Luft­reiniger im Test

So haben wir getestet

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  • Testergebnisse für 7 Luft­rei­niger 01/2022
  • Testergebnisse für 7 Luft­rei­niger 03/2020

Im Test: Sieben Luft­reiniger mit Filter (ohne Virenin­aktivierung durch zum Beispiel UV-C-Lampe oder Ionisation). Laut Anbietern eignen sie sich für Raumgrößen bis mindestens 40 Quadrat­metern und liefern zwischen 300 und 500 Kubik­meter gefilterte Luft pro Stunde (Clean Air Deli­very Rate – CADR). Sechs der sieben Geräte lassen sich per App steuern. Wir kauf­ten Geräte und Ersatz­filter zwischen Juni und September 2021 ein. Die Preise erfragten wir im Oktober 2021 von den Anbietern.

Luft­reinigung: 60 %

Wir prüften die Reinigungs­leistung der Geräte für Pollen (in Anlehnung an ANSI/AHAM AC-1–2020) und Form­aldehyd (in Anlehnung an GB/T 18801–2015). Hierzu brachten wir in einer knapp 12 Quadrat­meter großen und 2,50 Meter hohen Prüfkammer eine definierte Konzentration Papier­maul­beerbaum­pollen beziehungs­weise Form­aldehyd ein. Wir ermittelten, wie viel Pollen die Geräte in 10 Minuten filtern und wie viel Form­aldehyd in 20 Minuten.

Mit Paraffin­öltröpf­chen prüften wir die Leistung neuer und gebrauchter Filter gegen­über Aerosol­partikeln. Die Luft­reiniger hatten bis zu 20 Minuten Zeit, um Partikel im Bereich zwischen 0,12 und 1 Mikro­meter zu sammeln. Die Paraffin­öltröpf­chen wurden mittels eines Atomizers erzeugt. Die anschließende Messung der Partikel­konzentration über den gesamten Größen­bereich erforderte dabei eine Kombination verschiedener Detektions­verfahren (Differentialmobilitäts­analysator mit Kondensations­partikelzähler, optisches Aerosolspektrometer, aerodyna­misches Partikelgrößenspektrometer). Wir alterten die Filter mit dem Rauch von 100 Ziga­retten und ermittelten die Aerosol-Filter­leistung erneut.

Im Text angegebene Werte zur Verbesserung der Luft­qualität mittels Luft­reiniger beziehen sich auf ein vereinfachtes Rechenmodell für eine Raumgröße von 16 Quadrat­metern (2,50 Meter Höhe und insgesamt 40 m³ Raumvolumen) und zu einem gegebenen Zeit­punkt (bei Pollen 10 Minuten, bei Form­aldehyd und Aerosol­partikeln 20 Minuten). Die natürliche Abscheidung für Pollen, Aerosol­partikel und Form­aldehyd ist hierbei miteinbezogen worden. Zusätzliche Quellen wie Eindringen verschmutzter Außen­luft mit einer bestimmten Luft­wechselrate oder weitere Innenraumquellen (zum Beispiel Menschen) wurden bei diesem Rechenmodell nicht berück­sichtigt.

Hand­habung: 20 %

Fünf tech­nisch interes­sierte Prüf­personen beur­teilten, wie verständlich und lesbar die Gebrauchs­anleitung ist. Ein Experte benotete die Voll­ständig­keit der Gebrauchs­anleitung, etwa in Bezug auf Hand­habung des Filters durch einen Allergiker. Die Prüf­personen über­prüften außerdem Montage, Trans­port und Aufbewahrung, das Bedienen am Gerät und per App, die Anzeige der Luft­qualität am Gerät sowie Reinigen und Wechseln der Filter.

Umwelt­eigenschaften: 15 %

Wir ermittelten den Schall­leistungs­pegel der Geräte auf minimaler und maximaler Lüfter­stufe. Außerdem beur­teilten fünf tech­nisch interes­sierte Prüf­personen das Geräusch subjektiv auf minimaler und maximaler Lüfter­stufe. Im Urteil Strom­verbrauch bewerteten wir die Leistungs­aufnahme mit maximaler Lüfter­stufe sowie im Standby beziehungs­weise im ausgeschalteten Zustand.

Sicherheit: 5 %

Ein Experte prüfte die elektrische und mecha­nische Sicherheit (beides in Anlehnung an DIN EN 60335–1:2020–08 und DIN EN 60335–2–65:2013–02) sowie die Verarbeitung und Bediensicherheit der Geräte.

Mängel im Daten­sende­verhalten der Apps: 0 %

Wir prüften, ob die Apps (Android und iOS) Daten sendeten, die für das Funk­tionieren der App unnötig sind. Dafür wurde der Daten­verkehr der Apps mitgeschnitten, entschlüsselt und analysiert.

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Abwertungen

Abwertungen bewirken, dass sich Mängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: War das Urteil für Luft­reinigung ausreichend, konnte das test-Qualitäts­urteil maximal eine halbe Note besser sein. Hieß das Urteil für Aerosol­partikel mit gebrauchten Filtern ausreichend, so werteten wir das Urteil für Luft­reinigung um eine Noten­stufe ab. Lautete die Note für Form­aldehyd mangelhaft, konnte die Luft­reinigung maximal eine Note besser sein.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 22.11.2023 um 08:33 Uhr
    Faseremissionen aus Luftreinigern

    @Kipfix: Vielen Dank für den Hinweis. Das Philips-Modell AC 2889/10 haben wir nicht untersucht. In unserem Test 1/2022 hatten wir die Modelle AC2939/10 und AC2887/10 bewertet.
    Eine Emission bzw. Abgabe von Fasern haben wir im Rahmen der Untersuchung nicht beobachtet, so dass wir Ihnen dazu keine Einschätzung geben können. Hier handelt es sich offensichtlich um eine Fehlfunktion des Gerätes. Bitte wenden Sie sich diesbezüglich direkt an den Händler bzw. den Hersteller und reklamieren Sie das Gerät.

  • Kipfix am 18.11.2023 um 10:26 Uhr
    Luftfilter stößt Fasern aus – Gesundheitsrisiko?

    Mein Philips Luftfilter (Modell AC 2889/10) stößt Fasern aus dem Filter aus und sie sammeln sich im Raum an. Ich habe lange gebraucht, darauf zu kommen, wo die vielen Faserknödel im Schlafzimmer herkommen, die sich immer wieder ansammeln, an den Filter habe ich nicht gedacht, weil der Filter sollte ja die Luft reinigen und nicht verschmutzen. Aber ich habe dann probiert, den Filter eine Zeit nicht zu betreiben, und die Faserknödel am Boden verschwanden. Ich habe dann den Faserfilter und auch die im Raum liegenden Fasern unter einer Lupe betrachtet, und das schaut ganz genau gleich aus, weiße, glänzende, leicht wellige Fasern. Nun mache ich mir Sorgen, weil wir diese Fasern über Monate eingeatmet haben, kann das ein Gesundheitsrisiko sein? Und wie kann ein solcher gravierender Mangel überhaupt entstehen?

  • Kipfix am 18.11.2023 um 10:21 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 02.10.2023 um 12:09 Uhr
    Rauch aus Kaminöfen

    @PM85: Laut dem Umweltbundesamt stößt ein Kaminofen vor allem Teilchen unter 10 Mikrometer aus. Laut den Verbraucherzentralen liegt die Größe des Feinstaubs bei Kaminöfen zu 95 Prozent unter 2,5 Mikrometer. Das sind durchaus Teilchengrößen, die die von uns geprüften Luftreiniger aus der Raumluft filtern. Die Größe des Raumes (Grundfläche mal Höhe) darf für den gewählten Luftreiniger nicht zu groß sein. Auf den Verpackungen stehen oft theoretische Maximalgrößen. Die Geräte im letzten Test Luftreiniger 01/2022 fingen Partikel in der Größenordnung von 0,12 – 1 Mikrometern mit neuen Filtern gut ein, ließen dann aber nach unserem simulierten Alterungsprozess ganz unterschiedlich stark nach. Wählen Sie also ein Modell, dessen Filter länger durchhalten.

  • PM85 am 25.09.2023 um 17:29 Uhr
    Rauch aus Kaminofen

    Guten Tag,
    im Winter entweichen z.B. beim Nachlegen von Holz im Kaminofen Feinstaubpartikel in den Wohnraum. Machen Luftfilter hier Sinn, um diese Partikel aus der Luft zu filtern? Worauf ist dabei zu achten (z.B. Filterart oder -klasse)?
    Für die Antwort vielen Dank im Voraus!