Haus­notruf

Interview: „Notrufzentrale muss richtig entscheiden“

Haus­notruf - Wer Oma hilft, wenn sie stürzt

Verena Querling. Die Juristin berät zu Pflege­dienst­leistungen bei der Verbraucherzentrale Nord­rhein-West­falen. © privat

Ein Gerichts­urteil machte 2017 publik, dass ein Haus­notrufdienst einen medizi­nischen Notfall nicht erkannte. Verbraucherschützerin Verena Querling sagt, ob das ein Grund zur Sorge ist.

Haus­notruf Testergebnisse für 9 Haus­not­ruf­dienste 08/2018 freischalten

Kommen solche Fälle oft vor?

Nein, das ist mir nicht bekannt. Wir haben aber viele Anfragen von verunsicherten Verbrauchern. Wichtig ist: Die Leute, die die Notrufe entgegen­nehmen, müssen vernünftig geschult sein. Nur dann können sie – unter Berück­sichtigung bekannter Erkrankungen des Notrufenden – entscheiden, welche Hilfe richtig und notwendig ist.

Wie sind die Mitarbeiter in den Notrufzentralen ausgebildet?

Sie bekommen mindestens eine intensive Schulung, um einen medizi­nischen Notfall am Telefon erkennen zu können. Oft sind die Mitarbeiter auch medizi­nisch oder pflegerisch vorgebildet – etwa als Rettungs­sanitäter.

Ist im Notfall also Verlass auf Haus­notrufe?

Ich habe keinen Zweifel daran. Es ist eine wichtige Komponente, um allein zu Hause sicher leben zu können, wenn man etwa gesundheitlich einge­schränkt ist, aber nicht permanent Hilfe braucht.

Wohin können sich Kunden mit Fragen zum Vertrag wenden?

Sie können ihn etwa bei einer Verbraucherzentrale prüfen lassen.

Was kann man tun, wenn er unwirk­same Klauseln enthält?

Verbraucher sollten den Haus­notrufdienst darauf hinweisen und versuchen ihn dazu zu bringen, die entsprechenden Klauseln zu verändern. Klappt das nicht, ist es über­legens­wert, sich einen anderen Anbieter zu suchen.

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48 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 19.03.2021 um 14:09 Uhr
    neue Geräte

    @Hitpoint: Auch wenn wir nicht jedem Wunsch in Form einer schnellen Prüfung nachgehen können, nehmen wir Lesermeldungen immer gerne auf. Denn durch die vielen Zuschriften bekommen wir einen Überblick darüber, was sich unsere Leser als Inhalt unserer Hefte wünschen. Dies wiederum dient uns als Diskussionsgrundlage für weiteren Testaktivitäten. (SL)

  • EdTiy am 17.03.2021 um 16:44 Uhr
    Test für neuere Geräte?

    Inzwischen gibt es viele DECT basierte geräte, die bereits nach 4-6 Monaten amortisiert sind (Dosch&Amand DA1432) und auch GSM basierte V-SOS Bänder für unter 10.- im Monat. Diese haben auch Sturzsensoren was bei den obigen "Gemeinnützigen" geräten eine "Sonderleistung" ist.
    Wie gut ist die Surzerkennung, Wasserdichtigkeit, Empfang, Sprachqualität, Laufzeit etc?
    Ach ja, und welche Entwicklungen gibt es zB Smartwatches.
    Ein wichtiges und dringendes Thema für uns Baybyboomer mit Eltern.
    Übrigens beim ASB Hessen kostet diese Leistung zur Zeit nur 17.- bei allen anderen ca 27 EUR. Wieso? ...

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 09.03.2021 um 11:48 Uhr
    bezahlter Artikel

    @MGoehring: Der Artikel ist freigeschaltet. Sie finden ihn nach dem Login unter 'bezahlte Inhalte. (SL)

  • MGoehring am 06.03.2021 um 01:48 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • lkrde am 07.12.2020 um 23:58 Uhr
    Schlechte überregionale Vergleichbarkeit

    Alle großen Hilfsorganisationen lassen sich nur schwer überregional vergleichen. So sind in Bereitschaftsdiensten beispielsweise in einer Stadt nur Mitarbeiter mit einer Qualifikation als Rettungshelfer oder höher eingesetzt, während in anderen Städten schon ein Erste-Hilfe-Kurs ausreicht. Während im letzen Beispiel selbige Mitarbeiter auch in der Zentrale zur Bearbeitung von Notrufen eingesetzt werden, fordern andere Anbieter z.B. bundesweit eine Qualifikation als Rettungssanitäter oder höher - Oder bei Ausschaltung auf eine kommunale Rettungsleitstelle sogar Notfallsanitäter.