„Automatisierte Vermögensverwaltung“ – klingt gut. Doch unser Robo-Advisor-Vergleich zeigt große Unterschiede bei Kosten und Qualität der Anlagevorschläge.
Robo-Advisor-Vergleich
Alle Testergebnisse für Robo-Advisor mit Portfolio von 40000 Euro 07/2021
Alle Testergebnisse für Robo-Advisor mit Portfolio von 100000 Euro 07/2021
Robo-Advisor mit Portfolio von 100000 Euro 07/2021
Cominvest
Evergreen
Fidelity Wealth Expert
Fintego
Fyndus
Gerd Kommer Capital
Ginmon
Growney
Investify
Kapilendo
LAIC
Liqid
Minveo
Oskar.de
Peningar
Pixit
Quirion
Robin
Scalable
Scalable
Smavesto
VisualVest
Vividam
VTB Invest
Warburg Navigator
Whitebox
Robo Advisor: Kein Berater, sondern Verwalter
Advisor heißt auf Deutsch Berater. Dabei ist der Robo-Advisor eher ein Vermögensverwalter in Form eines Computerprogramms. Der Robo arbeitet nach standardisierten Verfahren und meist nach bestimmten, ihm vorgegebenen Algorithmen. Anlagevorschläge macht er häufig auf Fondsbasis. Sein größter Vorteil: Der Robo-Advisor erspart lästige Bankgänge. Anleger können ihn bequem von zu Hause aus nutzen – PC oder Laptop genügen.
Tipp: Der Markt der Robo Advisors ändert sich ständig. Im Unterartikel Neues aus der Welt der Robo Advisors informieren wir Sie regelmäßig über neueste Entwicklungen.
Das bietet der Robo-Advisor-Test
Testergebnisse.
Die Tabellen zeigen Bewertungen der Stiftung Warentest für die Portfoliovorschläge von 25 Robo-Advisors. Die Robo-Advisors im Test, darunter Quirion und Oskar, sollten Anlageempfehlungen für Portfolios von 40 000 Euro und für 100 000 Euro abgeben. Die Noten reichen von Sehr gut bis Mangelhaft.
Hintergrund und Tipps.
Wir sagen, ab welchen Summen man Robos nutzen kann, in welche Finanzprodukte sie investieren, und was die digitale Vermögensverwaltung kostet. Und wir zeigen, welche Robo-Anbieter auch eine nachhaltige Portfolio-Variante anbieten.
Heftartikel.
Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus Finanztest 7/2021.
Robo-Advisor-Vergleich
Alle Testergebnisse für Robo-Advisor mit Portfolio von 40000 Euro 07/2021
Alle Testergebnisse für Robo-Advisor mit Portfolio von 100000 Euro 07/2021
Wie funktioniert die digitale Vermögensverwaltung?
Zuerst müssen Robo und Anleger sich kennenlernen. Das Programm fragt zunächst nach Anlagewunsch, Risikobereitschaft, finanziellen Verhältnissen und bisherigen Kenntnissen des Anlegers – und schlägt dann ein Portfolio vor. Ist dieser mit dem Anlagevorschlag einverstanden, kann es losgehen: Vermögensverwaltungsvertrag abschließen, Depot eröffnen. Zunächst legt der Robo das Geld so an wie vorgeschlagen, bei späteren Umschichtungen handelt er alleine, ohne vorherige Abstimmung mit dem Anleger oder der Anlegerin.
Eignen sich Robo Advisors auch für Anfänger?
Aus unserer Sicht eignet sich die Geldanlage per Computer nur für Anleger und Anlegerinnen, die sich mit Fonds und ETF schon ein wenig auskennen.
Wie hat die Stiftung Warentest die Robos getestet?
Musterkunde. Um die Robo-Advisors zu testen, haben wir einen virtuellen Musterkunden losgeschickt, der einmal 40 000 Euro und einmal 100 000 Euro anlegen wollte.
Mängel. Anlagevorschläge, Datenschutzregeln und Vertragsbedingungen haben wir auf Mängel abgeklopft.
Benotung. Hier legten wir das größte Gewicht auf die Produkt- und Kosteninformation. Anleger und Anlegerinnen sollen schließlich wissen, worauf sie sich einlassen. Auch die Höhe der Kosten hatte großen Einfluss auf das Qualitätsurteil, denn Kosten mindern direkt die Ertragschancen. Die Unterschiede waren riesig: Der günstigste Robo Advisor im Test kostete inklusive Fondskosten 0,59 Prozent, der teuerste 2,49 Prozent. Beim Portfoliovorschlag erwarteten wir ein breit gestreutes, gut diversifiziertes Depot. Nicht alle Robo Advisors im Test haben das geschafft.
Gab es große Qualitätsunterschiede im Robo-Advisor-Vergleich?
Es gab alle Noten, von Sehr gut bis Mangelhaft. Häufiger Grund für eine schlechte Note: zu hohe Kosten. Die Testsieger sind durchweg günstig und haben gute Bewertungen in dem Bereich Produkt- und Kosteninformation.
Wie wichtig war die Rendite für die Testnote?
Wir haben uns angesehen, wie sich der Wert des Portfolios im Lauf des vergangenen Jahres entwickelt hat. Doch der Robo mit der höchsten Rendite ist nicht zwingend auch der beste. Wer die gute Rendite mit einem zu hohen Risiko erkauft, kann beim nächsten Crash der höchste Verlustbringer sein. Die Rendite floss daher nicht in unsere Note ein. Wir haben stattdessen geprüft, ob die Portfoliovorschläge sinnvoll sind.
Nutzerkommentare, die vor dem 15. Juni 2021 gepostet wurden, beziehen sich noch auf die Vorgänger-Untersuchung.
- Wir haben grüne Bankberatung ausprobiert. Unser Fazit: Gute Ansätze, mittelmäßige Fonds. Wirklich nachhaltig wird Ihr Depot mit den Top-Fonds aus unserem Fondsvergleich.
- Das Fintech Raisin bietet mit dem Raisin Invest ETF Configurator einen neuen ETF-Portfolio-Helfer an. Die Stiftung Warentest hat sich das Angebot angeschaut.
@Mgrunn: Die von uns getesteten Robos bieten die Dienstleistung "Finanzportfolioverwaltung" an ... und sie haften dafür. Deshalb erlauben die meisten keine Sonderwünsche. Ein paar Anbieter erlauben optional Beimischungen von vorausgewählten Themenfonds. Ihre Risikopräferenzen können sie ändern (aber nicht unbedingt selber, sondern nach Rücksprache mit dem Robo). Dafür sollte es allerdings gute Gründe geben (neuer Anlagehorizont, mehr Erfahrung etc.). Wenn man halbwegs weiß, wie man anlegen möchte, zahlt man beim Robo vielleicht für eine Dienstleistung, die man nicht braucht.
In wieweit besteht bei verschiedenen Robos die Möglichkeit, auf Umschichtungen Einfluss zu nehmen? Kann ich zB einzelne Positionen austocken, nach neuen Aktien/ETFs suchen (nach von mir vorgegebenen Kriterien) oder meine Risikopräferenzen im Nachhinein ändern? Das würde den Mehrwert solcher Services stark erhöhen
@lioninla @all: Es ist geplant, auch eine Analyse der Robo-Performances durchzuführen (noch nicht 100% sicher). Trotzdem wiederholen wir auch hier noch einmal: Kurzfristige Performances sollten wirklich nicht als Auswahlkriterium herhalten. Wir haben inzwischen schon einige Rotationen unter den „Gewinnern“ und „Verlierern“ über 12, 24 und 36 Monate gesehen. Wir beobachten auch, dass „Highflyer“ in der Regel mit höherem Risiko einhergehen. Deshalb ist – wie immer bei der Geldanlage – eine reine Renditebetrachtung irreführend. Wir erwarten nicht, dass Robos auf Dauer ein besseres Rendite-Risiko-Verhältnis als der Markt bieten; deshalb sind Kosten am Ende so wichtig. Wir haben bisher auch nicht beobachten können, dass die Robos oft oder stark ihre Anlagestrategie modifizieren.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@Mgrunn: Die von uns getesteten Robos bieten die Dienstleistung "Finanzportfolioverwaltung" an ... und sie haften dafür. Deshalb erlauben die meisten keine Sonderwünsche. Ein paar Anbieter erlauben optional Beimischungen von vorausgewählten Themenfonds. Ihre Risikopräferenzen können sie ändern (aber nicht unbedingt selber, sondern nach Rücksprache mit dem Robo). Dafür sollte es allerdings gute Gründe geben (neuer Anlagehorizont, mehr Erfahrung etc.). Wenn man halbwegs weiß, wie man anlegen möchte, zahlt man beim Robo vielleicht für eine Dienstleistung, die man nicht braucht.
In wieweit besteht bei verschiedenen Robos die Möglichkeit, auf Umschichtungen Einfluss zu nehmen? Kann ich zB einzelne Positionen austocken, nach neuen Aktien/ETFs suchen (nach von mir vorgegebenen Kriterien) oder meine Risikopräferenzen im Nachhinein ändern? Das würde den Mehrwert solcher Services stark erhöhen
Kommentar vom Autor gelöscht.
@lioninla @all: Es ist geplant, auch eine Analyse der Robo-Performances durchzuführen (noch nicht 100% sicher). Trotzdem wiederholen wir auch hier noch einmal: Kurzfristige Performances sollten wirklich nicht als Auswahlkriterium herhalten. Wir haben inzwischen schon einige Rotationen unter den „Gewinnern“ und „Verlierern“ über 12, 24 und 36 Monate gesehen. Wir beobachten auch, dass „Highflyer“ in der Regel mit höherem Risiko einhergehen. Deshalb ist – wie immer bei der Geldanlage – eine reine Renditebetrachtung irreführend. Wir erwarten nicht, dass Robos auf Dauer ein besseres Rendite-Risiko-Verhältnis als der Markt bieten; deshalb sind Kosten am Ende so wichtig. Wir haben bisher auch nicht beobachten können, dass die Robos oft oder stark ihre Anlagestrategie modifizieren.
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Noch einmal neu formuliert