Peter Fedkenhauer ist Energieberater in Berlin. Er analysiert den Zustand modernisierungsbedürftiger Häuser und gibt Tipps, wie die Bewohner ihre Energiekosten senken können.
Finanztest: Warum ist es so wichtig, vor einer Modernisierung einen Energieberater zu Rate zu ziehen?
Fedkenhauer: Weil viele Hauseigentümer sonst nicht genau wissen, welche Maßnahmen wirklich sinnvoll sind. Und weil ein Energieberater firmenunabhängig ist. Das ist eine der Voraussetzungen für seine Zertifizierung. Der Kunde muss also keine Angst haben, ein Produkt aufgeschwatzt zu bekommen. Außerdem sehen wir das Haus als Ganzes, das heißt die Summe der Maßnahmen, die zusammen wirken. Dabei stellen wir immer mehrere Sanierungsvarianten wirtschaftlich und ökologisch gegenüber. Manchmal reicht zum Beispiel eine kleine Maßnahme zusätzlich, um eine bessere Förderung zu bekommen. Übrigens: Mitte 2008 wird der Energiepass Pflicht. Bis dahin gibt es den Pass umsonst zur Energieberatung dazu.
Finanztest: Was ist ein typischer Fehler, der ohne Energieberatung passiert?
Fedkenhauer: Oft wird die falsche Reihenfolge gewählt. Da wird erst die Heizung erneuert und dann zwei Jahre später die Fassade gedämmt. Anschließend ist die Heizung überdimensioniert – ein kleinerer, günstigerer Kessel würde jetzt völlig ausreichen.
Finanztest: Mit welchen Kosten muss man für eine Beratung etwa rechnen?
Fedkenhauer: Das hängt vom Haus ab. Je mehr Gebäudehülle berechnet werden muss, desto teurer wird es. Im Durchschnitt kostet ein Gutachten für ein Einfamilienhaus etwa 750 Euro, 175 Euro davon zahlt der Staat als Zuschuss.
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