Fleischalternativen auf Pflanzenbasis haben einen kleineren ökologischen Fußabdruck als Fleisch. Auch Veggie-Hack ist besser fürs Klima als das tierische Original.
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Testergebnisse für 15 Veggie-HackVeggie-Produkte sparen Ressourcen: Um ein Kilogramm Fleisch zu produzieren, brauchen Bauern ein Vielfaches an Pflanzen. Es schont also Klima, Ackerflächen und Wasser, Pflanzen direkt zu Lebensmitteln zu verarbeiten, statt sie zu verfüttern.
Das Umweltbundesamt hat die ökologischen Auswirkungen von Fleisch und dessen Alternativen in einer Studie genauer betrachtet. Demnach entstehen durch Fleischersatz aus Pflanzen im Vergleich zu Rindfleisch etwa mehr als 90 Prozent weniger Treibhausgase, auch der Wasser- und Flächenverbrauch ist um ein Vielfaches geringer. Produkte auf Basis von Insekten sind aus Umweltsicht ebenfalls besser als Fleisch.
Hackersatz aus Sonnenblumenkernen im Vorteil
Und wie fällt der Vergleich konkret bei Hack aus? Das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (Ifeu) berechnet ökologische Fußabdrücke von Lebensmitteln vom Acker bis zum Supermarkt. Anhand der Zutatenlisten mehrerer am Markt verfügbarer Veggie-Hack-Produkte hat das Ifeu den typischen CO2-Fußabdruck abgeleitet.
Für Kühlprodukte auf Basis von Soja oder Erbse fallen 1,3 beziehungsweise 1,4 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Kilogramm an. Bei trockenem Sonnenblumenhack, das ein Nebenprodukt der Ölherstellung ist, sind es nur 0,5. Fleisch liegt deutlich darüber: Gemischtes Bio-Hackfleisch kommt auf 9,2 CO2-Äquivalente pro Kilogramm, konventionelles auf 6,1.
Wenn Fleisch, dann lieber Bio
Weil Bio-Betriebe geringere Erträge haben als konventionelle und mehr Fläche benötigen, sind Bio-Produkte teils schlechter fürs Klima als konventionelle. Bio hat aber andere Vorteile für die Umwelt. In seinen Leitlinien für eine nachhaltige Ernährung empfiehlt das Ifeu Bio-Lebensmittel „aufgrund des geringeren Pestizideinsatzes, höherer Naturschutzleistung und höherem Tierwohl“ (siehe auch unser Special Das steht hinter Siegeln für Tierwohl).
Die besten Alternativen für Fleisch und Milch
Viel Pflanzenkost, wenig Fleisch und Milch – das schont Ressourcen. Wir testen regelmäßig Alternativen zu tierischen Produkten. Neben Veggie-Hack haben wir auch Veggie-Schnitzel, Veggie-Nuggets, Veggie-Bratwürste, Tofu und Veggie-Burger-Patties geprüft. Pflanzendrinks auf Basis von Soja oder Getreide ersetzen Milch zum Trinken, im Müsli oder beim Backen.
Tipp: In unserem Special Klimafreundlich essen lesen Sie, was es fürs Klima bringt, sich nachhaltig zu ernähren – ohne gleich Vegetarier oder Veganer werden zu müssen. Unser Buch Klimafreundlich essen mit der CO2-Challenge zeigt auf, wie Sie die eigenen ernährungsbedingten Emissionen um bis zu 40 Prozent pro Jahr senken können.
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Testergebnisse für 15 Veggie-Hack-
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Es gibt auch noch eine dritte Variante von Veggie Hack. Es handelt sich um gefrorene Produkte. Beispiele dafür sind Beyond Hack von Beyond Meat, iglo Green Cuisine Veganes Hack und REWE Beste Wahl Veganes Hack. Vielleicht können auch noch diese Varianten nachgetestet werden.
Habe gerade das Veggie-Hack des Testsiegers im Chili „con“ (in diesem Fall natürlich „sin“) Carne ausprobiert. Geschmacklich einwandfrei, ein bisschen süsslich vielleicht.
Ein Blick auf die Zutatenliste zeigt nicht viel anderes, als das, was man auch in anderen Produkten der nicht-veganen/vegetarischen Lebensmittel vorfindet (Wasser, Soja, pflanzliche Öle, Verdickungsmittel, Aromen, färbende Lebensmittel wie rote BBette etc, aber kein künstlichen Farbstoffe, anderes Gemüse. Man gucke sich nur die Zutatenliste eines industriellen Fruchtjoghurts an.
Daher sind mir die Kritiker hier nicht verständlich, die offenbar gar kein Problem mit den Futtermitteln (auch da wird Soja verwendet) und Antibiotoka in der Massentierhaltung haben und in der Regel auch gar nicht wissen, welche Teile vom Tier da gewolft wurden.
Ach ja, bin kein Veganer, probiere aber gerne aus. Und bilde mir dann meine eigene Meinung.
Kommentar vom Autor gelöscht.
Das beste Fleisch, das ich jemals gegessen habe, habe ich von einem Schulfreund gekauft,
der jahrlang Angus und Galloways in Freilandhaltung gezüchtet hat. Dieses Fleisch
schrumpft nicht in der Pfanne und es braucht auch keine künstlichen Aromen oder
Geschmacksverstärker bzw. Zusatzstoffe. Etwas Pfeffer und eine Prise Salz nach dem Braten genügen.
Das Problem dabei ist, es ist vergleichsweise teuer. Wenn man allerdings nur einmal
in der Woche ein Stück davon genießt, dann kann man sich es als Normalverdiener leisten und man hat einen Geschmack, der weder mit Kunstfleisch noch mit dem Fleisch aus der Massentierhaltung vergleichbar ist.
Denn die weltweite Fleischproduktion steigt. Daran ändert man auch nichts, wenn man
in Deutschland krampfhaft versucht, ein Naturprodukt im Labor künstlich zu imitieren,
das wie Fleisch schmecken soll und wie (Hack-)Fleisch heißt aber kein Fleisch ist.
Naja, die Aromastoffe haben ja einen direkten Einfluss auf die sensorische Qualität. "Sensorisch" heisst ja nur, wie es schmeckt, riecht oder aussieht. Das sagt nichts darüber aus, ob es qualitativ gemacht wurde. --- Aber ich stimme zu, hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Hätten reguläre (Fleisch-)Produkte diese Masse an Aromastoffen, hätte keins davon auch nur ein Ausreichend bekommen. Die Stiftung hätte deutlich vor dem langfristigen Schaden der Geschmacksnerven gewarnt, vielleicht sogar vom Täuschung des Kunden gesprochen. Das sollte hier auch der Fall sein. ---- "Ernährungsphysiologische Qualität" maximal Ausreichend. Vielleicht sogar eher Mangelhaft bis Ungenügend. --- Oder ist es plötzlich frei von Bedenken, wenn Ernährung mit Aromastoffen und ähnlichem versetzt wird? Falls ja, darf das bei anderen Produkten nicht mehr zur Abwertung führen.