
Solarthermie. In unserem Test stellten sich Röhrenkollektoren und Flachkollektoren (im Bild) den Prüfungen. © picture alliance / CHROMORANGE
Solarthermie sorgt für warmes Wasser zum Duschen oder Heizen. Der Test von Flachkollektoren und Röhrenkollektoren zeigt Unterschiede in der Effizienz und Haltbarkeit.
Testergebnisse für 7 Solarthermiekollektoren
Mit Sonnenenergie lässt sich warmes Wasser im Haus erzeugen und die bestehende Gas- oder Ölheizung unterstützen. Das Herzstück einer Solarthermieanlage bildet der Kollektor auf dem Dach, der die Sonnenstrahlen einfängt. Die Stiftung Warentest hat zwei Arten von Solarthermiekollektoren getestet: die weit verbreiteten Flachkollektoren sowie Röhrenkollektoren.
Zur Solarthermieanlage gehören neben dem Kollektor noch Speicher, Regler und Pumpe. Geprüft haben wir nur den Kollektor, da er die Effizienz der Anlage maßgeblich bestimmt. Die Kollektoren im Test arbeiten unterschiedlich effizient. Nicht alle erwiesen sich zudem als robust. Einige können von dicken Hagelkörnern beschädigt werden. Ein Vergleich lohnt sich also und mit unseren Ergebnissen können Sie Ihren Energieverbrauch senken und Betriebskosten sparen.
Warum sich der Solarthermiekollektoren-Test für Sie lohnt
Testergebnisse
Die Tabelle enthält Testergebnisse für fünf Flachkollektoren und zwei Röhrenkollektoren, darunter sind Modelle von Bosch, Buderus, Vaillant und Viessmann.
Die besten Flach- und Röhrenkollektoren für Sie
Der Test vergleicht die Solarthermiekollektoren im Hinblick auf ihre Effizienz, Haltbarkeit und Sicherheit. Der Testsieger punktet mit einer sehr guten Effizienz – mit ihm lässt sich besonders viel Heizenergie einsparen.
Kaufberatung
Die Stiftung Warentest erläutert, was es bei Planung und Kauf einer Solarthermieanlage zu beachten gibt – etwa wie groß die Anlage sein sollte und welche Dächer sich eignen – und rechnet aus, wann sich die Investition rentiert.
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Testergebnisse für 7 Solarthermiekollektoren
Flachkollektoren und Röhrenkollektoren im Test
Bei den Flachkollektoren im Test fängt ein dunkel beschichtetes, gut wärmeleitendes Aluminiumblech die Sonnenstrahlen ein und erhitzt die Flüssigkeit – ein Wasser-Frostschutz-Gemisch – im darunterliegenden Röhrensystem. Bei den Röhrenkollektoren fließt die Flüssigkeit dagegen in doppelwandigen Röhren. Ein Vakuum isoliert sie vor Wärmeverlusten. Daher werden diese Modelle auch Vakuumröhrenkollektoren genannt.
Tipp: Sie können schon vor dem Bezahlen alle geprüften Solarthermiekollektoren samt Preisen und Ausstattungsdetails sehen.
Mit Solarthermie Energie sparen
Die Fachleute der Stiftung Warentest bewerteten die Solarerträge der Flach- und Vakuumröhrenkollektoren im Test. Zudem berechneten sie, wie viel Energie ein Einfamilienhaus mit ihnen einsparen kann. Im Schnitt lässt sich mit einer mittelgroßen Kombi-Anlagen der Gesamtenergiebedarf inklusive Heizung und Warmwasser um etwa ein Drittel reduzieren. Der Testsieger erwies sich als besonders effizient. Unser Beispielhaus spart mit ihm in einer Kombi-Anlage rund 3 600 Kilowattstunden im Jahr.
Im Labor prüften die Fachleute zudem, wie schlagfest die Solarthermiekollektoren sind, ob sie zum Beispiel Hagelschauern trotzen können. In einer Beregnungsanlage untersuchten sie, wie regendicht die Module sind. Zudem musste jedes Modell in einem Belastungstest zeigen, ob es auch hohen Schneelasten standhält.
Tipp: Wir haben auch berechnet, welche Heizung zu Ihrem Haus passt, und erklären die Vor- und Nachteile von Wärmepumpe, Pellet- und Gasheizung sowie Fernwärme.
So funktioniert die Solarthermieanlage
Die Solarthermieanlage wird mithilfe mehrerer Temperaturfühler geregelt. Einer kontrolliert ständig den Kollektor auf dem Dach, ein anderer den unteren Bereich des Speichers. Sobald die Sonne den Kollektor erwärmt und sich eine ausreichende Temperaturdifferenz zwischen beiden Fühlern ergibt, startet ein Regler die Solarkreispumpe. Die Pumpe transportiert die aufgeheizte Flüssigkeit vom Kollektor in den Speicher. Darin erwärmt sie das Trinkwasser, bei Kombi-Anlagen auch Heizwasser. Die Pumpe leitet die abgekühlte Flüssigkeit zurück zum Kollektor.

© Stiftung Warentest / Isabella Galanty
Sichern Sie sich Fördermittel
Wer sich für eine Solarthermieanlage entscheidet, hat drei Möglichkeiten, an staatliche Gelder zu kommen: Ein zinsvergünstigter Kredit plus Tilgungszuschuss ist bei Komplettsanierung des Hauses möglich. Für Solarthermie solo gibts einen Zuschuss von 25 Prozent der Kosten. Wichtig: Sowohl bei der Komplettsanierung als auch bei der Einzelmaßnahme müssen Interessierte die Mittel beantragen, bevor sie eine Firma mit der Umsetzung beauftragen.
Nur bei der dritten Option ist eine vorherige Beantragung nicht nötig – der Steuerrabatt. Dabei können Hausbesitzerinnen und -besitzer 20 Prozent der Kosten in ihrer Steuererklärung geltend machen. Maximal 40 000 Euro sind insgesamt für Sanierungsmaßnahmen drin.
Tipp: Lesen Sie, welche Förderung für energetische Sanierung und Neubau für Ihr Vorhaben die beste ist und ermitteln Sie mit unserem Rechner, welches das passende Förderprogramm ist.
Testergebnisse für 7 Solarthermiekollektoren
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@OrSz80: Eine Faustformel ist uns nicht bekannt. Es spielen bei beiden Systemen viele Faktoren eine Rolle.
Ist die Solarthermie nur für Warmwasser oder auch die Heizungsunterstützung gedacht?
Welche andere Art der Warmwasserbereitung ist vorhanden oder soll kombiniert werden?
Ist ein E-Auto im Haushalt welches geladen werden soll?
Soll ein Batteriespeicher ebenfalls installiert werden, um den gewonnen Strom zwischenspeichern zu können?
Es ist also individuell in welchem Verhältnis die beiden Systeme zueinanderstehen sollten.
Falls Sie kurzfristig hier Informationen bzw. Entscheidungshilfe benötigen, dann wenden Sie sich bitte an die Energieberater der Verbraucherzentralen.
Gibt es eine Faustformel, wie man die Dachfläche zwischen PV und Solarthermie aufteilen sollte? Eher mehr PV aufs Dach oder eher mehr Solarthermie?
Das Problem mit Frostschutzmitteln ist nicht neu und hat mich seinerzeit dazu bewogen bei der Anschaffung einer Solar-Thermieanlage auf "Paradigma" mit 15 m² Vakuum-Röhrenkollektoren zu setzen, weil die ohne jedes Frostschutzmittel arbeitet. Nach nunmehr drei Betriebsjahren haben sich meine Erwartungen voll erfüllt. Bei Erreichen der Speichertemperatur geht die Anlage in Stillstand, indem das Heizungswasser aus dem Kollektor verdampft und in den Speicher im Heizraum gedrückt wird. Es blubbert und wird etwas wärmer im Heizraum und die Speichertemperatur steigt um ca. 5° an. Das wars dann schon. Ist die Überhitzung vorbei - z.B. weil bedeckter Himmel oder am Abend verflüssigt sich das ganze wieder und häufig ernte ich danach in den Abendstunden nochmal 1-2 kw zusätzlich. In der Zeit von Oktober bis Anfang Mai geht die Anlage ganz selten in den Stillstand, weil die zusätzliche Wärme für die Heizung verwendet wird und daher die eingestellte Höchsttemperatur im Speicher kaum erreicht wird.
Könnten Sie bitte noch besser Daten zum Musterhaus liefern, dass Ihre Berechungen zu Grunde liegt? Welchen Wärmebedarf hat es pro qm in kWh/p.a.? Wie Abschätzungen kann man für ältere Gebäude machen, die z.B. 150 oder 200 kWh/p.a./qm brauchen?
Mir scheint, Sie haben die Leistung der Kollektoren in der Heizperiode nicht ausreichend betrachtet. Sie schreiben "An Sonnentagen [bringt das] einiges." - an dunklen Tagen wenig. Das ist keine gute Information - warum gibt es keine statistischen Werte? Für Ihre Berechnungen griffen Sie auf die Solar-Keymark-Datenblätter zurück. Diese geben nur Werte für den Ertrag in kWh/p.a. an verschiedenen Standorten an. Könnten Sie bitte sagen, wie sich die Leistung von Röhren- und Flachkollekoren typischerweise auf die Monate verteilt? Insbesondere Werte für die Heizperiode wären wichtig - dass die Leistung im Sommer für das Brauchwasser reicht, ist ja keine Frage.