Antigen-Schnell­tests Auf welche Corona-Selbst­tests Verlass ist

Antigen-Schnell­tests - Auf welche Corona-Selbst­tests Verlass ist

Für zu Hause. Tests von New Gene Bioenginee­ring, Getein Biotech, Join­star Biomedical Technology und Xiamen AmonMed Biotechnology zählen mit zu den Besten in unserer Tabelle. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser

Nicht jeder Corona-Selbst­test zeigt eine Covid-19-Infektion zuver­lässig an. Die inter­aktive Tabelle der Stiftung Warentest hilft, wirk­same Schnell­tests zu finden.

Antigen-Schnell­tests Testergebnisse für 90 Corona-Selbst­tests freischalten

Der dritte Corona-Winter ist da. Einer­seits profitieren viele Menschen von den Lockerungen, Masken sind vieler­orts keine Pflicht mehr. Anderer­seits infizieren sich täglich weiterhin Tausende in Deutsch­land mit dem Coronavirus, Subtypen der Omikron-Variante sind weit verbreitet. Es empfiehlt sich weiter zum eigenen Schutz und dem der anderen, vor Treffen einen Antigen-Schnell­test auf Covid-19 zu machen und Erkältungen abzu­klären.

Längst nicht auf jeden Test ist Verlass. Einige haben etwa bei geringer Viruslast Probleme und zeigen keine Infektion an, obwohl eine vorliegt. Eine individuell nutz­bare, von der Stiftung Warentest entwickelte Tabelle mit 90 Schnelltests hilft dabei, schnell und unkompliziert Tests zu finden, die das Virus immer gut erkennen.

Tipp: Mit jedem zuver­lässigen Test erhöht sich die Wahr­scheinlich­keit, früh­zeitig eine Infektion zu entdecken. In Innenräumen schützt zudem Abstand halten, Maske tragen und viel lüften. CO2-Ampeln und Luftreiniger können helfen, das Virus auszubremsen. Die Impfung gegen Corona schützt erwiesenermaßen vor schweren Verläufen.

Sie können nach Mess­genauigkeit filtern

Die Tabelle stellt die Mess­genauigkeit der Selbst­tests über alle Virus­konzentrationen dar – ob sie also hoch, mittel oder nur nied­rig ist. Je höher sie ist, desto wahr­scheinlicher zeigt ein Test das Virus auch in geringerer Konzentration korrekt an. Wie gut ein Test das Virus erkennt, wenn die Viruslast sehr hoch ist, lässt sich ebenfalls ablesen. Und Sie können die Ergeb­nisse auch nach Anwendung des Tests in Nase, Mund oder Rachen filtern.

Gut zu wissen: Einige Selbst­tests in der Tabelle können auch immer mal wieder schwer zu bekommen oder gar vergriffen sein. Wählen Sie dann Alternativen!

Daten werden in Deutsch­land nicht mehr aktualisiert

Basis für unsere Tabelle sind Daten des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) und des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Beide Behörden haben bis Mitte 2022 geprüfte Selbst­tests gelistet.

Seit der letzten Änderung der Coronavirus-Test­ver­ordnung im Juni 2022 bereiten sie ihre Erkennt­nisse allerdings nicht mehr in eigenen Listen auf. Aus diesem Grund können auch wir unsere inter­aktive Tabelle seither nicht mehr aktualisieren. Die Hintergründe erläutert der Stiftung-Warentest-Experte Gunnar Schwan im Interview.

Sensitivität sollte mindestens 75 Prozent betragen

Grund­lage der Bewertung waren Prüfungen eines Experten­teams des PEI auf die Sensitivität der Antigen-Schnell­tests – also ihre Fähig­keit, eine akute Infektion mit dem Coronavirus in wenigen Minuten nach­zuweisen. Bis Mitte 2022 hat auch das BfArM diese geprüften Selbst­tests auf seiner Website aufgelistet, dazu weitere, zu jenem Zeit­punkt noch ungeprüfte Produkte.

In unserer Tabelle haben wir die Tests des PEI mit Daten des BfArM ergänzt. Deshalb sind darin auch Tests zu finden, die nicht vom PEI geprüft wurden. Deren Mess­genauigkeit kenn­zeichnen wir als „unbe­kannt“.

Für die Bewertung der Tests bei hoher Virus­konzentration haben wir die Einschät­zung des Paul-Ehrlich-Instituts über­nommen: Geeignet sind nach seiner Einschät­zung Tests, die eine Sensitivität von mindestens 75 Prozent aufweisen.

Antigen-Schnell­tests - Auf welche Corona-Selbst­tests Verlass ist

Tipp: Die Bezeichnungen der Schnell­tests ähneln sich oft sehr. Das kann das Auffinden in der Tabelle erschweren. Leichter ist die Suche über den Herstel­lernamen. Sie finden den Herstel­lernamen meist auf der Packungs­rück­seite neben einem kleinen schwarzen Fabrik­symbol mit Schorn­stein.

Acht Tipps: So testen Sie sich selbst richtig

  1. Verzichten Sie aufs Trinken, Essen und Rauchen, kurz bevor Sie den Test machen.
  2. Führen Sie den Test bei Raum­temperatur durch. Die Tests ebenfalls bei Raum­temperatur lagern.
  3. Waschen Sie sich vor dem Testen gründlich die Hände.
  4. Legen Sie die kleine Plastikkassette mit dem Test­streifen auf eine ebene Fläche – eine Schräglage kann das Resultat verfälschen.
  5. Studieren Sie die Gebrauchs­hinweise.
  6. Wenn Sie die Probe aus der Nase entnehmen, schnäuzen Sie sich vorher.
  7. Um genügend Zell­material zu erwischen, führen Sie den Wattestab zur Probeent­nahme in die Nase, den Mund beziehungs­weise den Rachen so weit ein, bis Sie einen leichten Widerstand spüren.
  8. Drehen und bewegen Sie den Wattestab mehr­mals an der Nasenwand beziehungs­weise im Rachen, wenn sie dort die Probe entnehmen.

Wichtig zu wissen: Die Aussagekraft der Antigen-Tests ist auf 24 Stunden begrenzt, daher sind die Ergeb­nisse auch nur so lange gültig. Und: Ein negatives Schnell­test-Ergebnis schließt eine Corona-Infektion nicht aus. Ein positives Ergebnis zu Hause sollten Sie in einem offiziellen Test­labor über­prüfen lassen. Für einen Genesen­nach­weis brauchen Sie stets ein positives Ergebnis durch einen PCR-Test.

Auch für Omikron geeignete Tests in der Über­sicht

Laut Informationen des Paul-Ehrlich-Instituts sind die meisten der von ihm geprüften Antigentests auch für den Nach­weis der Omikron-Variante empfindlich genug. Die Mutation des Coronavirus breitet sich schneller aus als vorherige Varianten, führt aber seltener zu einem schweren Verlauf. Mehr dazu in unserem Special Corona-Wissen im Überblick.

Tipp: Sie können die Ergeb­nisse filtern und bekommen dann konkret die Tests ange­zeigt, die auch für den Nach­weis der Omikron-Variante geeignet sind.

Video: Die besten Corona-Schnell­tests

Antigen-Selbst­tests gibt es im Supermarkt, in der Drogerie oder in der Apotheke. Wir haben die Top-10 der Nasen-Schnell­tests fürs Video zusammen­gestellt und außerdem die zwei zuver­lässigsten Lolli-Tests zum Abstreichen im Mund. Stand: Ende April 2022.

Viele schwächeln bei nied­riger Virus­konzentration

Unter den 90 Schnelltests in der Tabelle sind viele vom Paul-Ehrlich-Institut als geeignet bewertet. Das heißt: Sie liefern bei hoher Viruslast zuver­lässige Ergeb­nisse.

Sind jedoch nur wenig Viren in Mund oder Nase, können nicht alle der geeigneten Selbst­tests mit hoher Mess­genauigkeit über­zeugen. Etliche von ihnen haben da eine Sensitivität von weniger als 60 Prozent. Der Covid-19 Antigen Rapid Test von Citest Diagnostics schneidet am besten über alle Konzentrationen ab. Er erreicht 98 Prozent Sensitivität.

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44 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 09.11.2023 um 14:33 Uhr
    "zu den Besten" ???

    @fintest_info: Doch - Die in der Bildunterschrift genannten Tests haben alle "Hohe Messgenauigkeit über alle Viruskonzentrationen".

  • fintest_info am 09.11.2023 um 14:00 Uhr
    interessant wäre auch "bei niedriger Virenlast"

    Praxisbeispiel - Test positiv. Ich denke, denn ich gesunde wird die Virenlast sinken. Also bräuchte ich, nachdem ich mich besser fühle, einen Test, der speziell eine "niedrige Virenlast" noch erkennt.
    Außerdem frage ich mich, wie das geht, dass kein Arzt nach einem positivem Schnelltest noch einen PCR-Test mehr macht. Hat man Angst vor ungewünschten Krankheitszahlen - aus wirtschaftspoltischen Gründen? Um die Krankenkassen vor Kosten zu schonen? Kein Nachweis für den Fall dass später Post Covid Folgen auftreten - erschwert den Nachweis bzgl. Rentenversicherung???
    Die Supermärkte haben übrigens die Plexiglas-Schutzschilde für die Kassierer abgebaut. "Wir sind ja so stolz auf alle, die dafür sorgen, dass das Leben trotz Corona, weiter ging" und dann gefährden wird diese ohne jede Not? Wem täte es etwas, wenn da die Schutzwände eine Dauereinrichtung für viele Jahre geworden wären?
    Man soll das CoVid-Risiko möglichst nicht mehr sehen - Vogel-Strauß-Politik?

  • fintest_info am 09.11.2023 um 13:47 Uhr
    "ghört mit zu den Besten" ???

    wie kommt es zu der Aussage bei Ihrer Bildunterschrift
    "Für zu Hause. Tests von New Gene Bioenginee­ring, Getein Biotech, Join­star Biomedical Technology und Xiamen AmonMed Biotechnology zählen mit zu den Besten in unserer Tabelle. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser "
    Wenn man Ihre Testtbelle anschaut und sich auf die Zeile "Sensitivität (Mess­genau­igkeit) über alle Virus­kon­zen­trationen" konzentriet und evtl. noch "Erkennung von Omikron" kommen die genannten Test nicht gerade vorne???

  • fintest_info am 09.11.2023 um 13:42 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • firstclaim am 19.09.2023 um 16:55 Uhr
    Bisher kein Test der das MHD berücksichtigt

    Hallo,
    ich hab mich extra für diesen Kommentar hier bei "test" registriert.
    Ich habe hier bei mir 5 Stück Einzeltests von NEWGENE Bioengineering mit dem MHD 2024-01-12 liegen. Online bestellt vor längerer Zeit, damit ich zu Hause bei Bedarf einen Test machen kann. Die Tests lagerten im dunkeln, bei maximal 25 Grad (vorgeschrieben sind max 30 Grad). Bei ALLEN 5 Teströhrchen, die natürlich unbeschädigt sind, ist die Test-
    flüssigkeit eingetrocknet. Die Dinger sind also unbrauchbar.
    Geld zum Fenster raus geworfen und kann mir nun neue besorgen.
    Frage an "test" WANN wird mal überprüft ob das angegebene MHD bei den Tests überhaupt erreichbar ist?