
„Dicke Luft“ lässt sich auch ohne ständig geöffnete Fenster vermeiden.
Verbrauchte Luft raus, frische Luft rein – gründliches Lüften ist wichtiger denn je. Her lesen Sie wie das klappt, ohne dass die Wohnung auskühlt und welche Wirkung Luftfilter haben können.
Mit Lüftungsanlage automatisch frisch
In vielen Energiesparhäusern profitieren die Bewohner von automatischen Lüftungsanlagen. Die saugen verbrauchte Luft ab und blasen sie ins Freie. Andere Rohre leiten Frischluft in die Zimmer. Der Clou: Die in der Abluft enthaltene Heizenergie verpufft nicht. Die Technik namens „Wärmeübertrager“ erwärmt damit die Frischluft. Informationen sind beim Testzentrum für Wohnungslüftungsgeräte erhältlich.
Für alle anderen: Fenster auf, aber richtig
In den meisten Wohnungen müssen offene Fenster dafür sorgen, dass neuer Sauerstoff hinein- und ausgeatmetes Kohlendioxid hinausgelangt. Im Winter ist ein Fenster in Dauer-Kippstellung ungeeignet: Heizenergie entweicht, der Raum kühlt aus, der Luftaustausch bleibt gering, im ungünstigsten Fall droht Schimmel.
Daher stoßlüften: Fenster weit öffnen, möglichst zugleich auf gegenüberliegenden Seiten der Wohnung, bei zweigeschossigen Wohnungen sogar unten und oben. Der Durchzug beschleunigt den Luftaustausch. Oft genügt fünfminütiges Lüften. Dann kühlen die Räume nicht zu sehr aus und die Luft erwärmt sich anschließend schnell wieder.
Wie oft gelüftet werden sollte
Meist ist es sinnvoll, Wohnungen drei- bis fünfmal täglich durchzulüften, damit genug Sauerstoff hereinkommt und zu viel Luftfeuchte entweichen kann. Kommen zusätzlich Besucher ins Haus, ist es ratsam, häufiger zu lüften. Um Kinder und Lehrer in Klassenräumen vor Corona-Infektionen zu schützen, empfiehlt das Umweltbundesamt Stoßlüften sogar alle 20 Minuten. Umfassende Informationen im Special Corona und Gesundheit.
So können Luftfilter helfen
Luftfilter können das Lüften nicht ersetzen, aber ergänzen. Manche Luftfilter entfernen selbst winzige Partikel. Untersucht hat dies Professor Christian Kähler von der Universität der Bundeswehr. Er sagt, dass professionelle Geräte (mit H13/H14-Filter) geeignet sind, um in Klassenräumen Viren mit hoher Effizienz aus der Luft zu entfernen. Er fordert, dafür die Raumluft sechsmal pro Stunde zu filtrieren.
In unserem Test kleinerer Luftreiniger für Wohnräume haben wir große Qualitätsunterschiede festgestellt. Zum Beispiel verschlechterte sich bei mehreren Geräten im Laufe der Zeit die Wirksamkeit beim Filtern von Zigarettenrauch. Die Reduktionsrate sank. Wie sich die Geräte zum Entfernen von Viren eignen, untersuchen wir derzeit und veröffentlichen die Ergebnisse in Kürze.