Luft­qualität zu Hause So sorgen Sie für gute Luft

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Luft­qualität zu Hause - So sorgen Sie für gute Luft

„Dicke Luft“ lässt sich auch ohne ständig geöff­nete Fenster vermeiden. © Stiftung Warentest / Beate Theill

Verbrauchte Luft raus, frische Luft rein – gründliches Lüften ist wichtiger denn je. Her lesen Sie wie das klappt, ohne dass die Wohnung auskühlt und welche Wirkung Luftfilter haben können.

Mit Lüftungs­anlage auto­matisch frisch

In vielen Energiesparhäusern profitieren die Bewohner von auto­matischen Lüftungs­anlagen. Die saugen verbrauchte Luft ab und blasen sie ins Freie. Andere Rohre leiten Frisch­luft in die Zimmer. Der Clou: Die in der Abluft enthaltene Heiz­energie verpufft nicht. Die Technik namens „Wärmeüber­trager“ erwärmt damit die Frisch­luft. Informationen sind beim Testzentrum für Wohnungslüftungsgeräte erhältlich.

Für alle anderen: Fenster auf, aber richtig

In den meisten Wohnungen müssen offene Fenster dafür sorgen, dass neuer Sauer­stoff hinein- und ausgeatmetes Kohlen­dioxid hinaus­gelangt. Im Winter ist ein Fenster in Dauer-Kipp­stellung unge­eignet: Heiz­energie entweicht, der Raum kühlt aus, der Luft­austausch bleibt gering, im ungüns­tigsten Fall droht Schimmel.

Daher stoß­lüften: Fenster weit öffnen, möglichst zugleich auf gegen­über­liegenden Seiten der Wohnung, bei zwei­geschossigen Wohnungen sogar unten und oben. Der Durch­zug beschleunigt den Luft­austausch. Oft genügt fünf­minütiges Lüften. Dann kühlen die Räume nicht zu sehr aus und die Luft erwärmt sich anschließend schnell wieder.

Wie oft gelüftet werden sollte

Meist ist es sinn­voll, Wohnungen drei- bis fünf­mal täglich durch­zulüften, damit genug Sauer­stoff herein­kommt und zu viel Luft­feuchte entweichen kann. Kommen zusätzlich Besucher ins Haus, ist es ratsam, häufiger zu lüften. Um Kinder und Lehrer in Klassenräumen vor Corona-Infektionen zu schützen, empfiehlt das Umwelt­bundes­amt Stoß­lüften sogar alle 20 Minuten. Umfassende Informationen im Special Corona und Gesundheit.

So können Luft­filter helfen

Luft­filter können das Lüften nicht ersetzen, aber ergänzen. Manche Luft­filter entfernen selbst winzige Partikel. Untersucht hat dies Professor Christian Kähler von der Universität der Bundes­wehr. Er sagt, dass professionelle Geräte (mit H13/H14-Filter) geeignet sind, um in Klassenräumen Viren mit hoher Effizienz aus der Luft zu entfernen. Er fordert, dafür die Raum­luft sechs­mal pro Stunde zu filtrieren.

In unserem Test kleinerer Luftreiniger für Wohnräume haben wir große Qualitäts­unterschiede fest­gestellt. Zum Beispiel verschlechterte sich bei mehreren Geräten im Laufe der Zeit die Wirk­samkeit beim Filtern von Ziga­retten­rauch. Die Reduktions­rate sank. Wie sich die Geräte zum Entfernen von Viren eignen, unter­suchen wir derzeit und veröffent­lichen die Ergeb­nisse in Kürze.

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Profilbild Stiftung_Warentest am 15.02.2021 um 12:44 Uhr
Testwunsch Luftwäscher

@HoWeing: Luftwäscher funktionieren nach einem anderen Prinzip als die von uns getesteten Luftreiniger mit faserhaltigen Filtern.
Zur Wirksamkeit von Luftwäschern können wir nichts sagen. (RM/mk)

HoWeing am 14.02.2021 um 17:42 Uhr
Unterschied Luftreiniger / Luftwäscher?

Hallo,
Luftreiniger / Luftwäscher, gibt es da einen Unterschied?
Werden die Luftwäscher von Venta mit einbezogen? Die sind in den Tests bisher nicht aufgetaucht; warum?
Vielen Dank

delfin03 am 12.01.2021 um 15:15 Uhr
Lüften als Streitquelle

So oft diskutiere ich mit meinem Mitbewohner über das Lüften. Ich selbst bin ein Frischluftfanatiker und Kälte stört mich nicht, wohingegen er auch einen ganzen Tag auskommen würde ohne je das Fenster zu öffnen und am liebsten Barfuß und in T-Shirt herumläuft (dementsprechend empfindlich ist er dann auf Kälte...). Wir haben uns daher auf dreimal großzügiges Lüften am Tag geeinigt. Ich gehe dann zusätzlich noch mindestens zweimal kurz hinaus um meine Frischluft zu bekommen, hilft auch.

AJB-8000 am 31.12.2020 um 14:22 Uhr
EBAM, was hältst Du davon?

Ich bin selbst berufstätig und lüfte das erste Mal sofort nach dem Aufstehen. Sobald alle Fenster und Balkontüren geöffnet sind schalte ich den Kaffee ein.
Hierdurch bringe ich eine ordentliche Portion Sauerstoff in meine Wohnung welche mir hilft fit zu werden.
Circa 2 Stunden später lüfte ich dann nocheinmal für circa 5-6 Minuten bevor ich mich dann auf den Weg zur Arbeit mache.
Komme ich dann von der Arbeit heim lüfte ich erneut (ebenfalls relativ sofort), bevor ich mir mein Freizeit Outfit angezogen habe.
Das vierte Mal lüfte ich dann nach dem ich mir etwas gekocht und auch gegessen habe.
Sollte dies nicht nötig sein, weil nicht gekocht oder auswärts gegessen, dann überspringe ich dieses Lüften.
Definitiv dann aber abends nochmal, kurz vor dem Schlafengehen.
Wenn Du meinst Du willst nicht in einem kalten Schlafzimmer schlafen, dann lüfte doch einfach die anderen Räume und lass Dein Schlafzimmer geschlossen.
Kleiner Tipp:
Nutze dein Smartphone zur Erinnerung

ziehel am 25.12.2020 um 00:53 Uhr
@EBAM

Wenn niemand zu Hause ist, verbraucht sich auch die Luft lange nicht in dem Maße, wie wenn eine vierköpfige Familie am Wochenende den ganzen Tag zu Hause ist. Aber auch als Berufstätige kann ich noch 3x lüften.