Gegen Schmerzen und Fieber
Die Wirkstoffe Ibuprofen, Paracetamol Acetylsalicylsäure (ASS) und Diclofenac lindern leichte bis mäßige Schmerzen und senken Fieber. ASS, Diclofenac, Ibuprofen und Naproxen können etwa bei Kopfschmerzen, Gelenk-, Regel- und Zahnschmerzen eingesetzt werden.
Ibuprofen und Paracetamol sind bereits für Kinder unter zwei Jahren geeignet – altersgerecht dosiert. Es gibt spezielle Kinder-Präparate, darunter Säfte und Zäpfchen. Ärzte empfehlen mittlerweile, hohes Fieber bei Kindern nicht unbedingt zu senken, sondern nur, wenn Schmerzen oder weitere Symptome hinzukommen.
Um Nebenwirkungen zu vermeiden, sind die Dosierempfehlungen laut Beipackzettel unbedingt einzuhalten. Paracetamol etwa kann bei Überdosierung die Leber schädigen.
Tipp: Ohne ärztlichen Rat sollten Sie Schmerzmittel höchstens vier Tage am Stück und zehn Tage im Monat nehmen. Mehr Hinweise finden Sie in unserem Test Schmerzmittel.
Zur Wunddesinfektion und -heilung
Desinfektionsmittel töten Bakterien, Pilze und Viren, die Entzündungen verursachen können. Wurde die Wunde mit sauberem, lauwarmem Wasser abgespült, genügt in aller Regel ein einmaliges Desinfizieren unmittelbar nach der Verletzung.
Unsere Arzneimittelexperten raten bei der Wundversorgung zu den Wirkstoffen Povidon-Jod und Octenidin/Phenoxyethanol, weil sie nicht so stark brennen. Povidon-Jod kann die Haut vorübergehend braun verfärben. Bei Säuglingen sollte auf diesen Wirkstoff verzichtet werden.
Wunden heilen oft von allein. Teils lässt sich der Prozess unterstützen, etwa durch Cremes und Salben mit Dexpanthenol oder Zinkoxid, die auf wunde Haut, oberflächliche Schürfwunden oder die Ränder von offenen Wunden aufgetragen werden.
In den ersten Tagen sollte die Wunde durch ein einfaches Pflaster abgedeckt werden. Bei großflächigen Schürfwunden sind Hydrokolloidpflaster hilfreich.
Gegen Schnupfen
Nasensprays mit einer isotonen Salzlösung ohne weitere Zusätze sind schonend und bei Schnupfen geeignet. Für die Zusätze Dexpanthenol und Aloe Vera gibt es Hinweise, dass sie einen zusätzlichen Nutzen bringen. Dies sollte aber durch weitere Studien noch besser belegt werden.
Welche Art von Salz das Mittel enthält, hatte im Test keinen Einfluss auf die Wirksamkeit. Besonders zu empfehlen sind Präparate ohne Konservierungsmittel. Pure isotone Salzlösung eignet sich auch schon für kleine Kinder.
Chemisch hergestellte Sprays und Tropfen mit Xylometazolin oder Oxymetazolin bewirken ein Abschwellen der Nasenschleimhaut, bergen aber das Risiko einer Abhängigkeit. Daher sollten Sie sie nicht länger als eine Woche anwenden.
Tipp: Gute Sprays mit isotoner Salzlösung gibt es preisgünstig in der Drogerie.
Gegen Hustenreiz
In unserem Test Hustenmittel konnten als Hustenstiller beworbene Mittel nicht überzeugen – es fehlten Nachweise, dass sie tatsächlich den Husten effektiv stillen. Bei synthetischen Hustenstillern bestehen teils Risiken, etwa für Halluzinationen oder Abhängigkeit beim Wirkstoff Dextrometorphan.
Eine Alternative ist heiße Milch mit Honig oder nur Honig. Wer unbedingt ein Mittel nehmen möchte, kann ein anderes Hustenpräparat wählen. Auch solche, die eher als Hustenlöser beworben werden, denn medizinisch hat die Unterscheidung zwischen Reizhusten und Husten mit Auswurf an Bedeutung verloren.
Im Test zeigten Mittel mit Efeu, Pelargoniumwurzel, Eukalyptusöl mit Zusätzen oder als Basis für Cineol sowie Thymian in Kombination mit Primel oder Efeu einen mäßigen Effekt. Von den synthetischen Wirkstoffen sind Acetylcystein und Ambroxol mit Einschränkungen geeignet. Die Wirkung ist insgesamt vergleichbar mit der von Honig und sollte noch besser belegt werden.
Für Kinder gilt es darauf zu achten, ab welchem Alter das Mittel emfohlen wird. Bis zum ersten Geburtstag sollten Kinder keinen Honig einnehmen, bis zum dritten keine ätherischen Öle und auch nicht damit eingerieben werden.
Tipp: Hilfreich für Erwachsene und Kinder sind warme Getränke und Inhalieren. Bei Nutzung eines Inhaliergeräts sollte auf konsequente Reinigung geachtet werden, da sich sonst Keime im Gerät vermehren können.
Gegen Halsschmerzen
Von 46 Halsschmerzmitteln im Test können wir zwölf mit Einschränkung empfehlen. Sie enthalten Schleimstoffe wie etwa Isländisch Moos und bewirken dadurch eine physikalische Linderung durch den entstehenden Schleimfilm im Hals. Es braucht aber mehr Studien, um diese Wirkung eindeutig zu belegen. Viele Mittel sind nicht gerade billig.
Mittel mit antiseptischen, betäubenden oder schmerzstillenden Effekten bewerten wir als wenig geeignet. Die Wirkung ist begrenzt, und einige Mittel können starke Nebenwirkungen haben.
Tipp: Eine günstige Alternative sind einfache Lutschbonbons, die den Speichelfluss anregen und dadurch die Halsschmerzen lindern. Halsschmerzmittel oder Bonbons sollten immer zuckerfrei sein.
Gegen Durchfall
Im Test Durchfallmittel haben sich Elektrolytpräparate als geeignet erwiesen. Sie werden in Wasser aufgelöst und ersetzen Stoffe, die bei Durchfall verloren gehen. Das ist wichtig, sonst können Patientinnen und Patienten austrocknen. Vor allem Kinder und Senioren sind gefährdet. Bei zusätzlichem Erbrechen am besten oft, aber nur löffelweise schlucken.
Bei schwerem, krampfartigem Durchfall sind Präparate mit Loperamid geeignet, entweder pur oder in Kombination mit Dimeticon. Die Wirkstoffe beruhigen den Darm. Ohne Arzt sollte man Loperamid aber maximal zwei Tage einnehmen – Kinder unter zwölf Jahre nur nach ärztlicher Absprache, unter Zweijährige gar nicht.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@reinoldus: Wir danken sehr herzlich für den Hinweis und haben den Link korrigiert. (bs/cr)
Warum führt der Link hinter Povidon-Jod nicht zu Betaisadona (oder ähnlichen Produkten), obwohl dieses Medikament von Ihnen empfohlen wird?
Gruß
RF
@wernboeh: Vielen Dank für Ihren Hinweis! Wir haben den Link korrigiert. (cr)
@test: Bitte prüfen Sie diesen Link nach Loperamid:
https://www.test.de/suche/