
Das schaffen selbst Kochmuffel: Tüteninhalt in die Pfanne, wenige Minuten erhitzen, ab und zu umrühren, fertig. Doch als wirklich schmackhaft gilt Essen aus der Tüte nicht. Umso überraschender das Testergebnis: Nur zwei Gerichte fielen in der Testküche durch, 13 waren gut.
Nudeln al dente, Gemüse bissfest, Würzung vielfältig
24 Nudelpfannen mit und ohne Fleisch standen bei den Testessern mehrere Wochen auf dem Speiseplan. Nicht immer konnten die Gerichte aus dem Tiefkühlfach ihre geschulten Nasen und Gaumen überzeugen: Mal erinnerten Geruch und Geschmack an Fertigsoßen, mal war das Gemüse weich, das Fleisch trocken oder Sojasoße überdeckte alle anderen Zutaten. Fünf Nudelpfannen waren sensorisch aber sehr gut: von Frosta das Bami Goreng, das Hähnchen Geschnetzelte und die Tortellini Käse-Sahne; von iglo die Penne Gorgonzola und die Tortelloni Käse-Sahne. Sie schmeckten im Test aber fast so gut wie selbstgekocht: Die Nudeln waren al dente, das Gemüse bissfest bis knackig, der Spinat zart, die Würzung vielfältig, das Fleisch aromatisch und zart.
Tortellini mit Schweinefleisch statt Gemüse gefüllt
Für eine unerfreuliche Überraschung sorgten die Mama Mancini Tortellini Käse-Sahne von Aldi (Nord): Sie waren teilweise mit Schweinefleisch gefüllt – obwohl auf der Verpackung „mit Gemüsefüllung“ steht und Fleisch mit keinem Wort in der Zutatenliste auftaucht. Für Vegetarier ist das ein Unding, für die Tester eindeutig mangelhaft. Mangelhaft bewerteten die Tester auch das Jütro Bami Goreng: Das Fleisch war leicht alt und trocken, das Gemüse dumpf und bitter. Und statt asiatischer Würzung überwog ein untypischer Geruch und Geschmack, vor allem nach Brühe, Wirsing und Lauch.
Tester als „Erbsenzähler“
Die Tester haben alle Einzelkomponenten der Gerichte jeweils separiert und deren Anteile ausgewogen. Das nebenstehende Video gibt einen ersten Überblick. Eine eigene Meldung mit umfangreichen Bildergalerien informiert detaillierter.
Zwei Drittel ohne Zusatzstoffe
Wer vermutet, dass die Fertiggerichte im Test voller Aroma- und Zusatzstoffe stecken, liegt daneben: Immerhin 16 von 24 Gerichte im Test enthalten keine Zusatzstoffe. In den restlichen stecken laut Zutatenliste Säuerungsmittel, Schmelzsalze, Stabilisatoren, Verdickungsmittel oder Emulgatoren. Letztere helfen, Wasser und Öl zu verbinden. Aromen sind nur drei Produkten zugesetzt. Bei den Produkten im Test korrekt: Steht auf den Verpackungen „ohne Aromazusatz“ oder „ohne Geschmacksverstärker“, ist das auch so. Das haben die Laboranalysen gezeigt. Mit Glutamat hilft keiner der Hersteller beim Geschmack nach. Drei Gerichte enthalten zwar Hefeextrakt oder Würze (Geschmacksverstärker: Getarntes Glutamat), die dank Glutaminsäure geschmacksverstärkend wirken können. Deren Anbieter verzichten aber auf die Werbung „ohne Geschmacksverstärker“.
Rund 5 bis 32 Gramm Fett pro 400-Gramm-Portion
Beim Fettgehalt der Gerichte gibt es große Unterschiede: Er reicht bei einer 400-Gramm-Portion von etwa 5 bis 32 Gramm. Anders als vielleicht zu erwarten, liefern Tortelloni in dicken Käse-Sahne-Soßen nicht unbedingt am meisten Fett: Die Gut-und-Günstig-Tortelloni von Edeka enthalten zum Beispiel weniger Fett als das Bami Goreng von iglo. Die Tester raten Figurbewussten außerdem, auf die Zubereitungsempfehlungen zu achten: Soll laut Packung zusätzliches Fett in Form von Öl oder Sahne zum Gericht gegeben werden, kann sich der angegebene Fettgehalt schnell verdoppeln.
Keine Sorge vor Pestiziden und Keimen
Die Tester fanden keine gefährlichen Erreger wie Salmonellen und Listerien. Nur in drei Nudelpfannen war die Zahl an Enterobakterien, das sind Verderbniskeime, etwas erhöht – gesundheitlich unbedenklich. Schwermetalle und Rückstände von Pflanzenschutzmitteln waren nicht oder nur in sehr geringen Mengen nachweisbar.