
FFP2-Masken. Sie sollen Staub, Rauch und auch Viren abhalten.
Die Stiftung Warentest hat FFP2-Masken untersucht. Die Filterwirkung war bei allen hoch. Manche ließen aber Aerosole durch. Andere Masken beeinträchtigen das Atmen stark.
- Was können FFP2-Masken leisten?
- Wie gut ist die Filterwirkung der FFP2-Masken im Test?
- Warum kommt es auch auf die Passform an?
- Wie hat die Stiftung Warentest den Sitz der Atemschutzmasken getestet?
- Wodurch zeichnet sich der Testsieger aus?
- Wie gut kann man in den Masken atmen?
- Lieber eine nicht ganz optimale FFP2-Maske als gar keine Maske?
- Waren Schadstoffe ein Problem?
- Testfazit: Nur 3M überzeugt auf ganzer Linie
Was können FFP2-Masken leisten?
Anders als eine Mund-Nasen-Bedeckung aus Stoff sind FFP2-Masken nicht nur auf den Fremd-, sondern auch auf den Eigenschutz des Trägers oder der Trägerin ausgerichtet. Atemschutzmasken sollen vor Staub und Rauch, aber auch vor Aerosolpartikeln schützen. Beim Atmen ausgestoßene Aerosole sind ein Gemisch aus Luft und winzigen schwebenden Tröpfchen in der Größe von Corona-Viren und etwas größer. Ein Mensch stößt beim Atmen etwa 100 solcher Partikel pro Sekunde aus, beim Sprechen 200 und beim Niesen etwa 20 000. Falls jemand mit Sars CoV-2 infiziert ist, können Viren in solchen Partikel enthalten sein.
FFP-Masken
Die englische Abkürzung FFP steht für „filtering face piece“. Da FFP-Masken nur Mund und Nase umschließen und je nach Ausführung vor dem Einatmen von Partikeln und wässrigen oder öligen Aerosolen schützen sollen, spricht man im Deutschen auch von partikelfiltrierenden Halbmasken. Sie bestehen aus mehreren Lagen mit einem Filtervlies, haben Gummibänder und einen formbaren Bügel, der eine optimale Anpassung an die Nase ermöglichen soll (FFP-Masken: Worauf achten, wie lange nutzen).
Wie gut ist die Filterwirkung der FFP2-Masken im Test?
Im Test mussten zehn FFP2-Masken zeigen, wie dicht sie gegenüber Aerosolpartikeln sind. Für die Untersuchung wählte die Stiftung Warentest Produkte unter anderem von Drogerien, Baumärkten, Onlinehändlern und Apotheken aus. Um zu prüfen, wie gut die Masken wässrige Aerosolpartikel filtern, spannten die Prüfer sie auf einen Halter, durch den Partikel strömen, und bestimmten, wie viele der winzigen Teilchen durch das Filtermaterial dringen. Auf die Filterwirkung war bei den von uns geprüften Modellen Verlass: Alle hielten rund 99 Prozent der Aerosolpartikel zurück, manche auch mehr.
Der Masken-Test im Video
Das Video zeigt, wie die Stiftung Warentest Filterwirkung und Passform der FFP2-Masken getestet hat und gibt Tipps zum richtigen Tragen der Maske.
Warum kommt es auch auf die Passform an?
Ein gut filterndes Modell nützt wenig, wenn es nicht dicht am Gesicht anliegt. Eine schlechte Passform kann die Schutzwirkung deutlich mindern. Für Atemschutzmasken gibt es keine standardisierten Größen. Umso wichtiger ist es, dass ein Modell möglichst vielen Menschen passt, egal ob große oder kleine Nase, rundes oder schmales Gesicht.
Wie hat die Stiftung Warentest den Sitz der Atemschutzmasken getestet?
Passform. Frauen und Männer unter anderem von einer Berufsfeuerwehr halfen uns, die Passform der Masken zu prüfen. Jedes Modell wurde von zehn der Probanden getragen. Unsere Experten achteten darauf, dass in jeder Probandengruppe unterschiedliche Gesichtstypen vertreten waren, und dass bei jedem die Maske richtig saß.
EU-Norm. So ausgerüstet musste jeder Proband in eine mit wässrigen – ungefährlichen – Aerosolen angereicherte Prüfkammer und darin alltagstypische Bewegungen ausführen: auf einem Laufband gehen, dabei sprechen, nicken, den Kopf drehen. Mit Hilfe von dünnen Schläuchen wurde dabei die vom Probanden ausgeatmete Luft zu einem Messgerät geleitet und gemessen, wie viel des Prüfaerosols sich darin befand. Je besser die Maske etwa an den Rändern saß, desto weniger des Prüfaerosols befand sich in der ausgeatmeten Luft. FFP2-zertifizierte Masken müssen bei acht von zehn Prüfpersonen so dicht halten, dass sie jeweils nicht mehr als 8 Prozent der Aerosole durchlassen. Das fordert die Norm.
Wodurch zeichnet sich der Testsieger aus?

3M. Die Maske überzeugte als einzige bei allen Prüfungen.
Die Testsieger-Maske 3M Aura 9320+ bietet einen hohen Atemkomfort und sitzt zudem noch gut: Sie passte allen zehn Prüfpersonen. Alle anderen auf ihre Passform geprüften Modelle erfüllen die Norm dagegen nicht. So ließ etwa die Lux-Maske von Obi bei fünf der zehn Prüfpersonen zu viele Partikel durch, die Xique sogar bei sechs. Diese Masken empfiehlt die Stiftung Warentest nur eingeschränkt, da sie nur einigen Probanden passten.
Wie in solchen Fällen notwendig, informierte unser Prüfinstitut die zuständige Marktüberwachungsbehörde darüber, dass die sechs Masken die FFP2-Norm nicht in allen Punkten einhalten. Die Marktüberwachung ist dafür zuständig, Verbraucherinnen und Verbraucher vor Produkten mit möglichen gesundheitlichen Risiken zu schützen. Stellen die Kontrolleure ein Risiko fest, können sie zum Beispiel einen Produktrückruf anordnen.
Woran erkenne ich, ob die FFP2-Maske dicht ist?
Wichtig ist für Verbraucherinnen und Verbraucher, den sicheren Sitz des Atemschutzes selbst zu überprüfen. Ein Anzeichen dafür, dass die Maske kein Leck hat: Beim Ausatmen bläht sie sich auf, beim Einatmen zieht sie sich zusammen. Weitere Fragen zur Passform beantworten wir in unseren Tipps. Dort sagen wir, wie Sie den Sitz Ihrer Maske optimieren, und gehen auf praktische Probleme wie Bärte ein.
Wie gut kann man in den Masken atmen?
Dicht sitzende Masken erschweren häufig das Atmen für Trägerinnen und Träger. Dass es anders geht, zeigte im Test die Beste der zehn geprüften: Die 3M überzeugte sowohl mit einer guten Passform als auch mit einem hohen Atemkomfort – Luft holen ist mit ihr kein Problem. Auch mit Univent Medical, Medisana und Xique fällt das Atmen leicht. Allerdings gehören sie zu jenen Masken, die nicht bei allen Probanden dicht saßen.
Wie hat die Stiftung Warentest den Atemkomfort getestet?
Um den Komfort beim Ausatmen zu prüfen, spannten die Tester die Masken auf einen Prüfkopf. Dieser ist an eine Art künstliche Lunge angeschlossen. Ein Sensor am Prüfkopf misst dabei den Widerstand, der sich beim künstlichen Ausatmen ergibt.
Bei drei Masken fällt das Atmen schwer. Die Modelle Rossmann Altapharma, Hygisun und dm Mivolis haben einen hohen Widerstand, das Atmen fällt vergleichsweise schwer. Vor allem Menschen, die vorbelastet oder nicht mehr ganz so fit sind, bekommen durch solche Masken eher schlecht Luft. Da die Stiftung Warentest von den Modellen mit geringem Atemkomfort generell abrät, wurden sie nicht mehr auf ihre Passform geprüft. In der Tabelle findet sich daher bei ihnen ein „Nicht geprüft“.
Lieber eine nicht ganz optimale FFP2-Maske als gar keine Maske?
Sitzt eine FFP2-Maske nicht optimal, schützt sie womöglich nicht besser als eine medizinische Maske oder eine Stoffmaske . Aber selbst wenn eine Maske die Aerosolpartikel eines infizierten Menschen nur zu 30 Prozent filtert und die Maske eines gesunden Menschen ebenfalls nur 30 Prozent filtert, ergibt sich eine Gesamtabmilderung der Aerosole (und damit der potenziellen Virenlast) von etwa 50 Prozent – und das ist besser als nichts. Erstrebenswert ist jedoch eine Maske, die an die 100 Prozent dicht hält. Wenn die aktuell getragene Maske nicht sitzt, sollten Sie daher beim nächsten Mal zu einer anderen greifen.
Waren Schadstoffe ein Problem?
Nein. Die Tester analysierten verschiedene Teile der Masken auf mögliche Schadstoffe, unter anderem auf Weichmacher, PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe), Formaldehyd und Nickel. Erfreulicherweise gab es bei keinem der Modelle etwas zu beanstanden.
Testfazit: Nur 3M überzeugt auf ganzer Linie
Als einzige Atemschutzmaske im Test erfüllt die FFP2-Maske von 3M ohne Einschränkung unsere wichtigsten Testkriterien: Sie sitzt gut, ist dicht und ermöglicht komfortables Atmen. Sechs Masken sind nur eingeschränkt empfehlenswert – um einen bestmöglichen Schutz zu gewährleisten müssen Nutzerinnen und Nutzer bei ihnen unbedingt auf einen korrekten Sitz achten (Tipps: So sitzt Ihre Maske besser). Passt die Maske nicht, kaufen sie besser ein anderes Modell. Die Masken von Altapharma, Hygisun und Mivolis stufen die Experten der Stiftung Warentest als wenig geeignet ein. Sie behindern zu sehr beim Atmen.
Dieses Thema haben ist im Dezember 2020 erschienen. Wir haben es am 24. Februar 2021 vollständig überarbeitet und aktuelle Testergebnisse ergänzt. Zuvor gepostete Nutzerkommentare beziehen sich auf eine frühere Fassung.
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