Mineral­wasser im Test

Bio-Mineral­wasser, Heil­wasser und Co

Was unterscheidet Mineral­wasser von Heil-, Quell- und Tafel­wasser? Was ist bio an Bio-Mineral­wasser? Eine kleine Waren­kunde.

Mineral­wasser im Test Testergebnisse für 44 Natürliche Mineralwässer freischalten

Natürliches Mineral­wasser: Das amtlich Anerkannte

Mineral­wasser entsteht aus Nieder­schlags­wasser, das in eine unter­irdische Quelle gesi­ckert ist. Auf seinem Weg in die Tiefe filtrieren es Erd- und Gesteins­schichten, die auch Mineralstoffe abgeben.

Laut Mineral- und Tafelwasserverordnung muss Mineral­wasser aus unter­irdischen Wasser­vorkommen stammen, die vor Verunreinigungen geschützt sind. Es muss ursprüng­lich rein sein, an der Quelle abge­füllt werden und in seiner Zusammenset­zung konstant bleiben. Es ist das einzige Lebens­mittel, das amtlich anerkannt werden muss.

Grafik: So fördern Mineralbrunnen­betriebe das Wasser

Mineral­wasser im Test - Still bis spritzig – die besten Durst­löscher

Tief. Mineral­wasser entsteht aus Wasser, das in eine unter­irdische, geschützte Quelle sickert. © Kati Hammling

Bio-Mineral­wasser: Das privat Zertifizierte

Bio-zertifizierte Mineralwässer tragen kein EU-Bio-Siegel. Nur der Verein Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser und das SGS Institut Fresenius vertreiben Lizenzen. Sie geben teils strengere Grenz­werte als die Mineral- und Tafel­wasser­ver­ordnung vor.

2012 urteilte der Bundes­gerichts­hof, dass bei Bio-Mineral­wasser der „Anteil an Rück­ständen und Schad­stoffen besonders nied­rig ist“. Unsere Tests zeigen: Das bieten auch viele nicht biozertifizierte Mineralwässer.

Heil­wasser: Das Arznei­mittel

Brunnen­betriebe gewinnen Heil­wasser wie natürliches Mineral­wasser. Dem Heil­wasser wird aber heilende oder lindernde Wirkung zugesprochen. Recht­lich betrachtet ist es kein Lebens­mittel, sondern muss nach dem Arznei­mittel­recht zugelassen werden.

Quell­wasser: Das lascher Geregelte

Die Anforderungen an Quell­wasser sind nied­riger als für Mineral- und Heil­wasser. Es stammt zwar auch aus unter­irdischen Wasser­vorkommen, braucht aber weder eine amtliche Anerkennung noch eine Zulassung. Es muss keine gleich­bleibende Menge an Mineralstoffen enthalten.

Tafel­wasser: Das Gemischte

Tafel­wasser ist kein reines Natur­produkt und kann eine beliebige Mischung aus verschiedenen Wässern sein, auch aus Trink­wasser. Mineralstoffe und Kohlensäure dürfen nach­träglich zugesetzt werden.

Trink­wasser: Das aus der Leitung

Trink­wasser wird aus Grund­wasser, Seen, Talsperren, Flüssen und Quellen gewonnen. Wasser­werke müsse etwa drei Viertel des Rohwassers in Deutsch­land aufbereiten. Trink­wasser wird streng kontrolliert, bei Gefahr öffent­lich gewarnt. Laut Umweltbundesamt stimmt die Qualität. Das zeigte auch unser Trinkwasser-Test.

Mineral­wasser im Test Testergebnisse für 44 Natürliche Mineralwässer freischalten

Mehr zum Thema

375 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 16.07.2025 um 07:30 Uhr
    PET vs Glas

    @MauriceMarquardt: Der Anteil der Mehrwegflaschen (Glas und PET-Mehrweg) liegt bei knapp unter 20%. Das heißt über 80% aller Mineralwässer werden in Einwegflaschen verkauft. Allein der Anteil der Eigenmarken des Handels, also der Discounter, liegt inzwischen bei mehr als 60 % des Marktes. Der Trend zur PET-Flasche setzt sich weiterhin fort. Da wir dem vergleichenden Produkttest verpflichtet sind, müssen wir die jeweils meistverkauften Produkte in unsere Tests einbeziehen.
    Transportemissionen spielen bei der Ökobilanz eine wichtige Rolle. Regionales Wasser in Mehrweg-Glasflaschen hat die beste Klimabilanz. Bei längeren Transportwegen schneiden jedoch Mehrwegsysteme aus PET deutlich besser ab, da die Kunststoff-Flaschen leichter sind als Mehrweg-Glasflaschen. Festzuhalten bleibt, dass Glas-Mehrwegsysteme stets besser sind als Einwegflaschen aus PET, da sie bei einer durchschnittlichen Lebensdauer bis zu 50-mal wiederbefüllt werden können. Einwegflaschen aus Glas sollte man meiden. Grundsätzlich gilt: Getränke vorziehen, die in der eigenen Region abgefüllt werden.

  • MauriceMarquardt am 15.07.2025 um 13:25 Uhr
    Gesundheit und Nachhaltigkeit verdienen mehr Beach

    Gerne, hier ist ein professioneller und sachlich formulierter Kommentarvorschlag für das Stiftung Warentest Forum:
    ---
    Beim Blick auf die getesteten Mineralwässer fällt auf, dass der Fokus stark auf PET-Flaschen liegt. Für Konsumenten, die aus gesundheitlichen und ökologischen Gründen bewusst auf Glasflaschen setzen, fehlt leider eine fundierte Übersicht. Dabei ist gerade diese Käufergruppe an nachhaltiger Qualität interessiert – sowohl im Hinblick auf Mikroplastik und hormonaktive Substanzen als auch auf Verpackungsmüll. Es wäre wünschenswert, wenn Stiftung Warentest künftig stärker auch Glasflaschen in den Fokus rückt. Das könnte nicht nur der Transparenz dienen, sondern auch ein wichtiges Zeichen setzen, um den Blick weg von reiner Preisorientierung und Bequemlichkeit hin zu bewussterem Konsum zu lenken.

  • mschiffhr am 19.08.2024 um 23:45 Uhr
    Apfelwasser oder Birnenwasser

    Guten Tag!
    Immer wieder werden Wässer getestet, soweit so gut. Wenn man die Tests verschiedener Jahre aber untereinander vergleicht bekommt man den Eindruck es werden Äpfel mit Birnen verglichen. Ein Vergleich in dem Mehrweg gegen Einweg Antritt passt für mich ebenfalls nicht. Die ökologischen Auswirkungen der billigen Wässer aus Tiefengrundwasser mit enormen Abfüllmengen werden nicht bewertet.
    So trinke ich weiter Leitungswasser, immerhin auch eine ihrer Empfehlungen!

  • frank.lo am 17.08.2024 um 15:17 Uhr
    Hinweis: Reinsteiner Classic mit neuem Etikette

    Hallo zusammen,
    Ich trinke Reinsteiner Classic seit Jahren. Mit dem Wissen, dass der Quellort Dinslaken ist.
    Jetzt ist mir das veränderte Etikett aufgefallen:
    Blass (Wasserzeichenartig) steht da Syburg und Quellort ist Dortmund.
    Ausserdem ist der Verschluss jetzt aus Plastik.
    Grüße aus Dinslaken
    Frank

  • jetbiber am 13.08.2024 um 15:24 Uhr
    Re: Kein Wasser von Hassia? - Doch, sogar fünf!

    "Dennoch kommt im Test kein Hassia Mineralwasser vor. Warum???"
    Etwas mehr hingucken erspart jede Menge Empörung:
    Carolinen
    Gaensefurther
    Güstrower Schlossquell
    Margon
    Thüringer Waldquell