Vielen ist neben der Mineralwasser-Qualität auch die Umwelt wichtig. Da kommt es auf die Verpackungsart und Transportwege an.
Testergebnisse für 53 Natürliche Mineralwässer
Die Verpackung zählt
Die Menschen in Deutschland kaufen Mineralwasser überwiegend in Einwegflaschen. Das Verpackungsgesetz will Mehrweg stärken: Eine Mehrwegquote von 70 Prozent ist das Ziel. Die Stiftung Warentest bewertet Mehrweg besser als Einweg, weil solche Flaschen wiederbefüllt werden können und so Abfall vermeiden.
Mehrweg: 15- bis 50-mal befüllbar

Mehrwegflaschen tragen das Logo „Für die Umwelt Mehrweg“ oder den simplen Aufdruck „Mehrweg“. PET-Mehrwegflaschen lassen sich 15- bis 25-mal befüllen, werden dann erst geschreddert und recycelt. Glas-Mehrwegflaschen können vor dem Recyceln bis zu 50-mal befüllt werden.
Poolflasche spart weite Wege
Einige Brunnenbetriebe füllen ihr Markenwasser in Einheitsflaschen ab. Diese Poolflaschen aus PET oder Glas – am bekanntesten ist die mit den Perlen am Flaschenhals – müssen anders als Individualflaschen nicht zu einem bestimmten Anbieter zurück transportiert werden. Das verkürzt Transportwege. Regionalität ist insbesondere bei Glasflaschen günstig. Bei der Suche hilft unser Quellenfinder.
Einweg: Trend zur Rezyklatflasche

PET-Einwegflaschen werden nicht wieder befüllt, sondern geschreddert und recycelt. Daraus werden oft auch wieder Flaschen hergestellt. Positiver Trend: PET-Einweg aus 100 Prozent Rezyklat wird laut Anbietern sogar vollständig aus recyceltem PET produziert (ausgenommen Etikett und Deckel) und wird danach auch wieder zu neuen Flaschen – ein fast geschlossener Kreislauf.

Beim System PET-Cycle verkaufen die Anbieter PET-Einwegflaschen im Mehrwegkasten. Die Initiatoren – dazu gehören Firmen der Getränke- und Verpackungsindustrie – erklären, dass mehr als 50 Prozent des Flaschenmaterials wieder zu neuen Flaschen recycelt werden soll. Keine Flasche wird wieder befüllt: Es bleibt Einweg. Im Test sind zwei PET-Cycle: Teinacher Classic und Merkur Medium.
Branche will das Klima schützen
Mineralwasser wird zunehmend als klimaneutral beworben. Die Mineralbrunnenbranche hat das Ziel ausgegeben, dass bis 2030 „die gesamte Prozess- und Lieferkette von Mineralwasser klimaneutral gestellt werden“ soll.
Beim Abfüllen, Herstellen und Entsorgen der Flaschen oder etwa beim Transport in den Handel fallen Emissionen an. Klimaneutral heißt also nicht, dass das Wasser emissionsfrei produziert wird. Im besten Fall vermeiden und senken Anbieter Treibhausgase – etwa indem sie auf Ökostrom umstellen – und kompensieren nur die nicht vermeidbaren Treibhausgase über zertifizierte Klimaschutzprojekte, zum Beispiel in Südamerika oder Afrika für Aufforstung oder sauberes Trinkwasser. Am Ende kommt Null heraus. Steht „klimaneutral“ auf Produkten, muss klar ersichtlich sein, was der Anbieter dafür tut. Das hat die Wettbewerbszentrale vor Gericht erstritten.
Zum Vergleich: Auf einen Liter Mineralwasser kommen laut Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg rund 0,2 Kilogramm CO2-Äquivalente – die Einheit für den CO2-Fußabdruck. Das ist relativ wenig für Lebensmittel: 5,6 beträgt etwa der Wert für ein Kilogramm Kaffeepulver, 13,6 im Schnitt für die gleiche Menge Rindfleisch.
Aus Umweltsicht ist Trinkwasser am besten
Laut Umweltbundesamt ist Trinkwasser das umweltfreundlichste Getränk. Es erzeugt weniger als ein Prozent der Umweltbelastungen von Mineralwasser. Der CO2-Fußabdruck ist ebenfalls kleiner: Er liegt beim Wasser aus dem Hahn quasi bei Null. Auch selber Sprudeln erhöht ihn nur unwesentlich im Vergleich zu Sprudelwasser aus der Flasche.
Testergebnisse für 53 Natürliche Mineralwässer
-
- Ist Trinkwasser aus dem Hahn belastet? Bringt Mineralwasser mehr Mineralstoffe? Wir geben Antworten auf Fragen rund ums Wasser.
-
- Wasserwerke liefern das Nass bis vors Haus – meist in Top-Qualität. Im Haus aber können Schadstoffe und Keime hineingeraten. Wie das Wasser sauber bleibt.
-
- Sie verheißen weiches Wasser, weniger Kalk, mehr Teegenuss. Doch das schaffen Wasserfilter nur für wenige Liter. Ein Modell trug sogar Schimmelpilze ins Wasser ein.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@joachim0091: Mineralwasser muss von ursprünglicher Qualität sein und hat einen natürlichen Gehalt an Mineralien, Zusätze sind nicht erlaubt. Es gibt natürlicherweise große Unterschiede in der Mineralisierung einzelner Wässer und das hängt mit dem Quellgebiet zusammen. Die Höhe und Zusammensetzung der Mineralstoffe einzelner Wässer sind von der Art der Gesteinsschichten abhängig, die das Wasser aus der Tiefe bis zur Quelle durchlaufen hat.
Und unter dem nachfolgenden Link:
www.test.de/Natuerliches-Mineralwasser-im-Test-4258945-5049315/
finden Sie viel Wissenswertes zum Thema „Wasser für Mineralstoff-Bewusste“.
Hallo liebe Sriftung Warentest, stimmt es, dass Mineralwasser künstlich Mineralien hinzugefügt werden? In dem Buch von Nina Ruge 'Verjüngerung ist möglich' wird dies erwähnt. Wenn ja, wie kann ich das erkennen.
@ACFN: Ja, Leitungswasser kann eine Alternative zu Mineralwasser sein und unseren Test zu Leitungswasser finden Sie hier: www.test.de/Trinkwasser-im-Test-5049894-0/
Aber manche Verbraucher bevorzugen Mineralwasser als Getränk und unsere Hauptbewertungskriterien legen wir auf die Sensorik (40%) und ob das Wasser frei von kritischen Stoffen ist (20%) und wir haben uns u.a. die Deklaration genau angesehen (20%). Weiterführende Informationen finden Sie unter: „So haben wir getestet“ www.test.de/Natuerliches-Mineralwasser-im-Test-4258945-4258970/
Mineralwasser muss nicht mineralstoffreich sein, um eine gute Qualität zu haben. Selbstverständlich analysieren wir auch den Gehalt der wichtigsten Mineralstoffe und wir geben auch den Gesamtmineralstoffgehalt in mg/l an. Ausführliche Informationen zu jedem von uns untersuchten Mineralwasser finden Sie in unserer Tabelle www.test.de/Natuerliches-Mineralwasser-im-Test-4258945-tabelle/ unter Produktmerkmale.
Mir ist seit jeher schleierhaft, weshalb ein Mineralwasser eine gute Bewertung erhalten kann, dass nur sehr wenige Mineralien enthält. Die Stiftung Warentest hat ja selbst Leistungswasser getestet und für sehr gut befunden. Warum also sollte ich ein (teures) Mineralwasser kaufen, das fast keine Mineralien enthält?
@Nee: Von Natur aus perlt in Mineralwasser etwas Kohlensäure aus der Quelle, für stark sprudelndes Classic-Wasser kommt meist technisch hergestellte Kohlensäure hinzu. Sie entsteht bei Gärungs- oder industriellen Herstellungsprozessen als Nebenprodukt und wird in Getränken weiterverwendet. Quellkohlensäure dagegen ist fossilen Ursprungs – CO2, das vor langer Zeit gespeichert wurde, wird wieder freigesetzt.