
Boostern bleibt angesagt. Seit September stehen drei neue, an die Omikron-Variante angepasste Impfstoffe zur Verfügung. © Getty Images / Abel Mitjà Varela
Zum Boostern gibts neue Impfstoffe gegen Omikron. Vor allem über 60-Jährigen werden sie zum Auffrischen empfohlen. Wer will, lässt sich zeitgleich gegen Grippe impfen.
Corona – Informationen der Stiftung Warentest
Corona – Gesundheit. Im Special Corona – Gesundheit, Schutzmaßnahmen finden Sie Aktuelles über Infektionen, Covid-19, Mutationen. f
Corona – Reisen. Im Special Corona – Reisen informieren wir Sie über Ihre Rechte rund um abgesagte, abgebrochene und geplante Reisen.
Corona – Recht & Förderung. Im Special Corona – Rechtsrat und finanzielle Hilfen lesen Sie, wo Familien und Selbstständige Hilfe erhalten und was mit laufenden Verträgen geschieht.
Corona – Tests. Lesen Sie unsere Tests FFP2-Masken, Luftreiniger und CO2-Messgeräte und CO2-Ampeln.
Alle Fragen im Überblick
- Welche drei neuen Impfstoffe gibt es?
- Wie funktionieren die an die Omikron-Variante angepassten Mittel?
- Empfiehlt die Ständige Impfkommission die neuen Impfstoffe für Auffrischimpfungen?
- Welcher der neuen Impfstoffe ist für wen sinnvoll?
- Können die bisherigen Impfstoffe weitergenutzt werden?
- Was müssen Menschen beachten, die kürzlich mit einem etablierten Impfstoff geimpft wurden?
- Wie ist der Stand für Babys ab 6 Monaten und Kindergartenkinder?
- Was empfiehlt die Stiko 5- bis 11-jährigen Kindern?
- Welchen Impfstoff empfiehlt die Stiko für die Kleinen?
- Was empfiehlt die Stiko für 12- bis 17-Jährige?
- Sollten sich Kinder, die bereits an Covid-19 erkrankt waren, auch impfen lassen?
- Wie groß sollten die Abstände zwischen Infektion und Impfung sein?
- Welche Nebenwirkungen der Impfung sind für Kinder und Jugendliche bekannt?
- Weshalb empfiehlt die Stiko die Impfung auch für Schwangere?
- Welchen Impfstoff sollten Schwangere bekommen?
- Was ist, wenn die Impfung erfolgt ist, bevor die Schwangerschaft bemerkt wurde?
- Welchen Impfstoff sollten Stillende bekommen?
- Wie sieht es mit Auffrischimpfungen für Schwangere und Stillende aus?
- Welchen Impfstoff sollen junge Erwachsene möglichst erhalten?
- Ist eine Impfung bei sehr alten oder schwer kranken Menschen in schlechtem Allgemeinzustand sinnvoll?
- Auch Apothekerinnen und Apotheker dürfen impfen. Wo finde ich eine entsprechende Apotheke?
- Wer kann sich in der Apotheke impfen lassen?
- Welche Vorsichtsmaßnahmen werden bei der Impfung empfohlen?
- Wirkt die Impfung, auch wenn ich keine Impfreaktionen habe?
- Was ist, wenn ich den Abstand zwischen den Impfungen nicht einhalten kann?
- Kann ich direkt nach nach der Impfung Sport treiben?
- Kann ich mögliche Nebenwirkungen melden?
- Wer haftet bei Schäden nach einer Impfung?
Neu angepasste Impfstoffe gegen Omikron-Varianten
-
Welche drei neuen Impfstoffe gibt es?
-
Die Europäische Agentur für Arzneimittel Ema hat im September 2022 drei neue Impfstoffe für Auffrischimpfungen zugelassen, die an die Virusvariante Omikron und ihre verbreitete Subtypen angepasst sind:
- Comirnaty Original/Omicron BA.1 v – von Biotech/Pfizer
- Comirnaty Original/Omicron BA.4/5 – von Biotech/Pfizer
- Spikevax bivaltent Original/Omicron BA.1 – von Moderna.
Grund für die Entwicklung: Das Spikeprotein des Coronavirus hatte sich infolge von Mutationen vom Wildtyp hin zur Omikron-Variante BA.1 stark verändert. Zwischen den Omikron-Untervarianten BA.1, BA.4 und BA.5 gibt es nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts dagegen nur geringe Veränderungen.
-
Wie funktionieren die an die Omikron-Variante angepassten Mittel?
-
Die neu adaptierten Impfstoffe von Biontech und Pfizer basieren auf dem gleichen mRNA-Prinzip wie die bisherigen mRNA-Impfstoffe, die für den Wildtypen konzipiert sind. Die neuen Impfstoffe lösen laut RKI zusätzlich eine verbesserte Antikörperantwort gegenüber verschiedenen Omikron-Varianten aus. Die Antikörperantwort auf den Wildtyp sei vergleichbar mit den alten Impfstoffen.
-
Empfiehlt die Ständige Impfkommission die neuen Impfstoffe für Auffrischimpfungen?
-
Ja. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt seit Mitte September 2022 allen Menschen ab 12 Jahren, für die eine Auffrischimpfung sinnvoll ist, vorzugsweise die neuen Booster-Impfstoffe gegen die Omikron-Virus-Variante. Sie würden eine bessere Immunantwort gegenüber verschiedenen Omikron-Varianten auslösen als die bisherigen Impfstoffe und gleichbleibend vor dem Wildtyp-Virus schützen. Wer während der seit Dezember 2021 laufenden Omikronwelle noch nicht infiziert war, könnte nach Einschätzung der Stiko von den neuen Impfstoffen besonders profitieren.
-
Welcher der neuen Impfstoffe ist für wen sinnvoll?
-
Die Stiko empfiehlt für alle ab zwölf Jahren die neuen Impfstoffe von Biontech/ Pfizer. Grund: Mit dem Mittel von Biontech und Pfizer sei das Risiko für eine Herzmuskelentzündung geringer als mit dem Impfstoff von Moderna. Personen ab 30 Jahren könnten sich alternativ auch den Impfstoff von Moderna, Spikevax bivalent Original/Omicron BA.1 geben lassen.
-
Können die bisherigen Impfstoffe weitergenutzt werden?
-
Ja. Auch die etablierten mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna können laut Stiko weiterhin eingesetzt werden. Sie schützten unverändert vor schweren Krankheitsverläufen – auch durch Omikron-Varianten.
-
Was müssen Menschen beachten, die kürzlich mit einem etablierten Impfstoff geimpft wurden?
-
Alle, die kurz vor der Zulassung der neuen Impfstoffe mit einem der etablierten Impfstoffe geimpft wurden, sollten abwarten und nicht etwa vorzeitig eine Extra-Dosis von einem der neuen Impfstoffe erhalten.
Der richtige Zeitpunkt für den Booster
-
Wie lang sollte der Abstand zur letzten Auffrischungsimpfung oder der letzten Coronainfektion sein?
-
Auffrischimpfungen sollten mit einem Abstand von mindestens sechs Monaten nach der letzten Impfung oder durchgemachten Infektion gegeben werden, teilt das Robert-Koch-Institut mit. In begründeten Fällen könne der Abstand auf vier Monate verkürzt werden.
-
Wer soll eine zweite Auffrischimpfungen bekommen?
-
Die Ständige Impfkommission empfiehlt die zweite Auffrischimpfung nur für bestimmte Personengruppen:
- Menschen ab 60 Jahren
- Menschen ab 12 Jahren, die wegen einer bestehenden Grunderkrankung und insbesondere bei Immunschwäche ein erhöhtes Risiko für schwere Covid-19-Verläufe haben
- Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen, insbesondere solche mit direktem Kontakt zu Patienten und Patientinnen, Bewohnern und Bewohnerinnen
- Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen
- Personen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe
-
Für wen kann eine fünfte Impfung sinnvoll sein?
-
Für manche Hochbetagte oder Menschen mit einer Immunschwäche kann eine Auffrischimpfung nach insgesamt vier Corona-Ereignissen sinnvoll sein, so das Robert-Koch-Institut, – zum Beispiel nach zwei Impfungen zur Grundimmunisierung und zwei Auffrischimpfungen. Die Behörde fasst unter Corona-Ereignissen alle Impfungen und Corona-Infektionen zusammen. Bei einer solchen Impfung sollte der Mindestabstand zur letzten Impfung oder Infektion sechs Monate betragen.
Impfstoffe für Grundimmunisierung und Boostern
Diese Impfstoffe sind erhältlich
- mRNA-Impfstoffe: Die etablierten mRNA-Impfstoffe Comirnaty von Biontech/Pfizer sowie Spikevax von Moderna basieren auf sogenannter mRNA (Messenger-Ribonukleinsäure) von Sars-CoV-2. Diese enthält den Bauplan für ein Eiweiß, das auf der Oberfläche des Coronavirus vorkommt. Via Impfung gelangt dieser Bauplan in einige Körperzellen. Sie stellen für kurze Zeit das Eiweiß her, das dann als sogenanntes Impf-Antigen dient und das Immunsystem anregt, Abwehrstoffe dagegen zu bilden.
- Vektorimpfstoffe: In Deutschland wird nur noch der Vektor-Impfstoff von Johnson & Johnson verimpft, der von Astra Zeneca seit Ende 2021 nicht mehr. Ein Vektorimpfstoff besteht laut Paul-Ehrlich-Institut aus einem harmlosen, bei Menschen nicht vermehrungsfähigen Virus aus der Familie der Adenoviren (Erkältungsviren). Dieses Virus wurde so verändert, dass es das Gen mit dem Bauplan zur Herstellung des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 enthält. Bei der Impfung gelangt das Gen in einige wenige Körperzellen, die nun das Spike-Protein produzieren. Das Immunsystem der geimpften Person erkennt dieses Spike-Protein als fremd und produziert natürliche Abwehrkräfte.
- Proteinbasierte Impfstoffe: Ergänzend können sich viele Menschen hierzulande mit den proteinbasierten Impfstoffen von Novavax und Valneva immunisieren lassen. Während Nuvaxovid von Novavax gentechnisch hergestellte Virus-Proteine enthält, fällt der Impfstoff von Valneva in die Kategorie Totimpfstoff. Er basiert auf abgetöteten Coronavirus-Bestandteilen. Weil deren Wirkung allein nicht ausreichen würde, ist ein künstlich hergestellter Wirkverstärker zugesetzt. Dieser kann die Verträglichkeit bei empfindlichen Menschen senken.
Corona- und Grippeimpfung
-
Ist es möglich, sich gleichzeitig gegen Grippe und Corona impfen zu lassen?
-
Ja. Nach Einschätzung der Stiko können Ärztinnen und Ärzte einen mRNA-Impfstoff, einen Vektor-Impfstoff oder den Proteinimpfstoff Nuvaxovid gleichzeitig mit einem Grippeimpfstoff vergeben, es müsse kein Abstand zu einer anderen Impfung mit einem Totimpfstoff eingehalten werden.
Allerdings seien bei Doppelimpfungen Reaktionen häufiger als bei getrennter Gabe von zwei Impfstoffen. Die Wirksamkeit gelte allgemein als nicht eingeschränkt. Die Impfstoffe sollen dabei jeweils in unterschiedliche Gliedmaßen injiziert werden. Dagegen sollte ein zeitlicher Abstand von zwei Wochen liegen, wenn der proteinbasierte Impfstoff Valneva verabreicht wird.
Post-Vac-Syndrom
-
Was ist über das Post-Vac-Syndrom bekannt?
-
In Deutschland berichten mehr Menschen als anderswo in Europa über das Post-Vac-Syndrom – also über Beschwerden, die nach der Impfung gegen das Corona-Virus auftreten. Betroffene haben den Eindruck, nach einer Impfung gegen das Corona-Virus an Spätfolgen zu leiden – insbesondere an chronischer Erschöpfung. Als Krankheit ist es nicht definiert.
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat im September 2022 in seinem regelmäßig erscheinenden Impf-Sicherheitsbericht in Deutschland 472 Post-Vac-Meldungen erfasst. Sie machten fast 55 Prozent aller Meldungen im europäischen Wirtschaftsraum aus – dabei entfallen nur 16 Prozent der Gesamtbevölkerung auf Deutschland. Eine Bericht-Verzerrung könne nicht ausgeschlossen werden. Das Post-Vac-Syndrom gilt als umstritten. Oft fehlen laut PEI klinische Infos, um eine sichere Diagnose zu stellen.
Corona-Mittel Paxlovid
-
Wie wirkungsvoll ist das Corona-Medikament Paxlovid?
-
Das Medikament Paxlovid gilt als großer Hoffnungsträger für den kommenden Corona-Winter. Es bremst die Vermehrung von Sars-Cov-2-Viren und senkt laut Studiendaten das Risiko für schwere Krankheitsverläufe deutlich. Seit August 2022 dürfen Hausärztinnen und -ärzte die Tabletten nicht nur verordnen, sondern direkt in der Praxis abgeben.
Laut Corona-Expertenrat der Bundesregierung ist der Einsatz bei Menschen mit erhöhtem Risiko für eine schwere Coronainfektion – etwa aufgrund von Alter, Vorerkrankungen oder unzureichendem Impfschutz – möglich. Detaillierte Empfehlungen seien aber noch auszuarbeiten.
Tipp: Klären Sie mit Ihrer Hausarztpraxis, ob Sie für Paxlovid infrage kommen – das geht auch vorsorglich bei einem Routinetermin. Besprechen Sie auch mögliche Wechselwirkungen. Das Mittel sollte in den ersten Tagen nach einer Coronainfektion genommen werden.
Kinder und Jugendliche gegen Corona impfen
-
Wie ist der Stand für Babys ab 6 Monaten und Kindergartenkinder?
-
Die europäische Arzneimittelagentur Ema hat empfohlen, die Impfung auch Kindern von 6 Monaten bis 5 Jahren zugänglich zu machen. Die dafür empfohlenen Impfstoffe sind die beiden mRNA-basierten Impfstoffe Comirnaty von Biontech/Pfizer und Spikevax von Moderna in einer niedrigeren Dosis.
Für Kinder ab 6 Monaten soll die Grundimmunisierung mit Comirnaty in 3 Dosen zu je 3 Mikrogramm erfolgen. Die ersten beiden Impfungen sollen im Abstand von drei Wochen gegeben werden, die dritte Dosis mindestens acht Wochen später. Für die Grundimmunisierung mit Spikevax sind zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen mit jeweils 25 Mikrogramm vorgesehen.
In der Hauptstudie für die Impfung kleiner Kinder mit Comirnaty zeigte sich, dass die Impfreaktionen ähnlich waren wie die von 16- bis 25-Jährigen, die mit der normalen Dosis geimpft wurden. Die entsprechende Studie zu Spikevax berichtet ebenfalls, dass die Kleinen auf die niedrige Dosis ähnlich reagierten wie 18- bis 25-Jährige auf die für sie vorgesehen Dosis.
-
Was empfiehlt die Stiko 5- bis 11-jährigen Kindern?
-
Gesunde Kinder. Die Ständige Impfkommission empfiehlt gesunden 5- bis 11-jährigen Kindern vorerst nur eine Impfstoffdosis, wobei der Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer die beste Wahl sei. Darüber hinaus können 6- bis 11-Jährige auch mit Spikevax immunisiert werden. Wenn Eltern eine vollständige Grundimmunisierung mit zwei Impfdosen wünschten, kann das nach ärztlicher Aufklärung aber auch erfolgen.
Kinder mit Grunderkrankung. Die Stiko empfiehlt Kindern dieser Altersgruppe mit einem erhöhten Risiko für schwere Krankheitsverläufe eine zweimalige Impfung zur Grundimmunsierung plus zwei Auffrischimpfungen.
Kinder mit kranken Angehörigen. Wenn sich im Umfeld der Kinder Angehörige oder andere Kontaktpersonen mit hoher Gefährdung für einen schweren Covid-19-Verlauf befinden, die selbst nicht geimpft werden können oder bei denen der begründete Verdacht auf einen nicht ausreichenden Schutz nach Impfung besteht, sollten die 5- bis 11-Jährigen mit zwei Impfdosen grundimmunisiert werden.
-
Welchen Impfstoff empfiehlt die Stiko für die Kleinen?
-
Fünf- bis Elfjährige sollten vorzugsweise mit dem extra niedrig dosierten Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer (10 Mikrogramm pro Dosis) geimpft werden. Alternativ können Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren auch Spikevax von Moderna bekommen, der Impfstoff ist für sie in niedriger Dosierung ebenfalls zugelassen ist.
-
Was empfiehlt die Stiko für 12- bis 17-Jährige?
-
Die Stiko empfiehlt allen Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren eine Covid-19-Impfung – bestehend aus der Grundimmunisierung mit zwei Impfstoffdosen und einer Auffrischimpfung mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer. Eine zweite Auffrischimpfung ist für diese Altersgruppe nur empfohlen, wenn es wegen einer Grunderkrankung zu einem schweren Krankheitsverlauf kommen könnte.
-
Sollten sich Kinder, die bereits an Covid-19 erkrankt waren, auch impfen lassen?
-
Ja. Laut Stiko reicht eine durchgemachte Infektion nicht aus, um eine erneute Erkrankung zu verhindern.
-
Wie groß sollten die Abstände zwischen Infektion und Impfung sein?
-
Kinder, die eine Infektion durchgemacht haben, sollten die erste Impfdosis frühestens drei Monate später bekommen. Kinder mit Grunderkrankungen sollten eine Auffrischimpfung erhalten, wenn sie bereits drei immunologische Ereignisse hinter sich haben – als immunologisches Ereignis gilt entweder eine Covid-19-Erkrankung oder eine Impfdosis. Die Auffrischimpfung sollte frühestens sechs Monate danach erfolgen – und kann in begründeten Einzelfällen auf vier Monate verkürzt werden.
-
Welche Nebenwirkungen der Impfung sind für Kinder und Jugendliche bekannt?
-
Eine Impfung gegen Covid-19 kann in sehr seltenen Fällen, insbesondere bei jungen männlichen Geimpften, Herzmuskelentzündungen verursachen. Die meisten bislang Betroffenen mussten laut Stiko im Krankenhaus behandelt werden, hatten jedoch bei entsprechender medizinischer Versorgung einen unkomplizierten Verlauf. Umgekehrt wiesen Studien darauf hin, dass auch bei einer Covid-19-Erkrankung das Herz in Mitleidenschaft gezogen werden könne.
Weitere schwere Nebenwirkungen durch die mRNA-Impfstoffe seien derzeit nicht bekannt. Zu den milden bis moderate Nebenwirkungen zählten Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Fieber.
Impfung von Schwangeren, Stillenden und unter 30-Jährigen
-
Weshalb empfiehlt die Stiko die Impfung auch für Schwangere?
-
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt auch Schwangeren die Impfung. Die Empfehlung gilt für alle werdenden Mütter ab dem zweiten Drittel der Schwangerschaft sowie für Stillende. Demnach haben Schwangere, die sich mit dem Coronavirus infizieren, ein erhöhtes Risiko, schwer zu erkranken. Es steigt auch die Gefahr, dass ihr Kind zu früh zur Welt kommt.
-
Welchen Impfstoff sollten Schwangere bekommen?
-
Schwangere sollen nach Empfehlung der Stiko-Experten nur Comirnaty von Biontech/Pfizer bekommen. Von Spikevax oder Nuvaxovid raten sie ab.
-
Was ist, wenn die Impfung erfolgt ist, bevor die Schwangerschaft bemerkt wurde?
-
Dann sollte die zweite Impfung erst im zweiten Schwangerschaftsdrittel durchgeführt werden, raten Experten.
-
Welchen Impfstoff sollten Stillende bekommen?
-
Stillende sollten einen mRNA-Impfstoff erhalten, wobei Stillende unter 30 Jahren vorzugsweise mit Comirnaty von Biontech/Pfizer geimpft werden sollten.
-
Wie sieht es mit Auffrischimpfungen für Schwangere und Stillende aus?
-
Wenn eine Auffrischimpfung für Schwangere ansteht, sollten sie diese im zweiten Schwangerschaftsdrittel erhalten. Auch Stillende können sich boostern lassen. Für beide Gruppen gilt dann einer der neuen, an Omikron angepassten Impfstoffe sinnvoll.
Weitere häufige Fragen zur Corona-Impfung
-
Welchen Impfstoff sollen junge Erwachsene möglichst erhalten?
-
Alle Menschen unter 30 Jahren sollen nur noch den Impfstoff Comirnaty von Biontech und Pfizer erhalten, empfiehlt die Ständige Impfkommission. Das beziehe sich auch auf die Auffrischimpfung und die zweite Dosis – falls die erste von Moderna stammen sollte. Nach einer Impfung mit dem Mittel von Biontech und Pfizer sei das Risiko für eine Herzmuskelentzündung geringer als mit dem Impfstoff von Moderna.
-
Ist eine Impfung bei sehr alten oder schwer kranken Menschen in schlechtem Allgemeinzustand sinnvoll?
-
Bei sehr alten oder sehr kranken Menschen, die sich in einem schlechten Allgemeinzustand befinden, soll laut Stiko ein Arzt oder eine Ärztin die Impffähigkeit prüfen.
-
Auch Apothekerinnen und Apotheker dürfen impfen. Wo finde ich eine entsprechende Apotheke?
-
Seit Anfang 2022 dürfen auch einige Apothekerinnen und Apotheker alle zugelassenen Impfstoffe gegen das Corona-Virus verabreichen. Die Voraussetzung: Das Personal hat sich schulen lassen – auch für den Fall, dass bei Impfreaktionen Erste-Hilfe-Maßnahmen zu leisten sind. Die Apotheken müssen zudem räumliche und versicherungstechnische Voraussetzung für die Impfung erfüllen. Mit der Suchfunktion mein-apothekenmanager.de können Interessierte herausfinden, ob eine Apotheke in ihrer Nähe ein Impfangebot macht. Es empfiehlt sich, einen Termin mit der Apotheke zu vereinbaren.
-
Wer kann sich in der Apotheke impfen lassen?
-
Die meisten Menschen ab 12 Jahren können in eine Apotheke gehen. Doch bestimmte Personen sollten für die Impfung nach wie vor besser eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen: zum Beispiel Schwangere, Stillende, unter 12-Jährige, Immungeschwächte sowie Menschen, die schon einmal mit allergischen Reaktionen, hohem Fieber oder anderen heftigen Beschwerden auf eine Impfung reagiert haben.
-
Welche Vorsichtsmaßnahmen werden bei der Impfung empfohlen?
-
Im Vorgespräch klären Impfende und Impflinge in der Regel, ob bestimmte Faktoren vorliegen, die berücksichtigt werden sollten – etwa akute Erkrankungen, hohes Fieber oder schwere allergische Reaktionen nach einer früheren Impfung. Nach der Corona-Impfung bleiben Geimpfte noch mindestens 15 Minuten vor Ort, um gegebenenfalls eine allergische Reaktion sofort behandeln zu können.
-
Wirkt die Impfung, auch wenn ich keine Impfreaktionen habe?
-
Ja. Laut einem Bericht der Cardiff Metropolitan University sind Impfreaktionen wie Kopfweh, erhöhte Temperatur oder Armschmerzen zwar ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem aktiviert ist. Doch gelte im Umkehrschluss nicht, dass eine Impfung ohne Beschwerden nicht wirke. Die Immunisierung erfolge dann unbemerkt.
-
Was ist, wenn ich den Abstand zwischen den Impfungen nicht einhalten kann?
-
Wenn zwischen der ersten und der zweiten Impfung zur Grundimmunisierung mehr Zeit als empfohlen verstrichen ist, kann die Impfserie dennoch fortgesetzt werden und muss nicht neu begonnen werden.
-
Kann ich direkt nach nach der Impfung Sport treiben?
-
Besser nicht. In den ersten nach der Impfung ist es besser, erhebliche körperliche Belastungen wie Leistungssport zu vermeiden.
-
Kann ich mögliche Nebenwirkungen melden?
-
Wer vermutet, dass die Impfung zu Nebenwirkungen geführt hat, kann dies mit einer Ärztin oder einem Arzt besprechen und sie bitten, den Verdacht zu melden. Betroffene können den Behörden potenzielle Nebenwirkungen aber auch selber mitteilen, etwa bei einem Meldeportal vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und Paul-Ehrlich-Institut. Die Meldungen helfen den Behörden, die Sicherheit der Impfstoffe im praktischen Alltag einzuschätzen, dienen also letztlich dem Patientenschutz.
-
Wer haftet bei Schäden nach einer Impfung?
-
Für alle gesundheitlichen Schäden, die im Zusammenhang mit einer Impfung gegen Covid-19 auftreten, besteht in Deutschland ein Anspruch auf Entschädigung. Diese wird laut Bundesgesundheitsministerium auch geleistet, wenn eine Impfung für Betroffene zum Beispiel nicht von der Stiko empfohlen ist.
-
- Impfungen gegen Masern, Rotaviren, Windpocken – was ist davon zu halten und was bringen Kombi-Impfungen? Die Stiftung Warentest ordnet Impfungen für Kinder ein.
-
- Die Südhalbkugel hat eine heftige Grippewelle hinter sich. Nun könnte sie zu uns kommen. Wer sich impfen lassen sollte und was der neue hochdosierte Impfstoff taugt.
-
- Seit März 2020 müssen Eltern, deren Kinder in Kita oder Schule kommen, nachweisen, dass diese gegen Masern geimpft sind. Infos zur Impflicht, zu Masernimpfung und Masern.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@quizz: Bitte informieren Sie sich unter der Überschrift Post-Vac-Syndrom auf unserer Webseite. Hier finden Sie auch eine Verlinkung zum Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und zwar zum Impf-Sicherheitsbericht.
https://www.pei.de/DE/newsroom/dossier/coronavirus/coronavirus-node.html
Ich vermisse eine Berichterstattung und Auswertung über die unzähligen Nebenwirkungen, Schädigungen und Geschädigten bis hin zu den vielen Todesfällen durch die Corona-Impfungen!
Würde mich mal interessieren, wieviel Geld sie für diesen Artikel von der Regierung erhalten haben. Dieser Artikel entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage. Mainmedien-Propaganta.
Ich bin ein bisschen verunsichtert über die Aufgaben der Europäischen Arzeneimittelagentur (EMA).
Sie schreiben mit Datum 25.11.2021 unter der Überschrift, "Das sollten Sie jetzt wissen":
"Die Europäische Arzneimittelagentur rät nun auch, 5- bis 11-Jährige impfen zu lassen."
Ist das korrekt formuliert, ist das Aufgabe der EMA?
An anderer Stelle lese ich
- die EMA hat einen Impfstoff zugelassen.
- die EMA empfiehlt die Zulassung eines Impstoffs.
- Die wichtigsten Aufgaben der Agentur sind die Zulassung und Überwachung von Arzneimitteln in der EU (https://european-union.europa.eu/institutions-law-budget/institutions-and-bodies/institutions-and-bodies-profiles/ema_de)
In Deutschland ist die Ständige Impfkommission für Impfempfehlungen zuständig. Macht das die EMA für die EU?
Leider erlebe ich immer wieder, dass Texte etwas lax formuliert werden. Wenn man sich ernsthaft informieren will, ist so etwas nicht hilfreich.
Bitte lichten Sie den Sprachnebel etwas.
Haben Sie das von dem Vegan-Koch? Es gib in der EU keine "Notfallzulassung".