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Testergebnisse für 13 Vermittlungsagenturen 05/2017
Katrin Andruschow ist Expertin der Stiftung Warentest für häusliche Betreuung und Pflege © Stiftung Warentest
[Stand 20.09.2021] Das Bundesarbeitsgericht hat geurteilt: Ausländische Betreuungskräfte in Privathaushalten haben ein Anrecht auf den gesetzlichen Mindestlohn – auch in Bereitschaftszeiten. Das Urteil trifft vor allem osteuropäische Dienstleister, die Betreuungskräfte oft über Vermittlungsagenturen nach Deutschland schicken. Was das für Familien heißt, erklärt unsere Expertin Katrin Andruschow.
Wird Betreuung zu Hause teurer?
Nicht unbedingt. Auch bisher galt für angestellte Betreuungskräfte der Mindestlohn. Knackpunkt sind nächtliche Bereitschaftszeiten. Soll eine Betreuerin stets die ganze Nacht auf Abruf bereit sein, muss sie für die gesamte Zeit bezahlt werden. Zudem darf sie dann am Tag nicht mehr arbeiten, um gesetzliche Ruhezeiten einhalten zu können. Die Familien müssten also eine anderweitige Betreuung für den Tag organisieren. Oft ist das aber nicht nötig: Hilft die Betreuerin nachts mal ausnahmsweise beim Toilettengang, ist das eine andere Situation und könnte etwa mit Freizeit ausgeglichen werden. Eine eindeutige Rechtsprechung dazu kenne ich nicht.
Gibt es finanzielle Unterstützung für Betroffene und Angehörige?
Ja, Familien können Pflegegeld in Anspruch nehmen. Auch sind bis zu 4 000 Euro der Kosten steuerlich absetzbar. Agenturen bieten oft unterschiedliche Preismodelle an. Auch da lässt sich sparen. Das darf aber nicht auf Kosten der betreuten Person gehen. Sehen Sie sich die angebotenen Leistungen genau an.
Worauf sollte ich dabei achten?
Zu den Betreuungsaufgaben gehört, die Versorgung der bedürftigen Person sicherzustellen, im Haushalt zu helfen, sie bei der Körperpflege oder beim An- und Ausziehen zu unterstützen. Nimmt die Pflegebedürftigkeit zu, ist zusätzliche professionelle Hilfe wichtig – mit höheren Kosten für die Gesamtbetreuung.
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Ich habe Betreuung für meine Mutter gesucht, die alleine nicht mehr klar kommt und ich leider nicht immer vor Ort sein kann. Dh. ich habe Betreuung gesucht, der man auch vertrauen kann. Viele Agenturen halten nicht das, was sie versprechen, bei Notfällen waren sie nicht erreichbar (wie z.B. die Betreuerin war betrunken und konnte nicht arbeiten) am nächsten Tag haben wir zu hören bekommen: "naja, jetzt ist sie wieder nüchtern und kann arbeiten" (???!!!) eine Frechheit!!!
Auf Empfehlung kam ich dann auf Sorgenfrei24.com - und bin so dankbar für diesen Tipp. Immer erreichbar, immer freundlich und zuverlässig. Keine falschen Versprechen, keine Geschichten aus dem Paulaner-Garten. Es gibt 2 Betreuerinnen, die sich regelmäßig abwechseln, die Agentur organisierst alles und die Mädels gehören mittlerweile zur Familie. Einmal hatte eine Betreuerin einen Schwächeanfall und die Agentur hat sofort für eine kurze Vertretung gesorgt, die für solche Fälle einsetzbar sind - SUPER!
Unsere Eltern benötigen schon seit ca. fünf Jahren eine häusliche Betreuung.
Anfangs hatten wir innerhalb des ersten Jahres drei grössere Anbieter. Alle haben "total versagt". Spätestens beim ersten Personalwechsel gab es schwierigkeiten. Entweder gab es keine passenden Kräfte und unsere Familie musste einspringen oder aber die uns angeboteten Damen konnten kein Wort deutsch. Der Pflegestützpunkt unserer Stadt gab uns dann eine Telefonnumer eines Anbieters Pol - Pf... 24 aus Hildesheim. Bis heute sind wir für diesen Tip sehr dankbar. Ich denke, es wird auch anderen Personen hier so gehen. Es gibt wirklich hunderte Anbieter und es benötigt Zeit (die fehlt meist bei akuten Verschlechterung des Gesunheitszustandes) eine wirklich gute Agentur zu finden. Es gibt also auch positive Erfahrungen. Nicht immer ist alles so schlecht wie hier von der Mehrheit behauptet wird. Nicht aufgeben !!
Zu den Kosten erfährt man in dem Test nicht viel.
Wie wenig das Kostenthema verstanden wurde, sieht man daran, dass auch StWT das Märchen von der steuerlichen Entlastung "4000 €" weitererzählt, zudem ungenau.
Bei einer üblichen Rente von 1000 - 1500 € pm, beträgt die Einkommensteuer Null Euro, zumindest wenn man die Rente schon ein Weilchen bezieht. Erst ab einer Rente von ca. 3.400 € pm (ab 2013) ist die regelmäßig angepriesene steuerliche Entlastung von 4.000 € rechnerisch überhaupt möglich. Der Höchstbetrag der ges. Altersrente beträgt derzeit ca. 3.140 €. Da darf wohl schon von irreführender Werbung sprechen - branchenweit.
Auch das Thema Sprachniveau ist unterbelichtet. Ich habe ein Angebot einer Agentur erhalten, wonach eine Betreuung mit einem Kurs von 175 Std. das Niveau B1 erreicht hat. Hiesige Anbieter nennen eher das Doppelte bis Dreifache - und was das dann konkret bedeutet ist noch ein andere Frage.
Habe mir die Zeit genommen und die vielen Kommentare gelesen. Auch ich möchte hier meine Erfahrung teilen. Seit 2015 also gute fünf Jahre habe ich für meine Eltern eine Betreuungskraft bzw. Betreuungskräfte arrangiert. Die ersten drei Agenturen waren ein Reinfall. Dier Zusammenarbeit dauerte nicht länger als 10 Monate. Man muss aber hier erwähnen, es waren auch gute Damen dabei. Problem? Es kommt auf die Kräfte meistens an und nicht auf die Firmengröße, Werbung oder Tests. Schöne Personalbögen sind nur die Verpackung. Die Verpackung kann noch so toll sein wenn der gute Inhalt fehlt. Gewechselt habe ich die Agenturen, da ich nicht wie am Fließband behandelt werden wollte. Erst bei der vierten Agentur (eine aus Hildesheim: P...-Pflege...) bekam ich den Eindruck, hier schaut man auf die Wünsche der Kunden. Immer der gleiche Ansprechpartner, keine Warteschlange am Telefon usw. Fazit: Die Kräfte sind wichtig , nicht die Anzahl der Vorschläge. Verständnisvoller Ansprechpartner sind A u. O!
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: wegen Überprüfung auf Schleichwerbung