Mineral­wasser im Test

Welches Mineral­wasser für wen?

Sie legen Wert auf Mineralstoffe? Oder möchten Baby­nahrung mit Mineral­wasser zubereiten? Ihnen bekommt Kohlensäure nicht? So finden Sie das passende Mineral­wasser.

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Wasser mit vielen Mineralstoffen

Auch wenn die Bezeichnung es vielleicht erwarten lässt: Mineral­wasser muss nicht reich an Mineralstoffen sein. Unser Mineralwasser-Test zeigt, welche Wässer mineral­stoff­reich sind. Mineralwässer mit hohem Mineralstoffgehalt enthalten mehr als 1 500 Milligramm gelöste Mineralstoffe pro Liter. Einen Über­blick über die Mineral­stoff­zusammenset­zung gibt der Analysen­auszug auf dem Etikett.

Der Mensch muss dem Organismus Mineralstoffe zuführen, um die Körperfunk­tionen aufrecht zu erhalten. Am besten gelingt das mit abwechs­lungs­reichem Essen. Um den täglichen Mineral­stoff­bedarf allein mit Mineral­wasser zu decken, müssten wir viel zu viel trinken. Dennoch kann sich der gezielte Blick auf einzelne Mineralstoffe im Mineral­wasser lohnen.

Viel Kalzium: Für alle, die Milch­produkte meiden

Wer Milch nicht verträgt oder aus anderen Gründen keine Milch­produkte isst, kann mit einem Liter sehr kalziumreichen Mineral­wassers den täglichen Bedarf an Kalzium bis zur Hälfte decken.

Kalzium stärkt die Knochen, ist wichtig für die Erreg­barkeit von Nerven und Zellen. Der Tages­bedarf eines Erwachsenen liegt bei 1 000 Milligramm, Teen­ager brauchen sogar 1 200 Milligramm. Haupt­quellen für Kalzium sind Milch­produkte oder grünes Blatt­gemüse.

Im Test: Mineralwässer mit viel Kalzium enthalten mehr als 150 Milligramm pro Liter. Das kalzium­reichste im Test kommt auf 538 Milligramm.

Viel Magnesium und Natrium: Für Aktive und Sportler

Wer Ausdauer­sport treibt oder körperlich anstrengende Tätig­keiten ausübt, verliert beim Schwitzen vor allem Natrium und Magnesium. Einige Mineralwässer können dem Körper beides zurück­geben.

Magnesium ist beteiligt am Aufbau von Knochen, stärkt die Erreg­barkeit der Nerven und reguliert die Muskel­arbeit. Der Tages­bedarf einer erwachsenen Frau liegt bei 300 Milligramm, der eines Mannes bei 350 Milligramm. Er lässt sich über Blatt­gemüse, Getreide, Fleisch, Milch und Nüsse leicht decken.

Im Test: Wässer mit viel Magnesium enthalten mehr als 50 Milligramm Magnesium pro Liter. Das magnesium­reichste im Test kommt auf 107 Milligramm.

Natrium reguliert den Wasser­haushalt im Körper. Es ist wichtig für die Reizleitung in Nerven- und Muskel­zellen. Der Tages­bedarf für Erwachsene liegt bei 1 500 Milligramm. Haupt­quelle ist Salz in verarbeiteten Lebens­mitteln wie Brot, Käse oder Wurst.

Im Test: Wässer mit mehr als 200 Milligramm Natrium pro Liter gelten als natriumreich. Das ist eher selten. Die meisten Mineralwässer in unserem Test sind mit einem Gehalt von weniger als 20 Milligramm pro Liter natriumarm. Relevant ist das vor allem für die Zubereitung von Säuglingsnahrung.

Viel Hydrogenkarbonat: Für Magenleidende

Wer unter Sodbrennen leidet, einen gereizten Darm oder Magen hat, kann Wasser mit Hydrogenkarbonat trinken.

Hydrogenkarbonat (Bikarbonat) reguliert den Säure-Basen-Haushalt im Körper und ist ein natürlicher Säurepuffer. Der Körper kann es selbst bilden, etwa aus Lebens­mitteln wie Obst und Gemüse, oder mit Mineral­wasser aufnehmen. Eine Empfehlung zur Tages­aufnahme von Hydrogenkarbonat gibt es nicht.

Im Test: Wässer mit viel Hydrogenkarbonat enthalten mehr als 600 Milligramm pro Liter.

Viel Sulfat: Für Menschen mit trägem Darm

Wer einen trägen Darm hat oder unter Verstopfung leidet, für den kann sulfathaltiges Wasser hilf­reich sein.

Sulfat ist wichtig für den Protein­stoff­wechsel, aber auch für die Festig­keit von Haut und Haaren. Der Körper produziert es selbst durch das Umwandeln schwefelhaltiger Aminosäuren aus eiweiß­haltiger Nahrung wie Fleisch, Fisch, Eier oder Hülsenfrüchten. Viel Sulfat kann verdauungs­fördernd wirken. Das ist bei Verstopfung nützlich. Wer aber zu Durch­fall neigt, sollte vorsichtig sein. Empfehlungen für die Tages­zufuhr von Sulfat liegen nicht vor.

Im Test: Wässer mit viel Sulfat enthalten mehr als 200 Milligramm pro Liter.

Wasser für Babys

Baby­nahrung lässt sich prinzipiell mit Leitungswasser zubereiten. Wollen Eltern auf Nummer sicher gehen, können sie Mineral­wasser verwenden, das zur Zubereitung von Säuglings­nahrung geeignet ist.

Einhalten der strengen Grenz­werte im Labor über­prüft

Mineral­wasser, das ausdrück­lich für Babys empfohlen wird, muss besonders strenge Grenz­werte einhalten. Es gelten dann spezielle Anforderungen an Keim­gehalte, kritische Stoffe wie Arsen, Mangan, Nitrat, Nitrit, Uran und Radium sowie an die Mineralstoffe Fluorid, Natrium und Sulfat. Geregelt ist das in der Mineral- und Tafelwasserverordnung.

Im Test: Wir haben alle Produkte, die laut Etikett zur Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet sind, darauf­hin im Labor über­prüft. Welches Pulver zum Anrühren fürs Fläschen geeignet ist, erfahren Sie in unserem Test von Pre-Nahrung.

Wasser für Babys immer abkochen

Ob Eltern nun Leitungs- oder Mineral­wasser für das Essen ihres Babys verwenden: Steril sind beide nicht. Zum sicheren Schutz vor Keimen sollte das Wasser für Babys in den ersten Monaten abge­kocht werden. Das gilt auch für Wasser, das die Kleinen etwa bei Hitze zwischen­durch trinken.

Wasser für sprudelnde und stille Typen

Mit oder ohne Kohlensäure? Welcher Wasser-Typ jemand ist, hängt von seiner Vorliebe ab – und auch davon, wie gut jemand Kohlensäure verträgt. In Deutsch­land wird am meisten Mineral­wasser der Sorte Medium mit mitt­lerem Kohlensäu­regehalt gekauft, gefolgt von stark sprudelndem Classic-Wasser. Auf Platz drei liegt stilles Wasser.

Kohlensäu­regehalt der Medium- und Classic-Wässer

Wie viel Kohlensäure drin sein muss, ist weder für die Sorte Medium noch Classic vorgeschrieben. Wir haben die Gehalte im Test aber selbst bestimmt. Sie variieren: Bei den Medium-Wässern schwanken sie von 2,6 bis 5,2 Gramm Kohlensäure pro Liter, bei den Classic-Wässern von 4,6 bis 6,7 Gramm.

Im Test: 26 Classic-Wässer, 14 Medium-Wässer und 4 stille Wässer sind im großen Vergleich der Stiftung Warentest vertreten. Das Test­urteil für ein Mineral­wasser ist übrigens nicht über­trag­bar auf andere Sorten derselben Marke.

Stilles Wasser für gereizten Magen

Kohlensäure ist die Verbindung von Wasser mit Kohlen­stoff­dioxid (CO2). Wenn der Mensch prickelndes Wasser trinkt, nimmt er viel davon auf. Das CO2 im Mineral­wasser kann den Magen reizen. Wer Probleme damit hat, sollte lieber stilles Wasser trinken.

Kohlensäure hemmt Keim­wachs­tum

Kohlensäure kitzelt im Mund und lässt das Wasser etwas säuerlich schme­cken. Sie bestimmt auch den pH-Wert. Er liegt beim Classic-Wasser im leicht sauren Bereich – im Test von 2024 zwischen 4,5 und 6,2. Bei Medium-Wasser ist der pH-Wert ähnlich. Einen eher neutralen pH-Wert von etwa 7 hat stilles Wasser; das gilt auch für Leitungswasser. Vorteil der Kohlensäure: Sie kann verhindern, dass Keime wachsen.

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375 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 16.07.2025 um 07:30 Uhr
    PET vs Glas

    @MauriceMarquardt: Der Anteil der Mehrwegflaschen (Glas und PET-Mehrweg) liegt bei knapp unter 20%. Das heißt über 80% aller Mineralwässer werden in Einwegflaschen verkauft. Allein der Anteil der Eigenmarken des Handels, also der Discounter, liegt inzwischen bei mehr als 60 % des Marktes. Der Trend zur PET-Flasche setzt sich weiterhin fort. Da wir dem vergleichenden Produkttest verpflichtet sind, müssen wir die jeweils meistverkauften Produkte in unsere Tests einbeziehen.
    Transportemissionen spielen bei der Ökobilanz eine wichtige Rolle. Regionales Wasser in Mehrweg-Glasflaschen hat die beste Klimabilanz. Bei längeren Transportwegen schneiden jedoch Mehrwegsysteme aus PET deutlich besser ab, da die Kunststoff-Flaschen leichter sind als Mehrweg-Glasflaschen. Festzuhalten bleibt, dass Glas-Mehrwegsysteme stets besser sind als Einwegflaschen aus PET, da sie bei einer durchschnittlichen Lebensdauer bis zu 50-mal wiederbefüllt werden können. Einwegflaschen aus Glas sollte man meiden. Grundsätzlich gilt: Getränke vorziehen, die in der eigenen Region abgefüllt werden.

  • MauriceMarquardt am 15.07.2025 um 13:25 Uhr
    Gesundheit und Nachhaltigkeit verdienen mehr Beach

    Gerne, hier ist ein professioneller und sachlich formulierter Kommentarvorschlag für das Stiftung Warentest Forum:
    ---
    Beim Blick auf die getesteten Mineralwässer fällt auf, dass der Fokus stark auf PET-Flaschen liegt. Für Konsumenten, die aus gesundheitlichen und ökologischen Gründen bewusst auf Glasflaschen setzen, fehlt leider eine fundierte Übersicht. Dabei ist gerade diese Käufergruppe an nachhaltiger Qualität interessiert – sowohl im Hinblick auf Mikroplastik und hormonaktive Substanzen als auch auf Verpackungsmüll. Es wäre wünschenswert, wenn Stiftung Warentest künftig stärker auch Glasflaschen in den Fokus rückt. Das könnte nicht nur der Transparenz dienen, sondern auch ein wichtiges Zeichen setzen, um den Blick weg von reiner Preisorientierung und Bequemlichkeit hin zu bewussterem Konsum zu lenken.

  • mschiffhr am 19.08.2024 um 23:45 Uhr
    Apfelwasser oder Birnenwasser

    Guten Tag!
    Immer wieder werden Wässer getestet, soweit so gut. Wenn man die Tests verschiedener Jahre aber untereinander vergleicht bekommt man den Eindruck es werden Äpfel mit Birnen verglichen. Ein Vergleich in dem Mehrweg gegen Einweg Antritt passt für mich ebenfalls nicht. Die ökologischen Auswirkungen der billigen Wässer aus Tiefengrundwasser mit enormen Abfüllmengen werden nicht bewertet.
    So trinke ich weiter Leitungswasser, immerhin auch eine ihrer Empfehlungen!

  • frank.lo am 17.08.2024 um 15:17 Uhr
    Hinweis: Reinsteiner Classic mit neuem Etikette

    Hallo zusammen,
    Ich trinke Reinsteiner Classic seit Jahren. Mit dem Wissen, dass der Quellort Dinslaken ist.
    Jetzt ist mir das veränderte Etikett aufgefallen:
    Blass (Wasserzeichenartig) steht da Syburg und Quellort ist Dortmund.
    Ausserdem ist der Verschluss jetzt aus Plastik.
    Grüße aus Dinslaken
    Frank

  • jetbiber am 13.08.2024 um 15:24 Uhr
    Re: Kein Wasser von Hassia? - Doch, sogar fünf!

    "Dennoch kommt im Test kein Hassia Mineralwasser vor. Warum???"
    Etwas mehr hingucken erspart jede Menge Empörung:
    Carolinen
    Gaensefurther
    Güstrower Schlossquell
    Margon
    Thüringer Waldquell