
Knusprig-fruchtig. Nuss-Müslis sind mit Milch und Obst ein beliebtes Frühstück, enthalten aber teils viel Zucker. © Adobe Stock
Wie gesund und nahrhaft ist Nuss-Müsli? Im Test unserer Partner aus Österreich sind einige top – andere bringen sehr viel Zucker und sehr wenig Nüsse mit.
Viele Menschen starten mit Müsli in den Tag. Ob mit Kuhmilch, Joghurt oder Haferdrink – zusammen mit frischem Obst gelten Haferflocken-Nuss-Mischungen als gesundes Frühstück. Doch wie steht es um Zucker und Kalorien? Enthalten die Müslis gesundheitsschädliche Stoffe wie Acrylamid, Mineralöl oder Schimmelpilzgifte? Und wie schmecken sie?
Das alles hat der österreichische Verein für Konsumenteninformation (VKI) untersucht. Im Test unserer Partnerorganisation waren 20 Nuss-Müslis: fünf klassische Müslimischungen und 15 Knuspermüslis, die teils auch als Granola oder Crunchy Müsli verkauft werden. Die Ergebnisse sind überwiegend gut bis sehr gut. Doch einige Müslis fielen mit sehr viel Zucker und sehr wenig Nüssen auf.
Tipp: Auch viele Kinder-Cerealien enthalten zu viel Zucker. In unserem großen Nährwert-Check waren nur 24 von 110 Produkten empfehlenswert.
Von Alnatura bis Mymuesli: Sieben Müslis sind sehr gut
Insgesamt schneiden sieben Müslis sehr gut, elf gut und zwei durchschnittlich ab. Von den sehr guten sind laut Auskunft der Anbieter drei auch in Deutschland erhältlich:
- Alnatura Nuss Müsli mit Bio-Siegel für 3,69 Euro (500-Gramm-Packung).
- Knusperli Vitality Müsli Sport & Nuss für 3,95 Euro (425-Gramm-Packung). Es ist in Deutschland laut Anbieter im Onlineshop der Drogeriekette Müller sowie bei Edeka Südbayern und Rewe Süd erhältlich.
- Mymuesli Honey Nuts Müsli mit Bio-Siegel für 9,95 Euro (575-Gramm-Packung).
Alle drei liefern reichlich Nüsse: Ihr Nussanteil liegt bei 16 beziehungsweise 17 Prozent. Das Alnatura- und das Knusperli-Müsli sind von allen Produkten im Test am wenigsten zuckrig: Sie kommen gerade mal auf rund 6 Prozent Zucker. Das Mymuesli-Produkt hat dagegen 15,5 Prozent.
Geschmackssieger Vitalis mit viel Zucker
Im Test des VKI gab es auch eine Verkostung – und zwar anders als in den sensorischen Tests der Stiftung Warentest nicht durch geschulte Testpersonen, sondern durch Konsumentinnen und Konsumenten (siehe Wie testet man Geschmack?). Dabei ging das Dr. Oetker Vitalis Knusper Plus Müsli Nussmischung als Geschmackssieger hervor. Die 450-Gramm-Packung ist laut Anbieter auch in Deutschland für 3,99 Euro erhältlich.
Mit rund 18 Prozent liegt der Zuckergehalt im Vitalis-Knuspermüsli aber vergleichsweise hoch. Zu den zuckerreichsten Produkten im Test gehören ein Granola von Kellog‘s mit 21 Prozent Zucker sowie ein Knuspermüsli der österreichischen Handelskette Spar mit sogar 23 Prozent Zucker.
Tipp: Da Knuspermüslis Zucker und Fett zugesetzt werden, können sie Kalorienbomben sein. Doch Vorsicht, auch klassische Müslis können aufgrund der oft enthaltenen Trockenfrüchte sehr zuckerreich sein. Vergleichen Sie am besten die Nährwertangaben.
Was unterscheidet Knuspermüsli von flockigen Müslimischungen?
Klassisches Müsli besteht meist aus Haferflocken und Samen, Nüssen und Trockenfrüchten. Ihm wird in der Regel kein Zucker zugesetzt. Ohne Zucker sind solche Müslimischungen deshalb aber keineswegs, denn die Trockenfrüchte enthalten Fruchtzucker in konzentrierter Form.
Knuspermüsli, oft als Granola oder Crunchy bezeichnet, enthält geröstete Zutaten. Oft werden Haferflocken, Nüsse, Samen und Trockenfrüchte mit Zucker, Honig, Ahornsirup, Reissirup, Dattelsirup oder Agavendicksaft vermischt und gebacken. Auch Süßungsmittel kommen teilweise zum Einsatz – und zwar oft bei denen, die als „weniger süß“ gekennzeichnet sind.
Nur 3 Prozent Nüsse im Granola von Kellogg‘s
Mandeln, Cashewkerne, Hasel-, Pekan-, Erd- oder Paranüsse: Die Vielfalt an Nüssen in den untersuchten Müslis ist groß. Der Nussanteil variiert jedoch stark. Das Verival Sport Granola Himbeer-Mandel enthält mit rund 20 Prozent am meisten Nüsse. Bei der Laienverkostung schnitt es dennoch am schlechtesten ab. Nur rund 3 Prozent Nüsse, und damit den kleinsten Nussanteil, hatte das zuckerreiche Granola der Marke Kellogg‘s.
Tipp: Wenn Sie Ihr Müsli selbst mischen, können Sie Zucker- und Nussgehalt selbst beeinflussen. Rezepte für Amaranth-Nuss-Müsli, Overnight Oats und ein Schoko-Porridge bieten wir in unserem Artikel Gesunde Flocken am Morgen.
Kaum Schadstoffe in Nuss-Müslis
Entscheidend zum guten Abschneiden vieler Müslis trug bei, dass sie nur gering mit Schadstoffen belastet waren. In einigen Produkten waren zwar Schimmelpilzgifte, Mineralöl und Acrylamid nachweisbar, aber die Gehalte lagen jeweils unter den geltenden Richt- und Höchstwerten.
Acrylamid, das beim Erhitzen und Bräunen stärkehaltiger Lebensmittel entsteht, fanden die Tester übrigens nur in einigen der Knuspermüslis. In allen klassischen Müslimischungen war kein Acrylamid nachweisbar.
-
- Lebensmittelkontrolleure finden regelmäßig Krankheitserreger in Mehl. Vorsicht gilt vor allem bei rohem Teig. Backen und Hygiene steuern gegen. Müsli gilt als unkritisch.
-
- Der Schweizer Gesundheitstipp hat zwölf Cornflakes-Produkte auf Acrylamid und weitere Schadstoffe geprüft. Zwei gute Mais-Flakes sind in Deutschland erhältlich.
-
- Jetzt geht’s rund: Im Donut-Test der Stiftung Warentest dreht sich alles um Fett, Zucker und Schadstoffe. Er enthält Fettbomben, aber auch gute Nachrichten.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.