Auch wenn die Bezeichnung es vielleicht erwarten lässt: Mineralwasser muss nicht reich an Mineralstoffen sein. Unser Mineralwasser-Test zeigt, welche Wässer mineralstoffreich sind. Mineralwässer mit hohem Mineralstoffgehalt enthalten mehr als 1 500 Milligramm gelöste Mineralstoffe pro Liter. Einen Überblick über die Mineralstoffzusammensetzung gibt der Analysenauszug auf dem Etikett.
Der Mensch muss dem Organismus Mineralstoffe zuführen, um die Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Am besten gelingt das mit abwechslungsreichem Essen. Um den täglichen Mineralstoffbedarf allein mit Mineralwasser zu decken, müssten wir viel zu viel trinken. Dennoch kann sich der gezielte Blick auf einzelne Mineralstoffe im Mineralwasser lohnen.
Viel Kalzium: Für alle, die Milchprodukte meiden
Wer Milch nicht verträgt oder aus anderen Gründen keine Milchprodukte isst, kann mit einem Liter sehr kalziumreichen Mineralwassers den täglichen Bedarf an Kalzium bis zur Hälfte decken.
Kalzium stärkt die Knochen, ist wichtig für die Erregbarkeit von Nerven und Zellen. Der Tagesbedarf eines Erwachsenen liegt bei 1 000 Milligramm, Teenager brauchen sogar 1 200 Milligramm. Hauptquellen für Kalzium sind Milchprodukte oder grünes Blattgemüse.
Im Test: Mineralwässer mit viel Kalzium enthalten mehr als 150 Milligramm pro Liter. Das kalziumreichste im Test kommt auf 538 Milligramm.
Viel Magnesium und Natrium: Für Aktive und Sportler
Wer Ausdauersport treibt oder körperlich anstrengende Tätigkeiten ausübt, verliert beim Schwitzen vor allem Natrium und Magnesium. Einige Mineralwässer können dem Körper beides zurückgeben.
Magnesium ist beteiligt am Aufbau von Knochen, stärkt die Erregbarkeit der Nerven und reguliert die Muskelarbeit. Der Tagesbedarf einer erwachsenen Frau liegt bei 300 Milligramm, der eines Mannes bei 350 Milligramm. Er lässt sich über Blattgemüse, Getreide, Fleisch, Milch und Nüsse leicht decken.
Im Test: Wässer mit viel Magnesium enthalten mehr als 50 Milligramm Magnesium pro Liter. Das magnesiumreichste im Test kommt auf 107 Milligramm.
Natrium reguliert den Wasserhaushalt im Körper. Es ist wichtig für die Reizleitung in Nerven- und Muskelzellen. Der Tagesbedarf für Erwachsene liegt bei 1 500 Milligramm. Hauptquelle ist Salz in verarbeiteten Lebensmitteln wie Brot, Käse oder Wurst.
Im Test: Wässer mit mehr als 200 Milligramm Natrium pro Liter gelten als natriumreich. Das ist eher selten. Die meisten Mineralwässer in unserem Test sind mit einem Gehalt von weniger als 20 Milligramm pro Liter natriumarm. Relevant ist das vor allem für die Zubereitung von Säuglingsnahrung.
Viel Hydrogenkarbonat: Für Magenleidende
Wer unter Sodbrennen leidet, einen gereizten Darm oder Magen hat, kann Wasser mit Hydrogenkarbonat trinken.
Hydrogenkarbonat (Bikarbonat) reguliert den Säure-Basen-Haushalt im Körper und ist ein natürlicher Säurepuffer. Der Körper kann es selbst bilden, etwa aus Lebensmitteln wie Obst und Gemüse, oder mit Mineralwasser aufnehmen. Eine Empfehlung zur Tagesaufnahme von Hydrogenkarbonat gibt es nicht.
Im Test: Wässer mit viel Hydrogenkarbonat enthalten mehr als 600 Milligramm pro Liter.
Viel Sulfat: Für Menschen mit trägem Darm
Wer einen trägen Darm hat oder unter Verstopfung leidet, für den kann sulfathaltiges Wasser hilfreich sein.
Sulfat ist wichtig für den Proteinstoffwechsel, aber auch für die Festigkeit von Haut und Haaren. Der Körper produziert es selbst durch das Umwandeln schwefelhaltiger Aminosäuren aus eiweißhaltiger Nahrung wie Fleisch, Fisch, Eier oder Hülsenfrüchten. Viel Sulfat kann verdauungsfördernd wirken. Das ist bei Verstopfung nützlich. Wer aber zu Durchfall neigt, sollte vorsichtig sein. Empfehlungen für die Tageszufuhr von Sulfat liegen nicht vor.
Im Test: Wässer mit viel Sulfat enthalten mehr als 200 Milligramm pro Liter.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@MauriceMarquardt: Der Anteil der Mehrwegflaschen (Glas und PET-Mehrweg) liegt bei knapp unter 20%. Das heißt über 80% aller Mineralwässer werden in Einwegflaschen verkauft. Allein der Anteil der Eigenmarken des Handels, also der Discounter, liegt inzwischen bei mehr als 60 % des Marktes. Der Trend zur PET-Flasche setzt sich weiterhin fort. Da wir dem vergleichenden Produkttest verpflichtet sind, müssen wir die jeweils meistverkauften Produkte in unsere Tests einbeziehen.
Transportemissionen spielen bei der Ökobilanz eine wichtige Rolle. Regionales Wasser in Mehrweg-Glasflaschen hat die beste Klimabilanz. Bei längeren Transportwegen schneiden jedoch Mehrwegsysteme aus PET deutlich besser ab, da die Kunststoff-Flaschen leichter sind als Mehrweg-Glasflaschen. Festzuhalten bleibt, dass Glas-Mehrwegsysteme stets besser sind als Einwegflaschen aus PET, da sie bei einer durchschnittlichen Lebensdauer bis zu 50-mal wiederbefüllt werden können. Einwegflaschen aus Glas sollte man meiden. Grundsätzlich gilt: Getränke vorziehen, die in der eigenen Region abgefüllt werden.
Gerne, hier ist ein professioneller und sachlich formulierter Kommentarvorschlag für das Stiftung Warentest Forum:
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Beim Blick auf die getesteten Mineralwässer fällt auf, dass der Fokus stark auf PET-Flaschen liegt. Für Konsumenten, die aus gesundheitlichen und ökologischen Gründen bewusst auf Glasflaschen setzen, fehlt leider eine fundierte Übersicht. Dabei ist gerade diese Käufergruppe an nachhaltiger Qualität interessiert – sowohl im Hinblick auf Mikroplastik und hormonaktive Substanzen als auch auf Verpackungsmüll. Es wäre wünschenswert, wenn Stiftung Warentest künftig stärker auch Glasflaschen in den Fokus rückt. Das könnte nicht nur der Transparenz dienen, sondern auch ein wichtiges Zeichen setzen, um den Blick weg von reiner Preisorientierung und Bequemlichkeit hin zu bewussterem Konsum zu lenken.
Guten Tag!
Immer wieder werden Wässer getestet, soweit so gut. Wenn man die Tests verschiedener Jahre aber untereinander vergleicht bekommt man den Eindruck es werden Äpfel mit Birnen verglichen. Ein Vergleich in dem Mehrweg gegen Einweg Antritt passt für mich ebenfalls nicht. Die ökologischen Auswirkungen der billigen Wässer aus Tiefengrundwasser mit enormen Abfüllmengen werden nicht bewertet.
So trinke ich weiter Leitungswasser, immerhin auch eine ihrer Empfehlungen!
Hallo zusammen,
Ich trinke Reinsteiner Classic seit Jahren. Mit dem Wissen, dass der Quellort Dinslaken ist.
Jetzt ist mir das veränderte Etikett aufgefallen:
Blass (Wasserzeichenartig) steht da Syburg und Quellort ist Dortmund.
Ausserdem ist der Verschluss jetzt aus Plastik.
Grüße aus Dinslaken
Frank
"Dennoch kommt im Test kein Hassia Mineralwasser vor. Warum???"
Etwas mehr hingucken erspart jede Menge Empörung:
Carolinen
Gaensefurther
Güstrower Schlossquell
Margon
Thüringer Waldquell