Elektrogrills im Test

So haben wir getestet

Datum:
  • Text: Reiner Metzger
  • Wissenschaftliche Leitung: Dr. Dirk Lorenz
  • Leitung Faktencheck: Dr. Claudia Behrens

Elektrogrills im Test Testergebnisse für 18 Elek­trogrills freischalten

Im Test 2025: Neun elektrische Stand- oder Tisch­grills, die für die Nutzung auf Balkon oder Terras­se vorgesehen sind. Die Auswahl der Produkte orientierte sich an Verkaufs­zahlen von Markt­forschungs­instituten und Produkt-Rankings. Die Geräte mussten über einen Deckel oder eine Haube verfügen, eine ähnlich große Grill­fläche und eine Leistung zwischen 1 700 und 3 000 Watt. Die Modelle kauf­ten wir im November 2024, die Preise erfragten wir bei Anbietern im Februar 2025.

Grillen: 45 %

Zur Messung der Aufheiz­zeit wurde der Grill mit geschlossenem Deckel auf höchster Heiz­stufe für maximal 20 Minuten geheizt oder bis das Gerät Grill­bereitschaft zeigte. Verfügbare Grill­fläche: Wir belegten die Grill­roste mit der maximal möglichen Zahl Würst­chen oder Burger-Patties. Für den Punkt Gelingen des Grill­gutes bewerteten wir unter anderem den Garzustand, das Aussehen des Grill­guts (Röst­muster) und die Zubereitungs­zeit. Zur Messung der Temperaturen auf der Grill­fläche wurden auf der Grill­fläche und im Grill­raum Temperatur­fühler angebracht und die Temperatur kontinuierlich aufgezeichnet. Bewertet wurde unter anderem, ob die Grill­fläche im Mittel­wert eine Grill­temperatur von 250 Grad Celsius erreicht, welche Temperaturen auf der Grill­fläche zu Beginn der Grill­bereitschaft des Geräts gemessen wurden und ob die Temperaturen an allen Mess­punkten auf der Grill­fläche ähnlich hoch war.

Hand­habung: 30 %

Gebrauchs­anleitung und Hinweise: Ein Experte bewertete zum Beispiel die Über­sicht­lich­keit der Anleitung, eventuelle Warnhin­weise und Hinweise am Gerät. Aufbau und Inbetrieb­nahme: Zwei Experten maßen etwa die Erst­montagezeit, die Lage der Ein- und Ausschalter und die Kontrolle des Heiz­betriebs. Drei erfahrene Test­personen und zwei Experten beur­teilten den Punkt Grill­praxis. Dazu bewerteten sie unter anderem die Bedie- nungs­freund­lich­keit von Schaltern, Anzeigen und Haube, das Auflegen, Entnehmen und Wenden des Grill­guts sowie Arbeits­höhe, Abla­geflächen, Stabilität der Geräte und Platz­bedarf beim Grillen. Die beiden Experten testeten, wie aufwendig und erfolg­reich die Reinigung der Roste und an­derer Teile wie Grill­pfannen und Hauben manuell oder in der Spül­maschine war. Sie prüften Aufwand und Möglich­keiten beim Trans­por­tieren und Verstauen, beispiels­weise, ob sich die Gestelle einklappen oder ob sich Abla­geflächen zur Aufbewahrung abnehmen lassen.

Halt­barkeit: 10 %

Bei der Verarbeitung achteten wir zum Beispiel auf scharfe Kanten, Klemm­stellen und Material­ver­änderungen nach der Nutzung. Mit verschiedenen Reinigungs­werk­zeugen und einer Gabel wurde die Kratz­festig­keit der Beschichtungen geprüft. Beim Punkt Korrosions­beständig­keit in Anlehnung an Din EN IEC 60068–2–52 über­prüften wir, ob sich nach einer Woche in feuchter Wärme Rost bildet. Zur Reparier­barkeit prüften wir, ob die Gebrauchs­anleitung Infos zu Ersatz­teilen enthielt und wie hoch der Aufwand bei Reparaturen wäre, beispiels­weise ob dazu spezielle Werk­zeuge nötig sind.

Elektrogrills im Test Testergebnisse für 18 Elek­trogrills freischalten

Sicherheit: 10 %

  • Elektrische Sicherheit: Die Prüfung der elektrischen Sicherheit erfolgte in Anlehnung an Din EN 60335–1 und Din EN 60335–2–78 unter anderem auf Erwärmung, Feuchtig­keits­beständig­keit und unsachgemäßen Betrieb.
  • Die Standsicherheit der Geräte prüften wir in Anlehnung an Din EN 60335–1 und Din EN 60068–2–75. Dazu wurden die Rutsch­festig­keit und der Umkipp-Punkt des Gerätes bei offenem und geschlossenem Deckel ermittelt und geprüft, ob das Gerät durch einen seitlichen Schlag umfällt.
  • Beim Prüf­punkt berühr­bare heiße Flächen wurde nach einer Stunde Betrieb auf maximaler Leistung die Oberflächen­temperatur und ggf. Verletzungs­risiken an berühr­baren Bauteilen in Anlehnung an Din EN Iso 13732–1 beur­teilt.
  • Zu Prüfung des Fett­ablaufs wurde die gesamte Grill­fläche mit Bauch­speck­scheiben belegt und beob­achtet, ob das austretende Fett ausschließ­lich in die Fett­wanne abläuft, sich dabei Rauch und Flammen zeigen oder ein Fett­brand auftritt.

Strom­verbrauch: 5 %

Der Verbrauch wurde über zwei komplette Grill­vorgänge gemittelt sowie im Standby und ausgeschaltetem Zustand gemessen.

Schad­stoffe: 0 %

Grill­roste und -platten legten wir entsprechend Din EN Iso 4531–1 und Din EN Iso 17294–2 in eine Prüf­lösung und ermittelten dann den Metall­gehalt in der Lösung. Bei der Bewertung ­orientierten wir uns an Vorgaben des Europa­rates für Geräte mit Lebens­mittel-Kontakt (EDQM: Metals and Alloys 2024) und des Bundes­institutes für Risiko­bewertung (BfR) zu emaillierten Grill­rosten.

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind mit einem Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertungen haben wir einge­setzt: Hieß die Note für Aufbau und Inbetrieb­nahme Ausreichend, wurde das Urteil für Hand­habung um eine halbe Note abge­wertet. War die Hand­habung ausreichend, wurde das Qualitäts­urteil um eine Note abge­wertet.

Elektrogrills im Test - Auch E-Grills machen Spaß

Test­flammen. Mit Bauch­speck wurde geprüft, wie die Grills mit tropfendem, heißen Fett umgehen. © Stiftung Warentest

Für den Test im Jahr 2020: So haben wir getestet

Im Test: 12 elektrische Grill­geräte, darunter 6 Flächengrills (fünf mit Gestell und Haube, ein Tischgerät ohne Haube) sowie 6 Kontakt­grills (davon fünf zum Flächengrill aufklapp­bar).

Einkauf der Prüf­muster: Dezember 2019.

Preise: Anbieterbefragung im März 2020.

Abwertung

War die Verarbeitung ausreichend, wurde die Halt­barkeit um eine halbe Note abge­wertet. War Halt­barkeit ausreichend, konnte das test-Qualitäts­urteil maximal eine Note besser sein. Waren berühr­bare heiße Flächen ausreichend, konnte die Sicherheit maximal eine halbe Note besser sein.

Grillen: 45 %

Unter Gelingen des Grill­gutes beur­teilten wir unter anderem grill­typische Markierungen, Knusp­rigkeit, Anhaften, Kern­temperatur und Saftig­keit. Die Temperaturen auf der Grill­fläche maßen wir zu drei Zeit­punkten (bei Grill­bereitschaft, während einer anschließenden fünf­minütigen Öffnung und nach weiteren zehn Minuten Betrieb im geschlossenen Zustand bei Maximal­stellung). Und zwar jeweils an verschiedenen Stellen der Grill­fläche und im Garraum bei Grills mit Haube.

Die Gleich­mäßig­keit der Temperaturen erfassten wir mit Temperaturfüh­lern auf der Grill­platte (an der kühlsten und heißesten Stelle und an weiteren Punkten) sowie mit Wärmebildern (Infrarot) zu verschiedenen Zeit­punkten. Wir bewerteten auch den prozentualen Anteil der Grill­fläche mit Temperaturen über 180 Grad, ermittelt aus der Häufig­keits­verteilung der Pixel der Infrarot­bilder.

Zur Beur­teilung der Regel­barkeit der Temperaturen berechneten wir die prozentuale Temperatur­regelspanne zwischen den beiden Reglerstel­lungen Maximum und etwa 25 Prozent sowie die Gleich­mäßig­keit der Temperatur­abnahme.

Unter Grill­dauer bewerteten wir, wie lange die Geräte brauchten, um grill­bereit zu sein (bei Kontakt­grills in geschlossenem Zustand, bei Flächengrills – wenn vorhanden – bei geschlossener Haube). Und wie lange der Grill für ein gelungenes Ergebnis bei Bauch­speck (ca. 95 Gramm, ca. 20 mm dick), Schweinen­acken­steaks (ca. 190 Gramm, ca. 20 mm dick) und Fisch­filets (Alaska-Seelachs-Filets in Blöcken, Tiefkühl­ware im Kühl­schrank aufgetaut) braucht.

Hand­habung: 30 %

Ein Experte beur­teilte die Gebrauchs­anleitung nach Kriterien wie Voll­ständig­keit, Über­sicht­lich­keit und Schrift­größe. Zwei Experten prüften Aufbau und Inbetrieb­nahme für den erst­maligen Aufbau und wieder­holten Auf- und Abbau unter anderem auf Schwierig­keits­grad und Montagezeit.

Drei Nutzer beur­teilten die Grill­praxis, dabei unter anderem die Temperatur­einstellung und Fett­ablauf, Bedien­elemente und die Erkenn­barkeit, ob das Gerät in Betrieb ist.

Unter Reinigung des Grills bewerteten die Nutzer, inwieweit Grill­teile spül­maschinen­geeignet sind (beim 70-Grad-Programm für Töpfe), wie aufwendig die händische Reinigung ist und wie jeweils das Ergebnis war.

Außerdem beur­teilten zwei Experten Trans­portieren und Verstauen, zum Beispiel die Roll- und Trag­barkeit, lose Teile und platz­sparende Verstau­möglich­keit.

Halt­barkeit: 15 %

Die Verarbeitung bewerteten wir am neuen und am geprüften Gerät. Beschichtungen prüften wir mittels Kratz­prüfung mit einem handels­üblichen Reinigungs­schwamm und einer Gabel, die mit einer Anpress­kraft von einem Kilogramm zehnmal über die zu prüfende Oberfläche geschoben wurde. Außerdem bewerteten wir die Korrosions­beständig­keit der für den Betrieb im Freien zugelassenen Geräte nach Einsprühen der Geräte mit fünf­prozentiger Kochsalzlösung und anschließender Lagerung für sieben Tage bei feuchter Wärme (40 Grad Celsius und 93 Prozent relative Feuchte).

Unter Reparier­barkeit beur­teilte ein Experte die Reparaturhin­weise des Anbieters in der Gebrauchs­anleitung und im Internet. Sowie ob und falls ja wie leicht Heizelement, Thermostat und Netz­kabel reparier­bar waren (etwa ob das Gerät geöffnet und nach der Reparatur wieder zusammen­gebaut werden kann, Anzahl Schrauben, Befestigung von Thermostat und Heizelement sowie Art des Anschlusses der Kabel).

Sicherheit: 10 %

Ein Experte beur­teilte die elektrische Sicherheit unter anderem anhand des Schutzes vor Kontakt mit unter Spannung stehenden Teilen auch bei unsachgemäßen Betrieb. Wir ermittelten die Kipp- und Standsicherheit der Geräte, in Anlehnung an DIN 498 (Gasgrills) auf einer schiefen Ebene. Außerdem wurde die Stand- und Rutsch­festig­keit während des normalen Betriebes z.B. beim Öffnen von Haube oder Deckel bewertet.

Berühr­bare heiße Flächen bewerteten wir in Anlehnung an Din EN Iso 13732–1 und EN 60335–2–9 unter anderem an Temperaturregler, Griffen und Gegen­stellen sowie an der Haube/ dem Deckel sowie dem Boden unter dem Gerät. Jeweils nachdem die Geräte zwei Stunden lang auf Maximal­stellung ausgeheizt wurden und abhängig von den Materialien sowie erwart­barer Berühr­dauern. Außerdem untersuchten wir, ob Aufschriften und Prüfzeichen wie Typenschild, GS-Zeichen (falls vorhanden) und Symbol für heiße Oberflächen (EN 60335–2–9) korrekt sind.

Elektrogrills im Test Testergebnisse für 18 Elek­trogrills freischalten

Mehr zum Thema

28 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 11.06.2025 um 12:49 Uhr
    Elektrogrills im Test

    @Bettina.G-60: In unserem Produktfinder der Elektrogrills sind per Schnellfilter 16 Grills auswählbar, die entweder reine Tischgrills sind oder auch ohne Standfuß als Tischgrills betrieben werden können. Wenn Sie nach anderen Geräten wie kleinen Flächengrills für drinnen suchten, die hatten wir nicht im Test.
    Bitte beachten Sie, dass Sie sich vor dem Kauf über die von uns getesteten Geräte informieren können. Diese Informationen finden Sie unter "Das bietet der Elektrogrill-Test".

  • Bettina.G-60 am 08.06.2025 um 19:12 Uhr
    Enttäuschend!

    Ich wollte meinen in die Jahre gekommenen Elektro-Tischgrill durch einen neuen ersetzen. Um mich gut zu informieren, hielt ich die Bewertung der Stiftung Warentest für hilfreich. Bei dem Testartikel geht es aber eigentlich nur um Stand- oder Kontaktgrill, lediglich ein Tischgrill, der zudem nicht mehr erhältlich ist, taucht in dem Artikel auf. Zudem sind die meisten Testergebnisse bei einer Anfrage aus Juni 2025 schon aus den Jahren 2020. Es ist enttäuschend und befremdlich, für solch einen Artikel auch noch € 4,90 zu bezahlen!

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 23.10.2024 um 10:06 Uhr
    OptiGrill von Tefal

    @Stefan.Funk: Wir empfehlen Ihnen, das Gerät umzutauschen und dem Anbieter einen Hinweis zu geben, dass es offenbar laut Foreneinträgen häufiger bereits zu diesem Mangel kam. Wir können es allerdings nicht bestätigen, in unserem Test von 2020 zeigten sich keine Mängel in der elektrischen Sicherheitsprüfung.

  • Stefan.Funk am 18.10.2024 um 17:33 Uhr
    "gutes" Gerät haut FI raus

    und das ist leider kein Einzelfall.
    Vor kurzem haben wir uns einen mit GUT gestesteten OptiGrill von Tefal gekauft, auf dessen Packung groß das Qualitätsurteil GUT von Test prangert. Nach der Reinigung und dem ersten Aufheizen ging es an das Grillen. Und schon beim Aufheizen hat es den FI rausgehauen.
    Offensichtlich kein Einzelfall, wenn man in Foren im Internet liest, wie viele dasselbe Problem haben. Meine Messung hat ergeben, dass es eine leitende Verbindung zum Gehäuse gibt. Daher wundert es mich, wie hier ein derartiges Urteil vergeben werden kann. Hier muss dringendst "nachgeschärft" werden. Ein Fehlstrom oder ein Gehäuse unter Strom ist keine Lappalie.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 01.03.2021 um 12:20 Uhr
    Berechnung Anzahl des Grillguts

    c.lee: Wir haben für die Anzahl der Würstchen und Steaks die Ergebnisse der Wärmebildkamera ausgewertet, aus der wir für alle Geräte auf dieselbe Weise diejenige Flächengröße ermittelten, die eine Mindesttemperatur erreicht. (PS/mk)