Mineral­wasser im Test

Bio-Mineral­wasser, Heil­wasser und Co

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Was unterscheidet Mineral­wasser von Heil-, Quell- und Tafel­wasser? Was ist bio an Bio-Mineral­wasser? Eine kleine Waren­kunde.

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Natürliches Mineral­wasser: Das amtlich Anerkannte

Mineral­wasser entsteht aus Nieder­schlags­wasser, das in eine unter­irdische Quelle gesi­ckert ist. Auf seinem Weg in die Tiefe filtrieren es Gesteins­schichten, die auch Mineralstoffe abgeben.

Laut Mineral- und Tafelwasserverordnung muss Mineral­wasser aus Wasser­vorkommen stammen, die vor Verunreinigungen geschützt sind. Es muss ursprüng­lich rein sein, an der Quelle abge­füllt werden und in seiner Zusammenset­zung konstant bleiben. Es ist das einzige Lebens­mittel, das amtlich anerkannt werden muss.

Grafik: So fördern Mineralbrunnen­betriebe das Wasser

Mineral­wasser im Test - Die Besten mit und ohne Kohlensäure

Tief. Mineral­wasser entsteht aus Wasser, das in eine unter­irdische, geschützte Quelle sickert. © Kati Hammling

Bio-Mineral­wasser: Das privat Zertifizierte

Bio-zertifizierte Mineralwässer tragen kein EU-Bio-Siegel. Nur der Verein Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser und das SGS Institut Fresenius vertreiben Lizenzen. Sie geben teils strengere Grenz­werte als die Mineral- und Tafel­wasser­ver­ordnung vor.

2012 urteilte der Bundes­gerichts­hof, dass bei Bio-Mineral­wasser der „Anteil an Rück­ständen und Schad­stoffen besonders nied­rig ist“. Unsere Tests zeigen: Das bieten auch viele nicht biozertifizierte Mineralwässer.

Heil­wasser: Das Arznei­mittel

Heil­wasser wird wie natürliches Mineral­wasser gewonnen, ihm aber wird heilende oder lindernde Wirkung zugesprochen. Recht­lich betrachtet ist es kein Lebens­mittel, sondern muss nach dem Arznei­mittel­recht zugelassen werden.

Quell­wasser: Das lascher Geregelte

Die Anforderungen an Quell­wasser sind nied­riger als für Mineral- und Heil­wasser. Es stammt zwar auch aus unter­irdischen Wasser­vorkommen, braucht aber weder eine amtliche Anerkennung noch eine Zulassung. Es muss keine gleich­bleibende Menge an Mineralstoffen enthalten.

Tafel­wasser: Das Gemischte

Tafel­wasser ist kein reines Natur­produkt und kann eine beliebige Mischung aus verschiedenen Wässern sein, auch aus Trink­wasser. Mineralstoffe und Kohlensäure dürfen nach­träglich zugesetzt werden.

Trink­wasser: Das aus der Leitung

Trink­wasser wird aus Grund­wasser, Seen, Talsperren, Flüssen und Quellen gewonnen. Etwa drei Viertel des Rohwassers müssen Wasser­werke aufbereiten. Es wird streng kontrolliert, bei Gefahr öffent­lich gewarnt. Laut Umweltbundesamt stimmt die Qualität. Das zeigte auch unser Trinkwasser-Test.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • me-24600 am 04.09.2023 um 15:57 Uhr
    Intransparenz: Nitrat-Analysedaten veröffentlichen

    Hallo:-)
    Nitrat ist evt. recht gefährlich:
    https://www.ernaehrungsmedizin.blog/2018/04/05/nitrat-im-trinkwasser-darmkrebs-aus-dem-wasserhahn/
    Sie schreiben:
    "Detaillierte Analysenwerte geben wir n. an, weil der Verbraucher die Werte i.d.R. n. einordnen könnte. Daher unsere Bewertung v. "sehr gut" (++) bis "mangelhaft" (-).
    ++ besagt: wir haben keinen kritischen Stoff gefunden"
    1. Heißt das, Sie haben bei "++" exakt 0 mg Nitrat gefunden/bzw. nicht nachweisbar? Oder ist Ihre Angabe "kein kritischer Stoff" falsch?
    2. Ich verstehe nicht, warum nicht SOWOHL die mg-Angabe als AUCH die Schulnote angegeben wird. Auch halte ich es für merkwürdig, dass die Stiftung den Verbraucher/Leser für so unfähig hält, dass er keine Nitratangaben einordnen kann.
    3. Könnten Sie bitte die fehlenden Messwerte veröffentlichen (z.B. "Analyseergebnisse.PDF"
    4. Könnten Sie in Zukunft bitte grundsätzl. zu "++/+/o/..."-Angaben stets den korrespondierenden Range (Wertebereiche) angeben? Z.B. ++ = 0 - 1 mg)

  • Criticon am 27.07.2023 um 09:51 Uhr
    "transparente Lüge"

    Eine neue Qualität der test-redaktion - und ein neuer Tiefpunkt für die Stiftung. Eine Optimierung des Recyclings bei PET-Flaschen ist ein Lob Wert + sollte sich im Qualitätsurteil niederschlagen. Die test-Redaktion sieht das anders: Nach einigen Nebelkerzen (nicht für alle Markteilnehmer erreichbar,...) wird das Uba zitiert: Nicht mit neuen Argumenten nur mit dem Statement wir bleiben bei unserer Haltung (wo doch gerade erst Hr. Habecks Sumpf im Wirtschaftsministerium zeigt wie sachfremd Aussagen von Ämtern in Umweltfragen oft sind). Aber das test-Fazit kommt erst noch: test wird das Lidl-System - obwohl es besser ist - bewusst falsch zu schlecht bewerten. "Individuelle Ökobilanzen" seien zu kompliziert?! In der Produkttabelle steht dann unter jeder Flasche(!) ein eigenes Urteil für die Umweltaspekte - wer realisiert schon, dass das eine geschickte Mischung aus "Bauchgefühl" + Test ist. Worüber man keine Daten hat sollte man schweigen!

  • Gelöschter Nutzer am 22.07.2023 um 13:19 Uhr
    An Dieter159

    Ich bin kein Mediziner und kann deshalb über die Gefährlichkeit oder Ungefährlichkeit von BPA keine Aussage treffen. Aber wenn BPA sich im Mineralwasser findet, dann nur deshalb, weil verunreinigtes Recyclinggut bei der Herstellung der Flaschen Verwendung fand. PET, woraus Mineralwasserflaschen bestehen, enthält niemals BPA. Mischen die Hersteller aber Recyclinggut in das Material zur Flaschenherstellung, können Stoffe wie BPA oder auch noch ganz andere Stoffe in geringen Mengen natürlich auch ins Wasser abgegeben werden. Die einfachste Lösung hier wäre, auf Recycling gut zu verzichten. Flaschen aus reinem PET enthalten wie gesagt niemals BBA. Es macht weder ökonomisch noch ökologisch und wie man hier sieht gesundheitlich irgendeinen Sinn, Recyclinggut in das PET zur Herstellung von Mineralwasserflaschen unterzumischen.

  • Dieter159 am 20.07.2023 um 10:19 Uhr
    BPA Grenzwert 50 Mikrog/KG wird derzeit geprüft

    Die EU beabsichtigt den Grenzwert um das 2000fache zu senken, da die angebliche Unbedenklichkeit von BPA höchst umstritten ist. Insofern halte ich die Aussage "kein Gesundheitsrisiko" für höchst fragwürdig! Frankreich hat z. B. die Verwendung von BPA im Inland seit 2015 verboten!

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 17.07.2023 um 07:02 Uhr
    Bisphenol A in PET-Flaschen

    @Dieter 159: Für die Herstellung von PET-Flaschen wird übrigens auch kein Bisphenol A verwendet. Es ist richtig, dass in Untersuchungen von recycelten PET-Flaschen in einigen Fällen geringe Mengen an Bisphenol A als Verunreinigung nachgewiesen werden konnten. Davon können laut Bundesinstitut für Risikobewertung geringe Mengen ins Mineralwasser abgegeben werden. Diese Mengen unterschreiten den Grenzwert für den Übergang von Bisphenol A aus Kunststoffmaterialien auf Lebensmittel von 50 Mikrogramm pro kg Lebensmittel sehr deutlich und stellen nach derzeitigem Wissensstand kein Gesundheitsrisiko dar.