
Oft überzuckert. Nur 24 von 110 Frühstücksflocken in unserem großen Kindercerealien-Check sind empfehlenswert. © Adobe Stock
Die Stiftung Warentest hat Zucker- und Fettangaben laut Packung von 110 Cerealien für Kinder ausgewertet. 86 enthielten zu viel Zucker, 24 Produkte sind empfehlenswert.
Testergebnisse für 110 Kinder-Cerealien
Schoko-Chips, Honig-Pops, Zimtflakes, Knusper- und Baby-Müslis – das Angebot an Kinder-Cerealien ist riesig. Auf den Packungen machen Comicfiguren wie Bären oder Bienen Kindern Appetit. Aber sind die Produkte auch gesund? Ein Deklarations-Check von 110 Cerealien ergab, dass der Großteil überzuckert ist. Kinder sollten die betroffenen Produkte besser nicht zum Frühstück löffeln. In der Veröffentlichung erfahren Sie, welche Frühstücksflocken in puncto Zucker- oder Fettgehalt über die Stränge schlagen. Aber Sie finden auch zwei Dutzend Empfehlungen: Cerealien, die getrost ins Schälchen dürfen.
Warum sich der Cerealien-Check für Sie lohnt
Check-Ergebnisse
Die Stiftung Warentest zeigt, welche Cerealien empfehlenswert sind und welche nicht. Die Produkte finden Sie in Supermärkten, Discountern, Drogerien und im Biohandel. Im Check vertreten sind Marken wie Kellogg’s, Nestlé, Kölln, Brüggen, Bio-Müslis von Alnatura und dmBio sowie Cerealien für Kleinkinder von Freche Freunde, Fruchtbar und Hipp. 43 Produkte tragen ein Bio-Siegel. Die Preise pro 100 Gramm reichen von rund 30 Cent bis 1,80 Euro.
Sieben Typen von Cerealien
Die Welt der Cerealien ist vielfältig. Wir haben die 110 Produkte daher in sieben Kategorien unterteilt: Cerealien mit Kakao oder Schokolade, Cerealien mit Zucker und/oder Honig, Zimt-Cerealien, Schokokissen mit Cremefüllung, bunte Ringe (wie Fruit Loops), Knuspermüslis und Müslis sowie Kleinkindprodukte.
Zwei Dutzend der 110 Produkte sind eine sinnvolle Wahl. Mithilfe der Filterfunktion finden Sie schnell die empfehlenswerten Cerealien und erfahren, wie viel Zucker, Fett und Kalorien pro 100 Gramm enthalten sind.
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Testergebnisse für 110 Kinder-Cerealien
WHO-Empfehlungen für Kinderlebensmittel als Bewertungsbasis
Die Stiftung Warentest hat ihre Bewertung an den Nährstoffprofil-Modellen der Weltgesundheitsorganisation WHO für Kinderlebensmittel von 2023 ausgerichtet. 100 Gramm Kinder-Frühstücks-Cerealien sollten danach maximal 12,5 Gramm Zucker und 17 Gramm Fett enthalten.
Tipp: Wenn Sie den Artikel kaufen, können Sie nach empfehlenswerten und nicht empfehlenswerten Produkten filtern sowie die Gehalte für Zucker und Fett vergleichen.

© Stiftung Warentest / Isabella Galanty
Zuckerfallen schon beim Einkaufen erkennen
Wie aber können Eltern schon beim Einkaufen übermäßig zuckerige und fette Cerealien erkennen? Ganz einfach – mit einem Blick auf die Packungsangaben. Die Lebensmittelinformationsverordnung verpflichtet Anbieter, dort Nährwerte aufzuführen und unter anderem die Gehalte für Zucker und Fett pro 100 Gramm zu nennen. Das ist auch der Ansatzpunkt des Checks: Ernährungsfachleute der Stiftung Warentest haben die Angaben dokumentiert und bewertet. Dabei fielen gehörige Unterschiede zwischen den Produkten auf.
Tipp: Gucken Sie sich beim Kauf von Cerealien die Nährwertangaben auf der Packung an. Es sollten nicht mehr als 12,5 Gramm Zucker und 17 Gramm Fett pro 100 Gramm enthalten sein. Mit unserem Ernährungsrechner können Sie zudem herausfinden, wie viel Prozent des täglichen Zuckerlimits Ihr Kind mit seinen Lieblings-Frühstücksflocken ausschöpft.
Warum Cerealien so unterschiedlich sind
Das Wort Cerealien leitet sich von Ceres ab, der römischen Göttin des Ackerbaus. Es ist heutzutage ein Überbegriff für kleinteilige Getreideprodukte, die zum Beispiel mit Milch als Frühstück oder Snack gegessen werden können. Häufige Basiszutaten sind Weizen, Mais, Reis oder Haferflocken. Die Verarbeitungsgrade unterscheiden sich, ebenso die Zuckerzusätze: Während klassische Müslis oft ein Mix aus puren Flocken mit Trockenfrüchten sind, werden etwa für Honig-Pops Getreidekörner erst erhitzt und nach dem Aufpoppen gesüßt. Cornflakesartige Cerealien bestehen aus gewalzten Körnern mit Zuckerkruste. Geformte Cerealien – etwa Bärchen, Kugeln, Kissen – werden aus gemahlenem Getreide hergestellt, das mit weiteren Zutaten unter Druck und Hitze die gewünschte Gestalt annimmt. Zucker ist in der Regel mit von der Partie.
Tipp: Lesen Sie auch unsere Tests von Kinderdesserts, Babybrei und Quetschies. Dort erfahren Sie, welche weiteren Lebensmittel für Kinder empfehlenswert oder wenig sinnvoll sind.
Warum zu viel Zucker im Kindesalter zu vermeiden ist
Viel Zucker bedeutet auch viele Kalorien. Und kalorienreiche Lebensmittel begünstigen Übergewicht, mit dem etliche Kinder in Deutschland kämpfen. Laut der jüngsten Kiggs-Studie des Robert-Koch-Instituts sind 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen übergewichtig, 6 Prozent davon sogar stark übergewichtig (adipös). Zu viel Gewicht kann schon bei Jüngeren beispielsweise zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen oder psychisch belasten. Eine abwechslungsreiche Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten in Kombination mit Bewegung hilft, dass Kinder und Jugendliche normalgewichtig bleiben – oder es werden.
Tipp: In unserem Report Kampf den Corona-Pfunden erhalten Eltern Tipps, wie sie übergewichtigen Kindern helfen können.
Testergebnisse für 110 Kinder-Cerealien
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Unsere Kinder essen jeden Tag entweder Bio-Müsli vom Discounter oder Porridge von Kölln, den gibts auch schon mit nur 1,9% Zucker. Es gibt Alternativen en masse, muss man nur kaufen.
@wodan37: Selbstverständlich sind die empfohlenen Produkte auch für Erwachsene geeignet.
Sind die empfohlenen Produkte auch für Erwachsene geeignet?