Die Sous-vide-Methode – Schritt für Schritt erklärt
Einpacken. Waschen und würzen Sie das Gargut. Legen Sie es in einen Kochbeutel. Wer möchte, kann noch Kräuter, angedünstete Zwiebeln, Knoblauch oder Marinaden dazu geben. Befüllen Sie den Beutel so, dass zur Öffnung hin noch eine Handbreit Platz ist. Dort kommt später die Schweißnaht oder ein Verschluss hin.
Luft rauslassen und verschweißen. Ein Vakuumiergerät erledigt diese Arbeitsschritte am unkompliziertesten und zuverlässigsten. Es zieht die Luft in Sekunden aus dem Beutel und verschweißt ihn danach. Wer so ein Gerät nicht besitzt, kann sich mit einem Trinkhalm behelfen: Legen Sie ihn so zum Gargut im Beutel, dass das Ende aus der Beutelöffnung schaut. Streichen Sie die Luft mit der Hand aus dem Beutel, fassen Sie die offene Seite mit der Hand zusammen. Saugen Sie solange am Trinkhalm, bis keine Luft mehr im Beutel feststellbar ist. Ziehen Sie den Trinkhalm heraus. Verschließen Sie den Beutel so dicht wie möglich mit einem Clip.
Auf ausreichend Flüssigkeit achten. Beim Sous-vide-Garen müssen die Beutel im Topf oder Garer vollständig mit Wasser bedeckt sein. Mehrere Beutel in einem Topf sollten genug Platz haben, damit das Wasser zirkulieren kann.
Für passende Gartemperatur sorgen. Erhitzen Sie das Wasser und kontrollieren Sie mit dem Thermometer, wann die richtige Temperatur erreicht ist. Grundsätzlich liegen die Temperaturbereiche beim Sous-vide-Garen unter 100 Grad Celsius – die optimale Temperatur hängt vom jeweiligen Lebensmittel ab. Für Fisch reicht sie etwa bis 65 Grad; für Rind bis 75 Grad; für Schwein, Geflügel und Wild bis 90 Grad. Fisch und Fleisch können wegen ihres hohen Eiweißgehalts bei niedrigeren Temperaturen garen als Gemüse und Hülsenfrüchte. Pflanzliche Lebensmittel sind reich an Zellulose, die erst bei höheren Temperaturen weich wird. Temperaturempfehlungen für unterschiedlichen Lebensmittel finden Sie auch in unserem Bestseller Kochen für Angeber.
Gar ziehen lassen. Die Garzeiten variieren je nach Gewicht des Garguts und Rezept – so gart zum Beispiel ein Kabeljau in 20 Minuten, ein Rumpsteak in 50 Minuten und Möhren in einer Stunde. Laut Experten übergart das Gargut nicht, wenn es etwas länger als empfohlen im heißen Wasser zieht.
Auspacken für Direktverzehr. Holen Sie den Beutel mit einer Zange aus dem Wasser, lassen Sie ihn abtropfen, legen Sie ihn auf einen Teller. Schneiden Sie den Beutel mit der Schere auf und heben Sie die gegarte Speise vorsichtig heraus. Sie kann direkt serviert werden.
Fleisch nachbraten. Sous-vide-Fleisch hat keine Kruste und keine Röstaromen. Wer nicht darauf verzichten möchte, kann es kurz in der Pfanne anbraten – aber nicht zu lang, sonst geht der Sous-vide-Effekt verloren.
Auf Vorrat kochen. Sie können die Gerichte auch vorkochen und einige Tage im Beutel lagern. Dazu die Beutel nach dem Kochen rasch in eiskaltem Wasser abkühlen, dann in den Kühlschrank legen. Schneiden Sie die Beutel dann kurz vor dem Servieren auf und erhitzen Sie das Gericht. Diese Art des Vorkochens nutzen etwa auch Caterer – sie nennen es „Cook and Chill“ (übersetzt: „kochen und abkühlen“).
Alternativen ohne Kochbeutel
Die Sous-vide-Methode hat einen ökologischen Nachteil: Die Kochbeutel aus Kunststoff verursachen zusätzlichen Müll. Wer auf die Kunststofftüten verzichten und trotzdem mit Gartechniken in geschlossenen Gefäßen experimentieren möchte, findet Alternativen. Fisch, Fleisch und Gemüse lassen sich etwa auch in Tontöpfen, Pergamentpapier, unter einer Salzkruste oder in warmen Öl gar ziehen.
Übrigens: Auf test.de finden Sie viele entsprechende Rezepte, zum Beispiel für Fisch im Bananenblatt oder Fisch in Salzkruste. Mehr Tipps für die Zubereitung von Fleisch bei Niedrigtemperatur finden Sie in unserem Buch Perfektion. Band 1: Fleisch.
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- Energie sparen geht auch beim Kochen. Mit geschickten Methoden lassen sich bis zu 40 Prozent Strom sparen. Manche Spezial-Sparkochtöpfe hingegen bringen fast nichts.
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- Gegrilltes soll lecker schmecken, aber auch nicht zu Lasten der Gesundheit gehen. Egal, ob Sie Fleisch, Wurst oder Gemüse grillen: Es gilt ein paar Dinge zu beachten.
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- In der Küche sind Handmixer unverzichtbar: Sie kneten Kuchenteig, schlagen Eischnee und Sahne. Im Test treten 17 Handrührer für 15 bis 90 Euro gegeneinander an.
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@saxof: Wir nehmen Ihre Nachfrage gerne als Testwunsch auf.
Mit Vakuum-Kochtopfgaren haben wir uns beim Vergleich der verschiedenen energiesparenden Kochmethoden befasst. Diesen Beitrag finden Sie bei Interesse hier: https://www.test.de/Test-energiesparend-Kochen-Was-bringen-Kochsack-und-Kochkiste-6000525-0/
Hallo, warum wird denn nicht gleich ein Vakuum-Kochtopf genommen? Dort entsteht das Vakuum automatisch, ich muss viel weniger nachheizen und einschweißen kann ich mir auch sparen. Leider gibt es den Bach Vakuum-Garer nicht mehr.
@Giselli44: Wir haben Ihnen den erworbenen Testbericht in Ihrem Nutzerkonto freigeschaltet. Dort finden Sie die Antwort auf Ihre Frage und die entsprechenden Testergebnisse zu den Sticks und Tanks.
Bitte loggen Sie sich ein, Sie finden den Testbericht unter "Bezahlte Inhalte". (MK)
Diese ganze Fachsimpelei ist nervig. Ich wollte mir eigentlich ein Gerät kaufen, jedoch finde ich auch hier keine befriedigende Antwort dazu.
Welches Gerät ist denn nun empfehlenswert? Oder ist das ganze eine Bakterienküche, die man sich kauft? Ist denn nun ein klassisches Gerät besser, oder reicht ein Stick für den Privathaushalt?
ich habe schon 2,50€ bezahlt und nun soll ich für eine speziellere Antwort noch mal zahlen?
Kann mir mal einer auf die Sprünge helfen oder sehe ich nicht durch?
Giselli
@klayki: Danke für die Nachfrage. Die 48 °C kann ich aktuell grad nicht mehr finden, stimmt aber in etwa mit
https://www.food.gov.uk/sites/default/files/fs241040execsumm.pdf überein. Dort wird Wachstum bis 45° C gefunden und klare Reduzierung der Keimzahl bei 50 °C. Interessant sind auch Keimreduzierungen bei verschiedenen Temperaturen und Zeiten:
70 °C während 14 Minuten: 2.5 log10-Reduzierung (99.7%)
50 °C während 3 Stunden: 2.5 log10-Reduzierung (99.7%)
52 °C während 2 Stunden: 4.5 log10-Reduzierung (99.997%)
56 °C während 1 Stunde: 7 log10-Reduzierung (99.99999%)
Ein einstündiges Wasserbad bei 56 °C ist also erheblich sicherer als ein 14 minütiges bei 70° C. Persönlich mag ich geschmacklich und vom Mundgefühl her z.B. Pouletbrust bei 62 °C für 1 Stunde. Damit habe ich ein gute Sicherheitsmarge.