
Wasserfilter im Test. Die Stiftung Warentest hat sechs Filter mit Kannen des Anbieters sowie zwei Ersatzfilter geprüft. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Sie verheißen weiches Wasser, weniger Kalk, mehr Teegenuss. Doch das schaffen Wasserfilter nur für wenige Liter. Ein Modell trug sogar Schimmelpilze ins Wasser ein.
Testergebnisse für 8 Wasserfilter
Alle Wasserfilter im Test
Ist ein Wasserfilter sinnvoll? Die Anbieter erwecken den Eindruck, ohne Wasserfilter gehe es nicht. Im Prüflabor erwies sich das als ziemlich übertrieben. Filtern ist meist ohnehin überflüssig, nahezu überall in Deutschland fließt einwandfreies Trinkwasser aus der Leitung.
Trotzdem kann es Gründe geben, zu Hause weiches Wasser genießen zu wollen. Für Teegourmets kann ein Wasserfilter zum Beispiel interessant sein. Fast alle frischen Filter verwandelten im Test hartes Wasser in weiches. Doch schon nach dem ersten Viertel der angegebenen Kapazität schafften sie nur noch mittelhartes Wasser. Das gilt selbst für den besten Wasserfilter.
Warum sich der Wasserfilter-Test für Sie lohnt
- Testergebnisse. Die Tabelle zeigt die Bewertungen für acht Wasserfilter, darunter Marken wie Brita, Philips, Yucona und Pearlco. Die Qualitätsurteile reichen von Befriedigend bis Mangelhaft.
- Kaufberatung. Die Testergebnisse sind individuell filterbar, nach Filterfunktion, Einträge durch den Filter und Handhabung. Die Filterkannen kosten rund 13 bis 22 Euro. Sie brauchen regelmäßig frische Filter. Edeka verkauft sie für 2,65 Euro pro Stück, Brita für 5 Euro und Pearlco sogar für 6,65 Euro.
- Leitungswasser oder Mineralwasser? Tipps und Hintergrund. In fast allen Haushalten in Deutschland fließt einwandfreies Trinkwasser aus der Leitung. Nähere Informationen liefert unser kostenloses FAQ
- Heftartikel als PDF. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf den Testbericht aus test 7/2022.
Wasserfilter im Test: Wird hartes Wasser weich?
Die Stiftung Warentest füllte Wasser mit 16 bis 17 Grad deutscher Härte in die Kannen. Das entspricht etwa dem deutschen Durchschnitt. In manchen Regionen fließt deutlich härteres Wasser aus der Leitung. Im Labor ermittelten wir, wie viel Härte die Filter entfernten – zu Beginn und jeweils nach einem Viertel, der Hälfte, drei Vierteln und der gesamten vom Anbieter angegebenen Kapazität. Das Ergebnis ist ernüchternd.
Tipp: Schon vor dem Freischalten können Sie Inhalte aus der Tabelle sehen – beispielsweise alle getesteten Produkte. Klicken Sie dafür ganz oben auf den grauen Balken, auf dem „Testergebnisse“ steht.
Was filtert ein Aktivkohlefilter aus dem Wasser?
Im Inneren sind die getesteten Filterkartuschen alle ähnlich aufgebaut. An die Aktivkohle sollen sich organische Stoffe und Schwermetalle anlagern. Kunstharze tauschen Ionen aus, zum Beispiel Kalzium und Magnesium gegen Wasserstoff. Ergebnis: Das Wasser wird anfangs weicher und saurer, enthält aber auch weniger Mineralien.
Tipp: Sie bevorzugen Mineralwasser? Sehr gute Mineralwässer mit viel Kohlensäure sind ab 17 Cent pro Liter zu haben. Alle Details im großen Mineralwassertest.
Testergebnisse für 8 Wasserfilter
Filterkanne als Keimschleuder
Tischwasserfilter dürfen nicht verkeimen. Aber Trinkwasser ist nicht steril, und die Keime vermehren sich vor allem bei warmen Temperaturen schnell. Auch dieses Risiko haben wir geprüft, indem wir ein Urlaubsszenario simuliert haben. In allen Kannen fand die Stiftung Warentest Bakterien, in einem Modell zusätzlich Schimmelpilze.
Tipp: Wer generell Wasser und Energie sparen will, tut das am einfachsten mit einem wassersparenden Duschkopf. Die besten und die Nieten zeigt unser Sparduschkopf-Test.
Testergebnisse für 8 Wasserfilter
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- Leitungswasser gilt als am strengsten kontrolliertes Lebensmittel. 20 Trinkwasserproben aus ganz Deutschland hat die Stiftung Warentest auf kritische Stoffe untersucht.
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- Wasserwerke liefern das Nass bis vors Haus – meist in Top-Qualität. Im Haus aber können Schadstoffe und Keime hineingeraten. Wie das Wasser sauber bleibt.
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- Wasser ist der beste Durstlöscher. Der Mineralwasser-Test der Stiftung Warentest bietet Testergebnisse für die Sorten Classic, Medium und Still.
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@Frankiboy671900: Im Artikel haben wir den ähnlichen Aufbau der Wasserfilter beschrieben: An Aktivkohle sollen sich organische Stoffe und Schwermetalle anlagern. Kunstharze tauschen Ionen aus, zum Beispiel Kalzium und Magnesium gegen Wasserstoff. Dadurch wird das Filtrat anfangs weicher und saurer, enthält aber weniger Mineralien. Tatsächlich schmeckt gefiltertes Leitungswasser aus einem frischen Filter anders als ungefiltertes. Der Effekt lässt allerdings schon nach wenigen Litern nach. Um dauerhaft das Wasser eines frischen Filters zu genießen, müssten Sie die Kartusche vermutlich wöchentlich austauschen. Das geht ins Geld und produziert einen unnötigen Müllberg.
Liebe Tester,
wie oft ihr darauf verweist, dass deutsches Leitungswasser über jeden Zweifel erhaben ist, verdeckt leider nur zu sehr den fehlenden Tiefgang dieses Tests. Statt der Filter Flaschenwasser zu empfehlen, scheint mir lobbyistisch. Leider werden auch die Messwerte durch nichts belegt und nicht erörtert. Das ist nicht das, was ich erwarte, wenn ich hier fünf Euro auf den Tisch lege. Ganz und gar außer Acht gelassen wird der Geschmack, um den es doch mindestens genauso geht, wenn nicht allein um den. Wem Leitungswasser allen Ernstes schmeckt, hat entweder Glück mit seinem Anschluss oder keinen Geschmack. In einen Test wie diesem gehört dringend der Verweis auf Carbonitfilter. Auch das geschieht hier nicht. Für mich alles in allem unglaubwürdig, wenig gewissenhaft und tendentziös.
@satim: In unserem Test haben sechs Kartuschen in Kannen des jeweiligen Anbieters geprüft sowie zwei Fremdkartuschen in einer vom Anbieter empfohlenen Kanne und zwar in der Kanne Brita Marella Cool 2,4 L (siehe Fußnote 8 unter der Tabelle). Unsere Ergebnisse erlauben keine Rückschlüsse zur Passform anderer Modelle, da wir dies nicht untersucht haben. Wenden Sie sich bitte am besten mit dieser Frage an den Hersteller.
Wir leben in Spanien und leider enthält das Leitungswasser hier sehr viel Chlor. Laut Test filtert Philips die Chloranteile am besten. Kalk und Wasserhärte sind für uns unwichtig.
Philips sagt, dass ihre Micro X Clean-Filter kompatibel zu den Brita-Filtern sind. Heißt das, dass ich die Philips-Filter ohne Probleme in den Brita-Kannen benutzen kann? Und geht es auch andersrum, also Brita-Filter in den Philips-Kannen?
Hätten wir also durch den Kauf einer Brita-Kanne die größte Auswahl an Filteroptionen?
@ZumBeispielAnja: Als Nebenprodukt der Desinfektion von Trinkwasser oder der Wasseraufbereitung im Schwimmbad mit Chlor oder Chlorbleichlauge bilden sich Trihalogenmethane. Für diese Stoffe sind Grenzwerte als Summenparameter (THM-Gehalt) festgelegt, deren Einhaltung analytisch überwacht werden muss.
Wir haben deshalb unser Prüfwasser mit THM als Chloroform beaufschlagt und nachgeprüft, wie stark die Wasserfilter dieses reduzieren.