
Alles paletti im Napf. Wer das richtige Futter bekommt, kann sich auch mal zufrieden aufs Ohr legen. © Getty Images
Was sagt der Fleischanteil im Futter aus? Warum ist die Schale Milch nicht so empfehlenswert? Und lässt sich eine Katze auch vegan ernähren? Antworten auf Ihre Fragen.
Alle Fragen im Überblick
- Was ist über die Klimabilanz von Hauskatzen bekannt?
- Ist Bio-Futter eine gute Alternative zu konventionellem Futter?
- Was ist von Futter zu halten, das sich „natürlich“ oder „fair“ nennt?
- Müssen für Katzenfutter extra andere Tiere sterben?
- Wie lässt sich die Katzenhaltung umweltfreundlicher gestalten?
Das richtige Futter finden
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Wie erkenne ich im Laden ein gutes Futter?
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Das ist von außen leider kaum möglich. Nur die Laboranalyse zeigt, wie wertvoll ein Futter für die Katze ist. Ein Alleinfutter muss alle Nährstoffe in ausreichendem Maß liefern. Tierhalterinnen und Tierhalter sollten deshalb auf die Bezeichnung „Alleinfuttermittel“ achten – oft werden direkt daneben Ergänzungsfutter verkauft, die fast genauso aussehen und heißen, die Katze aber nicht umfassend versorgen.
Auf der Verpackung eines Alleinfutters müssen nicht alle Nährstoffe angegeben werden. Auch die Zutatenliste ist wenig aussagekräftig. Hier lässt sich zumindest nachsehen, ob eine Mineralstoffmischung oder ähnliches angegeben ist. Ohne die kommt meist zu einer unausgewogenen Zusammensetzung.
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Wie stelle ich auf ein anderes Futter um?
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Suchen Sie ein Futter, das in Textur und Geruch dem alten ähnelt. Mischen Sie vom neuen kleine Mengen unter das alte, steigern Sie die Menge nach und nach. Bei Dosenfutter hilft es manchmal, das Futter zu erwärmen. Der Erfolg hängt auch davon ab, was die Katze in ihren ersten sechs Lebensmonaten zu fressen bekam: War ihr Futter abwechslungsreich, stehen die Chancen gut, dass sie auch als ausgewachsenes Tier Neues akzeptiert. Das gleiche Vorgehen klappt übrigens auch bei Hundefutter.
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Kann ich mich auf die angegebenen Futtermengen verlassen?
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Leider nicht immer. Das zeigen die aktuellen Tests von Trockenfutter und Feuchtfutter. Häufig werden zu geringe oder zu hohe Mengen empfohlen. Ausschlaggebend für die benötigte Futtermenge ist in erster Linie das Gewicht der Katze – weitere Faktoren sind Rasse, Aktivität und Alter.
Fünf Kilogramm sind bei einem Britisch-Kurzhaar-Kater normal, bei einem Perser bereits Übergewicht. Freigänger brauchen mehr Kalorien als Stubenhocker. Auch das Geschlecht spielt eine Rolle: Das Normalgewicht für ein Deutsch-Kurzhaar-Weibchen liegt bei drei Kilogramm, beim Männchen bei vier bis fünf Kilogramm. Wiegen Sie Ihre Katze wöchentlich. Ab 200 Gramm Zu- oder Abnahme sollten Sie gegensteuern (Ist meine Katze schon zu dick).
Unverträglichkeiten und Allergien
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Sind getreidefreie Produkte besser?
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Es ist nicht belegt, dass Katzen Getreide per se schlecht vertragen. Tiere mit Unverträglichkeiten oder Allergien gegen Gluten sind laut Veterinärwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern sehr selten. Getreide liefert Ballaststoffe, die der Verdauung gut tun, vor allem übergewichtige Tiere profitieren davon. In der Natur fressen Katzen übrigens Mäuse samt Mageninhalt auf und nehmen auf diese Weise ebenso Getreide zu sich.
Unsere Tests der vergangenen Jahre zeigen: Auf Auslobungen wie „glutenfrei“ oder „getreidefreie Rezeptur“ ist nicht immer Verlass. In den aktuellen Tests von Trockenfutter und Katzennassfutter erwiesen sie sich aber als korrekt.
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Woran erkenne ich, dass meine Katze ihr Futter nicht verträgt?
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Es gibt Futterunverträglichkeiten, die Sie nach kurzer Zeit erkennen können, zum Beispiel wenn die Katze nach Fütterung eines bestimmten Produktes regelmäßig erbricht, Durchfall oder sehr harten Kot bekommt. Eine Futterunverträglichkeit kann sich auch an der Haut bemerkbar machen, etwa durch Juckreiz.
Eine Reaktion auf Nährstoffmängel oder Nährstoffüberversorgung lässt dagegen unter Umständen sehr lang auf sich warten. Infolge eines Kalziummangels können sich Knochenstoffwechselstörungen entwickeln. Bei erwachsenen Tieren kann das Monate oder Jahre dauern – und es kündigt sich nicht durch Symptome wie stumpfes Fell oder Gewichtsabnahme an.
Zutaten und Zusatzstoffe
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Aus welchen Zutaten bestehen die meisten Trockenfutter im Test?
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Wichtigste Zutat ist oft Getreide, gefolgt von „Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen“. Huhn, Ente und Pute sind häufig verarbeitete Tierarten – meist je zu mindestens 4 Prozent enthalten. Das ist die Mindestmenge, die Hersteller freiwillig einhalten, wenn sie mit Tierarten werben. Tierische Nebenprodukte wie Leber und Herz gelten als hochwertig, sie liefern Vitamine und Mineralstoffe. Weitere typische Zutaten der Trockenfutter aus unserem Test: Erbsen und Karotten, Fett und Öl, Zusatzstoffe, wahlweise Eier und Fisch. Die meisten Zutaten werden getrocknet in Form von Pulver oder Mehl eingesetzt.
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Wie ist ein typisches Feuchtfutter zusammengesetzt?
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Wichtigste Zutat sind meist „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“. Auf der Vorderseite des Etiketts prominent beworbene Zutaten wie Huhn oder Pute sind laut Zutatenverzeichnis meist zu mindestens 4 Prozent enthalten. Getreide ist, wenn überhaupt, in deutlich kleineren Mengen als bei Trockenfutter enthalten. Dazu können etwa „pflanzliche Nebenerzeugnisse“ kommen, ebenso Fette und Öle, Mineralstoffe, Ballaststoffe, Fisch und Fischerzeugnisse – und Zucker in sehr geringen Mengen, was hauptsächlich der Farbgebung dient.
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Was ist von Zusatzstoffen im Futter zu halten?
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Zusatzstoffe haben zu Unrecht einen schlechten Ruf. Tatsächlich kommt ein gutes Fertigfutter nicht ohne sie aus. Vitamine und Mineralstoffe werden oft als Fertigmischung zugesetzt. Fleisch, Gemüse und Co können den Vitaminbedarf nicht allein decken, auch bei der Herstellung geht ein Teil verloren. Ebenso wird Taurin zugesetzt – ein Schlüsselnährstoff, den Katzen nicht selbst bilden. Ohne Taurin können sie herzkrank oder blind werden. Antioxidationsmittel sind ebenfalls üblich: Sie erhalten Fettsäuren und Vitamine. Auch die meisten Rezepte fürs Barfen (die Abkürzung BARF steht für „Bones and raw food“ – deutsch: „Knochen und rohes Futter“) empfehlen, dem Futter Zusätze hinzuzufügen. Taurin gibt es etwa in Form von Pulver oder Tabletten.
Fragen zu den Tests der Stiftung Warentest
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Nach welchen Kriterien wählt die Stiftung Warentest aus, wenn sie Katzenfutter testet?
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Tierfutter zu testen ist aufwendig und teuer – die Stiftung Warentest muss daher die Zahl der Testprodukte begrenzen. Wir beziehen vor allem Futter ein, die eine hohe Marktbedeutung haben, also häufig gekauft werden. Auch die verschiedenen Vertriebswege – Discounter, Supermarkt, Fachhandel, Internet – decken wir ab. Um die Vielfalt des Marktes widerzuspiegeln, kommen auch Produkte mit besonderen Eigenschaften und Auslobungen in den Test, zum Beispiel Biofutter oder glutenfreies Futter.
Zum aktuellen Test von Katzen-Trockenfutter
Zum aktuellen Test von Katzen-Nassfutter
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Beziehen sich die Testergebnisse nur auf die getesteten Geschmackssorten?
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Ja, unsere Testergebnisse beziehen sich nur auf diejenigen Geschmackssorten der Futter, die wir ins Labor geschickt haben. Die Ergebnisse sind nicht verallgemeinerbar. Sie sagen nichts über die Qualität anderer Geschmackssorten desselben Herstellers aus.
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Warum wird der Zuckergehalt der Futter nicht kritischer bewertet?
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Weil er kein Problem darstellt. Er liegt bei den Trockenfuttern und Feuchtfuttern im Test meist unter 2 Gramm pro 100 Gramm Futter. Dieser geringe Gehalt animiert Katzen nicht zum Fressen; hinzu kommt, dass Katzen Zucker nicht schmecken können. Er führt in diesen Mengen auch nicht zu Übergewicht, Diabetes oder Karies, wie manche befürchten. Zucker wird vor allem aus technologischen Gründen zugesetzt: Er sorgt für den Karamellton der Futter und lässt sie – besonders in den Augen der Katzenbesitzer – appetitlicher aussehen.
Nährstoffbedarf der Katze
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Was ist für die Ernährung der Katze wichtig?
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Viel tierisches Eiweiß tut ihr gut. Das liefern Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse wie Lunge oder Herz. 16 Gramm Protein braucht die deutsche Durchschnittskatze pro Tag. So viel liefern etwa 75 Gramm Hähnchenfleisch. Die Feuchtfuttern im Test enthielten im Schnitt rund 9 Gramm Protein je 100 Gramm, ein guter Wert. Die Aminosäure Taurin, die Katzen nicht selbst bilden können, steckt zum Beispiel in Fischen und Muskelfleisch.
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Welche Nährstoffe braucht sie außer Eiweiß noch?
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Auch Fett sollte nicht zu kurz kommen. Katzen sind zum Beispiel auf die Arachidonsäure angewiesen, sie spielt bei der Fortpflanzung eine Rolle. Tierische Fette wie Geflügelhaut versorgen sie gut damit. Ballaststoffe, etwa aus Getreide oder Kartoffeln, fördern die Verdauung. Katzengras zu fressen hilft Unverdauliches zu erbrechen. Für Tiere, die wenig trinken und daher einen größeren Flüssigkeitsbedarf habe, eignet sich Nassfutter besonders gut. Die geprüften Produkte enthalten im Durchschnitt 80 Prozent Wasser.
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Wie wichtig ist der Fleischanteil im Katzenfutter?
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Ein hoher Fleischanteil im Futter garantiert nicht automatisch einen ausgewogenen Nährstoffgehalt und damit eine gute ernährungsphysiologische Qualität des Futters. Fehlen wichtige Nährstoffe, sind sie überdosiert oder stehen in einem ungünstigen Verhältnis zueinander, kann das Futter auch trotz eines hohen Fleischanteils für die Katze nicht ausgewogen sein. Im aktuellen Trockenfutter-Test bietet sogar ein veganes Futter ganz ohne Fleisch einen guten Nährstoffmix.
Soweit möglich, überprüfen wir die Angaben zu Fleischzutaten. Den konkreten Fleischanteil können wir im Labor nicht ermitteln – dafür aber, ob die Herstellerangaben einigermaßen zutreffen: Wird zum Beispiel ein Bestandteil wie Huhn ausgelobt, müssen mindestens 4 Prozent des gesamten Fleischanteils vom Huhn stammen. Wir schauen auch, ob die vom Anbieter ausgelobte Tierarten wirklich enthalten sind.
Spezielle Futterkonzepte
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Ist eine Mischfütterung aus Trocken- und Feuchtfutter empfehlenswert?
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Solange die Katze Feucht- und Trockenfutter gut verträgt und im Laufe eines Tages die passende Menge bekommt, ist nichts dagegen einzuwenden. Der Vorteil von Nassfutter ist sein hoher Feuchtigkeitsgehalt: Im Durchschnitt besteht es zu 80 Prozent aus Wasser. Trockenfutter hatte im Test nur 4 bis 8 Prozent Wasseranteil. Katzen, die mit Trockenfutter gefüttert werden, müssen also mehr zum Trinken animiert werden. Sie produzieren meist weniger Urin, das kann zu Harnsteinen führen.
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Ist es möglich, meine Katze vegetarisch oder vegan zu ernähren?
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Bisher wurde davon abgeraten, da Katzen als Fleischfresser gelten, die einen hohen Bedarf an tierischem Eiweiß haben. Doch es tut sich etwas auf Herstellerseite: Der aktuelle Trockenfutter-Test zeigte, dass es möglich ist ein veganes Futter so zusammenzusetzen, dass es einen guten Nährstoffmix bietet. Für eine pauschale Empfehlung ist es dennoch zu früh, da Nährstoffe aus pflanzlichen Quellen für die Katze schlechter verfügbar sein könnten. Wenn jemand seine Katze fleischfrei ernähren möchte und diese selbst das akzeptiert, sollte er sie regelmäßig vom Tierarzt untersuchen lassen, um mögliche Mängel früh zu entdecken.
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Brauche ich für meine Katze ein Ergänzungsfuttermittel?
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Wer ein Alleinfuttermittel gibt, braucht das üblicherweise nicht, da es rundum versorgen soll. Ergänzungsfuttermittel müssen das nicht; sie dienen, wie der Name schon sagt, der Ergänzung – etwa bei Mangelerscheinungen, Erkrankungen oder zur Vorbeugung. Wenn die Tierärztin oder der Tierarzt einen Mangel feststellt, können sie nötig sein, beispielsweise bei Kalziummangel. Bei veganer Fütterung bietet sich an, Taurin dem Futter extra zuzusetzen.
Es gibt sie als Pulver, Tropfen oder Tabletten – aber auch Snacks fallen meist in diese Kategorie. Laut gesetzlicher Definition weisen sie einen hohen Gehalt an bestimmten Nährstoffen auf, zum Beispiel Vitamine oder Fischöl, decken allein aber keine tägliche Ration ab.
Problematisch: Im Laden lassen sich die Futtertypen meist schwer unterscheiden, da Ergänzungsfutter oft nicht klar gekennzeichnet sind. Tierhalter sollten im Kleingedruckten auf die Angabe „Alleinfuttermittel für ausgewachsene Katzen“ oder „Ergänzungsfuttermittel“ achten.
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Worauf muss ich beim Barfen achten?
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Wer Anhänger des Barfens ist (siehe Abschnitt Zusatzstoffe) und sein Tier mit rohen Zutaten füttern möchte, muss auf die optimale Zusammensetzung des Futters achten. Am besten erstellen Sie mit einem Tierarzt oder einer Veterinärwissenschaftlerin einen Fütterungsplan. Ein häufig auftretendes Problem ist Kalziummangel. Achten Sie auch auf strikte Hygiene: Keime können auf das menschliche Essen übertragen werden.
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Ist es in Ordnung, wenn ich meiner Katze Snacks füttere?
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Ab und zu und in Maßen spricht nichts dagegen. Vor allem dann nicht, wenn Ihre Katze sehr aktiv ist. Die Auswahl ist groß: Mit Snacks macht die Futtermittelbranche gute Umsätze. Allerdings werden Snacks als einer der Hauptgründe für das weit verbreitete Übergewicht angesehen. Wenn Sie Snacks füttern, müssen Sie die Ration des Standardfutters verkleinern, sonst bekommt Ihre Katze zu viel und nimmt langfristig zu.
Gesundheitliche Aspekte
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Wie lassen sich Katzen zum Trinken animieren?
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Oft reicht eine saubere Schale mit Trinkwasser – sie sollte möglichst nicht in Nähe des Futternapfs stehen, das mögen viele Katzen nicht. Manche lassen sich durch Spielerisches wie einen Trinkbrunnen oder den tropfenden Wasserhahn im Bad locken, andere mögen abgestandenes Wasser. Genügend Wasser ist wichtig, sonst können sich Blasensteine bilden. Bei Katern kann die Harnröhre verstopfen – ein lebensbedrohlicher Zustand.
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Was bekommt meiner Katze nicht?
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Die Liste ist lang. Katzen vertragen kein rohes Schweinefleisch, da es das für sie tödliche Aujeszky-Virus übertragen kann. Schokolade bekommen ihnen wegen des enthaltenen Theobromins nicht, Zwiebeln wegen der Schwefelverbindungen. Auch die Schale Milch ist für ausgewachsene Tiere selten von Vorteil: Große Mengen Laktose können Durchfall auslösen. Alternativ eignen sich laktosefreie Milch oder laktosereduzierte Katzenmilch – denken Sie aber an die Kalorien. Knochen sind gut für die Zähne, sollten jedoch nicht splittern. Leber sollte nur ab und zu sein: Sie liefert Vitamin A, zu viel davon versteift aber Brust- und Halswirbelsäule.
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Wie beuge ich Übergewicht vor?
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Halten Sie das Idealgewicht im Auge. Eine ausgewachsene Jungkatze wiegt um die drei, ein Kater um die vier Kilogramm – das sollte auch später so bleiben. Regen Sie die Katze zu Bewegung und Spiel an. Wiegen Sie sie regelmäßig. Spätestens nach einer Kastration sollten Sie die Futtermengen abwiegen.
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Wie erkenne ich Nierenprobleme?
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In der Regel gar nicht. Erst Tierärztin oder Tierarzt können die Erkrankung feststellen. Für eine Heilung ist es dann meist schon zu spät. Umso schwerer wiegt es, wenn Futterhersteller die Produkte mit Phosphor überfrachten. Nierenkranke Tiere sollten phosphorarme Futter erhalten. Diese verlängern nachweislich ihr Leben.
Umwelt- und Klima-Aspekte
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Was ist über die Klimabilanz von Hauskatzen bekannt?
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Die Menge an Treibhausgasen, die durch das Halten einer Katze entsteht, ist vergleichsweise gering. Das zeigen Berechnungen des Schweizer Umweltinstituts ESU-Services. Es kalkulierte die Umweltbelastungen beliebter Haustiere, erfasste dazu Futter, Behausung, Fäkalien, Pkw-Fahrten und Anschaffungen für das Tier. Es verglich sie mit den Treibhausgasemissionen, die ein Mensch aus der Schweiz im Jahr durchschnittlich durch den Konsum an Produkten und Dienstleistungen erzeugt. Fazit: Hat sie oder er eine Katze, steigen die Emissionen um 3 Prozent – bei einem Hund um 7, bei einem Pferd um 22 Prozent.
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Ist Bio-Futter eine gute Alternative zu konventionellem Futter?
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Ja und nein. In unseren Tests überzeugte Bio-Futter bisher eher wenig. Im aktuellen Test von Katzennassfutter erreicht erstmals ein Bio-Futter die Gesamtnote gut – das von dm. Bio heißt: Die meisten Zutaten wurden nach Bio-Kriterien angebaut oder erzeugt. Es werden etwa weniger Pestizide eingesetzt, Tiere haben mehr Platz als im konventionellen Landbau. Der Biolandbau erzeugt im Vergleich weniger Treibhausgase. Bisher kann in Deutschland erzeugte Bioware bei Weitem nicht die Nachfrage sättigen – es sind Importe nötig. Ob Bio-Rohstoffe ausgerechnet in Tierfutter fließen sollten, ist daher umstritten.
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Was ist von Futter zu halten, das sich „natürlich“ oder „fair“ nennt?
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Die Begriffe sind nicht geschützt und daher schwer einzuordnen. Als „natürlich“ bezeichnen Hersteller gern Produkte, bei denen sie auf Zusatzstoffe verzichten, im Test von Katzenfeuchtfutter zum Beispiel Iams Naturally. Dieses Futter kommt ohne Konservierungsstoffe aus – die meisten anderen allerdings auch. Weiteres Beispiel: Faircat von Green Petfood, ebenfalls ein Nassfutter für Katzen. Dieses Futter wirbt mit „100 % fair“. Das Fleisch komme „aus artgerechterer Haltung“ – was das heißt, wird auf dem Produkt nicht erklärt. Dafür zogen wir bei den Werbeaussagen Punkte ab. Außerdem lässt Green Petfood seinen CO2-Ausstoß erfassen und kompensiert ihn eigenen Angaben nach über ein Walderhaltungsprojekt in Tansania. Überprüft haben wir das nicht.
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Müssen für Katzenfutter extra andere Tiere sterben?
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Allein für Heimtierfutter werden keine Schweine, Rinder und Hühner geschlachtet. Oft werden Schlachtreste verarbeitet, die in unserem Kulturkreis viele Leute verschmähen, etwa Innereien wie Herz und Lunge. Anderswo gelten sie als Delikatesse. Tierfreunde sollten nicht nur Futter mit viel Muskelfleisch kaufen. Das könnte die Nachfrage nach Fleisch und Schlachtungen erhöhen. Katzen reichen geringe Mengen Muskelfleisch. Wer das ganz ablehnt, kann versuchen seinem Tier ein gut zusammengesetztes veganes Futter zu geben.
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Wie lässt sich die Katzenhaltung umweltfreundlicher gestalten?
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Ein Ansatzpunkt ist Katzenstreu. Unser Test von Katzenstreu ergab: Streu aus Pflanzen- oder Holzfasern ist deutlich umweltfreundlicher als die weit verbreitete Streu aus Bentonit.
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Ein Tierhalter kann eigentlich männlich oder weiblich sein - genau wie eine Katze, jedenfalls im allgemeinen Sprachgebrauch. Wenn im Artikel aber ausdrücklich "Tierhalterinnen und Tierhaltern" geschrieben wird, müsste es eigentlich auch von "Katzen und Kater" heißen ;-)
..für ihre hilfreichen Ausführungen.
@OrSz80: Ältere Katzen bewegen sich oft weniger als jüngere, in diesem Fall brauchen sie theoretisch weniger Kalorien, aber natürlich trotzdem noch Nährstoffe. Auch ist die Nierenfunktion häufig eingeschränkt. In diesem Fall sollte die Katze weniger Eiweiß (das dafür aber besonders hochwertig ist) und vor allem nicht zu viel Phosphor zu sich nehmen. Seniorenfutter sollten diese Anforderungen erfüllen. Da wir hierzu aber noch keinen Test durchgeführt haben, können wir leider nicht sagen ob das auch zutrifft.
Solange die Katze genauso viel frisst wie immer, sich genug bewegt und gesund ist, spricht nichts gegen das gewohnte Futter. Es gibt ja auch das Untergewichtsproblem bei älteren Katzen und wenn man das Futter umstellt, könnte ja genau das Eintreten, dass das Tier nicht mehr genug frisst.
Wenn die Katze anfängt weniger zu fressen, stark abnimmt oder möglicherweise auch zunimmt, sollten Sie auf ein Spezialfutter umstellen, das die entsprechenden Nährstoffe weiter liefern kann. Das Gewicht Ihrer Katze sollten Sie auf jeden Fall im Auge behalten und im Zweifel mit einem Tierarzt Ihres Vertrauens sprechen. Im Idealfall sind die Rippen unter dem Fell gut ertastbar und die Katze hat von oben betrachtet eine sichtbare Taille. (cg/cr)
Unsere Katzen sind inzwischen deutlich über 10 Jahre alt und wir haben heute mal darüber diskutiert, ob es unbedingt Senior-Futter sein muss.
Leider gibt es dazu im Internet nahezu keinen unabhängigen Informationen. Die meisten Seiten sind entweder von Herstellern ider Verkäufern von Katzenfutter. Und diese empfehlen natürlich für "seinen Liebling" nur das "hochwertigste Seniorfutter" (sprich teuerste Futter). Zu kaufen. Man will ja seinem Tier nichts schlechtes tun.
Also habe ich meine alten Stiftung Warentests gewälzt. Aber wenn ich nichts übersehen habe, habt ihr auch dazu noch keie Aussage getroffen.
Daher meine Fragen:
1. Muss mann irgenwann auf "Senior-Futter" umstellen und wenn ja wann?
2. Mache ich was falsch, wenn ich mit euren Gut-getesteten Produkten auch meine alten Katzen weiter füttere?
3. Muss man evtl. die Menge anpassen?
Noch sind unsere Katzen fit und schlank. Aber wer weiß wie es in ein paar Jahren ist.
Eventuell kann man das ja mal testen?
Vielen Lieben D
@Wellnice: Bei unserer Produktauswahl es besonders wichtig, dass möglichst viele Leser einen Nutzen für ihre Kaufentscheidung aus den Testergebnissen ziehen können, daher sind Verkaufshäufigkeit und Marktbedeutung der Produkte ein wichtiges Auswahlkriterium. In jedem Test versuchen wir neben den meistverkauften Futtern zusätzlich wechselnde Produkte verschiedener Hersteller zu berücksichtigen. Da für jeden Test aber nur eine begrenzte Anzahl an Testplätzen zur Verfügung stehen, lassen sich leider nicht alle Leserwünsche erfüllen.
Fleisch und tierische Bestandteile machen den Großteil des Katzennassfutters aus. Wie hoch dabei der Anteil Muskelfleisch ist, ist dabei nicht ausschlaggebend. Denn ein hoher Muskelfleischanteil im Futter bedingt nicht gleichzeitig einen ausgewogenen Nährstoffgehalt und damit eine gute ernährungsphysiologische Qualität des Futters. Fehlen wichtig Nährstoffe, sind sie überdosiert oder stehen in einem ungünstigen Verhältnis zueinander, ist das Futter für die Katze nicht ausgewogen und wird von uns entsprechend negativ bewertet.
Wird z.B. ein Bestandteil wie Huhn ausgelobt, müssen mindestens 4 % des Fleischanteils vom Huhn stammen. Das bedeutet aber nicht, dass das Produkt nur 4 oder 5% Fleisch enthält! Der übrige Teil an Fleisch und Fleischnebenerzeugnissen kann von anderen Tieren sein. Man kann unserer Tabelle entnehmen, dass fast alle Produkte mehrere Sorten Fleisch enthalten.
Übrigens: Besonders die tierische Neben- oder Fleischerzeugnisse im Futter etwa Schweinefüße, Knorpel und gemahlene Knochen sowie Innereien wie Lunge, Nieren, Herz, Leber sind wichtige Lieferanten für Mineralstoffe und Vitamine (z.B. Kalzium und Vitamin A). Würde man einer Katze nur reines Muskelfleisch zum Verzehr geben, würde sie in Kürze unter Mangelerscheinungen leiden. Denn: auch in der Natur verzehren Katzen ihre Beutetiere mit Haut und Haaren sowie dem Mageninhalt.(bp)