Oft liegen Anleger falsch, wenn sie von einer Vermögensverwaltung mit Fonds individuelle Betreuung und hohe Gewinnchancen erwarten. Statt dessen gibts teure Produkte von der Stange. Top-Fonds fehlen meist im Angebot. Die Folge: Selten hohen Renditen, dafür oft Verluste. Finanztest zeigt, wie Anleger ihre Vermögensverwaltung überprüfen können und nennt Alternativen.
Nicht individuell
Mit einer individuellen Vermögensverwaltung ist die Vermögensverwaltung mit Fonds nicht zu vergleichen. Anleger haben bei letzterer keinen Einfluss auf die Zusammensetzung des Depots. Sie können sich nur für ein bestimmtes Risikoprofil entscheiden. Innerhalb dieser Gruppe erhalten dann alle dieselbe Fondsmischung - unabhängig von Alter und Einstiegszeitpunkt.
Anlage überprüfen
Da es für Anleger recht schwierig ist, ihren Vermögensverwalter zu überprüfen, hat Finanztest berechnet, welche Renditen verschiedene Depots in jedem der vergangenen zehn Jahre hätte bringen müssen. Maßstab dafür waren der Weltaktienindex von Morgan Stanley (MSCI Welt) und der deutsche Rentenindex Rex. Zwar sehen die Ergebnisse anders aus, wenn statt der Indizes konkrete Aktien- und Rentenpapiere im Depot liegen. Doch die von Finanztest ermittelten Sollrenditen der Tabelle sind eine objektive Messlatte für den Vergleich. Wichtig: Erreicht die Performance nur die Indizes, ist das nicht genug. Denn Anleger zahlen immerhin Gebühren dafür, dass sie ihr Geld einem Vermögensverwalter anvertrauen.
Kosten berücksichtigen
Ein Wertzuwachs ist bei der Vermögensverwaltung mit Fonds nicht garantiert. Sicher sind nur die Kosten, die bei der Anlage anfallen. Diese so genannten Managementgebühren liegen pro Jahr zwischen 1,5 und 2 Prozent der Anlagesumme. Bevor Sparer die Wertentwicklung ihrer Anlage mit der Tabelle vergleichen, müssen sie diese Kosten von den Renditeangaben des Vermögensverwalters abziehen. Auskünfte über die Wertentwicklung gibt der Jahresbericht der Vermögensverwaltung.
Günstige Alternativen
Wer mit seiner Vermögensverwaltung unzufrieden ist, kann sich alternativ auch für Dach- oder Mischfonds entscheiden. Dachfonds investieren nicht in einzelne Wertpapiere, sondern in andere Fonds. Je nach Anlagestrategie legen sie in Aktien-, Renten-, Geldmarkt- oder Immobilienfonds an. Mischfonds investieren in Aktien, Anleihen oder auch andere Fonds. Nachteile gegenüber der Vermögensverwaltung gibt es bei beiden Fondsgruppen nicht. Im Gegenteil: Mischfonds sind oft sogar kostengünstiger. Zudem können Anleger ihre Anteile jederzeit verkaufen.
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Ich habe voriges Jahr eine größere Summe in diese fondsgebunde Vermögensverwaltung der Deka gesteckt und bin seither mit einem monatlichen Sparplan dabei. Der negativen Börsenentwicklung folgend bin ich mit rd. 10% nach Kosten im Minus. Das Schlimme dabei ist die Tatsache, dass die Deka aufgrund der von mir gewählten Option "Kapitalerhalt" den gesamten eingezahlten Betrag nach diesem Mini-Crash in ein defensives Unterdepot gesteckt hat, das kaum noch einen Ergebnisbeitrag liefert. Auch meine mtl. Sparrate ging in dieses eingefrorene Defensivdepot und diente damit nicht mehr der Verbilligung des Einstandes eines schlecht gelaufenen Aktienanteils. Mit anderen Worten: die Deka nutzt den Sparplan um Ihr Versprechen auf Kapitalerahlt leichter realisieren zu können! Meine Perspekitve heute: warten, dann bekommen ich vielleicht nach 10 Jahren das eingezahlte Kapital zurück.
Wo ist hier die Leistung der Deka? Bei einem als innovativ gepriesenen Produkt darf man wohl mehr erwarten.