
Grüne Altersvorsorge. Auch über Fondspolicen möglich. © Getty Images
Ethisch-ökologisches Fondssparen mit Rentenversicherungen ist einfach, hat aber seinen Preis. Unser Test zeigt die besten grünen Tarife.
Alle Testergebnisse für Fondspolicen mit nachhaltigen Fonds
Bei der Altersvorsorge geht es um viel Geld. Wer etwa 35 Jahre lang 200 Euro für später anspart, investiert insgesamt 84 000 Euro. Ob diese teils in Massenvernichtungswaffen, Streumunition, Geldwäsche, Massentierhaltung oder in Kohle und Ölförderung fließen oder nicht, macht einen Unterschied.
Wir haben deshalb untersucht, welche nachhaltigen Fondsinvestments die Tarife der Versicherer bieten. Getestet haben wir 29 Tarifangebote für fondsgebundene Rentenversicherungen ohne Kapitalgarantie, bei denen der Sparbeitrag in empfehlenswerte nachhaltige Aktienfonds angelegt wird.
Unser Fazit: Wer sein Geld nicht nur grün, sondern auch rentabel anlegen will, muss vor dem Vertragsabschluss besonders auf die Gesamtkosten achten. Die Unterschiede zwischen einem Tarif mit niedrigen Gesamtkosten und einem mit hohen kann über einen Anlagehorizont von 30 Jahren mehrere zehntausend Euro ausmachen.
Warum sich der Test „Fondspolicen mit nachhaltigen Aktienfonds“ für Sie lohnt
- Testergebnisse. Unsere Untersuchung zeigt, welche Versicherer fondsgebundene Rentenversicherungen mit empfehlenswerten nachhaltigen Fonds anbieten. Wir haben 29 Fondspolicen von 24 Anbietern untersucht und vergleichen die Gesamtkosten bei einer Ansparzeit von 30 Jahren.
- Der beste Tarif für Sie. Mithilfe unserer Ergebnistabelle „Fondspolicen“ können Sie die Ergebnisse auf Ihre Bedürfnisse zuschneiden – je nachdem, ob Sie vor allem Wert auf günstige Tarife, auf eine strenge Nachhaltigkeit, auf bestimmte Fondsgruppen oder möglichst viel Flexibilität in der Rentenphase legen. Dazu zählt etwa, wie lange im Todesfall die Rentengarantiezeit ist oder ob es eine Kapitalrückgewähr gibt.
- Entscheidungshilfe. Unsere Übersicht „Fondspolice kontra Fondssparplan“ bietet Orientierung, für welche Sparerinnen und Sparer sich fondsgebundene Rentenversicherungen eignen und wer mit grünen Sparplänen besser fährt.
- Günstige Sparpläne. Grüne Fondssparpläne sind eine Alternative zu grünen Fondspolicen. Wir zeigen, bei welchen Banken Sie günstig in von uns empfohlene nachhaltige Fonds investieren können.
- Heftartikel als PDF. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus Finanztest 11/2022.
Versicherung ohne Garantie
Nachhaltige Fondspolicen sind Rentenversicherungen, bei denen die Kundengelder in ethisch-ökologischen Fonds angelegt werden. In Zeiten niedriger Zinsen sind sie für Menschen, die eine zusätzliche Altersvorsorge wollen, attraktiver als klassische Rentenversicherungen. Auch wenn die Zinsen langsam wieder steigen: Eine langfristige Investition an den Aktienmärkten gibt Aussicht auf eine annehmbare Rendite, die sich dann in einer höheren Monatsrente niederschlägt.
Allerdings fallen bei den reinen Fondspolicen die Garantien weg und es besteht die Gefahr, später weniger ausgezahlt zu bekommen als eingezahlt wurde; dies gilt selbst dann, wenn das Verlustrisiko bei einem langen Anlagehorizont von über 30 Jahren gering ist. Bei klassischen Rentenversicherungen, die nur in sichere Zinspapiere investieren, gibt es dieses Risiko kaum.
Alle Testergebnisse für Fondspolicen mit nachhaltigen Fonds
Anbieter mit Top-Fonds nehmen zu
Bei Fondspolicen stellen die Versicherer Sparerinnen und Sparern eine feste Fondspalette zur Auswahl. Welche und wie viele Fonds angeboten werden, ist von Versicherer zu Versicherer unterschiedlich. Wir haben untersucht, bei welchen Anbietern es die empfehlenswerten nachhaltigen Fonds aus unserem Test Nachhaltige Fonds gibt. Erfreulich: Mittlerweile bieten mehr Versicherer kostengünstige ETF an, die nachhaltige Aktienindizes nachbilden. Versicherungskunden können bei einigen Anbietern zwischen zwei und mehr empfehlenswerten Fonds wählen.
Bei Rentenversicherung auf Gesamtkosten achten
Fondspolicen können allerdings sehr teuer sein und sind daher mit Vorsicht zu genießen – das zeigt unsere Untersuchung. Für Sparerinnen und Sparer, die sich von einer langen Laufzeit von 20 oder mehr Jahren nicht abschrecken lassen, können günstige Tarife aber durchaus attraktiv sein. Das liegt auch an den steuerlichen Vorteilen dieser Anlageform, wenn der Vertrag über das Ende der Ansparphase weiterläuft und in eine lebenslange Rentenzahlung übergeht.
Bei Fondspolicen mit aktiv gemanagten Fonds schmälerten die Gesamtkosten die Wertentwicklung bezogen auf eine Sparzeit von 30 Jahren zwischen 1,46 und 3,38 Prozent pro Jahr. Policen mit ETF sind günstiger: Hier liegen die Einbußen nur zwischen 0,40 und 1,57 Prozent.
Konkurrenz grüner Fondssparplan
Sparerinnen und Sparer, die mit nachhaltigen Fonds fürs Alter vorsorgen wollen, müssen nicht unbedingt eine Fondspolice abschließen. Ein klassischer Fondssparplan ist eine gute Alternative. Anders als eine Versicherung ist so ein Sparplan völlig unverbindlich und äußerst flexibel. Sparende brauchen als Voraussetzung nur ein Wertpapierdepot bei einer Bank. Den Sparplan einzurichten ist nicht komplizierter als eine Wertpapierorder. Wir zeigen die Vor- und Nachteile beider Sparformen.
Tipp: Wer noch kein Depot hat, kann sich anhand unserer Tests Wertpapierdepots im Vergleich und ETF-Sparplan-Vergleich eine günstige Bank aussuchen. Für aktiv gemanagte Fonds sind Fondsshops im Internet interessant: Fondsvermittler. Ehe Sparer sich für einen bestimmten Anbieter entscheiden, sollten sie sich schlaumachen, ob die Bank oder der Vermittler die gewünschten Fonds als Sparplan anbietet.
Das meint das Finanztest-Team
„In dieser Untersuchung ist uns der Mangel an Kostentransparenz wieder einmal besonders unangenehm aufgefallen. Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist es unmöglich, alleine festzustellen, welches Angebot günstig ist. Fast alle Versicherer nutzen unterschiedliche Berechnungsgrundlagen für die Angabe der Effektivkosten in ihren Angebotsunterlagen. Sie sind daher nur in den wenigsten Fällen miteinander vergleichbar. Transparenz geht anders.“
Rainer Zuppe, Projektleiter für Altersvorsorge bei Finanztest
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@alle: Wer sein Geld in eine (fondsgebundene) Rentenversicherung steckt, zahlt wie das Wort schon sagt, in eine Versicherung ein. Ziel der Rentenversicherung ist die (eigene) Absicherung für ein (sehr) langes Leben. Viele Rentenversicherte sichern gemeinsam das Risiko des Erreichens eines sehr hohen Alters ab. Wer früh verstirbt finanziert die Renten der länger lebenden Mitversicherten. Zusätzlich kann man in der Rentenversicherung eine Rentengarantiezeit vereinbaren. Diese sorgt dafür, dass die Rente z.B. bis zum 10. Jahr nach Rentenbeginn an Hinterbliebene weitergezahlt wird. Für die Absicherung eines Ehepaares gibt es sog. verbundene Rentenversicherungen, die die Rente weiterzahlen, bis beide verstorben sind.
Wer eine umfassende Absicherung für seine Angehörigen sucht, z.B. weil noch minderjährige Kinder im Haushalt leben, bekommt mitunter über die Risikolebensversicherung einen umfassenderen, günstigeren Schutz.
Wer im Alter auf einen Fondsauszahlplan setzt, organisiert sich selbst und lebt von den selbst erzielten Fondserträgen ohne Unterstützung eines Versichertenkollektives. Die Sicherheit einer lebenslangen Rente, egal wie alt man wird, gibt es beim Fondsauszahlplan nicht, bzw. nur bei der Erzielung eines sehr hohen Vermögens.
www.test.de/auszahlplan
Wem es um eine volle Absicherung der Angehörigen geht, z.B. weil noch minderjährige Kinder im Haushalt leben, bekommt über die Risikolebensversicherung einen umfassenderen Schutz.
Wer im Alter auf einen Fonds-Auszahlplan setzt, organisiert sich selbst und lebt von den selbst erzielten Fondserträgen. Die Sicherheit einer lebenslangen Rente, egal wie alt man wird, gibt es hier nicht, bzw. nur bei der Erzielung eines sehr hohen Vermögens.
www.test.de/auszahlplan
Hallo Redaktion,
in ihrem Artikel 5754765 haben sie eine gute Tabelle mit Vor-/Nachteilen dabei, an der man das Übel der Versicherungen erkennt: im Todesfall stehen die Hinterbliebenen OHNE das sauer angesparte Geld da, erhalten aus einer Rentenversicherung wenn es Altersvorsorge war nur ein Sterbegeld, der Rest ist futsch. Habe das selbst so erlebt, würde nie jemanden dazu raten, eine betriebliche Altersvorsorge mit einer Versicherung abzuschließen, das ist rausgeworfenen Geld. Lieber wie im o.g. Artikel beschrieben SELBST mit Pantoffel-Methode vorsorgen, da behält man die Kontrolle, das Geld und die Kosten im Griff.
Meines Erachtens müssten diese Zusammenhänge auch schon Schülern beigebracht werden, damit diese nicht schon am Anfang Ihres Berufslebens von den Versicherungsvertretern in unsinnige Verträge gedrängt werden, mit denen sie 35 Jahre lang dem Versicherungsunternehmen den Außendienst finanzieren und sich mit einer mageren Rendite begnügen müssen.
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