Luft­reiniger im Test

So haben wir getestet

Luft­reiniger im Test Testergebnisse für 16 Luftreiniger freischalten

Die Stiftung Warentest kauft die Luft­reiniger anonym im Handel ein. Weder kostenlose Muster noch Prototypen gelangen in den Test. Wir wählen Produkte aus, die sich laut Anbieter für eine Raumgröße von mindestens 30 Quadrat­meter eignen und pro Stunde zwischen ca. 300 und 500 Kubik­meter gefilterte Luft (Clean Air Deli­very Rate – CADR) liefern.

Die Stiftung Warentest bewertet Luft­reiniger und Luft­reiniger mit Ventilator­funk­tion in folgenden Disziplinen:

  • Luft­reinigung
  • Ventilation (nur bei Geräten mit Ventilator­funk­tion)
  • Hand­habung
  • Umwelt­eigenschaften
  • Sicherheit
  • Basis­schutz persönlicher Daten (nur bei Geräten, die mittels App bedient werden können)

Preise

Der Produktfinder zeigt Online-Preise (ohne Versand­kosten) ermittelt durch Geizhals.

Geändertes Prüf­programm

Die Stiftung Warentest passt ihre Anforderungen an die Geräte regel­mäßig an neue Entwick­lungen an. Die Prüf­methoden im Luft­reiniger-Test 2024 haben sich in einigen Teilen gegen­über denen im Test 2022 geändert. Details zu Methoden lesen Sie hier.

Prüf­methoden im Luft­reiniger-Test 2024:

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Luft­reinigung: 60 % (bei reinen Luft­reinigern) oder 30 % (bei Luft­reinigern mit Ventilator­funk­tion)

In Anlehnung an GB/T 18801:2022 brachten wir in eine circa 30 Kubik­meter große Prüfkammer definierte Mengen der beiden Gase Form­aldehyd und Toluol ein. Wir maßen, wie viel der Gase die Geräte in 20 Minuten filtern. Mit Paraffin­öltröpf­chen prüften wir die Leistung neuer und gebrauchter Filter gegen­über Aerosol­partikeln. Die Geräte hatten bis zu 20 Minuten Zeit, Partikel in der Größe von 0,12 bis 1 Mikro­meter zu sammeln. Die Paraffin­öltröpf­chen wurden mittels eines Atomizers erzeugt. Die anschließende Messung der Partikel­konzentration über den gesamten Größen­bereich erforderte dabei eine Kombination verschiedener Detektions­verfahren (Differentialmobilitäts­analysator mit Kondensations­partikelzähler, optisches Aerosolspektrometer, aerodyna­misches Partikelgrößenspektrometer). Wir alterten die Filter mit dem Rauch von 100 Ziga­retten und ermittelten die Aerosol-Filter­leistung erneut.

Ventilation: 30 % (nur bei Luft­reinigern mit Ventilator­funk­tion)

Bei den Geräten mit der zusätzlichen Ventilator­funk­tion maßen wir in einem Abstand von 1,5 Metern zentral vor jedem Ventilator die erzeugten Luft­geschwindig­keiten für die einzustellenden Lüfter­stufen. Wir beur­teilten die Band­breite der erzeugten Luft­geschwindig­keiten zwischen nied­rigster und höchster Stufe und ob in nied­rigster Einstellung Luft zu stark ausgeblasen wird. Wir ermittelten, in jeweils welcher Stufe die geprüften Geräte eine annähernd miteinander vergleich­bare Luft­geschwindig­keit erzeugen. Fünf geschulte Personen beur­teilten, wie angenehm sie den Luft­strom der Ventilatoren empfinden − bei vergleich­barer Luft­geschwindig­keit sowie bei der von ihnen bevor­zugten Lüfter­stufe mit und ohne auto­matisches Schwenken (Oszillation). Wir bewerteten durch Messung der Luft­geschwindig­keiten kurz hinter sowie in zwei und vier Meter Abstand vor den Ventilatoren, wie kräftig die Geräte mit maximaler Stufe durch­lüften können.

Hand­habung: 20 %

 Ein Experte benotete die Voll­ständig­keit der Gebrauchs­anleitung. Fünf tech­nisch interes­sierte Prüf­personen beur­teilten, wie verständlich und lesbar die Gebrauchs­anleitung ist. Die Prüf­personen über­prüften außerdem Montage, Trans­port und Aufbewahrung, das Bedienen am Gerät und per App, die Anzeige der Luft­qualität am Gerät sowie Reinigen und Wechseln der Filter. Die Funk­tion der Luft­qualitäts­anzeige am Gerät wurde für die Prüf­szenarien Gase und Prüfaerosol­partikel mit neuem Filter und Prüfaerosol­partikel mit gealtertem Filter bewertet. Hierfür wurde die Luft­reinigungs­leistung für die Zeit­punkte Anfang, Mitte und Ende der Messung dokumentiert und mit der ange­zeigten Luft­qualität verglichen. 

Umwelt­eigenschaften: 15 %

Wir beur­teilten den Strom­verbrauch pro Jahr, berechnet für eine tägliche Nutzung von je acht Stunden auf höchster Stufe sowie 16 Stunden im Standby. Zudem bewerteten wir die Verbräuche im Standby-Zustand. Wir ermittelten den Schall­leistungs­pegel der Geräte auf minimaler und maximaler Lüfter­stufe. Außerdem beur­teilten fünf tech­nisch interes­sierte Prüf­personen das Geräusch subjektiv auf minimaler und maximaler Lüfter­stufe.

Sicherheit: 5 %

Ein Experte prüfte die elektrische und mecha­nische Sicherheit (beides in Anlehnung an Din EN 60335–1:2020–08 und Din EN 60335–2–65:2013–02) sowie die Verarbeitung und Bediensicherheit der Geräte.

Basis­schutz persönlicher Daten: 0 %

Um das Daten­sende­verhalten und dessen Mängel zu beur­teilen, wurden mit Hilfe eines dazwischen geschalteten Proxy-Servers die Daten aus der Android- und iOS-App bei der Benut­zung vom Smartphone ausgelesen, analysiert und falls notwendig entschlüsselt. Kritisch ist es, wenn Daten gesendet werden, die für den Betrieb nicht notwendig sind. Dies gilt auch für die Über­tragung der Geräte-ID des Smartphones. Den Schutz des Nutzer­kontos und die Daten­über­tragung bewerteten wir gemein­sam. Hierfür schauten wir uns etwa die Pass­wort­stärke oder die Hilfe bei vergessenen Zugangs­daten an. Zudem prüften wir die Netz­werks­icherheit der Geräte nach OWASP-Test­plan (Open Source Foundation for Application Security). Ein Jurist prüfte, ob es Mängel in der Daten­schutz­erklärung gab – zum Beispiel, dass sie nicht auf Deutsch vorliegt oder die Speicherdauer nicht angibt.

Abwertungen

Abwertungen bewirken, dass sich Mängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit Stern *) gekenn­zeichnet. Sind die Urteile gleich oder gering­fügig schlechter als die auslösenden Noten, ergeben sich nur geringe negative Auswirkungen. Je schlechter die Urteile, desto stärker ist der jeweilige Abwertungs­effekt. Die Stiftung Warentest wendete folgende Abwertungen an:

Lautete die Note für Basis­schutz persön­licher Daten, für Hand­habung oder für Umwelt­eigenschaften Ausreichend, werteten wir das Qualitäts­urteil ab. War die Anzeige der Luft­qualität am Gerät ausreichend oder schlechter, werteten wir die Hand­habung ab. Sind die Urteile gleich oder nur gering­fügig schlechter als diese Noten, ergeben sich nur geringe ne­gative Auswirkungen. Je schlechter die Urteile sind, desto stärker ist der jeweilige Abwertungs­effekt.

Prüf­methoden im Luft­reiniger-Test 2022:

Luft­reinigung: 60 %

Wir prüften die Reinigungs­leistung der Geräte für Pollen (in Anlehnung an ANSI/AHAM AC-1–2020) und Form­aldehyd (in Anlehnung an GB/T 18801–2015). Hierzu brachten wir in einer knapp 12 Quadrat­meter großen und 2,50 Meter hohen Prüfkammer eine definierte Konzentration Papier­maul­beerbaum­pollen beziehungs­weise Form­aldehyd ein. Wir ermittelten, wie viel Pollen die Geräte in 10 Minuten filtern und wie viel Form­aldehyd in 20 Minuten.

Mit Paraffin­öltröpf­chen prüften wir die Leistung neuer und gebrauchter Filter gegen­über Aerosol­partikeln. Die Luft­reiniger hatten bis zu 20 Minuten Zeit, um Partikel im Bereich zwischen 0,12 und 1 Mikro­meter zu sammeln. Die Paraffin­öltröpf­chen wurden mittels eines Atomizers erzeugt. Die anschließende Messung der Partikel­konzentration über den gesamten Größen­bereich erforderte dabei eine Kombination verschiedener Detektions­verfahren (Differentialmobilitäts­analysator mit Kondensations­partikelzähler, optisches Aerosolspektrometer, aerodyna­misches Partikelgrößenspektrometer). Wir alterten die Filter mit dem Rauch von 100 Ziga­retten und ermittelten die Aerosol-Filter­leistung erneut.

Im Text angegebene Werte zur Verbesserung der Luft­qualität mittels Luft­reiniger beziehen sich auf ein vereinfachtes Rechenmodell für eine Raumgröße von 16 Quadrat­metern (2,50 Meter Höhe und insgesamt 40 m³ Raumvolumen) und zu einem gegebenen Zeit­punkt (bei Pollen 10 Minuten, bei Form­aldehyd und Aerosol­partikeln 20 Minuten). Die natürliche Abscheidung für Pollen, Aerosol­partikel und Form­aldehyd ist hierbei miteinbezogen worden. Zusätzliche Quellen wie Eindringen verschmutzter Außen­luft mit einer bestimmten Luft­wechselrate oder weitere Innenraumquellen (zum Beispiel Menschen) wurden bei diesem Rechenmodell nicht berück­sichtigt.

Hand­habung: 20 %

Fünf tech­nisch interes­sierte Prüf­personen beur­teilten, wie verständlich und lesbar die Gebrauchs­anleitung ist. Ein Experte benotete die Voll­ständig­keit der Gebrauchs­anleitung, etwa in Bezug auf Hand­habung des Filters durch einen Allergiker. Die Prüf­personen über­prüften außerdem Montage, Trans­port und Aufbewahrung, das Bedienen am Gerät und per App, die Anzeige der Luft­qualität am Gerät sowie Reinigen und Wechseln der Filter.

Umwelt­eigenschaften: 15 %

Wir ermittelten den Schall­leistungs­pegel der Geräte auf minimaler und maximaler Lüfter­stufe. Außerdem beur­teilten fünf tech­nisch interes­sierte Prüf­personen das Geräusch subjektiv auf minimaler und maximaler Lüfter­stufe. Im Urteil Strom­verbrauch bewerteten wir die Leistungs­aufnahme mit maximaler Lüfter­stufe sowie im Standby beziehungs­weise im ausgeschalteten Zustand.

Sicherheit: 5 %

Ein Experte prüfte die elektrische und mecha­nische Sicherheit (beides in Anlehnung an DIN EN 60335–1:2020–08 und DIN EN 60335–2–65:2013–02) sowie die Verarbeitung und Bediensicherheit der Geräte.

Mängel im Daten­sende­verhalten der Apps: 0 %

Wir prüften, ob die Apps (Android und iOS) Daten sendeten, die für das Funk­tionieren der App unnötig sind. Dafür wurde der Daten­verkehr der Apps mitgeschnitten, entschlüsselt und analysiert.

Abwertungen

Abwertungen bewirken, dass sich Mängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: War das Urteil für Luft­reinigung ausreichend, konnte das test-Qualitäts­urteil maximal eine halbe Note besser sein. Hieß das Urteil für Aerosol­partikel mit gebrauchten Filtern ausreichend, so werteten wir das Urteil für Luft­reinigung um eine Noten­stufe ab. Lautete die Note für Form­aldehyd mangelhaft, konnte die Luft­reinigung maximal eine Note besser sein.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 15.09.2025 um 15:37 Uhr
    Ersatzfilter

    @anja111: Die Seite https://pureburg.com ist uns nicht bekannt. Leider können wir keine speziellen Recherchen durchführen.

  • anja111 am 15.09.2025 um 13:50 Uhr
    Ersatzfilter

    Guten Tag,
    auch wenn das hier nicht ganz passend erscheint, dennoch die Frage, ob es sich bei "PUREBURG" (https://pureburg.com/) um einen seriösen Hersteller (Lieferanten?) von Ersatz-Filtern handelt. Die Originalfilter sind in der Regel ja recht teuer und da wäre o.a. schon eine Alternative - wenn die Produkte denn seriös wären.
    Siehe hier https://www.reddit.com/r/AirPurifiers/comments/18taaux/pureburg_replacement_filters_are_probably_a_scam/?tl=de und hier https://www.reddit.com/r/AirPurifiers/comments/1e67bck/pureburg_filters/?tl=de
    Viele Dank fürs lesen...

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 13.03.2025 um 09:04 Uhr
    Nachtrag zu Geräten mit Ionisierungsfunktion

    @Jebbel: Vielen Dank auch für die Anregung bezüglich Geräte mit Ionisierungsfunktion. In unserer Untersuchung hatte laut Anbieterangaben keines der getesteten Produkte einen Ionisator. Wir haben die Ozonemissionen trotzdem getestet und konnten nichts nachweisen.
    Ionisatoren können in der Tat Ozon erzeugen, aber sie müssen dies nicht zwangsläufig. Das sieht man dem Produkt leider nicht einfach an. Ihr Testwunsch ist registriert.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 13.03.2025 um 08:55 Uhr
    Testwunsch Daikin MC3OY

    @Jebbel: Vielen Dank für die interessante Testanregung, die wir gerne an das zuständige Untersuchungsteam zur Kenntnisnahme und Beachtung bei künftigen Untersuchungen der Luftreiniger weitergeleitet haben.

  • Jebbel am 12.03.2025 um 21:06 Uhr
    Daikin MC30Y

    Ich würde es spannend finden, wenn noch der Daikin MC30Y ins Testfeld aufgenommen werden würde. Im Vergleich zu anderen sind die Filterkosten sehr übersichtlich, da der verwendete Filter laut Hersteller bis zu zehn Jahre nicht getauscht werden muss. Wenn dann auch noch die Filterqualität etc stimmt, wäre das für mittelgroße Räume eine spannende Alternative.
    Das Thema negative Ionisierung sollte zudem mM nach stärker in den Fokus gerückt werden. Der Xiaomi Air Purifier 4 preist das auch an, ohne auf die negativen Folgen hinzuweisen. Hier könnte für mein Empfinden der Ozongehalt getestet und generell Aufklärungsarbeit geleistet werden.