Vielen ist neben der Mineralwasser-Qualität auch die Umwelt wichtig. Da kommt es auf die Verpackungsart und Transportwege an.
Testergebnisse für 62 Natürliche Mineralwässer
Die Verpackung zählt
Die Menschen in Deutschland kaufen Mineralwasser überwiegend in Einwegflaschen. Das Verpackungsgesetz will Mehrweg stärken: Eine Mehrwegquote von 70 Prozent ist das Ziel. Die Stiftung Warentest bewertet Mehrweg besser als Einweg, weil solche Flaschen wiederbefüllt werden können und so Abfall vermeiden. Im bezahlpflichtigen Bereich können Sie nachlesen, wie das Urteil für die vielbeworbene Kreislaufflasche von Lidl im Test von Medium-Mineralwasser 2023 ausfällt. Es handelt sich dabei um eine PET-Einwegflasche aus 100 Prozent recyceltem Material.
Mehrweg: 15- bis 50-mal befüllbar

Mehrwegflaschen tragen das Logo „Für die Umwelt Mehrweg“ oder den simplen Aufdruck „Mehrweg“. PET-Mehrwegflaschen lassen sich 15- bis 25-mal befüllen, werden dann erst geschreddert und recycelt. Glas-Mehrwegflaschen können vor dem Recyceln bis zu 50-mal befüllt werden.
Poolflasche spart weite Wege
Einige Brunnenbetriebe füllen ihr Markenwasser in Einheitsflaschen ab. Diese Poolflaschen aus PET oder Glas – am bekanntesten ist die mit den Perlen am Flaschenhals – müssen anders als Individualflaschen nicht zu einem bestimmten Anbieter zurück transportiert werden. Das verkürzt Transportwege. Regionalität ist insbesondere bei Glasflaschen günstig. Bei der Suche hilft unser Quellenfinder.
Einweg: Trend zur Rezyklatflasche

PET-Einwegflaschen werden nicht wieder befüllt, sondern geschreddert und recycelt. Daraus werden oft auch wieder Flaschen hergestellt. Positiver Trend: PET-Einweg aus 100 Prozent Rezyklat wird laut Anbietern sogar vollständig aus recyceltem PET produziert (ausgenommen Etikett und Deckel) und wird danach auch wieder zu neuen Flaschen – ein fast geschlossener Kreislauf.

Beim System PET-Cycle verkaufen die Anbieter PET-Einwegflaschen im Mehrwegkasten. Die Initiatoren – dazu gehören Firmen der Getränke- und Verpackungsindustrie – erklären, dass mehr als 50 Prozent des Flaschenmaterials wieder zu neuen Flaschen recycelt werden soll. Keine Flasche wird wieder befüllt: Es bleibt Einweg. Im Test trägt nur die Flasche von Merkur Medium das Logo PET-Cycle.
Branche will das Klima schützen
Mineralwasser wird zunehmend als klimaneutral beworben. Die Mineralbrunnenbranche hat das Ziel ausgegeben, dass bis 2030 „die gesamte Prozess- und Lieferkette von Mineralwasser klimaneutral gestellt werden“ soll.
Beim Abfüllen, Herstellen und Entsorgen der Flaschen oder etwa beim Transport in den Handel fallen Emissionen an. Klimaneutral heißt also nicht, dass das Wasser emissionsfrei produziert wird. Im besten Fall vermeiden und senken Anbieter Treibhausgase – etwa indem sie auf Ökostrom umstellen – und kompensieren nur die nicht vermeidbaren Treibhausgase über zertifizierte Klimaschutzprojekte, zum Beispiel in Südamerika oder Afrika für Aufforstung oder sauberes Trinkwasser. Am Ende kommt Null heraus. Steht „klimaneutral“ auf Produkten, muss klar ersichtlich sein, was der Anbieter dafür tut. Das hat die Wettbewerbszentrale vor Gericht erstritten.
Zum Vergleich: Auf einen Liter Mineralwasser kommen laut Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg rund 0,2 Kilogramm CO2-Äquivalente – die Einheit für den CO2-Fußabdruck. Das ist relativ wenig für Lebensmittel: 5,6 beträgt etwa der Wert für ein Kilogramm Kaffeepulver, 13,6 im Schnitt für die gleiche Menge Rindfleisch.
Aus Umweltsicht ist Trinkwasser am besten
Laut Umweltbundesamt ist Trinkwasser das umweltfreundlichste Getränk. Es erzeugt weniger als ein Prozent der Umweltbelastungen von Mineralwasser. Der CO2-Fußabdruck ist ebenfalls kleiner: Er liegt beim Wasser aus dem Hahn quasi bei Null. Auch selber Sprudeln erhöht ihn nur unwesentlich im Vergleich zu Sprudelwasser aus der Flasche.
Testergebnisse für 62 Natürliche Mineralwässer
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- Leitungswasser gilt als am strengsten kontrolliertes Lebensmittel. 20 Trinkwasserproben aus ganz Deutschland hat die Stiftung Warentest auf kritische Stoffe untersucht.
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- Sie verheißen weiches Wasser, weniger Kalk, mehr Teegenuss. Doch das schaffen Wasserfilter nur für wenige Liter. Ein Modell trug sogar Schimmelpilze ins Wasser ein.
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Hallo:-)
Nitrat ist evt. recht gefährlich:
https://www.ernaehrungsmedizin.blog/2018/04/05/nitrat-im-trinkwasser-darmkrebs-aus-dem-wasserhahn/
Sie schreiben:
"Detaillierte Analysenwerte geben wir n. an, weil der Verbraucher die Werte i.d.R. n. einordnen könnte. Daher unsere Bewertung v. "sehr gut" (++) bis "mangelhaft" (-).
++ besagt: wir haben keinen kritischen Stoff gefunden"
1. Heißt das, Sie haben bei "++" exakt 0 mg Nitrat gefunden/bzw. nicht nachweisbar? Oder ist Ihre Angabe "kein kritischer Stoff" falsch?
2. Ich verstehe nicht, warum nicht SOWOHL die mg-Angabe als AUCH die Schulnote angegeben wird. Auch halte ich es für merkwürdig, dass die Stiftung den Verbraucher/Leser für so unfähig hält, dass er keine Nitratangaben einordnen kann.
3. Könnten Sie bitte die fehlenden Messwerte veröffentlichen (z.B. "Analyseergebnisse.PDF"
4. Könnten Sie in Zukunft bitte grundsätzl. zu "++/+/o/..."-Angaben stets den korrespondierenden Range (Wertebereiche) angeben? Z.B. ++ = 0 - 1 mg)
Eine neue Qualität der test-redaktion - und ein neuer Tiefpunkt für die Stiftung. Eine Optimierung des Recyclings bei PET-Flaschen ist ein Lob Wert + sollte sich im Qualitätsurteil niederschlagen. Die test-Redaktion sieht das anders: Nach einigen Nebelkerzen (nicht für alle Markteilnehmer erreichbar,...) wird das Uba zitiert: Nicht mit neuen Argumenten nur mit dem Statement wir bleiben bei unserer Haltung (wo doch gerade erst Hr. Habecks Sumpf im Wirtschaftsministerium zeigt wie sachfremd Aussagen von Ämtern in Umweltfragen oft sind). Aber das test-Fazit kommt erst noch: test wird das Lidl-System - obwohl es besser ist - bewusst falsch zu schlecht bewerten. "Individuelle Ökobilanzen" seien zu kompliziert?! In der Produkttabelle steht dann unter jeder Flasche(!) ein eigenes Urteil für die Umweltaspekte - wer realisiert schon, dass das eine geschickte Mischung aus "Bauchgefühl" + Test ist. Worüber man keine Daten hat sollte man schweigen!
Ich bin kein Mediziner und kann deshalb über die Gefährlichkeit oder Ungefährlichkeit von BPA keine Aussage treffen. Aber wenn BPA sich im Mineralwasser findet, dann nur deshalb, weil verunreinigtes Recyclinggut bei der Herstellung der Flaschen Verwendung fand. PET, woraus Mineralwasserflaschen bestehen, enthält niemals BPA. Mischen die Hersteller aber Recyclinggut in das Material zur Flaschenherstellung, können Stoffe wie BPA oder auch noch ganz andere Stoffe in geringen Mengen natürlich auch ins Wasser abgegeben werden. Die einfachste Lösung hier wäre, auf Recycling gut zu verzichten. Flaschen aus reinem PET enthalten wie gesagt niemals BBA. Es macht weder ökonomisch noch ökologisch und wie man hier sieht gesundheitlich irgendeinen Sinn, Recyclinggut in das PET zur Herstellung von Mineralwasserflaschen unterzumischen.
Die EU beabsichtigt den Grenzwert um das 2000fache zu senken, da die angebliche Unbedenklichkeit von BPA höchst umstritten ist. Insofern halte ich die Aussage "kein Gesundheitsrisiko" für höchst fragwürdig! Frankreich hat z. B. die Verwendung von BPA im Inland seit 2015 verboten!
@Dieter 159: Für die Herstellung von PET-Flaschen wird übrigens auch kein Bisphenol A verwendet. Es ist richtig, dass in Untersuchungen von recycelten PET-Flaschen in einigen Fällen geringe Mengen an Bisphenol A als Verunreinigung nachgewiesen werden konnten. Davon können laut Bundesinstitut für Risikobewertung geringe Mengen ins Mineralwasser abgegeben werden. Diese Mengen unterschreiten den Grenzwert für den Übergang von Bisphenol A aus Kunststoffmaterialien auf Lebensmittel von 50 Mikrogramm pro kg Lebensmittel sehr deutlich und stellen nach derzeitigem Wissensstand kein Gesundheitsrisiko dar.