CO2-Mess­geräte und -Ampeln im Test Gute Geräte schon für unter 100 Euro

63
CO2-Mess­geräte und -Ampeln im Test - Gute Geräte schon für unter 100 Euro

Klassisch, smart und Ampel. Drei der besten Geräte aus dem neuen Test­feld. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser

Wie lässt sich Corona in Innenräumen aufhalten? Experten empfehlen: Abstand halten, Masken tragen und viel lüften. CO2-Ampeln können helfen, das Virus auszubremsen.

CO2-Mess­geräte und -Ampeln im Test Testergebnisse für 26 CO2-Mess­geräte und -Ampeln

CO2-Mess­geräte Test: Weck­ruf zum Lüften

Nein, CO2-Sensoren können keine Viren erkennen – aber sie zeigen an, wann es Zeit zum Lüften ist. Insgesamt 26 dieser CO2-Mess­geräte und CO2-Ampeln hat die Stiftung Warentest geprüft. Nachdem wir bereits Anfang des Jahres 11 Geräte unter die Lupe genommen haben, konnten wir zum Jahres­ende 15 weitere CO2-Messgeräte und -Ampeln unter­suchen. Im Test finden sich drei Typen von Mess­geräten:

  1. CO2-Ampeln mit Farb­signal
  2. Smarte Luftgütesensoren, die nur mit App funk­tionieren
  3. Klassische CO2-Messgeräte, die neben der Ampelfarbe auch noch Mess­werte zeigen.

CO2-Ampeln und -Mess­geräte: Viele gute Geräte

Erfreulich: 18 von 26 Mess­geräten schneiden gut ab. Drei sind mangelhaft, die übrigen befriedigend oder ausreichend. In allen Produkt­gruppen gibt es gute Geräte. Das preisgüns­tigste gute CO2-Mess­gerät im Test kostet weniger als 100 Euro, das teuerste fast 500 Euro. Wir sagen, welche CO2-Mess­geräte etwas taugen – und für wen sich die Investition lohnt.

Warum ist Lüften so wichtig?

Das Coronavirus SARS-CoV-2 kann beim Einatmen über­tragen werden, ohne Körperkontakt zu anderen Menschen. Vor allem in schlecht belüfteten Innenräumen droht Anste­ckungs­gefahr und dort, wo viele Menschen zusammen kommen, wie in Schulen und Büros. Experten empfehlen regel­mäßiges kräftiges Lüften, Abstand halten und Masken tragen.

Doch wann muss gelüftet werden und wie lange? Mess­geräte können diese Frage beant­worten, indem sie den Kohlen­stoff­dioxid-Anteil (CO2) der Raum­luft ermitteln. Hoch wird die Kohlen­dioxid-Konzentration in Innenräumen immer dann, wenn dort nicht gelüftet, aber viel ausgeatmet wurde. Also: Raus mit der ausgeatmeten Luft, bevor sich andere anste­cken!

Das bietet der CO2-Mess­geräte-Test der Stiftung Warentest

  • Test­ergeb­nisse. Die Tabelle enthält Bewertungen für 26 CO2-Messgeräte und CO2-Ampeln. Darunter sind drei smarte Raumluftmessgeräte und ein CO2-Gas-Alarm für Veranstaltungs­räume und große Büros. Außer Konkurrenz haben wir zusätzlich einen smarten Luftgütesensor mit App-Anzeige geprüft und einen CO2-Melder, der Lüftungs­anlagen steuern kann. Zu den getesteten Anbietern gehören unter anderem Hama, Renz, Schabus und TFA Dostmann. Kauf­beratung. Sie suchen ein CO2-Messgerät mit großem Display oder mit einstellbaren Schwellenwerten – oder eines, das sich beim Gang durchs Gebäude mobil einsetzen lässt? Mithilfe unserer ausführ­lichen Test­kommentare finden Sie das passende Modell für Ihren Einsatz­zweck. Wir gehen auf die wichtigsten Ausstattungs­merkmale der getesteten Geräte ein, beleuchten deren Stärken und Schwächen und sagen, welche interes­santen Extras die Geräte bieten.
  • Ampeln für Schulen. Ebenfalls im Test sind die großen CO2-Ampeln von Elektrotechnik Schabus und Werma. Perfekt für Schulen, weil sie auch aus der hintersten Sitzreihe noch gut ables­bar sind. Leider reagieren diese Ampeln zu träge auf CO2. Unsere Test­kommentare verraten aber, was Sie tun können, um mit diesen Geräte wieder richtig zu liegen.
  • FAQ und Tipps. Wir sagen, was CO2-Ampeln leisten können und warum sie auch in Corona­zeiten hilf­reich sind. Außerdem verraten wir, wie Sie richtig lüften – und warum Zimmerpflanzen wert­voll für das Raumklima sind.
  • PDF. Test­ergeb­nisse und ausführ­liche Test­kommentare für bis zu 20 Geräte können Sie selbst zusammen­stellen und kostenlos als PDF herunter­laden. Klicken Sie dazu am gewünschten Produkt auf „Details vergleichen“.

CO2-Ampeln: Schnelle Orientierung

CO2-Mess­geräte und -Ampeln im Test - Gute Geräte schon für unter 100 Euro

CO2-Ampel Renz Air2Color. Ihr Leucht­streifen ist besonders gut zu erkennen. © Stiftung Warentest / Thomas Vossbeck

CO2-Ampeln signalisieren den CO2-Gehalt der Raum­luft durch einen Leucht­balken oder durch farbige LEDs: meist in Grün, Gelb und Rot. Ein Display für Mess­werte gibt es bei den reinen Ampeln nicht. Dafür ist ihr Licht­signal mitunter so deutlich, dass sie auch in Groß­raumbüros und Klassenräumen von (fast) allen Plätzen aus ables­bar sind.

4 gute CO2-Ampeln

Klassische CO2-Mess­geräte: Zeigen Mess­werte an

CO2-Mess­geräte und -Ampeln im Test - Gute Geräte schon für unter 100 Euro

Technoline WL 1030. Klassisches Mess­gerät mit großem Display. Es zeigt den CO2-Wert, die Temperatur und die relative Luft­feuchtig­keit. © Stiftung Warentest / Thomas Vossbeck

Klassische Raum­luft­mess­geräte haben ein Display, auf dem sie Mess­werte anzeigen. Neben dem CO2-Gehalt der Raum­luft erscheinen meist auch die Raum­temperatur und die relative Luft­feuchte. Alle drei Werte sind entscheidend für ein gutes Raumklima. Eine Ampel­anzeige gibt es bei den klassischen Mess­geräten oben­drein: entweder direkt im Display oder durch zusätzliche farbige LEDs.

12 gute CO2-Messgeräte

Smarte CO2-Mess­geräte: Daten direkt aufs Handy

CO2-Mess­geräte und -Ampeln im Test - Gute Geräte schon für unter 100 Euro

Netatmo Smarter Raum­luft­sensor. Der smarte Raum­luft­sensor ermittelt einen „Haus­gesund­heits­index“ aus CO2-Wert, Temperatur, relativer Luft­feuchte und Lärmpegel. Smartphone und App liefern die Mess­werte dazu – auch über einen längeren Zeitraum. © Stiftung Warentest / Thomas Vossbeck

Smarte Raum­luft­mess­geräte schlagen die Brücke zwischen reinen CO2-Ampeln und klassischen Mess­geräten. Am smarten Gerät gibt es meist eine Farb­anzeige wie bei den Ampeln. Per Smartphone, WLan und App liefert das smarte Gerät aber auch Werte und ganze Mess­reihen. Die können dann am Smartphone ange­zeigt und von der App ausgewertet werden.

2 gute smarte Raumluft-Sensoren

Masken und Luft­reiniger - noch mehr Tests und Informationen zu Corona

Um sich nicht mit Corona zu infizieren, hilft eine Mischung aus Maßnahmen: Kontakt­beschränkungen, die Corona-Impfung, Maskentragen und Lüften. Welche Geräte zusätzlich zum Lüften virenhaltige Aerosole aus der Luft filtern können, zeigt unser Luftreiniger-Test. Wir haben auch FFP2-Masken für Erwachsene und Masken für Kinder getestet. Alle wichtigen Informationen rund um Corona finden Sie außerdem in unserem Corona-Special.

Der CO2-Mess­geräte-Test im Video (Februar 2021)

Display, Ampel oder smart mit App: Unser Video zeigt elf CO2-Mess­geräte aus dem ersten Test­durch­gang im Februar 2021.

63

Mehr zum Thema

63 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Hoyer2015 am 11.12.2022 um 14:56 Uhr
@ Stiftung_Warentest Antwort vom 26.10.2022:

Danke für die Antwort - inzwischen kann ich berichten, dass die manuelle Kalibrierung tatsächlich etwas gebracht hat. Die Werte weichen nur noch um maximal ca. 100 ppm voneinander ab.
(Teurere Geräte benötigen übrigens keine manuelle Kalibrierung, sondern kalibrieren sich selbst regelmäßig; so bspw. meine Geräte von AirQ und Airthings.)

Profilbild Stiftung_Warentest am 26.10.2022 um 14:38 Uhr
Messgenauigkeit der CO2-Messgeräte

@Hoyer2015: Unsere Tests haben belegt, dass CO2-Messgeräte für den Hausgebrauch durchaus verlässliche Messwerte liefern. Das gilt für alle Modelle, denen wir eine gute CO2-Messung attestiert haben. Manche Geräte müssen bei der Erstinbetriebnahme kalibriert werden, andere kalibrieren sich automatisch. Beachten Sie die Hinweise in der Gebrauchsanleitung des Anbieters.
CO2-Messgeräte sind für die Verwendung in gut belüfteten Innenräumen vorgesehen.
Die Raumluft muss den CO2-Sensor gleichmäßig umströmen können.
Die Kombination mit einer Klimaanlage oder der Einsatz eines Ventilators kann zu unrealistischen Werten führen.
Auch in fensterlosen Räumen ist die Luftzirkulation stark eingeschränkt oder von Lüftungsgeräten abhängig.
Die Abweichungen, die Sie beschreiben (bis zu 400 ppm CO2), deuten auf eine oder mehrere Fehlerquellen hin.
Beispielsweise:
- nicht kalibrierte Messgeräte.
- ein fensterloser Raum ohne Frischzufuhr.
- eine Klimaanlage oder ein Lüftungsgerät im Einsatz.
Die Verwendung mehrerer CO2-Messgeräte auf engem Raum macht übrigens keinen Sinn.
Sind die Geräte ordentlich kalibriert und gleichmäßig von Raumluft umströmt, zeigen sie ähnliche Messwerte an. Dann helfen Ihnen die verschiedenen Geräte nicht. Zeigen die Geräte - wie in Ihrem Fall - sehr unterschiedliche Messwerte, helfen sie ebenso wenig: Wie wollen Sie entscheiden, welcher Messwert realistisch ist?
Tipp: Verwenden Sie besser ein CO2-Messgerät mit guter CO2-Messung (etwa aus unserem Test) und sorgen Sie für die notwendige Luftzirkulation in ihrem Wohnraum. Damit erreichen Sie im Zweifelfall realistische Werte und ein zuverlässiges Signal, wann es Zeit wird zum Lüften.
Für einen privaten Wohnraum wären die von Ihnen genannten CO2-Werte (im Schnitt fast 700 ppm CO2) eher hoch. Sorgen Sie in diesem Fall für etwas mehr Frischluftzufuhr. Für ein Großraumbüro mit mehreren Beschäftigten wären die Werte noch normal.

Hoyer2015 am 25.10.2022 um 12:08 Uhr
Kritik! CO2-Messung Glückssache??

Ich habe derzeit 5 verschiedene Messgeräte hier (alle am gleichen Ort) und sie geben teils erheblich voneinander abweichende Werte an!
Dies gilt auch für zwei von Stiftung Warentest getestete Produkte (deren Messleistung je mit "sehr gut", 1,2 bzw. 1,3, bewertet wurde).
Momentaufnahme von heute:
HEIMANN CO2 MESSGERÄT (72 €):
537 ppm
HAMA (Testsieger im vorliegenden Test!) (58 €):
554 ppm
Airthings ViewPlus ("gut, 1,9" laut vorliegendem Test) (280 €):
694 ppm
Air-Q light (290 €):
770 ppm
TFA Dostmann AirCO2ntrol Up (drei andere Modelle dieses Herstellers wurden im vorliegenden Test mit "gut" bewertet) (88 €):
904 ppm
Fazit:
- Unterschiede bis zu 400 ppm, der höchste hat fast den doppelten Wert des geringsten.
- Selbst die von Stiftung Warentest getesteten liegen weit auseinander
- Die beiden deutlich teureren Geräte sind recht nah beieinander; die beiden günstigsten allerdings auch
- TFA Dostmann reißt nach oben aus
Wie sehen Sie das?
Danke!

borneo98 am 14.03.2022 um 20:51 Uhr
TFA Dostmann mit Akku betrieben

Das Gerät AirCO2ntrol 5000 von TFA Dostmann lässt sich prima mit einer einfachen Powerbank betreiben. Eine stabförmige kleine Powerbank (5 V, 1 A) habe ich hinten an das Gerät geklebt, ein kurzes USB-Kabel verbindet die Powerbank mit dem Stromanschluss des AirCO2ntrol. Der Betrieb ist über viele Stunden, vielleicht sogar Tage möglich. Und das Gerät ist im laufenden Messbetrieb mobil.

Profilbild Stiftung_Warentest am 07.02.2022 um 10:22 Uhr
Hama

@20FM19: Der Hama und der PCE haben fest eingebaute Akkus. Hier ist wie in den Testkommentaren erwähnt, ein mobiler Betrieb möglich, allerdings nur für gut drei (Hama) beziehungsweise gut vier (PCE) Stunden. Wir haben entsprechende Fußnoten an der Produkteigenschaft "Batteriebetrieb möglich" dieser beiden Geräte vorbereitet. Bei den beiden Geräten mit Batteriefach Airthings View Plus und Chauvin Arnoux C.A 1510 können beliebige AA-Batterien eingesetzt werden.
Gern verweisen wir auf unsere Testkommentare; dort sind alle Details zu den einzelnen Geräten beschrieben. Hier beispielsweise der Testkommentar zum Hama Safe:
https://www.test.de/CO2-Messgeraete-und-CO2-Ampeln-im-Test-5709239-detail/SW18520-1!SW18520-0212-00/?origin=List&sort=gesamtErgebnis