Versicherte können auch über ihre Krankenkasse Kontakt zu Ärzten verschiedener Fachrichtungen aufnehmen, ohne dafür eine Arztpraxis aufzusuchen. Die meisten Kassen bieten eine Telefonhotline, bei der Ärzte zu medizinischen Fragen beraten – auch zu einer möglichen Infektion mit dem neuen Coronavirus. Die Krankenkassen beschäftigen dabei meist nicht selbst Ärzte, sondern sie kooperieren mit externen Beratungszentren.
Techniker mit eigener App
TK Doc App. Die Techniker Krankenkasse bietet seit dem 9. Juni 2020 allen Versicherten eine Videobehandlung über die TK Doc App an. Versicherte können dort zu allgemeinärztlichen Beschwerden wie Grippe, Magen-Darm-Problemen, Migräne oder Rückenschmerzen mit Ärzten sprechen. Die TK empfiehlt, sich erst telefonisch an das TK-Ärztezentrum zu wenden. Dies ist rund um die Uhr erreichbar. Können die beratenden Ärzte dort nicht alle Fragen beantworten oder brauchen mehr Informationen, klären sie mit den Versicherten, wann sie sich per Video erneut melden und mit einem Behandler sprechen können.
Rezept per QR-Code. Der Arzt kann dann auch bei Bedarf ein Rezept oder eine Krankschreibung über drei Tage ausstellen. Das Rezept ist ein herkömmliches Kassenrezept, das entweder per Post gesendet wird oder elektronisch per QR-Code. Versicherte können es dann bei teilnehmenden Apotheken einlösen und sich die Medikamente per Botendienst auch nach Hause bringen lassen. Die Krankschreibung kann auf elektronischem Wege nur an die Kasse geschickt werden. Durchschläge für den Arbeitgeber und die versicherte Person kommen per Post.
Videosprechstunde: Kassen kooperieren mit Anbietern
Rund 24 Prozent der insgesamt 73 Kassen aus unserem Krankenkassenvergleich bieten ihren Versicherten zudem die Möglichkeit, zusätzlich auch per Videochat mit Ärzten verschiedener Fachrichtungen zu sprechen. Auch hier kooperieren die Krankenkassen meist mit spezialisierten Anbietern für Videosprechstunden.
Teleärzte stellen zum Teil auch Rezepte aus
Bei manchen Kassen können Versicherte das Online-Beratungsangebot vollumfänglich nutzen, manchmal aber auch nur für bestimmte medizinische Fachrichtungen oder spezielle Angebote, wie die Betreuung durch Hebammen. Bei einigen Kooperationen dürfen die Teleärzte zusätzlich Krankschreibungen und Rezepte ausstellen.
Elektronisches Rezept kommt
Meist handelt es sich bei den Rezepten, die Teleärzte ausstellen, um Privatrezepte, bei denen Versicherte die Medikamente selbst bezahlen müssen. Ein elektronisches reguläres Kassenrezept gibt es bislang nur in Modellprojekten von Krankenkassen. Allerdings soll das eRezept für verschreibungspflichtige Arzneimittel ab Januar 2022 deutschlandweit verfügbar sein. Die elektronische Krankschreibung soll ab 2021 schrittweise eingeführt werden – zunächst zwischen Arzt und Krankenkasse, ab 2022 auch zwischen Krankenkasse und Arbeitgeber.
Tipp: Unser Krankenkassenvergleich nennt alle Kassen, die Videochat, Medizinhotline oder andere Angebote der Telemedizin als Extraleistung bieten. Die Datenbank enthält für jede dieser Kassen Informationen über die Art des Angebots, Sprechzeiten und Kontaktmöglichkeiten.
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Liebe Redaktion,
würden Sie bitte zusätzlich Aspekte zum Datenschutz bewerten? Gerade die Gesundheitsinformationen sind sehr sensibel, und können schlecht geschützt z.B. bei Erbkrankheiten negative Folgen auch für weitere Menschen haben.
Danke.
Im Beitrag S. 83 aus Heft 7/20 (den ich online nicht finde, deshalb kommentiere ich hier) heißt es Kry und Zava seien für Privatpatienten meist kostenlos. Das ist eine sehr fragwürdige Aussage. Gemeint ist wahrscheinlich, dass die Online-Sprechstunden eine erstattungsfähige Versicherungsleistung sind, oder? So kann man es ja auch diesem Online-Artikel hier entnehmen. Für eine Redaktion aus Finanz- und Versicherungsexperten finde ich auch die Aussage "für Kassenpatienten kostenlos" sehr fragwürdig. Eine bezahlte Versicherungsleistung ist nicht kosternlos.
@dadax: Gerade eben hat der Link funktioniert. Versuchen Sie es bitte noch einmal.
Bitte versuchen Sie den Aufruf des Links einmal mit dem Chrome oder Firefox-Browser*, wenn Sie einen anderen Browser nutzen. Das Problem, des Aufrufes des Links über Edge haben wir gefixt. * (maa)
*ergänzt am 29.5.2020
Der Link https://www.minxli.com/ führt ins Nichts.