Was unterscheidet Mineralwasser von Heil-, Quell- und Tafelwasser? Was ist bio an Bio-Mineralwasser? Eine kleine Warenkunde.
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Testergebnisse für 62 Natürliche MineralwässerNatürliches Mineralwasser: Das amtlich Anerkannte
Mineralwasser entsteht aus Niederschlagswasser, das in eine unterirdische Quelle gesickert ist. Auf seinem Weg in die Tiefe filtrieren es Gesteinsschichten, die auch Mineralstoffe abgeben.
Laut Mineral- und Tafelwasserverordnung muss Mineralwasser aus Wasservorkommen stammen, die vor Verunreinigungen geschützt sind. Es muss ursprünglich rein sein, an der Quelle abgefüllt werden und in seiner Zusammensetzung konstant bleiben. Es ist das einzige Lebensmittel, das amtlich anerkannt werden muss.
Grafik: So fördern Mineralbrunnenbetriebe das Wasser

Tief. Mineralwasser entsteht aus Wasser, das in eine unterirdische, geschützte Quelle sickert. © Kati Hammling
Bio-Mineralwasser: Das privat Zertifizierte
Bio-zertifizierte Mineralwässer tragen kein EU-Bio-Siegel. Nur der Verein Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser und das SGS Institut Fresenius vertreiben Lizenzen. Sie geben teils strengere Grenzwerte als die Mineral- und Tafelwasserverordnung vor.
2012 urteilte der Bundesgerichtshof, dass bei Bio-Mineralwasser der „Anteil an Rückständen und Schadstoffen besonders niedrig ist“. Unsere Tests zeigen: Das bieten auch viele nicht biozertifizierte Mineralwässer.
Heilwasser: Das Arzneimittel
Heilwasser wird wie natürliches Mineralwasser gewonnen, ihm aber wird heilende oder lindernde Wirkung zugesprochen. Rechtlich betrachtet ist es kein Lebensmittel, sondern muss nach dem Arzneimittelrecht zugelassen werden.
Quellwasser: Das lascher Geregelte
Die Anforderungen an Quellwasser sind niedriger als für Mineral- und Heilwasser. Es stammt zwar auch aus unterirdischen Wasservorkommen, braucht aber weder eine amtliche Anerkennung noch eine Zulassung. Es muss keine gleichbleibende Menge an Mineralstoffen enthalten.
Tafelwasser: Das Gemischte
Tafelwasser ist kein reines Naturprodukt und kann eine beliebige Mischung aus verschiedenen Wässern sein, auch aus Trinkwasser. Mineralstoffe und Kohlensäure dürfen nachträglich zugesetzt werden.
Trinkwasser: Das aus der Leitung
Trinkwasser wird aus Grundwasser, Seen, Talsperren, Flüssen und Quellen gewonnen. Etwa drei Viertel des Rohwassers müssen Wasserwerke aufbereiten. Es wird streng kontrolliert, bei Gefahr öffentlich gewarnt. Laut Umweltbundesamt stimmt die Qualität. Das zeigte auch unser Trinkwasser-Test.
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Testergebnisse für 62 Natürliche Mineralwässer-
- Ist Trinkwasser aus dem Hahn belastet? Bringt Mineralwasser mehr Mineralstoffe? Wir geben Antworten auf Fragen rund ums Wasser.
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- Leitungswasser gilt als am strengsten kontrolliertes Lebensmittel. 20 Trinkwasserproben aus ganz Deutschland hat die Stiftung Warentest auf kritische Stoffe untersucht.
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- Sie verheißen weiches Wasser, weniger Kalk, mehr Teegenuss. Doch das schaffen Wasserfilter nur für wenige Liter. Ein Modell trug sogar Schimmelpilze ins Wasser ein.
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Hallo:-)
Nitrat ist evt. recht gefährlich:
https://www.ernaehrungsmedizin.blog/2018/04/05/nitrat-im-trinkwasser-darmkrebs-aus-dem-wasserhahn/
Sie schreiben:
"Detaillierte Analysenwerte geben wir n. an, weil der Verbraucher die Werte i.d.R. n. einordnen könnte. Daher unsere Bewertung v. "sehr gut" (++) bis "mangelhaft" (-).
++ besagt: wir haben keinen kritischen Stoff gefunden"
1. Heißt das, Sie haben bei "++" exakt 0 mg Nitrat gefunden/bzw. nicht nachweisbar? Oder ist Ihre Angabe "kein kritischer Stoff" falsch?
2. Ich verstehe nicht, warum nicht SOWOHL die mg-Angabe als AUCH die Schulnote angegeben wird. Auch halte ich es für merkwürdig, dass die Stiftung den Verbraucher/Leser für so unfähig hält, dass er keine Nitratangaben einordnen kann.
3. Könnten Sie bitte die fehlenden Messwerte veröffentlichen (z.B. "Analyseergebnisse.PDF"
4. Könnten Sie in Zukunft bitte grundsätzl. zu "++/+/o/..."-Angaben stets den korrespondierenden Range (Wertebereiche) angeben? Z.B. ++ = 0 - 1 mg)
Eine neue Qualität der test-redaktion - und ein neuer Tiefpunkt für die Stiftung. Eine Optimierung des Recyclings bei PET-Flaschen ist ein Lob Wert + sollte sich im Qualitätsurteil niederschlagen. Die test-Redaktion sieht das anders: Nach einigen Nebelkerzen (nicht für alle Markteilnehmer erreichbar,...) wird das Uba zitiert: Nicht mit neuen Argumenten nur mit dem Statement wir bleiben bei unserer Haltung (wo doch gerade erst Hr. Habecks Sumpf im Wirtschaftsministerium zeigt wie sachfremd Aussagen von Ämtern in Umweltfragen oft sind). Aber das test-Fazit kommt erst noch: test wird das Lidl-System - obwohl es besser ist - bewusst falsch zu schlecht bewerten. "Individuelle Ökobilanzen" seien zu kompliziert?! In der Produkttabelle steht dann unter jeder Flasche(!) ein eigenes Urteil für die Umweltaspekte - wer realisiert schon, dass das eine geschickte Mischung aus "Bauchgefühl" + Test ist. Worüber man keine Daten hat sollte man schweigen!
Ich bin kein Mediziner und kann deshalb über die Gefährlichkeit oder Ungefährlichkeit von BPA keine Aussage treffen. Aber wenn BPA sich im Mineralwasser findet, dann nur deshalb, weil verunreinigtes Recyclinggut bei der Herstellung der Flaschen Verwendung fand. PET, woraus Mineralwasserflaschen bestehen, enthält niemals BPA. Mischen die Hersteller aber Recyclinggut in das Material zur Flaschenherstellung, können Stoffe wie BPA oder auch noch ganz andere Stoffe in geringen Mengen natürlich auch ins Wasser abgegeben werden. Die einfachste Lösung hier wäre, auf Recycling gut zu verzichten. Flaschen aus reinem PET enthalten wie gesagt niemals BBA. Es macht weder ökonomisch noch ökologisch und wie man hier sieht gesundheitlich irgendeinen Sinn, Recyclinggut in das PET zur Herstellung von Mineralwasserflaschen unterzumischen.
Die EU beabsichtigt den Grenzwert um das 2000fache zu senken, da die angebliche Unbedenklichkeit von BPA höchst umstritten ist. Insofern halte ich die Aussage "kein Gesundheitsrisiko" für höchst fragwürdig! Frankreich hat z. B. die Verwendung von BPA im Inland seit 2015 verboten!
@Dieter 159: Für die Herstellung von PET-Flaschen wird übrigens auch kein Bisphenol A verwendet. Es ist richtig, dass in Untersuchungen von recycelten PET-Flaschen in einigen Fällen geringe Mengen an Bisphenol A als Verunreinigung nachgewiesen werden konnten. Davon können laut Bundesinstitut für Risikobewertung geringe Mengen ins Mineralwasser abgegeben werden. Diese Mengen unterschreiten den Grenzwert für den Übergang von Bisphenol A aus Kunststoffmaterialien auf Lebensmittel von 50 Mikrogramm pro kg Lebensmittel sehr deutlich und stellen nach derzeitigem Wissensstand kein Gesundheitsrisiko dar.