicherung-im-Test-4910731-0/