
Links Neutralläufer, Mitte Überpronierer, Rechts Supinierer. © Stiftung Warentest
26 Knochen, 33 Gelenke, viele Muskeln und Sehnen – daraus besteht der menschliche Fuß. Das Aufsetzverhalten beim Laufen zeigt, welcher Schuhtyp geeignet ist.
Neutrallaufschuhe
Für Läufer ohne orthopädische Probleme. Normale Füße knicken beim Aufsetzen nur leicht ein. Für sie sind Neutrallaufschuhe ohne ausgeprägte Stützfunktion geeignet. Die geprüften Neutrallaufschuhe eignen sich am besten für Läufer, die keine oder nur geringe Fußfehlstellungen und auch sonst keine orthopädischen Probleme haben. Die bei den Testläufern beliebtesten Neutrallaufschuhe verfügen über eine ausgeprägte Stoßdämpfung.
Stützfunktion gering bis mittel. Die Schuhe stützen die Ferse beim Laufen gering bis mittel gegen starkes Einknicken nach innen (Überpronation). Ausnahme: Obwohl als Neutrallaufschuh angeboten, besitzt das Modell von Lunge eine ausgeprägte Stützfunktion.
Stoßdämpfung gering bis sehr ausgeprägt. Für die meisten Freizeitläufer ist eine gute Stoßdämpfung wichtig, um die Gelenke zu schonen. Eine ausgeprägte Stoßdämpfung bieten Asics Gel-Cumulus 16 und New Balance 880 V4 für jeweils rund 130 Euro. Für gut trainierte Läufer könnte auch die mittlere Stoßdämpfung von Adidas Supernova Glide Boost 7, Saucony Ride 7 und Brooks Defyance 7 ausreichen. Sie kosten ebenfalls rund 130 Euro und schneiden auch bei der Druckverteilung unter Ferse und Vorfuß gut und sehr gut ab.
Stabilitätslaufschuhe
Für Überpronierer. Für Läufer, die stark mit der Ferse nach innen einknicken (Überpronation), eignen sich Stabilitätslaufschuhe. Sie bieten Pronationsstützen, die den Fuß stabilisieren und einem zu starken Einknicken der Ferse entgegenwirken sollen. Der im Praxistest von den Läufern mit sehr gut bewertete Asics GT-1000 3 besitzt eine ausgeprägte Stützfunktion und Stoßdämpfung.
Stützfunktion ausgeprägt bis sehr ausgeprägt. Bei allen geprüften Stabilitätslaufschuhen ist die Pronationsstütze ausgeprägt, beim Mizuno Wave Inspire 11 und beim Nike Zoom Structure 18 sogar sehr ausgeprägt.
Stoßdämpfung mittel bis ausgeprägt. Die beiden bei den Testläufern beliebtesten Stabilitätslaufschuhe, Asics GT-1000 3 und Mizuno Wave Inspire 11, schonen mit ihrer ausgeprägten Stoßdämpfung die Gelenke. Der Saucony Guide 8 mit einer mittleren Stoßdämpfung ragt in dieser Gruppe mit seiner sehr guten Druckverteilung unter Ferse und Vorfuß heraus.
Besonderheit: Minimalschuhe
Nike Free 5.0. Seit etwa zehn Jahren gibt es Laufschuhe, mit denen das Barfußlaufen imitiert werden soll, auch als Minimalschuhe bezeichnet. Wir haben Nike Free getestet, ein häufig verkauftes Modell dieser Klasse.
Mittlere Stützfunktion, sehr geringe Stoßdämpfung. Der Schuh dämpft sehr gering und stützt mittel. Bei den Läufern war er nicht beliebt. Die Druckverteilung ist bei ihm insgesamt nur ausreichend. Als normaler Laufschuh ist er für Anfänger eher nicht geeignet.
Trainingsschuh. Der Nike Free kann aber dazu beitragen, die Fußmuskulatur und den Bewegungsapparat zu stärken. Der Läufer sollte das Training mit kurzen Strecken beginnen und langsam steigern.
Besonderheit: Supinierer
Das Abrollen über den Außenrand ist selten. Betroffene sollten sich für Laufschuhe mit guter Stoßdämpfung entscheiden.
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Kommentarliste
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Bitte unbedingt ein aktueller Test!
@Fufa111222: Leider sind die Testergebnisse aus dem Jahr 2015 zwischenzeitlich veraltet. Ihren Kommentar nehmen wir gerne als Testanregung auf und leiten sie an das zuständige Untersuchungsteam weiter. (Se)
Obwohl die Bewertungen für Asics Damen relativ gut bis sehr gut ausfallen, wundert mich dennoch das Preis-Leistungsverhältnis.
Ich habe nun das dritte Paar Laufschuh gekauft (ca140€), wo das Innenfutter innerhalb kurzer Zeit kaputt gegangen ist. So beginnt der Fuß an zu bluten. Da macht das laufen keinen Spaß mehr und man verzweifelt!!!!!!!
Ich werde nicht mehr auf die Testergebnisse achten.
Hallo liebe Testredaktion,
der Test ist ja schon einige Zeit her und es wäre an der Zeit, dass dort mal intensiver getestet wird. Viel wichtiger als Dämpfung ist die Passform. Ein Laufschuh, der nicht passt ist sinnfrei. Ein Schuh, in dem man hin- und herrutscht und die Zehen gequetscht sind während Mittel- und Vorderfuß aus dem Schuh rutschen, ist absolut nichts wert. Seit gut einem Jahrzehnt tendiert die Schuhindustrie immer volumigere Modelle zu fertigen, die kaum noch Halt- und Laufstabilität für schlanke Sportlerfüße bieten.
Vielmehr sollte streng geprüft werden, auf welchen Leisten die Schuhe entwickelt wurden und wie diese sich auf die Laufstabilität und das Kontaktverhalten zum Laufuntergrund auswirken.
Außerdem wäre es wichtig, dass beim Test beurteilt wird, welche Passformen ein Hersteller für seine Modelle anbietet. Ein Modell für alle Passformen anzubieten, sollte grundsätzlich zur Abwertung führen.
Es sind nur 0,75 Euro, aber eine Packung Kaugummis wären sinnvoller gewesen. Mehr Transparenz in den Angeboten, bitte!