
Der böse Zahn pocht, die Gelenke tun weh, das Ziehen hinter der Stirn macht jeden Gedanken unmöglich – Betroffene greifen oft zu Ibuprofen, Paracetamol und Co. Die Auswahl an rezeptfreien Arzneimitteln gegen Schmerzen ist groß, viele sind laut Bewertung der Stiftung Warentest geeignet. Die Wahl des bestmöglichen Schmerzmittels hängt auch von den Symptomen ab. Für alle gilt: Ohne ärztlichen Rat sind sie nur kurzzeitig einzunehmen – künftig müssen sie einen entsprechenden Hinweis tragen.
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Gängige Schmerzmittel geeignet
Die Arzneimittel-Experten der Stiftung Warentest bewerten viele Medikamente gegen Schmerzen als geeignet. Zu ihnen zählen rezeptfreie mit Azetylsalizylsäure (ASS), Diclofenac, Ibuprofen, Naproxen und Paracetamol. Sie alle dämpfen nachweislich Schmerzen und Fieber, viele auch Entzündungen. Was aber Leidgeplagte oft nicht wissen: Die verschiedenen Wirkstoffe können unterschiedlich anschlagen und bergen unterschiedliche Risiken. Das heißt: Ein Wirkstoff ist für bestimmte Beschwerden und Patienten sinnvoller als ein anderer. Unsere Schmerzmittel-Steckbriefe helfen bei der Auswahl. Nach dem Freischalten nennen wir Ihnen zudem exemplarisch die jeweils günstigsten rezeptfreien Präparate zu jedem Wirkstoff.
Das bietet Ihnen der Schmerzmittel-Test
Schmerzmittel im Fokus. Die Wahl des besten Schmerzmittels hängt von den Symptomen ab. Und auch die Nebenwirkungen der Wirkstoffe sind unterschiedlich. Hier erklären unsere Medikamenten-Experten die wichtigsten Unterschiede zwischen ASS, Paracetamol, Naproxen, Diclofenac und Ibuprofen und führen die jeweils günstigsten Präparate mit Preisen auf.
Günstige rezeptfreie Präparate. Unsere ausführlichen Schmerzmittel-Steckbriefe sind kostenlos. Wenn Sie das Thema freischalten, nennen wir Ihnen exemplarisch die jeweils günstigsten rezeptfreien Präparate zu jedem Wirkstoff. Gegenüber dem Original-Präparat sind oft erhebliche Ersparnisse drin.
Mehr auf test.de. Noch ausführlichere Informationen zu den Ursachen von Schmerzen, typischen Anzeichen und Beschwerden sowie geeigneten Wirkstoffen haben wir in unserer Datenbank Medikamente im Test zusammengestellt. Dort finden Sie auch Bewertungen von vielen anderen Medikamenten.
ASS bei Zahnschmerz nicht erste Wahl
So ist zum Beispiel ASS – kurz für Acetylsalicylsäure – generell geeignet bei leichtem bis mäßig starkem Schmerz. Aber da es die Blutgerinnung verzögert, ist es speziell bei Zahnschmerzen nicht die erste Wahl. Paracetamol hingegen ist vor allem bei Zahn-, Kopf- und Gliederschmerzen sinnvoll. Gegen entzündliche Schmerzen, etwa in Gelenken, richtet es aber kaum etwas aus – während Diclofenac wiederum gerade bei Gelenkbeschwerden zum Einsatz kommt.
Hier setzen die Schmerzmittel an

Diese Unterschiede haben auch damit zu tun, dass Wirkstoffe zum Teil an verschiedenen Stellen im Entstehungsprozess des Schmerzes ansetzen. ASS, Diclofenac, Ibuprofen und Naproxen ähneln einander in diesem Punkt: Sie lindern die Pein direkt am Ausgangspunkt – indem sie dort die Bildung von sogenannten Prostaglandinen hemmen. Diese Botenstoffe entstehen nach Gewebeschäden und machen Schmerzrezeptoren an den Enden umliegender Nerven besonders reizempfindlich. Die Wirkstoffe wirken diesem Effekt entgegen, obendrein dämpfen sie prostaglandinbedingte entzündliche Reaktionen und Fieber.
Günstige Effekte ausgehebelt
Prostaglandine wirken nicht nur bei Krankheitsprozessen mit, sondern erfüllen noch andere Aufgaben: Sie sorgen beispielsweise für gute Nieren-Durchblutung, schützen die Magenschleimhaut vor Reizungen durch aggressive Magensäure. Schmerzmittel können diese günstigen Effekte aushebeln – mit leichten Unterschieden je nach Substanz. ASS zum Beispiel scheint besonders auf den Magen zu schlagen. Diclofenac und Ibuprofen erhöhen laut neueren Studien das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Das ist aber nur bei regelmäßiger Einnahme nach einer ärztlichen Verordnung zu beachten, bei gelegentlichem Einsatz rezeptfreier Mittel hingegen vernachlässigbar.
Paracetamol wirkt anders
Paracetamol unterscheidet sich von den vier anderen Wirkstoffen: Es entfaltet seine Effekte vor allem im Rückenmark und im Gehirn, wohl nur teilweise durch die Hemmung von Prostaglandinen. Somit senkt es Schmerzen und Fieber, richtet allerdings gegen Entzündungen kaum etwas aus. Paracetamol verursacht zudem nur wenig von den prostaglandinbedingten Nebenwirkungen anderer Mittel, kann aber im Übermaß ernste Leberschäden nach sich ziehen.
Keine Dauereinnahme – Warnhinweise kommen
Für kurze Zeit und in der laut Beipackzettel richtigen Dosis sind die Mittel gut verträglich. Im Übermaß können Schmerzmittel jedoch ernste Nebenwirkungen verursachen – bei Dauereinsatz ist keines ohne Risiko. Vielen Menschen ist das nicht bewusst, weil sie sie als rezeptfreie Mittel für eher harmlos halten. Aus diesem Grund entschied der Bundesrat Anfang Juni, dass frei verkäufliche Schmerzmittel bald nur noch mit der Warnbotschaft verkauft werden dürfen: „Bei Schmerzen oder Fieber ohne ärztlichen Rat nicht länger anwenden als in der Packungsbeilage vorgegeben!“ Als Faustregel gilt: ohne ärztlichen Rat maximal vier Tage am Stück nehmen – und insgesamt an höchstens zehn Tagen im Monat. Wer sie länger braucht oder an sehr starken oder unerklärlichen Schmerzen leidet, sollte auf jeden Fall zum Arzt gehen.
Nutzerkommentare, die vor dem 25. Juni 2018 gepostet wurden, beziehen sich auf eine frühere Untersuchung zum selben Thema. Die Steckbriefe zu den einzelnen Wirkstoffen haben wir am 27. August 2018 erweitert.
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