
Ernte. Das eigene Vermögen ist viele Jahre lang gewachsen. Mit einem ETF-Auszahlplan peppt es im Alter die Rente auf. © Stiftung Warentest, Getty Images, Stocksy
Im Alter lässt sich das Vermögen nutzen, um die Rente zu ergänzen. Stiftung Warentest erklärt, wie ein Entnahmeplan mit ETF oder dem Pantoffel-Portfolio funktioniert.
freischalten
Mit dem Pantoffel-Portfolio die Rente aufpeppenEin ganzes Arbeitsleben lang haben sich Anlegerinnen und Anleger ein Vermögen für den Ruhestand aufgebaut – um es dann an eine Versicherung zu überweisen, die ihnen daraus eine monatliche Rente zahlt? Das wollen viele Sparerinnen und Sparer verständlicherweise nicht. Sie müssen es auch nicht: Mit dem Pantoffel-Portfolio der Stiftung Warentest und der richtigen Entnahmestrategie behalten sie ihr Vermögen in den eigenen Händen.
Sie bekommen Auszahlungen bis ins hohe Alter, die zu Beginn ähnlich hoch oder höher ausfallen wie bei den besten Versicherungsprodukten und die sehr wahrscheinlich noch ordentlich steigen.
Die Extra-Rente muss gut geplant werden, egal ob sie nur die Rente ergänzen soll oder ob Sparerinnen komplett davon leben wollen. Dazu stehen fünf Entnahmestrategien zur Auswahl, die Bedürfnisse verschiedener Art abdecken. Unsere Entnahmeplan-Rechner helfen dabei.
Warum sich die Untersuchung „ETF-Entnahmeplan“ für Sie lohnt
Strategien für alle Bedürfnisse
Wir stellen fünf Entnahmestrategien für Ihr Depot vor. Egal, ob Sie nur von den Zinsen und Dividenden leben oder ihr Vermögen für einen Entnahmeplan mit Kapitalverzehr nutzen wollen.
Umfangreiche Simulationen
Sie erfahren, wie sich ETF-Entnahmepläne über die vergangenen 30 Jahre entwickelt hätten und wie hoch und stabil die Renten je nach Strategie waren. Die Ergebnisse unserer umfangreichen Simulationen aktualisieren wir regelmäßig.
Entnahmeplan-Rechner
Wir bieten Ihnen zwei kostenlose, einfache Entnahmeplan-Rechner an. Ein Profirechner mit mehr Funktionen und für alle Laufzeiten steht Ihnen nach dem Kauf des Artikels zur Verfügung.
Anleitung Schritt für Schritt
Wir erklären Schritt für Schritt, wie Sie sich einen Pantoffel-Auszahlplan in der Praxis einrichten, und worauf Sie dabei achten müssen.
Heftartikel als PDF
Nach dem Freischalten erhalten Sie den Heftartikel aus Finanztest 11/2023 zum Thema „Zusatzrente mit ETF“ zum Download.
freischalten
Mit dem Pantoffel-Portfolio die Rente aufpeppenPantoffel-Entnahmeplan – einfach und flexibel
Stiftung Warentest hilft dabei zu entscheiden, welche Strategien im individuellen Fall am besten passen. Wer ihnen folgt, wird mit großer Flexibilität belohnt. Anleger können jederzeit auch größere Summen entnehmen – etwa für Sanierungen des Wohnraums oder den Führerschein der Enkelin. Das geht bei einer Versicherung nicht.
Sehr wahrscheinlich sind durch die Investitionen in Aktien deutlich bessere Renditen als bei Versicherungsprodukten drin. In guten Börsenjahren wächst das Vermögen trotz hoher Entnahmen weiter. Gleichzeitig schützen die ausgefeilten Entnahmestrategien auch bei Börsencrashs vor Rentensenkungen.
Ein weiterer Vorteil des Pantoffel-Auszahlplans: Die Erben bekommen alles, was im Todesfall an Vermögen vorhanden ist. Doch es gibt einen Nachteil: Anders als bei einer Rentenversicherung ist weder eine lebenslange Sofortrente noch eine Mindesthöhe der Zahlungen garantiert.
Das eigene Portfolio richtig aufstellen
Zu Beginn ist zu klären, wie das Vermögen angelegt werden soll, aus dem die Zahlungen entnommen werden. Wer sich im Ruhestand möglichst wenig um sein Depot kümmern möchte, kann bequem mit dem Pantoffel-Portfolio anlegen. Mit Mut zur Reduktion wird das Geld in einen Welt-Aktien-ETF und ein Tagesgeldkonto angelegt. Viele Finanztest-Leser sparen schon viele Jahre mit dieser Anlagestrategie. Sie können ihr Depot in der Rente einfach ganz oder teilweise weiterlaufen lassen.
Beim selbst gebauten Pantoffel-Portfolio wird je nach Risikoneigung der Aktien-ETF unterschiedlich hoch gewichtet. Defensive Anleger stecken 25 Prozent ihres Vermögens in den Aktien-ETF, offensive dagegen 75 Prozent. Für die meisten Anleger dürfte ein 50:50-Mix passen. Alternativ können sehr vorsichtige Anleger auch alles Vermögen auf dem Tagesgeldkonto lassen, und sehr offensive Investoren setzen zu 100 Prozent auf Aktien-ETF. Wir betrachten in unseren Simulationen alle Portfoliovarianten und zeigen, dass stabile Renten auch bei höherem Aktienanteil möglich sind.
Fünf Entnahmestrategien im Check
Von der Wahl der Entnahmestrategie hängt es ab, wie hoch und wie stabil die monatliche Zahlung ist und welches Steigerungspotenzial sie hat. Wir haben fünf Modelle entwickelt, bei denen selbst bei schlechten Börsenverläufen oder weiteren Null-Zins-Perioden das Geld bis zum Ende der geplanten Laufzeit reicht. Die ersten drei Entnahmestrategien sind einfach, die letzten beiden etwas ausgefeilter. Wir stellen die Strategien mit ihren Vergangenheitsrenditen im Detail vor (Freischaltung erforderlich).
- Fixe Rente. Der einmal festgelegte Betrag läuft für immer aufs Konto.
- Flexible Rente. Die flexible Rente profitiert direkt von gestiegenen Börsen oder Zinsen profitieren, kann aber schwanken.
- Zins-und-Dividenden-Rente. Wer das Vermögen auf Ewig erhalten will, lebt nur von den Zinsen und Dividenden.
- Rente mit Puffer. Wer vorsichtig starten möchte, um für steigende Ausgaben im fortgeschrittenen Alter vorbereitet zu sein, setzt auf die Rente mit Puffer.
- Lernende Rente. Für einen möglichst geschmeidigen Verlauf mit höherer Startrente und konstanten Steigerungen sorgt die lernende Rente.
Einfache Pflege der ETF-Rente
Läuft der Entnahmeplan einmal, ist die Pflege einfach. Seniorinnen und Senioren müssen nur zwei Dinge regelmäßig machen, in der Regel einmal pro Jahr:
- Prüfen, ob die Aufteilung zwischen Aktien-ETF und Tagesgeld noch stimmt und gegebenenfalls neu ausbalancieren. Das ist mit Hilfe unseres Portfolio-Rechner möglich – oder gleich mit unserem Entnahmestrategie-Rechner, in den wir auch einen Portfolio-Check eingebaut haben.
- Bei einer Strategie mit selbstbestimmter, variabler Rentenhöhe kontrollieren, ob die Rente erhöhen werden kann – oder abgesenkt werden muss. Das geht mit unserem Entnahmestrategie-Rechner.
Buchtipp: Möglichkeiten der Zusatzrente ausführlich erklärt

Für alle, die mehr zu anderen Möglichkeiten lesen wollen, ihr Geld im Alter zu nutzen, gibt es das Buch Meine Zusatzrente. Darin wird anhand ausführlicher Beispielrechnungen erklärt, wie Sie Ihre persönliche Strategie für die Vermögensverrentung finden. Je nach Voraussetzungen und Wünschen kann auch eine Sofortrente oder eine Immobilienverrentung sinnvoll sein.
freischalten
Mit dem Pantoffel-Portfolio die Rente aufpeppen-
- Das Pantoffel-Portfolio eignet sich auch für die Rente. Wir haben nachgerechnet, wie sich ein Pantoffel-Auszahlplan während der jüngsten Krisen entwickelt hätte.
-
- Wer träumt nicht davon, 100 000 Euro auf dem Konto zu haben? Wir zeigen Ihnen, wie viel Sie sparen müssen, damit es klappt!
-
- Bei Auszahlplänen mit Fonds wirken sich Kursstürze an den Börsen unmittelbar auf die Entnahmerate aus. Es sei denn, man hat einen Puffer eingebaut.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
In welchen der Renten ist eine durchschnittliche Inflation im Profirechner (Stand Nov 2023) bereits eingepreist?
Das ist mir nicht ganz klar. In der Pufferrente?
Herzlicher Gruß
@Brummo: Vielen Dank für Ihr interessantes Feedback zu unserem Artikel. Unser Ansatz ist praxistauglich unter der Annahme, dass Sie mit Renteneintritt in der Regel Ihre Entnahmehöhe leichter steuern können als die Entnahmedauer, also Ihre Lebensdauer. Ausgaben können notfalls reduziert werden. Falls Sie jedoch meinen, dass Sie gern im Rahmen der Altersvorsorge Ihre Rentenlücke anstatt in fehlenden Eurobeträgen lieber in fehlenden Jahren ausgedrückt haben wollen, nehmen wir das gern als Anregung auf. Bitte beachten Sie, dass Sie mit dem einfachen Entnahmeplanrechner im zweiten Unterartikel bereits jetzt schon unter vereinfachenden Annahmen die Dauer eines Entnahmeplans ausrechnen können.
Halle test-Team,
vielen Dank für die übersichtliche Dokumentation der wirklich ausgeklügelten Entnahmestrategien. Ich habe die Berichte mit Gier verschlungen.
Aber sind die der Berechnung zugrunde gelegten Gedanken überhaupt praxistauglich?
Wenn ich mit 60 auf meine nächsten 30 Jahre blicke will ich nicht wissen, was ich entnehmen KANN, denn mein Bedarf (angenommene Inflation, Verzinsung, etc. und ohne weitere "Katastrophen") steht ja fest.
Also stellt sich mir die Frage: Wie lange komme ich mit meinem Kapital und der angenommenen Entnahme denn aus? Ist diese Frage nicht viel praxisnäher als Ihre bisherigen Gedanken?
Sind seitens der test-Redaktion Berechnungen in diese Richtung geplant?
Ansonsten: weiter so!
Viele Grüße
@Langner: Ja, man kann die fixe Rente auch für den Fall berechnen, dass sie "real" fix ist, aber nominal immer an die Inflationsrate angepasst wird. Wir werden unsere Erkenntnisse dazu demnächst veröffentlichen.
@BERNBISCH58: Wenn Sie sich einloggen und den Artikel heute per Einzelabruf kaufen, können Sie den Rechner 28 Tage lang nutzen.