
Das schaffen selbst Kochmuffel: Tüteninhalt in die Pfanne, wenige Minuten erhitzen, ab und zu umrühren, fertig. Doch als wirklich schmackhaft gilt Essen aus der Tüte nicht. Umso überraschender das Testergebnis: Nur zwei Gerichte fielen in der Testküche durch, 13 waren gut.
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Testergebnisse für 24 Tiefkühl-Nudelpfannen 02/2012Liste der 24 getesteten Produkte
Nudeln al dente, Gemüse bissfest, Würzung vielfältig
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24 Nudelpfannen mit und ohne Fleisch standen bei den Testessern mehrere Wochen auf dem Speiseplan. Nicht immer konnten die Gerichte aus dem Tiefkühlfach ihre geschulten Nasen und Gaumen überzeugen: Mal erinnerten Geruch und Geschmack an Fertigsoßen, mal war das Gemüse weich, das Fleisch trocken oder Sojasoße überdeckte alle anderen Zutaten. Fünf Nudelpfannen waren sensorisch aber sehr gut: von Frosta das Bami Goreng, das Hähnchen Geschnetzelte und die Tortellini Käse-Sahne; von iglo die Penne Gorgonzola und die Tortelloni Käse-Sahne. Sie schmeckten im Test aber fast so gut wie selbstgekocht: Die Nudeln waren al dente, das Gemüse bissfest bis knackig, der Spinat zart, die Würzung vielfältig, das Fleisch aromatisch und zart.
Tortellini mit Schweinefleisch statt Gemüse gefüllt
Für eine unerfreuliche Überraschung sorgten die Mama Mancini Tortellini Käse-Sahne von Aldi (Nord): Sie waren teilweise mit Schweinefleisch gefüllt – obwohl auf der Verpackung „mit Gemüsefüllung“ steht und Fleisch mit keinem Wort in der Zutatenliste auftaucht. Für Vegetarier ist das ein Unding, für die Tester eindeutig mangelhaft. Mangelhaft bewerteten die Tester auch das Jütro Bami Goreng: Das Fleisch war leicht alt und trocken, das Gemüse dumpf und bitter. Und statt asiatischer Würzung überwog ein untypischer Geruch und Geschmack, vor allem nach Brühe, Wirsing und Lauch.
Tester als „Erbsenzähler“
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Die Tester haben alle Einzelkomponenten der Gerichte jeweils separiert und deren Anteile ausgewogen. Das nebenstehende Video gibt einen ersten Überblick. Eine eigene Meldung mit umfangreichen Bildergalerien informiert detaillierter.
Zwei Drittel ohne Zusatzstoffe
Wer vermutet, dass die Fertiggerichte im Test voller Aroma- und Zusatzstoffe stecken, liegt daneben: Immerhin 16 von 24 Gerichte im Test enthalten keine Zusatzstoffe. In den restlichen stecken laut Zutatenliste Säuerungsmittel, Schmelzsalze, Stabilisatoren, Verdickungsmittel oder Emulgatoren. Letztere helfen, Wasser und Öl zu verbinden. Aromen sind nur drei Produkten zugesetzt. Bei den Produkten im Test korrekt: Steht auf den Verpackungen „ohne Aromazusatz“ oder „ohne Geschmacksverstärker“, ist das auch so. Das haben die Laboranalysen gezeigt. Mit Glutamat hilft keiner der Hersteller beim Geschmack nach. Drei Gerichte enthalten zwar Hefeextrakt oder Würze (Geschmacksverstärker: Getarntes Glutamat), die dank Glutaminsäure geschmacksverstärkend wirken können. Deren Anbieter verzichten aber auf die Werbung „ohne Geschmacksverstärker“.
Rund 5 bis 32 Gramm Fett pro 400-Gramm-Portion
Beim Fettgehalt der Gerichte gibt es große Unterschiede: Er reicht bei einer 400-Gramm-Portion von etwa 5 bis 32 Gramm. Anders als vielleicht zu erwarten, liefern Tortelloni in dicken Käse-Sahne-Soßen nicht unbedingt am meisten Fett: Die Gut-und-Günstig-Tortelloni von Edeka enthalten zum Beispiel weniger Fett als das Bami Goreng von iglo. Die Tester raten Figurbewussten außerdem, auf die Zubereitungsempfehlungen zu achten: Soll laut Packung zusätzliches Fett in Form von Öl oder Sahne zum Gericht gegeben werden, kann sich der angegebene Fettgehalt schnell verdoppeln.
Keine Sorge vor Pestiziden und Keimen
Die Tester fanden keine gefährlichen Erreger wie Salmonellen und Listerien. Nur in drei Nudelpfannen war die Zahl an Enterobakterien, das sind Verderbniskeime, etwas erhöht – gesundheitlich unbedenklich. Schwermetalle und Rückstände von Pflanzenschutzmitteln waren nicht oder nur in sehr geringen Mengen nachweisbar.
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Es gibt wenig Tests von der Stiftung Warentest, gerade was sensorische Beurteilungen betrifft, die so präzise und stimmig ausfallen.
Nur die Tipps finde ich wenig gelungen. Klar kann man auch zwei Löffel Öl weg lassen um gesünder aber weniger lecker zu essen.
Mein Tipp wäre die Lieblingszutat, ob Hühnchen, oder Shiitake, mit etwas Salz und Sesam-Öl in der Pfanne anbraten und mit einer Tüte Bami Goreng von Frosta ablöschen. Hitze reduzieren und garziehen lassen. Wegen der zusätzlichen Kalorien zwei Portionen draus machen, oder noch besser, nicht alleine essen.
Geringer Aufwand, sehr guter Geschmack und wer einen Löffel von dem Sesam-Öl mehr nimmt, lebt ungesünder, wird aber vielleicht älter, weil er mehr Spaß gehabt hat.
@vactorio: Es freut uns sehr, dass Sie unsere Zeitschrift bzw. Flatrate empfehlen!
Herzlichen Dank für Ihre Antwort und die Aufnahme meines Wunsches.
Bin schon dabei Freunden & Familie ihre Zeitschrift bzw. Flatrate zu empfehlen ;) Aber natürlich gibt es Kapazitätsgrenzen, das ist verständlich.
@vactorio: Vielen Dank für Ihr Interesse. Gerne nehmen wir das Thema Tiefkühl-Nudelgerichte als Testwunsch auf, auch wenn wir nicht versprechen können, dass wir ihn in absehbarer Zeit realisieren können.
Unser Test- und Terminplan ist bereits jetzt bis an die Grenze der Kapazitäten gefüllt, so dass die Chancen für eine Realisierung zusätzlicher Projekte zumindest kurzfristig eher schlecht stehen. Eine grundsätzliche Problematik unserer Arbeit ist, dass einer großen Vielzahl von Testwünschen und Themenanregungen zu vielen verschiedenen Produkten und Dienstleistungen leider nur begrenzte Ressourcen unsererseits gegenüberstehen. Momentan lässt sich leider nicht übersehen, ob und wann eine entsprechende Veröffentlichung durchgeführt wird. Ihren Wunsch haben wir aber in jedem Fall registriert.
Ggf. Wäre nach bald 11 Jahren ein neuer Test angebracht.
Ich würde mich zumindest freuen :)